Goldbergbau um Bergreichenstein?

Alles was spezielle Orte behandelt, hier kann man sich kennenlernen, Fragen stellen und sich auch verabreden ... was immer!
Gast

Beitrag von Gast »

Hi,

hab mal wieder ne frage zu einer Gegend, von der ich bei euch noch nichts gelesen habe. Aber vielleicht hatt ja jemand trotzdem Infos darüber. Ich wohne im Bayerischen Wald und weniger als 100 km von mir gibt es ein Historisches Goldbergbaugebiet. Tja dass Problem is halt es liegt in der Tschechei und meine Tschechischkenntnisse sind äuserst bescheiden. Tja nun meine Frage: Hat jemand Informationen über das Bergbaugebiet Bergreichenstein (Kasperské Hory, Hartmanice und Rejstejn auf Deutsch. Tja auch in dieser Gegend hat der Naturschutz(das Gebiet liegt fast im Nationalpark Sumova) den Bergbau zum erliegen gebracht. Was einerseits positiv für Umweltschutz, und doch auch schade für die Bergbaukultur ist. (Kanadische Firma wollte im grossen Stil Tagebau betreiben, hatten schon einige hundert Probebohrungen durchgeführt und einen Erkundungsstollen vorgetrieben (Stollen Nadeje - Hoffnung)).
Ich hoffe dass mir da jemand helfen kann einige Informationen zu erhalten.

Gruss und Glück Auf
Florian
Gast

Beitrag von Gast »

Sorry Florian,
ich kann Dir da nicht helfen.
Aber wenn ich mir Betrachte wie dieser kanadische Konzern mit hochgradigen Giften, mit denen das Gold aus dem Gestein gelöst wird, die region Bergama / Türkei vergiftet und wie nach dem Zwischenfall in der rumänischen Goldmine jegliches Leben in der Theiss und in Bereichen der Donau vernichtet wurde, kann ich den Entschluss nur begrüßen, den umfangreichen Goldbergbau im Böhmerwald zu verhindern.
Glück Auf
André
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MichaP
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Beitrag von MichaP »

... wie dieser kanadische Konzern mit hochgradigen Giften, mit denen das Gold aus dem Gestein gelöst wird, die region Bergama / Türkei vergiftet und wie nach dem Zwischenfall in der rumänischen Goldmine jegliches Leben in der Theiss und in Bereichen der Donau vernichtet wurde...
und genau das soll nun Rosi Montana stattfinden.

zu bergreichenstein: leider hab ich da auch nichts!
Glück auf!

Michael
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Gast

Beitrag von Gast »

Tja da habt ihr recht! Hab mich mal in Pribram umgesehen, kennt ihr da die Klärbecken der Aufbereitung? Da mocht ich lieber nicht rein fallen! Oder seit ihr über die großen Halden mal mit dem Geigerzähler gegangen(fast Vollausschlag, war ne schone Pechblende zu finden), aber ca. 20 m daneben war ne Schrebergartenanlage wo das Gemüse recht gut gewachsen ist. Keine Warnschilder nichts! Zurück nach Bergreichenstein, hab mir erst ein paar alte Abbaue so aus der Zeit 1600 angeschaut. Um 1m breite Abbau schürfe die so 20 -40 m tief sind. Damals habs halt nur den goldhaltigen Quarzgang abgebaut , ist aber sehr intressant zum Anschaun. Diese alten Berbauzeugnisse liegen überwuchert irgendwo im Wald und sind kaum zufinden! Die einzige Möglichkeit ist mit "alten" Bewohnern der gegend zu reden ( ein paar wenige können noch Deutsch) um an Informationen zu gelangen. Aber vielleicht kennt ja jemand sich dort aus! Ich hoffe noch!

Hompage:

http://ostbayernmineralien.piranho.de/

Gruss Flo
Thomas_Krassmann
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Beitrag von Thomas_Krassmann »

Der Fairness halber muß man sagen, das nämlioche Firma auch den Bergbau auf der Kassandra /Chlakidiki in Nordgriechenland übernommen hat und dort sehr vernünftigen Bergbau betreibt. Unter anderem wurde dort vor einigen Jahren auch ein internationaler Workshop zum dortigen historischen Bergbau veranstaltet.

