Waschen der Bergbauarbeitskleidung durch die Steinkohlen Zeche
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Waschen der Bergbauarbeitskleidung durch die Steinkohlen Zeche
Waschen der Bergbauarbeitskleidung durch die Steinkohlen Zeche
So ab 1970 ungefähr auf allen grossen Zechen üblich, das die Arbeitskleidung vom Betrieb gestellt und auch gereinigt wurde.
Aber wie lief das denn ab?
Der Bergmann Turski wurde von mir auf Zeche Zollern im März 2020 über seine Bergbaukleidung im Ruhrgebiet befragt. Er begann seine Ausbildung mit 14 Jahren, und bekam die komplette Kleidung 1961 kostenlos gestellt: Ein Kunststoffhelm, die Unterwäsche (in kurzer oder wahlweise langer Ausführung), Jacke, Hose. Die gewöhnlichen Bergbauhemden ohne Kragen, wie sie heute auch üblich sind. Sicherheitsschuhe, mit Stahlkappe vorn. Und Bergbausocken. Er lieferte die dreckigen Klamotten im Püngelsack ab, und bekam sie sauber zurück. Die Wäsche wurde nicht in dem Sack gewaschen, sondern mit einem Stahldraht zusammengehalten in die Maschine geworfen.
Wer kann das mit der Wäsche denn mal genauer erläutern? Hatte der Stahldraht ne Nummer, oder wie behielt man da den Überblick?
Die Säcke hatten teilweise die Personalnummer drauf. Und die extragroßen Sicherheitsnadeln mit Nummern kenne ich auch. Nur das System dahinter...
Von AV hab ich ne Marke mit Nummer, die wurde scheinbar an die (in diesem Fall unmarkierte)Sicherheitsnadel angesteckt. Verwirrend.
Glückauf! Thomas
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So ab 1970 ungefähr auf allen grossen Zechen üblich, das die Arbeitskleidung vom Betrieb gestellt und auch gereinigt wurde.
Aber wie lief das denn ab?
Der Bergmann Turski wurde von mir auf Zeche Zollern im März 2020 über seine Bergbaukleidung im Ruhrgebiet befragt. Er begann seine Ausbildung mit 14 Jahren, und bekam die komplette Kleidung 1961 kostenlos gestellt: Ein Kunststoffhelm, die Unterwäsche (in kurzer oder wahlweise langer Ausführung), Jacke, Hose. Die gewöhnlichen Bergbauhemden ohne Kragen, wie sie heute auch üblich sind. Sicherheitsschuhe, mit Stahlkappe vorn. Und Bergbausocken. Er lieferte die dreckigen Klamotten im Püngelsack ab, und bekam sie sauber zurück. Die Wäsche wurde nicht in dem Sack gewaschen, sondern mit einem Stahldraht zusammengehalten in die Maschine geworfen.
Wer kann das mit der Wäsche denn mal genauer erläutern? Hatte der Stahldraht ne Nummer, oder wie behielt man da den Überblick?
Die Säcke hatten teilweise die Personalnummer drauf. Und die extragroßen Sicherheitsnadeln mit Nummern kenne ich auch. Nur das System dahinter...
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- Deistergeist
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Re: Waschen der Bergbauarbeitskleidung durch die Steinkohlen Zeche
Tja, nicht viele Menschen mit Schmutzwäsche hier unterwegs...
Das mit dem Draht scheint eine Fehlinformation gewesen zu sein. Industriewaschmaschinen arbeiten mit mehreren Trommeln, in Reihe geschaltet. Die letzten Trommeln übernehmen die Trocknung.
Heute sind die einzelnen Klamotten per Strichcode eindeutig einzelnen Kollegen zuzuordnen. Da wird dann vermutlich nicht mal mehr mit Püngel gearbeitet.
Glückauf!
Das mit dem Draht scheint eine Fehlinformation gewesen zu sein. Industriewaschmaschinen arbeiten mit mehreren Trommeln, in Reihe geschaltet. Die letzten Trommeln übernehmen die Trocknung.
Heute sind die einzelnen Klamotten per Strichcode eindeutig einzelnen Kollegen zuzuordnen. Da wird dann vermutlich nicht mal mehr mit Püngel gearbeitet.
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- Nobi
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Re: Waschen der Bergbauarbeitskleidung durch die Steinkohlen Zeche
Naja, ist eben ein sehr spezielles/regionales Thema und wer nicht dabei war, wird es wahrscheinlich nicht wissen.
Bei uns auf dem Schacht (Wismut, Schacht 403, BB Drosen) hat man die Dreckklamotten einfach in die bereitstehenden Wäschesäcke geschmissen (separiert nach Fußlappen, Unterwäsche, Arbeitsanzug) sich dann saubere Wäsche in der entsprechenden Größe geben lassen.
