Hallo Zusammen,
ich bin ja nun schon seit einer Weile unregelmäßig bis regelmäßiger Leser,(aber nur seltener Schreiber)und möchte mich nun doch auch mal mit einer Frage an die werte "Gemeinde" richten.
Seit rund 15 Jahren recherchiere ich nun im Zusammenhang Ofenkaulen/Königswinter. Dort wurde eine tertiäre, vulkanische Asche (Trachyttuff) primär zum Bau von Backöfen gewonnen (über- und untertage). Der Beginn des Abbaus liegt mind. 600 Jahre zurück und endete ca. 1950.(s.a. "Geschichte" unter http://www.ofenkaulen.de .
Im Zusammenhang der Erweiterung des Horizionts und v.a um Vergleiche ziehen zu können, würde es mich interessieren, ob jemandem vergleichbare Nutzung von Gesteinen zum Ofenbau auch aus anderen Regionen Deutschlands/Europa bekannt sind.
Auch andere Nutzungen von Tuffen wären von Interesse (Kretz/Eifel ist mir bekannt).
In Bezug auf Ofensteine kenne bisher nur Bell/Eifel und Nähe "Puy de Dome" in Frankreich.
Mittelfristig möchte ich gerne eine umfassendere Publikation erstellen und würde mich daher über jeden Hinweis freuen.
Glück auf,
Joern
Backofensteine/Ofenkaulen
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Hallo Jörn
Fein, das man mal wieder was von Dir hört
Leider fällt mir nicht allzuviel zu Deinem Thema ein, aber vielleicht dieses : Vor ca. 20 Jahren gab es im LAPIS (Mineralienmagazin) einen längeren Artikel über die Gewinnung von Talkschiefern in der Schweiz (ÜT, eventuell auch UT) die als Feuerfestmaterialien eingesetzt wurden. Interessanterweise lassen sich diese Talkschiefer durch Drehen so bearbeiten, das daraus (feuerfeste) Töpfe und Bottiche hergestellt werden. Wenn ich mich nicht irre, ist der Lokalname "Lavez".
Ist vielleicht nicht ein Backofensteinbergbau im engeren Sinne, aber vielleicht ja doch interessant
Glück Auf
Thomas
Fein, das man mal wieder was von Dir hört
Leider fällt mir nicht allzuviel zu Deinem Thema ein, aber vielleicht dieses : Vor ca. 20 Jahren gab es im LAPIS (Mineralienmagazin) einen längeren Artikel über die Gewinnung von Talkschiefern in der Schweiz (ÜT, eventuell auch UT) die als Feuerfestmaterialien eingesetzt wurden. Interessanterweise lassen sich diese Talkschiefer durch Drehen so bearbeiten, das daraus (feuerfeste) Töpfe und Bottiche hergestellt werden. Wenn ich mich nicht irre, ist der Lokalname "Lavez".
Ist vielleicht nicht ein Backofensteinbergbau im engeren Sinne, aber vielleicht ja doch interessant
Glück Auf
Thomas
also ich war im September im Tiefen Müsener Stollen. Hilchenbach / Siegerland.
Die haben beim auffahren dieses Wasserlösungsstollens ein Lager für bauwürdige Hüttensteine angefahren. Die wurden auch abgebaut. Heute haben die diesen Bereich zum untertätigen Bergbaumuseum ausgebaut, der also zu besichtigen ist. Hilft Dir das?
Die haben beim auffahren dieses Wasserlösungsstollens ein Lager für bauwürdige Hüttensteine angefahren. Die wurden auch abgebaut. Heute haben die diesen Bereich zum untertätigen Bergbaumuseum ausgebaut, der also zu besichtigen ist. Hilft Dir das?
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hm, schon mal ganz interessant was es da noch an feuerfestem gibt, wenn auch das AUsgangsmaterial ein ganz anderes ist.
@ Alterbergbau:
Was sind denn genau Hüttensteine? Also ich denke mir mal, daß die zur Verkleidung von Hochöfen genutzt wurden, doch um was handelt es sich da genau?
Glück Auf,
Joern
@ Alterbergbau:
Was sind denn genau Hüttensteine? Also ich denke mir mal, daß die zur Verkleidung von Hochöfen genutzt wurden, doch um was handelt es sich da genau?