Was Infos über Bergreichenstein anbelangt, so erscheint es mir das einfachste zu sein, in einer Suchmaschine nachzuschauen. Dort findet man dann auch den Link zur Gesellschaft und auf deren Seite weitere Infos

Gruss

Thomas
Kaj_Todt
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Beitrag von Kaj_Todt »

um mal den hinweis von thomas aufzugreifen: die firma wird sich wohl trotz allem immer die profitabelste lösung suchen, in tschechien muss sie wohl etwas mehr vorsicht walten lassen, als in rumänien. aus marktwirtschaftlicher sicht nachvollziehbar, aber aus sozialen, gesellschaftlichen, und naturschützerischen gründen dann doch nicht.
Gast

Beitrag von Gast »

Hei Kai,
der erste Satz Deiner Signatur passt perfekt zu den Regierungen, die diesem Konzern freien Lauf lassen. Micha kennt die Situation aus Rumänien, ich die aus der Türkei. Die Menschen in der Türkei protestieren und demonstrien, wollten sich sorgar von der Bospurusbrücke stürzen, werden aber grundsätzlich von den Organen verprügelt. Der Grund liegt darin, dass die Staaten auf das wenige Gold, was der Konzern als Steuern zahlt, angewiesen sind.
Nun hat Florian recht, indem er meint, schaut euch mal die Uranhalden an. Ja, dass sind die gleichen Asubeuterhinterlassenschaften, die nun die Bundesrepublik nach 44 Jahren Uranbergbau den Russen hinteherräumen müssen.
Wir wollen mal ehrlich sein. Hätte die DDR den Uran selbst vermarkten können, würde es diesen Staat heute noch geben. Und so würde es den Tschechen auch besser gehen, könnten sie ihr Gold und hätten sie ihr schwarzes (Pech-)Gold auch vermarkten können.
Waren unseren Molocher Sklaven...........

Ein hochachtendes Glück Auf allen Wismutkumpels
André
Gast

Beitrag von Gast »

Na ja, TVX hatt dass Material aus dem Versuchsstollen zur Aufbereitung nach Pribram Gefahren. (so ungefähr:"Da ist die Umwelt eh schon kaputt" ) . Dann bei den ersten Bürgerprotesten sagten sie, dass sie das aufzubreitende Material nach Griechenland transportieren würden (und nur dort die Umwelt verschmutzen).
Ich finde es totzdem schade dass es keinen Bergbau mehr gibt, ich kenne nur noch ein aktives Bergwerk in meiner Nähe Kropfmühl aber die arbeiten ja auch nur noch mit so um die 6 Mann damit ihr Afrikanischergraphit zu deutschen Erzeugniss wird. Es ist schon traurig dass man nur noch von vergangenen Bergbauzeiten sprechen kann (zumindest hier in Bayern).
Ich seh schon, mit Bergreichstein muss ich mich wohl selber durchschlagen. Geschichtliche Daten zu der Region hab ich schon ein paar, aber zumindest Pläne wo Bergbauaktivität war müsste es doch irgendwo geben? Ein wenig steht in "Goldland Gabreta 4000 Jahre der Goldwäscherei und des Goldbergbaus beiderseits des Böhmerwaldes in südböhmen und ostbayern" herausgegeben vom Teschnischen Nationalmuseum Prag in Zusammenarbeit mit der Technischen Universität München. Prag 1994
Aber da ist halt nach ein paar Ortsnamen auch schon wieder Schluss mit Infos!

Aber vielleicht findet sich noch wer!

Glück Auf!
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MichaP
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Beitrag von MichaP »

Der Fairness halber muß man sagen, das nämlioche Firma auch den Bergbau auf der Kassandra /Chlakidiki in Nordgriechenland übernommen hat und dort sehr vernünftigen Bergbau betreibt.
das ist nun leider doch nicht war. im gegenteil. die machen dort die selbe sauerei wie überall.
die firma TVX betreibt dort ungenehmigten vortrieb, Zyanidlaugung und schmiert die politik. die bewohner der region sehen die risse in ihren häußern, sehen die tote umwelt, spüren die erschütterungen unter ihren füßen vom sprengen. unabhängige gutachter haben festgestellt das dies eindeutig vom bergbau kommt, der dort gar nicht sein dürfte. die firma selbst bestreitet dies zwar, hat die tatsache, das sie bereits unter dem ort arbeiten, aber trotzdem in ihrem firmenprospekt veröffentlicht.

