Hallo zusammen,
ich habe bei ebay und co. einige alte Selbstretter wie den AUER W65 gefunden. Nun meine Frage. Wenn diese verplombt sind kann man die noch gebrauchen oder dienen diese nur noch zu Deko zwecken?
Vielen Dank
AUER W65
- markscheider
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Re: AUER W65
Also theoretisch kann man die nehmen, praktisch würde ich davon abraten, wenn die länger nicht geprüft wurden.
Re: AUER W65
Also getreu dem Motto besser als nichts? Wo kann man die Dinger prüfen lassen und was kostet sowas? Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit das die den Test bestehen oder werden die Mängel bei der Prüfung beseitigt?markscheider hat geschrieben: ↑Fr. 24. Dez 21 14:10 Also theoretisch kann man die nehmen, praktisch würde ich davon abraten, wenn die länger nicht geprüft wurden.
Danke für die Antwort
- AdM_Michael
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Re: AUER W65
Geh mal getrost davon aus, daß die alle nur noch als Deko taugen.
Schau mal unter einen von Deinen W65. Das sollte so wie auf dem Bild aussehen. Oben steht die Seriennummer, in der Mitte das Gewicht und darunter das Baujahr. Stehen in der zweiten Spalte auch noch Daten beziehen sich diese auf Instandsetzungen.
Der W65 mußte vor jeder Schicht optisch auf Beschädigungen geprüft werden. Stark verbeulte FSR oder solche mit defekter Verplombung durften nicht benutzt werden. Der W65 mußte außerdem alle 3 Monate gewogen werden. Betrug die Gewichtszunahme mehr als 10 g, so war der betrefffende Filter auszumustern. Der W65 hatte eine voraussichtliche maximale Lebensdauer von 8 Jahren. Nach 4 Jahren war erstmalig eine Stichprobe des Bestandes eines Werkes zur Prüfung zur Hauptstelle für das Grubenrettungswesen zu schicken. Auf Basis des Prüfungsergebnisses wurde über die Weiterverwendung des Bestandes entschieden.
Wo willst Du denn einen FSR überhaupt einsetzen. Das sind nur Fluchtgeräte, die lediglich CO in CO2 umwandeln. Sie liefern keinen zusätzlichen Sauerstoff und mögen auch keinen Ruß.
Nicht besser als nichts, sondern schlimmer als nichts.
Das beste, was man damit vielleicht noch machen kann, ist die leeren Behälter zum Transport für Notfallausrüstung benutzen, aber selbst da gibt es bessere Alternativen, oder Sparbüchsen draus bauen.
Schau mal unter einen von Deinen W65. Das sollte so wie auf dem Bild aussehen. Oben steht die Seriennummer, in der Mitte das Gewicht und darunter das Baujahr. Stehen in der zweiten Spalte auch noch Daten beziehen sich diese auf Instandsetzungen.
Der W65 mußte vor jeder Schicht optisch auf Beschädigungen geprüft werden. Stark verbeulte FSR oder solche mit defekter Verplombung durften nicht benutzt werden. Der W65 mußte außerdem alle 3 Monate gewogen werden. Betrug die Gewichtszunahme mehr als 10 g, so war der betrefffende Filter auszumustern. Der W65 hatte eine voraussichtliche maximale Lebensdauer von 8 Jahren. Nach 4 Jahren war erstmalig eine Stichprobe des Bestandes eines Werkes zur Prüfung zur Hauptstelle für das Grubenrettungswesen zu schicken. Auf Basis des Prüfungsergebnisses wurde über die Weiterverwendung des Bestandes entschieden.
Wo willst Du denn einen FSR überhaupt einsetzen. Das sind nur Fluchtgeräte, die lediglich CO in CO2 umwandeln. Sie liefern keinen zusätzlichen Sauerstoff und mögen auch keinen Ruß.
Nicht besser als nichts, sondern schlimmer als nichts.
Das beste, was man damit vielleicht noch machen kann, ist die leeren Behälter zum Transport für Notfallausrüstung benutzen, aber selbst da gibt es bessere Alternativen, oder Sparbüchsen draus bauen.
Yesterday was a disaster,
today is even worse,
tomorrow has been cancelled.
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Re: AUER W65
Das ist mal eine ordentliche Antwort.
Wo will ich die einsetzen? Naja ich befahre Altbergbau. Ich habe ein Dräger Mehrgasmessgerät. Das Ding ist das ich z.B. bei der Befahrung auf dem Hinweg einen Ausschlag bzw. Alarm des Messgerätes hatte worauf wir umgekehrt sind. Auf dem Rückweg stieg der Wert des Alarms an also eine Wetteränderung. Ich will vorbereitet sein. Und daher wissen ob man auch auf 40€ statt 400€ Selbstrettungsysteme zurückgreifen kann.
Wo will ich die einsetzen? Naja ich befahre Altbergbau. Ich habe ein Dräger Mehrgasmessgerät. Das Ding ist das ich z.B. bei der Befahrung auf dem Hinweg einen Ausschlag bzw. Alarm des Messgerätes hatte worauf wir umgekehrt sind. Auf dem Rückweg stieg der Wert des Alarms an also eine Wetteränderung. Ich will vorbereitet sein. Und daher wissen ob man auch auf 40€ statt 400€ Selbstrettungsysteme zurückgreifen kann.
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Re: AUER W65
Hallo LuckyLuke,
ein 40 € Gerät ersetzt kein 400 € Gerät.
