Altlastensanierung Collmberg/Dresden
Altlastensanierung Collmberg/Dresden
Bei der hier erwähnten Collmberghalde handelt es nicht um strahlenden Müll, sondern um taubes Material des Bergbaues der Wismut AG, die hier zwischen 1948 und 1954 im Revier Heidenschanze uranhaltige Steinkohle förderte. Es wurden auch keine Uranerzhalden hinterlassen. Der Bergbau wurde eingestellt, da die pyrithaltige Kohle zur Selbstentzündung neigte und man dadurch mit endogenen Bränden konfrontiert war und die auftretenden Bergschäden Auswirkungen auf die Wohnbebauung hatten. Mit der Entdeckung der Lagerstätte Ronneburg verlor die Wismut AG das Interesse an der kleinen Lagerstätte. Hier wird auch nichts eingegraben, sondern die Halde neu profiliert und abgedeckt. Dazu ist es notwendig die noch vorhandenen untertägigen Hohlräume zu verfüllen und die Schächte im Revier zu verwahren.
Aufgewältigt wird der Clausschacht, ein alter Schacht des Steinkohlenbergbaues. In einer Teufe von 29,5 m kommt der Claus Stolln in den Schacht ein. Der Schacht selber hat eine Teufe von 138 m. Für den Bergbau der Wismut AG hatte der Schacht keine Bedeutung. Möglicherweise wurde er als Wetterschacht genutzt. Als Förderschacht wurde 1950 ca. 70 m vom Clausschacht entfernt der Schacht 269 mit einer Endteufe von 269 m geteuft. Der unbekannte alte Stolln an der Freitaler Straße entwässerte wahrscheinlich die 3 zwischen 5 m und 60 m tiefen Pietschschächte. 280 m westlich des Clausschachtes steht noch der 1860 abgeworfene Coschützer Tagesschacht mit einer Teufe von 47 m. Er wird durch den Pietschsstolln entwässert. Natürlich gibt es unter der Collmberghalde keine 15 Stolln. Gemeint sind hier sicher Querschläge und Strecken des Bergbaues. Neben den genannten Schächten teufte die Wismut 8 weitere Schächte oder Schürfe mit Teufen zwischen 15 und 45 m. Vom ca. 350 m nördlich des Clausschachtes liegenden Ausstrich der Flöze wurden dazu noch 3 Fallorte aufgefahren.
Der Uranvorrat von 811 Tonnen wurde erst 1986 abgeschrieben. Abgebaut wurden etwa 550 Tonnen Uran.
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Re: Altlastensanierung Collmberg/Dresden
Der Pietschstolln entwässert?
Re: Altlastensanierung Collmberg/Dresden
Nein. Er wurde vor gefühlten 8 Jahren mit einem großen Aufwand aufgewältigt. Ziel war die Entwässerung des Reviers Heidenschanze. Beim Einkommen in das Kohlengebirge musste man feststellen, das der Stolln als solches nicht mehr existierte. Das gesamte Gebirge hatte sich gesenkt und es gab eigentlich keine Hohlräume mehr.
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Re: Altlastensanierung Collmberg/Dresden
Heißt weitergedacht, die Wasserwegsamkeiten = (Nicht)entwässerung ist weitgehend im Wortsinne "im Dunklen" und birgt Potential für manche Überraschung für die kommenden Generationen?
GA Matthias
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Re: Altlastensanierung Collmberg/Dresden
Siehe Freital => Wismutstolln
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Re: Altlastensanierung Collmberg/Dresden
Naja. Es gibt einen Querschlag und einen Fallort vom Revier Gittersee ins Revier Heidenschanze. Inwieweit dieser aber in den nächsten Jahrzehnten wasserwegsam bleibt??? Keine Ahnung.
Hab noch mal nachgesehen. Der Pietschstolln wurde 2003/2004 aufgewältigt und 2014 verwahrt.
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Re: Altlastensanierung Collmberg/Dresden
Stimmt. Ich war dabei, wenn auch nur am Rande.Uran hat geschrieben:Nein. Er wurde vor gefühlten 8 Jahren mit einem großen Aufwand aufgewältigt. Ziel war die Entwässerung des Reviers Heidenschanze. Beim Einkommen in das Kohlengebirge musste man feststellen, das der Stolln als solches nicht mehr existierte. Das gesamte Gebirge hatte sich gesenkt und es gab eigentlich keine Hohlräume mehr.
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Re: Altlastensanierung Collmberg/Dresden
Aber kein Wasser.Uran hat geschrieben:Hab noch mal nachgesehen. Der Pietschstolln wurde 2003/2004 aufgewältigt und 2014 verwahrt.
Re: Altlastensanierung Collmberg/Dresden
Nein. Woher den auch. Das Revier wurde ja noch gesümpft. Der Schacht 4 (361) hatte seit 1954 über einen Haspelberg und einen kleinen Querschlag Anschluss an das Revier Gittersee auf der 2. Sohle des Schachtes 2 bei +49,32 m. Nach der Aufnahme des Steinkohlenabbaues im Revier Heidenschanze im Jahr 1954 wurde vom Schacht 4 von der 3. Sohle bei +6,75 m bis zum Schacht 8 ein ein Kilometer langer Querschlag getrieben. Anschluss am Schacht 8 auf der 7. Sohle bei +5,3 m. 1958 wurde dann der Abbau eingestellt. Abgeschrieben wurde der Schacht 8 1958 und der Schacht 4 1963. Wasserwegsam scheint es noch zu sein. Ich kann mich erinnern, das der Fallort voll Wasser stand.
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Re: Altlastensanierung Collmberg/Dresden
BS. Es wurde ein Einstauversuch gefahren, bei dem eigentlich erwartet wurde, daß die Heidenschanze über den Pietschstolln gelöst wird. Das führte zu zwei, drei neuen Quellen im Stadtgebiet und später zu der Entscheidung, den Elbstollnflügel gen Schacht 3 aufzufahren.Uran hat geschrieben:Nein. Woher den auch. Das Revier wurde ja noch gesümpft
Die Quellen wurden durch Wiederaufnahme der Wasserhaltung in den Förderbrl. recht zügig zum versiegen gebracht.
Re: Altlastensanierung Collmberg/Dresden
Gut recherchiert.
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