nun denke man die politik in griechenland wäre an der reihe. denkste. der umweltminister zeigte sich von bidern, auf denen die zynaidfässer in aufgelassenen gruben rumstehen, wo jeder ohne probleme hin kann, wo fässer offen und umgefallen auf der ehem. wiese liegen, vollkommen unbeeindruckt: "er ist nicht zuständig, das wären die lokalbehörden". und weiter "es gibt dort kein problem. die TVX (das ist der konzern) hat uns eindeutige gutachten übergeben, das weder umweltverschmutzung noch ungenehmigter vortrieb stattfindet". na wie schön, gut das man den verdächtigen gefragt hat.

die bevölkerung klagt und protestiert. die proteste werden mittels mad (ich glabe die heißt so?), der griechischen variante der securitate (rumänien), also einer spezial-polizei, die für ihre härte berüchtigt ist, niedergeprügelt und das täglich!!!

die klagen vorm obersten gericht haben zwar erfolg, doch der griechische staat überzieht die kläger mit einer reihe von gegenklagen, so das sich erstmal gar nichts tut.
der bürgermeister von Chlakidiki hat mittlerweile über 15Jahre knast aufgebrummt bekommen, da er mit gegen die TVX kämpft. man hat ihn einfach dutzender delikte angeklagt von den der gute man leider selber gar nicht weiss, oder die eine folge der proteste sind! er sitzt nur deshalb nicht ein, da anwälte (kostenlos) gegen die verurteilungen klagen, da die "beweise" sehr fragwürdiger natur sind.

woher ich das alles weiß? aus dem bildungsfernsehen von ard und zdf: phönix. gestern abend. war ein der fernsehtipps von Nobi hier im forum.

thomas: woher hast du denn deine infos das der bergbau sehr vernünftig sein soll?

der bergbauworkshop war dann wohl auch eher eine art marketingmassnahme.
Glück auf!

Michael
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Kaj_Todt
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Beitrag von Kaj_Todt »

@Florian: Die Pechblende direkt neben dem Schrebergarten wird den Leuten dort nichts böses tun, solange sie, genau wie die Schwermetalle, nicht durch Wasser oder Erosion mobilisiert wird. Und wenn erst mal das der Fall ist (kommt ja auf die Konzentrationen an) dann hat man dort ein Problem, das die ganze Region betreffen würde...
Zum Thema TVX fällt mir noch ein, das es in Deutschland ja auch ein Unternehmen gibt, dessen Unantastbarkeit mich immer wieder erstaunt. Ob diese Firma dies ausnutzt, um Umweltverschmutzungen zu verschleiern, kann und will ich nicht sagen, denn die vorliegenden Konzepte, nach denen man arbeitet scheinen schlüssig und nachvollziehbar. Erst die Zeit wird zeigen, ob die Konzepte auch wie geplant funktionieren.
Thomas_Krassmann
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Beitrag von Thomas_Krassmann »

Schade, ich hatte gestern eine schöne Antwort gepostet, aber die ist wohl im Datennirwana entschwunden.

Hier noch einmal soviel :

- Ich habe einen Fehler gemacht : Die Firma in Bergreichenstein (Argosy) ist nicht identisch mit der TVX auf der Chalkidiki. Jeder unmittkelbare Bezug entfällt damit

- sollte man Sendungen des "Bildungsfernsehen" generell kritisch hinterfragen. Dies trifft insbesondere auf den Bergbau zu, da es heute einfach modern ist, diesen als schlimmen Umweltsünder hinzustellen. (Wäre das in der Vergangenheit auch so gewesen, wäre ich heute nicht in der Lage, dies hier zu tippen...und Altbergbauforschung gäbe es erst recht nicht !)

- Gerade Aussagen über "horrende Schwermetallbelastungen" etc. auf Bergbau - Betriebsgeländen sind schlichtweg dumm, da es sich zum einen eben um Betriebsgelände handelt (und jedes Industrie - Betriebsgelände ist kontaminiert, das liegt in der Natur der Sache) und zum anderen Erzlagerstätten nun einmal und ganz naturgemäß aus Schwermetallen bestehen.

