Goldbergbau in Sachsen

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Röhliekla
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Re: Goldbergbau in Sachsen

Beitrag von Röhliekla »

Hallo
wen ich mir das alles duchlese kommt mir das große Erbrechen.
Ich habe in den letzten 30 Jahren an 231 Stellen in Sachsen Gold
gewaschen.
Jeder kann sich mit mir in Verbindumg setze,Erfolg ist Garantiert.

Klaus
goldsucher49
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Re: Goldbergbau in Sachsen

Beitrag von goldsucher49 »

Hallo Klaus!
Ich gehe Goldwaschen zur Entspannung, nicht wegen der Bulimie. Deshalb habe ich wohl auch in den letzten 10 Jahren nur an geschätzten 50 Stellen, überwiegend in Sachsen, erfolgreich Gold gewaschen. Mein besonderes Interesse gilt auch eher und speziell den kleinen Goldfunden um meinen derzeitigen Wohnort Chemnitz und auch dem heimatgeschichtlichen Drumherum. Um so erstaunter war ich dann, von Berggold aus meiner Heimatstadt Flöha zu lesen, die ich bisher für recht mineral- und goldfrei hielt (mal abgesehen vom Hahnebach vielleicht). Auch meine persönlichen Erkenntnisse erfreuen sich allgemein nicht so großen Interesses, was mich aber keineswegs grämt (das hier ist ja z.B. ein Forum, das sich vorzugsweise mit Grubenarchäologie beschäftigt...). In den Jahren habe ich eh den Eindruck gewonnen, das viele einfach "um die Wette" die Bäche umgraben bis verwüsten und zwanghaft die größten Experten werden wollen. Das ist nicht meine Intention. Gern Teile ich mein Wissen mit allen verantwortungsbewußten Goldwäschern und freue mich, Dich vielleicht auch mal am Bach zu treffen...
Hallo Falk!
Der Kurt hat seine Ländereien oberhalb des Citroen-Autohauses an der Landbrücke. Unterhalb, wenige Meter stadtwärts am Hang soll sich der Stollen befunden haben. Er macht sich bei starken Regenfällen wohl immer noch durch Erdbewegungen bemerkbar. Die Unterlagen hatte Kurt bereits einmal einem Flöhaer (?) Heimatforscher zur Verfügung gestellt. Ich bleibe dran.
GA!
Ralf
Mirko
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Re: Goldbergbau in Sachsen

Beitrag von Mirko »

Hallo ihr Goldsucher :D !

in Bezug auf Beiträge auf S.1 "Gold im Vogtland":

Es gibt sehr gute Gründe warum hier unser Flüssel Göltzsch - "die Goldene" heißt und es eine Stadt gibt, die nennt sich Reichenbach - der oder am reiche(n) Bach.
Es ist auch belegt dass man in frühen Zeiten auch Richtung Oberneumark geseifnert hat - da fließt der Seifenbach.
Ich habe dieser Tage erst wieder einen Bericht im Regionalfernsehen gesehen, da gibts Einen, der regelmäßig in der Göltzsch Gold wäscht. Er hat auch ein etwas größeres Nugget gewaschen. Ein Geheimtipp könnt ihr von mir bekommen - versuchts mal zwischen Reichenbach aus Richtung des größten Ziegelbauwerkes immer der Göltzsch folgend...

Glück auf, Mirko
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kein Schacht ist zu tief, alles was nach Bergbau "riecht" wird erkundet.
hosche22
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Re: Goldbergbau in Sachsen

Beitrag von hosche22 »

an "Schwarzer" oder Mario Schmalfuß, eine frage ,da ja nachweislich viele altertumsforscher ihre erfahrungen von einander abschreiben und damit auch gedankengänge vom anderm weiter kauen
würde mich interessiern in welcher einschlägigen Heimatliteratur du die genaue lage des ehemaligen GOLD BERGWERKES bei Kottende gelesen hast??? ein kleiner nachtrag,kottenheide sollte man nicht als Kaff bezeichnen.!
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Alarich
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Re: Goldbergbau in Sachsen

Beitrag von Alarich »

Falafel hat geschrieben: Mo. 07. Jan 08 19:41 Nach dem Beitrag von hebbel kommen wir doch der Lokalität etwas näher. Seine Transkription erscheint mir auch exakter. Da Beyern nicht im Amt Schlieben liegt (und auch nicht an dieses angrenzt) sollte es sich eher um Berga (nördlich von Schlieben) handeln.