Bei uns auf dem Schacht (Wismut, Schacht 403, BB Drosen) hat man die Dreckklamotten einfach in die bereitstehenden Wäschesäcke geschmissen (separiert nach Fußlappen, Unterwäsche, Arbeitsanzug) sich dann saubere Wäsche in der entsprechenden Größe geben lassen.
GLÜCK AUF | NOBI
Der Berg ist frei.
Wo eyn man eynfahrn will
mag her es thun mit rechte.
w w w . b e r g b a u s h i r t . d e
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Re: Waschen der Bergbauarbeitskleidung durch die Steinkohlen Zeche
Weil einfach einfach einfach ist...
Verblüffend.
Herzlichen Dank für die Info!
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Re: Waschen der Bergbauarbeitskleidung durch die Steinkohlen Zeche
Das verblüffende ist doch, dass dieser einfache Prozess auch verkompliziert werden konnte ...
Wäschetausch bei uns war übrigens zweimal die Woche, also Dienstag und Donnerstag.
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Re: Waschen der Bergbauarbeitskleidung durch die Steinkohlen Zeche
Kann´s bestätigen. Da herrschte noch Ordnung
Schönen Männertag(separiert nach Fußlappen, Unterwäsche, Arbeitsanzug)
Ehre dem Bergmann, dem braven Mann !
- Deistergeist
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Re: Waschen der Bergbauarbeitskleidung durch die Steinkohlen Zeche
Also, jetzt wurde ich aufgeklärt. Von einem RAG Waschexperten.
Die Schmutzwäsche wurde locker in das Wäschenetz(Püngel) eingelegt, dann mit der Sicherheitsnadel zugemacht.Die kompletten Netze mit der Kleidung wurden also gewaschen. Beauftragt waren Wäschereien in den Niederlanden.
Irgendwann nach 2000 wurden die Sicherheitsnadeln abgeschafft, sie beschädigten beim Waschvorgang die Maschinen. Nachfolger waren Gummiriemen, auf denen aber keine Nummer mehr vermerkt werden konnte. Alternativ wurden dann die Wäschenetze selbst beschriftet, mit der Personalnummer.
Zumindest von Steigern kenne ich auch eine andere Beschriftung: Schachtnummer und Kauenplatznummer. Zusätzlich farbige Wäschenetze, in Rot zum Beispiel.
Glückauf!
Die Schmutzwäsche wurde locker in das Wäschenetz(Püngel) eingelegt, dann mit der Sicherheitsnadel zugemacht.Die kompletten Netze mit der Kleidung wurden also gewaschen. Beauftragt waren Wäschereien in den Niederlanden.
Irgendwann nach 2000 wurden die Sicherheitsnadeln abgeschafft, sie beschädigten beim Waschvorgang die Maschinen. Nachfolger waren Gummiriemen, auf denen aber keine Nummer mehr vermerkt werden konnte. Alternativ wurden dann die Wäschenetze selbst beschriftet, mit der Personalnummer.
Zumindest von Steigern kenne ich auch eine andere Beschriftung: Schachtnummer und Kauenplatznummer. Zusätzlich farbige Wäschenetze, in Rot zum Beispiel.
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Re: Waschen der Bergbauarbeitskleidung durch die Steinkohlen Zeche
Auf Consol in GE gibt es im Nördl. Maschinenhaus auch ein Schild zum Thema "Püngelabwurf".
Den Begriff "Püngel" musste ich damals auch erstmal googeln
Den Begriff "Püngel" musste ich damals auch erstmal googeln
- Deistergeist
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Re: Waschen der Bergbauarbeitskleidung durch die Steinkohlen Zeche
Tja. Und es ist immer von Säcken die Rede. Richtiger wäre ja Wäschenetz. Aber wenn das so gesagt wird, dann bleibt das halt auch.
Glückauf!
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Re: Waschen der Bergbauarbeitskleidung durch die Steinkohlen Zeche
Richtig, es war eine Art Wäschenetz.
- Deistergeist
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Re: Waschen der Bergbauarbeitskleidung durch die Steinkohlen Zeche
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Re: Waschen der Bergbauarbeitskleidung durch die Steinkohlen Zeche
Hübsche Seite
Verkauft´s sich mit den Mädels besser ?
Und dann noch in "Herrenunterhosen"
Verkauft´s sich mit den Mädels besser ?
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- Deistergeist
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Re: Waschen der Bergbauarbeitskleidung durch die Steinkohlen Zeche
https://www.industrieware.de/Grubenhemd ... gK8YPD_BwE
Das passende Grubentuch kann man auch erwerben.
Glückauf!
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