Fazit : Fernsehsendungen über Bergbau sind heutzutage leider fast immer tendenziös und gegen den Bergbau eingestellt, davon abgesehen sind sie meist auch noch schlecht recherchiert. Leider....

GA

Thomas
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MichaP
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Beitrag von MichaP »

- Ich habe einen Fehler gemacht : Die Firma in Bergreichenstein (Argosy) ist nicht identisch mit der TVX auf der Chalkidiki. Jeder unmittkelbare Bezug entfällt damit
das stimmt nicht. es ist genau die selbe firma!!

http://www.tvxgold.com/news/1995/950210.htm
http://www.tvxgold.com/properties/projects/olymp.htm
http://www.tvxgold.com/properties/projects/skour.htm



>- sollte man Sendungen des "Bildungsfernsehen" generell
>kritisch hinterfragen. Dies trifft insbesondere auf den
>Bergbau zu, da es heute einfach modern ist, diesen als
>schlimmen Umweltsünder hinzustellen. (Wäre das in der
>Vergangenheit auch so gewesen, wäre ich heute nicht in der
>Lage, dies hier zu tippen...und Altbergbauforschung gäbe es
>erst recht nicht !)

ach ja? na gut - dann irrt die seriöse presse, die gut recherchiert hat und das ganze genauso darstellt wie sie es beobachtet hat. in dem bericht wurde nichts negatives über bergbau im allgemeinen gesagt sondern nur über die methdik dieser firma und der umgang der griech. rgierung mit ihren bürgern.

>- Gerade Aussagen über "horrende Schwermetallbelastungen"
>etc. auf Bergbau - Betriebsgeländen sind schlichtweg dumm,
>da es sich zum einen eben um Betriebsgelände handelt (und >jedes Industrie - Betriebsgelände ist kontaminiert, das
>liegt in der Natur der Sache) und zum anderen
>Erzlagerstätten nun einmal und ganz naturgemäß aus >Schwermetallen bestehen.

und offene, umgestossene zyanidfässer sind auch gaaanz normal und vollkommen harmlos. kommt ja auch so in der natur vor?

na also ich weiß nicht recht!
Glück auf!

Michael
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Beitrag von Gast »

Hi alle!

Ich finde auch der Bergbau müsste wieder in besseres Licht gestellt werden. Nicht nur wie die Medien meist zeigen Umweltsünder und Geldverschwendung(Förderungen). Dass es ohne Bergbau nicht geht wird nicht gezeigt (Rohstoffe)! Ich finde es halt schon irgendwie eine verückte Situation dass nur dort Bergbau gemacht wird wo sich kaum ein Mensch mit der z.B. Umweltproblematik auseinandersetzt, weil dort wichtigere Dinge wie Lebensunterhalt und gleiches zu erledigen sind. Die meisten Menschen in "3-Weltländern" (blöder Begriff) sind nur froh vielleicht ein bisschen was von dem "Bergbauaufschwung" abzubekommen wie vielleicht einen besser bezahleten oder überhaupt Arbeit. Da ist ihnen dass Umweltproblem recht egal. Aber in Europa sollte man vielleicht auch mal zeigen dass Bergbau nicht immer nur mit (grossflächiger) Umweltverschmutzung zutun hat.
Auch die Firmen werden sich kaum bemühen ohne Richtigen Druck Umweltschonendere Aufbereitungs - bzw. Abbaumethoden zu (weiter)entwicklen.

@Kaj : Kennst du Pribram? Die Halden sind ein recht feinverwitternder Sandhaufen ohne Bewuchs, direkt in und neben der Stadt. Bei Wind möchte ich dort nicht Wohnen.


Kurze Anmerkung:
In Pribram gibts eine Wallfahrtskirche auf dem Heiligen Berg, für mich (kleiner Mineraliensammler) sind dort die "heiligen Berge" und Wallfahrtsorte meist ein bisserl mehr mit "Strahlender" Schönheit verbunden.