Glück Auf!
Stephan
Herzliche Grüße erneut allseits!

Tatsächlich befindet sich bei dem kleinen Ort Beyern direkt an der Gelb/Rot gestrichelten Grenze zum Amt Schlieben ein Berg in dem Kartenausschnitt aus der Zeit nach 1711: https://ibb.co/r7NB4XF (links unten und dann nur ein klein wenig schräg rechts nach oben)

Ist das vielleicht der Sandberg, an dem die "Moses Goldseifen" gewesen sein könnten?

"Moses Goldseifen an einem Sandberg an der Grenze bei Beyern (bei Falkenberg/Elster) im Amt Schlieben" - Zechenregister sächsischer Bergreviere: https://archiv.sachsen.de/archiv/bestan ... _id=101856

Dazu freue ich mich über jede Meinung und jeden fachlichen Beitrag. Herzlichen Dank!
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Re: Goldbergbau in Sachsen

Beitrag von Falafel »

Die Idee mit Beyern klingt auf alle Fälle plausibel. Die nächsten Schritte wären:

1. Ein Blick auf die geologische Karte. Als Goldquelle kommen eigentlich nur die Schotter der Ur-Elbe in Frage. Damit wäre es vor allem böhmisches Gold. Zwar wäre auch glaziales skandinavisches Gold möglich, aber das dürfte kaum in gewinnbaren Quantitäten vorkommen.
2. Ein Blick auf die ALS-Karten oder Relief-Karten. Unter Umständen sind bereits hier an der Oberfläche anthropogen verursachte Strukturen der Seifengold-Gewinnung (Halden, Schurfgräben, Wasserkanäle) zu erkennen.
3. Ein Gang ins Gelände um selbige Strukturen zu suchen. Auf den landwirtschaftlich genutzten Flächen wird man nicht fündig werden (da stark überprägt), aber nordöstlich des Ortes sind ja noch ein paar kleinere Waldflächen, in denen man Erfolg haben könnte.
4. Ein Griff zu Sichertrog um einen Goldnachweis zu erbringen. Im Bereich der kleinen Wäldchen finden sich ja einige kleinere Fließgewässer in denen es zu einer zusätzlichen Schwermineral-Konzentration gekommen sein könnte.

Glück Auf!
Stephan
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Re: Goldbergbau in Sachsen

Beitrag von Falafel »

So, zu Pkt. 1: östlich und nord-östlich von Beyern kommen lt. geol. Karte tatsächlich vereinzelt Reste von "Fluviatilen Ablagerungen (Untere Mittelterrasse; "Berliner Elbelauf" und Zuflüsse, z.T. Elster-Spät- bis Saale-Frühglazial): Sand, schwach kiesig bis kiesig, selten Kies" vor, was ich generell für goldhöffig halten würde. Dort wäre also mal eine Geländeprospektion sinnvoll. Freundlicher weise wurden die Kiese in heutigen Waldstücken abgekippt :wink: , so dass sich u. U. Montan-Relikte erhalten haben könnten.

Zu Pkt. 2: Eine vernünftige Relifkarte habe ich auf die Schnelle im Netz nicht finden können. Mal weiter suchen, einige Bundesländer haben ja sogar die ALS-Daten online gestellt.
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Alarich
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Re: Goldbergbau in Sachsen

Beitrag von Alarich »

Herzlichen Dank, Stephan, für das Interesse und die abermals sehr schätzenswerten Bemühungen zur Aufklärung!
Von dem früheren Sandberg bei Beyern, an dem eventuell jene St. Moses Goldseifen waren, ist scheinbar nahezu kaum noch etwas zu erkennen. In dem Kartenausschnitt des Geoviewers mit einem digitalen Geländemodell https://tinyurl.com/y8h9duay ist deutlich westlicher als auf der alten Karte https://ibb.co/r7NB4XF ein nur noch sehr flacher Sandberg direkt über der unteren Windkraftmühle links des Neugrabens und daneben in der Mitte ganz links nur ein künstlich erhöhtes Trinkwasserwerk zu sehen. Ganz oben links neben dem Beyerischen Weg sind mehrere archäologisch zu schützende broncezeitliche Hügelgräber. Die frühere Neugrabenmühle wurde abgerissen. Rechts des Neugrabens und östlich des Beyerischen Weges sind schwerlicher zu deutende Bodenstrukturen, die vielleicht zu den Hügelgräbern gehörig archäologisch schützenswert oder tatsächlich Reste eines früheren größeren Sandberges sind.