Wenn du einen zuverlässigen Selbstretter willst, kaufe einen neuen. Hier gilt es zu beachten, das dieser Außenluft unabhängig arbeitet. Die Meisten Funktionieren nämlich nur bei Brandgasen.
Sich auf ein altes gekauftes Gerät verlassen ist lebensgefährlich, das Geld kannst du dir sparen.
Im Normalfall sollte ein Messgerät zB.: Träger Multiwarn so eingestellt sein, das man im Stolln immer den Rückweg schafft.
Anders sieht es in Schächten aus, hier sollte man das Gerät vorher im Schacht runterlassen.
Auch wenn man im Stolln Wasser in großen Mengen ablässt, gilt Vorsicht. Hier kann durchaus Co2 oder H2S den Weg abschneiden.
Es ist auch möglich, das im Wetterstrom ein erhöhter Co2 Anteil enthaltenen ist. Da die Alarmgrenze oft bei 0,5 Prozent Co2 eingestellt ist, kann das für euer Problem verantwortlich sein. Sollte der Alarm auf 0,6.. gestiegen sein ist das noch unproblematisch. Ab ca. 1,5 Prozent Co2 wird es dann schon gefährlicher...
Um welches Gas handelt es sich bei euch und was für Lagerstätte. Erzgrube, Kohlegrube, Salz..?
MfG Joachimsthaler
ein 40 € Gerät ersetzt kein 400 € Gerät.
Wenn du einen zuverlässigen Selbstretter willst, kaufe einen neuen. Hier gilt es zu beachten, das dieser Außenluft unabhängig arbeitet. Die Meisten Funktionieren nämlich nur bei Brandgasen.
Sich auf ein altes gekauftes Gerät verlassen ist lebensgefährlich, das Geld kannst du dir sparen.
Im Normalfall sollte ein Messgerät zB.: Träger Multiwarn so eingestellt sein, das man im Stolln immer den Rückweg schafft.
Anders sieht es in Schächten aus, hier sollte man das Gerät vorher im Schacht runterlassen.
Auch wenn man im Stolln Wasser in großen Mengen ablässt, gilt Vorsicht. Hier kann durchaus Co2 oder H2S den Weg abschneiden.
Es ist auch möglich, das im Wetterstrom ein erhöhter Co2 Anteil enthaltenen ist. Da die Alarmgrenze oft bei 0,5 Prozent Co2 eingestellt ist, kann das für euer Problem verantwortlich sein. Sollte der Alarm auf 0,6.. gestiegen sein ist das noch unproblematisch. Ab ca. 1,5 Prozent Co2 wird es dann schon gefährlicher...
Um welches Gas handelt es sich bei euch und was für Lagerstätte. Erzgrube, Kohlegrube, Salz..?
MfG Joachimsthaler
- AdM_Michael
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- Wohnort: Nuttlar
Re: AUER W65
Welcher Alarm wurde den ausgelöst? Es sind 4 Gase mit jeweils 2 Alarmschwellen. Rückzug beim ersten Alarm ist zumindest die sicherste Variante. Die erste Alarmschwelle ist bei den Standardeinstellungen so gewählt, daß noch nichts passieren kann.
Von den Sauerstoffselbstrettern würde ich ebenfalls die Finger lassen. Auch hier sind die immer wieder angebotenen gebrauchten Exemplare aus gutem Grund ausgemustert worden. Neue sind teuer und brauchen Pflege und Prüfungen. Und Üben sollte man mit solchen Geräten auch ab und zu mal.
Der Hinweis auf CO2 ist zwar gut, aber bei einem einfachen Mehrgasmeßgerät wenig hilfreich. Die haben als Standardbestückung O2, CO, H2S und Ex (CH4 oder Kalibrierung auf die spezifischen Eigenschaften eines anderen brennbaren Gases). CO2 nur aus dem O2-Defizit abzuleiten, kann sehr gefährlich sein. Das funktioniert in der Regel nur zuverlässig, wenn die Oxidation auch in dem befahrenen Bereich stattfindet. Bei in Wasser gelösten CO2 funktioniert das nicht. Hier würde nur eine direkte CO2-Messung helfen. Grundsätzlich sollte man sich auch mit den Eigenschaften der Gase und den Eigenheiten der Meßtechnik auseinandersetzen. Gerade bei der Interpretation der Anzeigen von Gasmeßgeräten gibt es durch Querempfindlicheiten die ein andere Falle.
Von den Sauerstoffselbstrettern würde ich ebenfalls die Finger lassen. Auch hier sind die immer wieder angebotenen gebrauchten Exemplare aus gutem Grund ausgemustert worden. Neue sind teuer und brauchen Pflege und Prüfungen. Und Üben sollte man mit solchen Geräten auch ab und zu mal.
Der Hinweis auf CO2 ist zwar gut, aber bei einem einfachen Mehrgasmeßgerät wenig hilfreich. Die haben als Standardbestückung O2, CO, H2S und Ex (CH4 oder Kalibrierung auf die spezifischen Eigenschaften eines anderen brennbaren Gases). CO2 nur aus dem O2-Defizit abzuleiten, kann sehr gefährlich sein. Das funktioniert in der Regel nur zuverlässig, wenn die Oxidation auch in dem befahrenen Bereich stattfindet. Bei in Wasser gelösten CO2 funktioniert das nicht. Hier würde nur eine direkte CO2-Messung helfen. Grundsätzlich sollte man sich auch mit den Eigenschaften der Gase und den Eigenheiten der Meßtechnik auseinandersetzen. Gerade bei der Interpretation der Anzeigen von Gasmeßgeräten gibt es durch Querempfindlicheiten die ein andere Falle.
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