Glück Auf

Florian
;)
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MichaP
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Beitrag von MichaP »

Auch die Firmen werden sich kaum bemühen ohne Richtigen Druck Umweltschonendere Aufbereitungs - bzw. Abbaumethoden zu (weiter)entwicklen.
diese methoden gibt es sehr wohl. sie müssen nur eingesetzt werden. das problem ist halt nur das das geld kostet. und das auszugeben ist in der 3.welt fast niemand freiwillig bereit, wenn es eben auch anders geht.
wenn wir uns in andere bergbauregion denken, in kanada, alaska etc. dort geht es ja auch. dort geben die gesetze eindeutuges vor. sicherlich etwas verschmutzug wird es immer geben. da muss einfach zweck, nutzen und auswirkungen gegeneinader aufgewogen werden. doch ein rohstoffraubbau, ohne rücksicht auf mensch und umwelt, dass finde ich darf in der heutigen zeit nicht mehr einfach so gebilligt werden.
man kann über vieles rden und vielse ist dehnbar und toleriebar, doch di schwelle für das was tolerierbar ist, dass kann man eben nicht mehr mit der geschichte und den maßstäben von früher beurteilen, sondern mit dem heutigen wissenstand, mit den heutigen möglichkeitn und der heutigen technik.
Glück auf!

Michael
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Andreas
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Beitrag von Andreas »

sollte man Sendungen des "Bildungsfernsehen" generell kritisch hinterfragen

...

Gerade Aussagen über "horrende Schwermetallbelastungen" etc. auf Bergbau - Betriebsgeländen sind schlichtweg dumm, da es sich zum einen eben um Betriebsgelände handelt (und jedes Industrie - Betriebsgelände ist kontaminiert, das liegt in der Natur der Sache)
Wer glaubt, dass das Fernsehen nicht wie etwa auch die Goldfirma an Profit interessiert ist, und dafür entsprechende Mittel einsetzt, der hat wohl nicht viel vom "freien Markt" verstanden.

Noch vor wenigen Stunden stand ich auf einer Altablagerung, deren Gehalt an (Schwer-)metallen den von mancher Lagerstätte in Billiglohnländern übersteigt. Und das mitten in Deutschland. Man darf nicht ausser acht lassen, dass auch hierzulande vor ein paar Jahrzehnten noch niemand nach den Folgen gefragt hat. Wir haben aus unseren Fehlern sicherlich was gelernt. Anderswo dauert das halt länger.
Ich bin mir nicht sicher, ob die ortsansässige Bevölkerung immer was dagegen hat, auch die wollen Brot und Spiele haben.
Und in Griechenland ist sicherlich viel möglich. Ein Freund von mir, der in Griechenland beim Militär war, hat mir berichtet, dass jeder gr. Grenzsoldat 150 Schuss scharfe Munition frei hat. D. h. die muss er nicht nachweisen können. Noch Fragen?

Ich verstehe nicht, wie ihr hier nach Gesetzen schreien könnt und an anderer Stelle euern Hass auf die Behörden breittretet. Raubbau und ähnliche Sauereien lassen sich nicht rechtfertigen. Aber manchmal kann es nicht schaden, zunächst mal vor der eigenen Tür zu kehren. Den wiederholte Hinweis von TK auf den Gebrauch des Gehirnes kann ich hier nur unterstützen.

Glück auf!
Andreas
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Beitrag von Gast »

Zum Thema Umweltschutz habe ich bei einer sehr bekannten Firma etwas gefunden: http://archiv.greenpeace.de/e-off/movie ... 2_isdn.ram :P
darkjedi
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Beitrag von darkjedi »

hier entwickelt sich ja wieder eine rege diskussion :)

ich kann in vielen dingen Thomas und Andreas nur beipflichten, besonders dein letzter absatz, koennte glatt von mir sein ;).
was das tv betrifft so ist dies die groesste manipulationsmaschine die es gibt. da haben sich zum beispiel serioese reporter vor einen frisch angezuendeten panzer postiert um einen authentischen bericht vom geschehen in die wohnzimmer zu geschicken. ist nur ein beispiel. und wie andreas schon sagte "bad news are good news!"
ich kenn die LS in griechenland nicht, aber brauchen die dort cyanid??

imo ist der bergbau -und nicht nur kohle- generell fuer sich genommen ein verlustgeschaeft. das beste beispiel ist ja nun zz freiberg. da bezahlen wir heute und in hundert jahren die zeche;) fuer den rohstoffbedarf von generationen vor uns.