Es wäre auch denkbar möglich, dass Reste des früheren Sandberges, wo genau auch immer der war, zum Hausbau oder für die Aufschüttung des Eisenbahndamms hinweg verfrachtet wurden. Eine Nebenergebnis des Matrialabtransportes für letzteres ist der Rössener Baggersee: https://tinyurl.com/y934ujwn

Hoffe nur, dass kein Grabhügel-Sandberg begoldraubt und abgetragen wurde. :shock:

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Re: Goldbergbau in Sachsen

Beitrag von Falafel »

Hallo,

genau das Geländemodell meinte ich! Aus geologischer Sicht würde ich die goldhöffigen Strukturen etwa 500m nördlich der Hügelgräber verorten. Da ist allerdings im Geländemodell nichts zu erkennen (was nichts sagen muss!). "Komisch" sehen auch die Strukturen zwischen Wasserwerk und Windrad aus. Kann aber auch einfach vom Wegebau herstammen. Der nächste Schritt wäre mein Pkt. 4. Liegt leider nicht gerade bei mir um die Ecke. Aber ich überlege, mit was ich das kombinieren könnte. Eine Beprobung darf aber auch bei etwas wärmerem Wetter gemacht werden. Sollte auch nicht gerade in niederschlagsarmen Zeiten gemacht werden, denn die Bächlein erscheinen mir nicht gerade riesig.

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Re: Goldbergbau in Sachsen

Beitrag von Alarich »

Hallo Goldsucher, Abenteurer, Geschichtsforscher und Heimatliebende, erneut herzliche Grüße allseits!

Wird das Rätsel vielleicht sogar noch vorort nachweislich gelöst werden können, wo genau damals die Moses Goldseifen waren? Hoffentlich kann ich als teilweise peinlich offensichtlich absoluter Laie vielleicht noch ein wenig zur eventuellen Lösung beitragen.

Antwort an Stephan (@Falafel): "Zwischen Wasserwerk und Windrad" ist bei den vergleichsweise sehr viel detailierteren Beschriftungen auf dieser alten Karte zusätzlich tatsächlich auch eingetragen ein "Schinderberg": https://ibb.co/Pt5z0RQ Die Bilddatei im Format jpg ist nur dann in wirklich voller Größe (7339 x 7746 Pixel; 194.18 cm mal 204.95 cm) zu sehen, nachdem das Bild auf der Seite "ibb.co" entweder nochmal direkt einzeln im neuen Tab des Browsers geöffnet oder gespeichert (hier von dort herunter geladen) worden ist.

Klingt "Schinderberg" bezüglich den Moses Goldseifen bei Beyern vielleicht schon etwas verdächtiger nach den gesuchten Sandberg der Goldseifen unweit der vormals schliebener Amtsgrenze? Von dort wurde bis in die heutige Zeit manchmal noch immer vereinzelt Sand geholt. Der "Schinderberg" befindet sich in der Nähe der früheren Grabenmühle am bereits damals existierenden Neugraben. Letzterer führte in der Gegend wohl noch am ehesten genügend benötigtes Wasser für Goldseifen?

Die Aufzeichnungen des Oberbergamtes Freiberg zu den Moses Goldseifen bei Beyern (bei Falkenberg /E.) sind zwischenzeitlich nun auch original online einsehbar in "Bergordnungen, Befehle, Belehnungen und Nachrichten über die Goldseifen und Goldwäschen". Kann wer die alte Schreibschrift lesen und findet dazu die richtige Seite? Falls ja, welche Seitennummer(n) (von 1-166) ist (sind) zutreffend? Zum Ansehen genügt einfach ein Klick auf den nachfolgenden Link und dann oben auf Digitalisat: https://archiv.sachsen.de/archiv/bestan ... 622a739745

Ich freue mich über jede Meinung und Mitarbeit, jeden Beitrag, zur Lösung dieses noch ungelösten kleinen Rätsels, wo genau bei Beyern jene "Moses Goldseifen" waren oder sind. :?