Glück Auf,
Joern
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Vulkanische Schlacke und Tuffe (basaltisch) wurden auch eine Zeit lang als Wegebaumaterial am Kammerbühl (Komorni Hurka) in Böhmen abgebaut. Diese ungewöhnliche Verwendung lässt sich dort nur damit erklären das dort im Egerbecken sehr viel Sümpfe und Moore bestanden und das luftige Material deshalb verwendet wurde. Eigentlich taugen solche Sachen ja eher nicht für Wege- und Strassenbau, wohl dann doch eher zum Backofen bauen
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Hüttensteine: Die feuerfesten Steine sind quarzitische Grauwacken,früher auch unter dem Handelsnamen Gestellstein bekannt. Benutzt wurden diese feuerfesten Steine für kleinere Hochöfen und Schmiedefeuer der Hammerwerke. Die Gestellsteine aus dem Stahlberger Erbstollen waren Aufgrund ihrer geringen Verwitterungsresistenz nicht für Bauten im Außenbereich geeignet. Weitere Vorkommen befanden sich bei
Wilnsdorf an der Kalteiche wo zwei unterirdische Steinbrüche bekannt sind. Die Lager sind durch Stollen erschlossen.
Die Steinbrüche in der Kalteiche wurden 1824 einem Johannes Hussing zu Wilnsdorf nach der Nassau-Catzenellenbogischen Bergordnung verliehen, nachdem die Steinbrüche vormals auf Rechnung der Fürstlich Oranien-Nassauischen und dann der Kgl. Preuss. Regierung betrieben wurden. Zwei quarzitische Sandsteinlager sind durch einen Oberen und einen Tiefen Stollen bei Mächtigkeiten von bis zu 8m erschlossen worden.
Der Betrieb wurde nur zeitweise auf:
Gestell- und Raststeine und
feuerfeste Steine für Flammöfen durchgeführt.
Die Förderung betrug 1881: 26 t Gestellsteine,
31 t Kuppelsteine und 2 t Puddelofensteine.
Weitere Vorkommen finden sich am Löhrsberg bei Wilnsdorf, wo die Lager 2-3m Mächtigkeit haben. Die Steinbrüche litten hier unter Absatzschwierigkeiten, da die Gewinnungspunkte sehr abgelegen waren. An der Straße zur Kalteiche ist der Einschnitt eines Stollens noch gut sichtbar. Die ehemaligen Steinbrüche sind im Gelände auch noch auffindbar. Auf der Hangseite zum Wildetal wird heute der Steinbruch Kettner betrieben.
Bautenberg bei Wilden: Gewinnung im Steinbruchbetrieb.
Hundt, T.; Gerlach, G., Roth, F. und Schmidt, W. (1887). Beschreibung der Bergreviere Siegen I, Siegen II, Burbach und Müsen. Bonn, bei Adolph Marcus 1887.
Kalkbrennofen Kalteiche
Wilnsdorf an der Kalteiche wo zwei unterirdische Steinbrüche bekannt sind. Die Lager sind durch Stollen erschlossen.
Die Steinbrüche in der Kalteiche wurden 1824 einem Johannes Hussing zu Wilnsdorf nach der Nassau-Catzenellenbogischen Bergordnung verliehen, nachdem die Steinbrüche vormals auf Rechnung der Fürstlich Oranien-Nassauischen und dann der Kgl. Preuss. Regierung betrieben wurden. Zwei quarzitische Sandsteinlager sind durch einen Oberen und einen Tiefen Stollen bei Mächtigkeiten von bis zu 8m erschlossen worden.
Der Betrieb wurde nur zeitweise auf:
Gestell- und Raststeine und
feuerfeste Steine für Flammöfen durchgeführt.
Die Förderung betrug 1881: 26 t Gestellsteine,
31 t Kuppelsteine und 2 t Puddelofensteine.
Weitere Vorkommen finden sich am Löhrsberg bei Wilnsdorf, wo die Lager 2-3m Mächtigkeit haben. Die Steinbrüche litten hier unter Absatzschwierigkeiten, da die Gewinnungspunkte sehr abgelegen waren. An der Straße zur Kalteiche ist der Einschnitt eines Stollens noch gut sichtbar. Die ehemaligen Steinbrüche sind im Gelände auch noch auffindbar. Auf der Hangseite zum Wildetal wird heute der Steinbruch Kettner betrieben.
Bautenberg bei Wilden: Gewinnung im Steinbruchbetrieb.
Hundt, T.; Gerlach, G., Roth, F. und Schmidt, W. (1887). Beschreibung der Bergreviere Siegen I, Siegen II, Burbach und Müsen. Bonn, bei Adolph Marcus 1887.
Kalkbrennofen Kalteiche