der bergbau in seiner bluetezeit ob nun zb. um 1500 oder 1950 von kohle oder erz hat viele ernaehrt und nicht nur bergleute. ganze stadte mit hervorragenden bauwerken sind dadurch entstanden. geschweige von wirtschaft und wissenschaft. wenn alledings der bergbau darniederlag wie zb heute, wird er im schlechten lichte gesehen. das gab es alles schon mal.
das beispiel altenberg war ja mal im gespraech. was waere die stadt heute ohne die binge?? wollte man heute das gleiche loch zb 100 km weiter anlegen, um gottes willen das kann man sich garnicht ausmalen wer da alles auf die barrikaden geht.
nun wird zurzeit durch die politik UND den willen vieler Buerger, eine richtung eingeschlagen welche andere laender spaeter ausbaden muessen. ganze industriezweige -in welchen deutschland umweltstandarts gesetzt hat- werden in sog billiglohnlaender ausgelagert hauptsache der eigene vorgarten bzw das laendle bleibt sauber. das betrifft zb energieintensive unternehmen wie die metallerzeugung. das beste beispiel ist aber die kernenergie, hier werden die ersten reaktoren runtergefahren und 60 km hinter der oestlichen grenze geht eins ans netz. aber ich triffte ab:)
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zitat:

diese methoden gibt es sehr wohl. sie müssen nur eingesetzt werden. das problem ist halt nur das das geld kostet. und das auszugeben ist in der 3.welt fast niemand freiwillig bereit, wenn es eben auch anders geht.
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auch wir sind nicht bereit!!!
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zitat:

wenn wir uns in andere bergbauregion denken, in kanada, alaska etc. dort geht es ja auch. dort geben die gesetze eindeutuges vor. sicherlich etwas verschmutzug wird es immer geben. da muss einfach zweck, nutzen und auswirkungen gegeneinader aufgewogen werden. doch ein rohstoffraubbau, ohne rücksicht auf mensch und umwelt, dass finde ich darf in der heutigen zeit nicht mehr einfach so gebilligt werden.
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das mit alaska oder kanada wuerd ich imo so nicht unterschreiben wollen.
"zweck nutzen und auswirkungen gegeneinander aufwiegen" wer bittschoen soll das machen??? der oekonom beurteilt das anders als einer von greenpeace. die regierung ist anderer meinung als der indio dessen huette gerade weggebaggert wird.

um es klar zu sagen: ich bin fuer einen sinnvollen umweltschutz und einen sinnvollen wertstoffkreislauf und vor allem fuer einen geringstmoeglichen resourcenverbrauch weltweit. aber davon sind wir noch lichtjahre weit entfernt und dies ist leider auch gewollt so.
und ich bin fuer den bergbau auch im realistischen umgang mit seiner vergangenheit und seiner zukunft.

dj - bergbaufanclub gruendent
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MichaP
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Beitrag von MichaP »

um es klar zu sagen: ich bin fuer einen sinnvollen umweltschutz und einen sinnvollen wertstoffkreislauf und vor allem fuer einen geringstmoeglichen resourcenverbrauch weltweit. aber davon sind wir noch lichtjahre weit entfernt und dies ist leider auch gewollt so.
und ich bin fuer den bergbau auch im realistischen umgang mit seiner vergangenheit und seiner zukunft.
das ist absolut 100pro meine meinung! vielleicht hab ich ds etwas umständlich und abschweifend dargestellt. aber genau das ist das was ich meine! :) :)
Glück auf!

Michael
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darkjedi
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Beitrag von darkjedi »

das weiß ich doch;), das zitat welches du mal gepostest hast sprach mir ja auch aus der seele
Andreas
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Beitrag von Andreas »

@darkjedi:
Du hast ja so recht.
Und ob in Alaska und Kanada alles so läuft, wie das hier schon einmal spekuliert wurde, halte ich auch für ungewiss.
Aber hinter dem Polarkreis steht man eben nicht so im Blickpunkt. Und Eskimos kann man mit Benzinmotorschlitten befriedigen, damit die ihre Seehunde jagen können (ist, so glaube ich, auch ungesetzlich).

Ich finde es gut, wenn kontrovers diskutiert wird, aber solange jeder die absolute Wahrheit für sich behauptet, kann es zu nichts führen.