Glück auf, Freunde!
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Re: Goldbergbau in Sachsen

Beitrag von Geophon »

Hallo Alarich,

zumindest zu
2. Ein Blick auf die ALS-Karten oder Relief-Karten. Unter Umständen sind bereits hier an der Oberfläche anthropogen verursachte Strukturen der Seifengold-Gewinnung (Halden, Schurfgräben, Wasserkanäle) zu erkennen.
könnte ich helfen. Brandenburg hat seine DGM-Daten digital veröffentlicht, da könnte ich eine Reliefkarte draus machen, wenn Du mir sagen kannst, wo ungefähr das fragliche Areal liegt.

Edit:

Da ist was :D
Halden_Beyern.png
(Datenquelle: GeoBasis-DE/LGB, dl-de/by-2-0)
Es wäre auch von nöthen, eine Strafe auf diejenigen zu legen, die nur auf den
Raub bauen, die Ertze auslochen, die Sümpffe und Schächte loshauen, die tiefsten mit
Bergen ausstürtzen und die Oerter, Strecken und Stölln versetzen...

Simon Bogner 1562
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Re: Goldbergbau in Sachsen

Beitrag von Geophon »

Sorry für den Doppelpost, hier mein Versuch, den Sandberg zu lokalisieren und die Strukturen, die im DGM zu erkennen sind, zu erklären. Gleich vorweg, die folgenden Punkte stützen sich nur auf das DGM und die Georeferenzierung alter Landkarten. Um die Richtigkeit zu überprüfen, ist auf jeden Fall eine Geländebegehung erforderlich.

Zunächst einmal der Sandberg: Auf der "Situations und Cabinets-Carte von einem anderen Teile des Churfürstentums Sachsen" von Major Isaak Jacob von Petri von 1762 ist der Sandberg eingezeichnet. Diese Karte habe ich anhand der Kirchen auf eine moderne Landkarte georeferenziert und erhalte folgendes wahrscheinlich schlecht erkennbare Ergebnis:

Petri_DGM.jpg

Demnach liegt der Sandberg knapp nordwestlich des Baggerteiches. Hier der Ausschnitt aus dem DGM mit einigen Textanmerkungen:

Sandberg_text.jpg

Der Sandberg ist im Relief ziemlich flach, aber auf seiner Kuppe sind mehrere Schürfe erkennbar, vermutlich vom Sandabbau. Knapp südlich davon ist ein Graben oder länglicher Schurf erkennbar. Ansonsten ist rund um den Sandberg nichts mehr zu sehen, was auf Bergbau schließen ließe. Die einzelnen Hügel östlich davon sind wohl Grabhügel.

Interessanter finde ich das Areal an der Prestewitzer Landlache westlich von Beyern. Südlich des Gräberfeldes zwischen Landlache und Kuhgraben sind mehrere Gräben erkennbar und ein Areal, das meiner Meinung nach wie von Raithalden bedeckt aussieht. Zumindest sehen die Halden, die ich von den bayerischen Goldseifen kenne, im DGM auch so aus.

Was die Geologie angeht, schwierig. Scheinbar ist ausgerechnet das Kartenblatt der Detailkartierung nicht vorhanden. In der Übersichtskarte ist nur die schon erwähnte Niederterasse vermerkt. Vielleicht hat es dort einen nacheiszeitlichen Flusslauf gegeben in dem sich das Gold dann angereichert hat.
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Re: Goldbergbau in Sachsen

Beitrag von Nobi »

Hinweis eines stillen Mitlesers:
" ... er soll auf Blatt 81 suchen."
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Re: Goldbergbau in Sachsen

Beitrag von Geophon »

Auf Blatt 81 von was? :? Die Blätter Züllsdorf und Herzberg/Elster der geologischen Karte müssten andere Nummern haben. Aber die scheint es nirgends zu geben. Man könnte noch die Jahrbücher der PGLA durchforsten um zu sehen, ob die damals überhaupt kartiert worden sind, aber ob ich mir das antue :gruebel:
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Re: Goldbergbau in Sachsen

Beitrag von Nobi »

Akte Nr. 3389
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