Drei-Brüder-Schacht Freiberg

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Nightmare

Beitrag von Nightmare »

Artikel der Freien Presse vom 10.03.2004:


Bild

(sorry wegen der schlechten Qualität! :o )

Da war also mal wieder jemand im Kavernenkraftwerk am Drei-Brüder-Schacht und hat sich vom gammligen Zustand der Anlagen nach dem Hochwasser überzeugt.

Zitat: "Die 1972 konservierten Maschinen konnten so gerüstet zwar normale Gruben-Luftfeuchte abwehren, dem hohen Druck des aggressiven Grubenwassers nach der Flut aber nicht standhalten."

Diese Aussage ist glatter Schwindel. Schon vor dem Hochwasser wiesen die Kraftwerksanlagen erhebliche Korrosionsschäden auf. Die sogenannte "Konservierung" bestand aus einem Anstrich der von außen zugänglichen Metallteile der Turbinen, Regler und Generatoren mit Elaskon. Innenliegende Teile, Druckrohrleitungen und die Überreste der Schaltanlage wurden nicht konserviert. Die Fundamentblöcke der Turbinen zeigten erhebliche Rissbildungen. Es wurde nichts getan, um die Lagerstellen der Turbinen- und Generatorwellen zu entlasten. Dieses führt auf die Dauer zur Zerstörung der Lager und zur Unwucht der Wellen.

Ich denke, daß einigen Vereinsmitgliedern des Fördervereins "Drei-Brüder-Schacht" dieser Zustand des Kraftwerkes schon seit Jahren bekannt ist, diese Meinung jedoch immer seitens des Vereinsvorstandes unterdrückt wurde, um Geld für das Projekt der Wiederinbetriebsetzung des Kraftwerkes zu erhalten. Das Hochwasser war ein willkommener Anlaß, nun endlich mal zuzugeben, was da unten wirklich los ist.

Um ein Kraftwerk im Drei-Brüder-Schacht zu betreiben, müßte der 270 m tiefe Schacht komplett neu ausgebaut werden. Dazu kämen noch die Kosten für neue Turbinen und eine neue Schaltanlage. Dann will man noch das alte Kraftwerk als Museum erhalten. Mit einer (vielleicht) zur Verfügung stehenden Wassermenge von 500 l/s kann man im Kraftwerk bei Ausnutzung der gesamten Fallhöhe maximal 1,3 MW erzeugen. Für diese relativ zu anderen "sauberen" Energiegewinnungsmöglichkeiten geringe Leistung einen Millionenaufwand bei einer verheerenden Ökobilanz (Stichwort: Schadstoffaustrag durch vermehrten Wasserabfluß u.T.) des Kraftwerkes zu betreiben ist schlicht Schwachsinn, Umweltverschmutzung und Verschwendung öffentlicher Mittel.

Der Rothschönberger Stollen, der dem Kraftwerk als Wasserabfluß diente, hat nur ein begrenztes Wasserableitungsvermögen bei Hochwassersituationen. Dazu muß nicht einmal ein Bruch fallen, der an einigen Stellen recht geringe Querschnitt des Stollens reicht aus, um bei erheblichem Wasserzudrang einen Rückstau hervorzurufen, der auch das über dem Stollen liegende Kraftwerk gefährden kann.



:mad:

Mit dieser Meinung stehe ich sicher nicht alleine, aber keiner schreibt mal öffentlich eine Kritik an diesen Wahnsinnsplänen. Also wieder fröhlich rein ins Fettnäpfchen! :P :P :P


Ein streitlustiges Glück auf!

Nightmare
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Jörn
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Beitrag von Jörn »

Artikel der Freien Presse vom 10.03.2004:
Der Rothschönberger Stollen, der dem Kraftwerk als Wasserabfluß diente, hat nur ein begrenztes Wasserableitungsvermögen bei Hochwassersituationen. Dazu muß nicht einmal ein Bruch fallen, der an einigen Stellen recht geringe Querschnitt des Stollens reicht aus, um bei erheblichem Wasserzudrang einen Rückstau hervorzurufen, der auch das über dem Stollen liegende Kraftwerk gefährden kann.
Ist es nicht so, dass der Rothschönberger Stollen im Falle einer Wiederinbetriebnahme des Kavernenkraftwerkes nicht mehr regelmäßig (schwarz, versteht sich :P ) befahrbar wäre?!? Ist halt schwer, dann gegen den Strom anzuschwimmen, gelle? :D

Ohne die Situation vor Ort zu kennen dürfte allerdings jedem klar sein, dass die alten Maschinen höchstens noch einen musealen Wert haben. Das betrifft weniger die Turbinen, sondern vielmehr die Generatoren.

Trotzdem bleibt es ein interessantes Projekt und es wäre Schade, wenn dies nun das Moratorium bedeuten würde. Finde ich ehrlich gesagt besser als Steuergelder in die Landschaft verschandelnde Windräder zu stecken.

Jörn
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Michael Kitzig (†)
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Beitrag von Michael Kitzig (†) »

war es nicht so, dass bei einer erneuten inbetriebnahme auch noch auf höheren sohlen wässer hätten aufgetaut werden sollen??
OHo
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Beitrag von OHo »

@Micha,
So kalt ist's im Erzgebirge nun auch wieder nicht.
@Jörn,
du warst wohl noch nie dort?
Der Sieberstollen geht auch trotz KW. So ähnlich isses hier auch.
Lasst den Leuten ihr fernesZiel.
GA OHo.
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Jörn
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Beitrag von Jörn »

@OHo
Der Sieberstollen hat ein Tretwerk, welches etwa einen Meter über der Stollensohle liegt. Wenn es da so aussehen würde wie im EA - während des Kraftwerkbetriebes hätte ich da nicht langlaufen wolln. Kraftwerkbetrieb - GUTE IDEE! :D
Ansonsten stimme ich Dir zu - solange man noch Träume hat :)

Jörn
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Michael Kitzig (†)
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Beitrag von Michael Kitzig (†) »

@ Oho:
war n tippfuhler.
wollte doch euer wetter nicht schlecht machen :D
(der kältepol liegt eh in wittmannsgereuth)

es fehlt ein: S
wenn das so ist, hätte es weitere probleme erst geschaffen.

das mit der reaktivierung wird so oder so nichts.
hat sich ja nicht mal auf dem EA mit 2 kraftwerken gelohnt.
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