GA
Andreas
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Beitrag von Andreas »

@all:

Im übrigen sind wir hier von Bergreichenstein nicht nur geographisch schon ganz weit abgewichen.

GA
Andreas
Gast

Beitrag von Gast »

Danke Andreas!
Ich bin immernoch auf dern suche nach Infos! Aber da gibts nicht viel (glaub ich) inbesondere zu Altberbau aus der Gegend und dann noch auf Deutsch oder Englisch.

Zu "Umweltschutz contra Bergbau" halt ich mich jetzt mal zurück, kann mich nicht recht entscheiden. Bergbau find ich gut, Umweltschutz ist auch super - vereinbar ist alles beides nicht perfekt Miteinander!

Ach wegen Umweltschutz, da muss ich mich gleich wieder mal aufregen! Jetzt muss ich aber wieder weiter aushohlen:
Bei uns im Bayerischen Wald gibt es einen Untertage Pegmatitabau mit Tagebau am Hühnerkobel bei Zwiesel (alte bekannte Fundstelle). Link zu meiner Hühnerkobelseite:
http://ostbayernmineralien.piranho.de/H ... rkobel.htm

Diese Fundstelle ist seit eigen Jahren jetzt unter Naturschutz gestellt. Alles recht und gut. Einziges Problem ist dass Tagebaugebiet ist zussammen mit einem in der Nähe liegenden Moor in ein einziges NSG (Naturschutzgebiet) zusammengeschlossen worden. Im Tagebaubereich gehts aber eigentlich nur um dass Stollenmundloch (vergittert) und dort eigentlich nur um dass Winter- und Sommerquatier der seltenen Fledermäuse. Dass ist auch zum einsehen. Jetzt ist aber bisher jegliche mitnahme von Mineralien in NSG`s verboten, doch jetzt diesen Sommer wurde der Tagebaubereich aufeinmal Rekultiviert und mit grossen Maschienen bearbeitet und mehrere Kisten mit Mineralien für dass Geologische Landesamt "sichergestellt". Wir haben in dieser Zeit auch nicht die Erlaubniss zum Sammeln bekommen - es ist ja ein Naturschutzgebiet.

Ach ich könnt mich da recht ärgern ...

Komm schon wieder vom Thema Bergreichenstein und Gold ab.

Gruss und Glück Auf

Florian
Andreas
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Beitrag von Andreas »

Hallo Florian,
was mich auch immer wieder wundert, ist die Unterschutzstellung von ehemaliger Industrielandschaft. Und zwar als "Naturschutzgebiet". Geschützt werden dann Lebensräume, die es ohne anthropogenen Eingriff nicht gegeben hätte!
Der Schutz von bedrohten Naturräumen ist sehr wichtig, aber hier beisst sich immer Nomenklatur und Wahrheit. Viele Naturschützer scheinen das aber nicht zu begreifen. Engagierte Altbergbauforscher haben u.U. auch ein zu schützendes bzw. zu erhaltendes Objekt vor Augen. Beidemale handelt es sich um von Menschenhand geschaffene Situationen. Recht haben darf aber aus Sicht der Naturschützer immer nur einer.
Viele Altbergbaue sind gewissermassen auch Geotope, die einem einen Einblick in "der Erde Mark" (frei nach Goethe) gestatten. Das trägt zum Verständniss unseres Planeten bei, auch wenn es nur selten auf Verständniss stösst. Es ist gut, wenn einige Orte nicht jedermann zugänglich sind und vor Zerstörung bewahrt werden. ich möchte hier keine Bewertung vornehmen. Aufzeigen möchte ich hier nur die Widersprüchlichkeit, mit der regelmässig (unwissenderweise) argumentiert wird (und zwar auf allen Seiten).
Jetzt haben wir den Bogen geschafft von der obigen Umweltdiskussion bis hinein ins tiefe Bayern.

In diesem Sinne

Glück auf!
Andreas
darkjedi
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Beitrag von darkjedi »

es faellt mir ja schwer hier wieder etwas von bayern abruecken zu muessen;)

@andreas

ist mir auch schon aufgefallen, alte halden bingen steinbrueche werden unter naturschutz gestellt weil eben da sich seltene pflanzen und tiere angesiedelt haben und sie sind zt auch einzigartige geologische aufschluesse.
ich wollte es eigentlich nie so provokant formulieren aber optimistisch koennte man ja das auch so sehen , wenn heutzutage ein tagebau angelegt wird, entwickelt er sich in 100 jahren auch dahin.
____________________________________________________________
zitat:
Ich finde es gut, wenn kontrovers diskutiert wird, aber solange jeder die absolute Wahrheit für sich behauptet, kann es zu nichts führen.
____________________________________________________________
bei zwei menschen gibt es imo mindestens zwei wahrheiten, ich schwanke selber bei vielen dingen hin und her und bewundere leute die nur in schwarz oder weis denken.
also nur gut und und boese. schlimm finde ich manche heuchelei zb will der gruenste gruene nicht bei -10°C
auf seinen oekobauernhof sitzen. aber woher die energie kommt interessiert ihn da wenig.
um den bogen wieder zu schliesen, im pc ist auch gold also brauchen wir es auch und irgendwo muss es ja herkommen

dj -der goldige :cool:
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Michael Kitzig (†)
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Beitrag von Michael Kitzig (†) »

tja, dazu fällt mir nur ein...
hier bei uns am hohen Meissner wollte man mal an einer bestimmten Stelle einen sog. "Bannwald" einrichten, in einem bestehenden Naturschutzgebiet, natürlich mit besonderen Restriktionen auch für die Besucher..
nur, die Argumentation war die, dass es sich um eine jahrtausende alte bodenständige Vegetaion handle.
Und die befindet sich nun ausgerechnet auf den alten Halden des Braunkohlenbergbaus. peinlich!!
Richtiger Naturschutz funktioniert halt nur MIT den Menschen, aber das ist ein anderes Thema..
Kaj_Todt
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Beitrag von Kaj_Todt »

Zu diesem Thema fällt mir auch was ein. Da ging es mal um die Rekultivierung der Altbergbauhalden bei Mannsfeld und Hettstedt. Summa summarum hat es da mal geklappt, das die Ökologen zusammen mit den Historikern an einem Strang zogen, denn die Historiker wollten diese einzigartige Landschaft erhalten, und die Ökologen lieferten ihnen mit ihrer Forschung die Argumente: Auf den Halden wachsen über 100 seltene und geschützte Pflanzen, die nachweislich nur auf diesen Halden vorkommen, und sonst nirgends im Umland. Damit war die Rekultivierung vom Tisch, zumal Geologen und Mineralogen nachwiesen, das die Mobilisierung der Schwermetalle doch nicht so hoch ist, wie man annahm.
Letztendlich sind nun alle froh, das man ein LSG draus machte, es ist ja auch nicht so restriktiv ausgelegt, wie in Bayern :D
Gast

Beitrag von Gast »

Bei uns hier in Bayern läuft ja eh alles ein bisserl anders :D . Kaum zu glauben für was es bei uns alles Vorschriften gibt. Begehungsrecht ect. . Glaub ich muss mir halt ein Bergwerk bauen oder kaufen, damit ich meinen Hobby weiter nachgehen kann, und selbst dann bin ich mir nicht sicher ob es mir nicht verboten wird.
darkjedi
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Beitrag von darkjedi »

@florian

es ist noch ein büchlein erhältlich:

Bergbaumuseum Theuern,
Gold, Zinn, Fluorit.

Bayerisch-böhmische Montangeschichte!
196 Seiten 12 Ois

Hoffe es hilft Dir weiter. hab leider keine ISBN.

@all

Viel erfolg im neuen Jahr, kommt alle gesund wieder! :)

dj
darkjedi
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Beitrag von darkjedi »

Dill H.

"Die Vererzung am Westrand der Böhmischen Masse"

Gold, Silber, Blei, Kupfer, Zinn, Eisen-bergbau

71E
Gast

Beitrag von Gast »

Danke für die Tips! Werd versuchen die Titel mal zu bekommen!
Das Buch aus Theuern werd ich schon kriegen, komm eh bald wieder mal ins Bergbaumuseum in Theuern. Kennt ihr dies? Für mich ist es recht intressant, Bergbau in Ostbayern (Flourit, Erze, Feldspat,Kaolin, Kohle..) lohnt sich mal anzuschaun. Haben auch ein paar schöne Mineralien aus meinen Sammelraum.

Ein herzliches Glück Auf im neuen Jahr!
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