Trachten Mansfelder Kupferschieferbergbau
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Trachten Mansfelder Kupferschieferbergbau
Glück Auf,
gibt es Literatur oder (Privat)Bilder, auf denen die Arbeitskleidung der Bergleute im Mansfelder Kupferschieferbergbau im 19. Jahrhundert dargestellt ist?
gibt es Literatur oder (Privat)Bilder, auf denen die Arbeitskleidung der Bergleute im Mansfelder Kupferschieferbergbau im 19. Jahrhundert dargestellt ist?
GLÜCK AUF | NOBI
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Wo eyn man eynfahrn will
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Re: Trachten Mansfelder Kupferschieferbergbau
...hier etwas, z. B.:
Fritzsch, K.; Sieber, F.: Bergmännische Trachten des 18. Jh. im Erzgebirge und im Mansfeldischen.
Veröffentlichung des Instituts für deutsche Volkskunde, Bd. 12
Berlin: 1957, 80 S.
Glückauf!
Elmar Nieding
Fritzsch, K.; Sieber, F.: Bergmännische Trachten des 18. Jh. im Erzgebirge und im Mansfeldischen.
Veröffentlichung des Instituts für deutsche Volkskunde, Bd. 12
Berlin: 1957, 80 S.
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...die unterirdischen Grubengebäude in ihre Schreibstube bringen...
Héron de Villefosse (1774-1852), Bergingenieur im Dienste Napoleons.
(H. Dettmer, 2014)
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- MichaP
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Re: Trachten Mansfelder Kupferschieferbergbau
"Trachten"??? wir sind doch nicht im Bergleutestadl!!!
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Michael
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Re: Trachten Mansfelder Kupferschieferbergbau
... immer noch VIEL besser als "Uniform" 

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Re: Trachten Mansfelder Kupferschieferbergbau
Tracht (Kleidung), die für eine bestimmte Volks-, soziale oder Berufsgruppe typische Kleidung
Tracht passt schon einigermaßen. Wir verbinden es aktuell nur immer mit dem volksmutantischen Jodlern in Lederhosen & Co.
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Re: Trachten Mansfelder Kupferschieferbergbau
Sorry. Nein. Geht nicht. Das ist wie "Bergmänner" - verbreitet aber falsch.
Ich ziehe es dann doch vor von einem Habit zu sprechen. Womit mich auch noch anfreuden kann ist, wie Friedo es gerne ausdrückt, "Ehrenkleid". Aber TRACHT? Nie. Nein. Geht nicht.
Ich ziehe es dann doch vor von einem Habit zu sprechen. Womit mich auch noch anfreuden kann ist, wie Friedo es gerne ausdrückt, "Ehrenkleid". Aber TRACHT? Nie. Nein. Geht nicht.
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Re: Trachten Mansfelder Kupferschieferbergbau
Tracht f. 'traditionelle Kleidung einer Volks- Berufsgruppe...' Das nur im Dt. und Nl. begegnende Substantiv ist Verbalabstraktum zu dem unter tragen (s. d.) behandelten Verb und bedeutet ursprünglich ganz allgemein ‘das Tragen, das Getragenwerden, was getragen wird’,... ‘Traglast’ (vgl. Tracht Wasser Holz), bes. ‘was als Kleidung, Kopfbedeckung und Schuhwerk am Körper getragen wird, Art und Weise, seine Kleider zu tragen, sein Haar zu ordnen’ (seit Ende 15.Jh.). Mit der Vorstellung des Althergebrachten wird Tracht zum Fachwort der Volkskunde und bezeichnet die überlieferte Kleidung einer Gruppe, eines Volkes, einer Nation (Heimat-, Volks-, Nationaltracht) sowie bestimmter Berufe (Bauern-, Bergmanns-, Schwestern- Amts-, Berufstracht). Bis ins 18. Jh. gilt Tracht auch für das ‘Soldatenkleid', danach durch Uniform (s. d.) mehr und mehr verdrängt.
Habitus m. Erscheinungsbild nach Aussehen und Verhalten’, seit dem 18. Jh. in der Medizin und bald darauf allgemein üblich, entsprechend lat. habizus ‘äußere Erscheinung, Aussehen, Gestalt, Kleidung, Zustand, Lage, Eigentümlichkeit, das von lat. (habitum) ‘haben, halten’, auch ‘an sich tragen’, abgeleitet ist. Vorher (16. Jh. bis 19. Jh.), dem Sprachgebrauch der scholastischen Philosophie folgend, im mlat. Sinne ‘Gewohnheit’, anfangs meist in lat. Flexion.
Aus kirchenlat. habitus ‘Ordenstracht' entlehnt spätmhd. abit, habit, das nhd. H a b i t n. ‘Kleidung, Tracht' erhalten ist.
Pfeifer, Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, Koblenz 1010
Bei den Bergleuten gebe ich Dir ja recht, aber hier...
Habitus m. Erscheinungsbild nach Aussehen und Verhalten’, seit dem 18. Jh. in der Medizin und bald darauf allgemein üblich, entsprechend lat. habizus ‘äußere Erscheinung, Aussehen, Gestalt, Kleidung, Zustand, Lage, Eigentümlichkeit, das von lat. (habitum) ‘haben, halten’, auch ‘an sich tragen’, abgeleitet ist. Vorher (16. Jh. bis 19. Jh.), dem Sprachgebrauch der scholastischen Philosophie folgend, im mlat. Sinne ‘Gewohnheit’, anfangs meist in lat. Flexion.
Aus kirchenlat. habitus ‘Ordenstracht' entlehnt spätmhd. abit, habit, das nhd. H a b i t n. ‘Kleidung, Tracht' erhalten ist.
Pfeifer, Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, Koblenz 1010
Bei den Bergleuten gebe ich Dir ja recht, aber hier...
- MichaP
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Re: Trachten Mansfelder Kupferschieferbergbau
http://de.wikipedia.org/wiki/Berghabit
so. nun sag ich nichts mehr. das führt auch nicht wirklich zu was produktivem.
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Michael
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- markscheider
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Re: Trachten Mansfelder Kupferschieferbergbau
Micha, bei Wikipedia kann man nicht alles glauben, dort schreiben ambitionierte Laien, so wie ich oder Uran...
Da vertraue ich lieber auf ein anerkanntes Wörterbuch.
Berghabit ist ja auch nicht falsch - ebensowenig wie Tracht. "Bergmänner" dagegen schon, auch wenns mittlerweile im Duden steht (http://www.duden.de/rechtschreibung/Bergmann, http://de.wikipedia.org/wiki/Diskussion:Bergmann#Plural). Ebensowenig allerdings ist Tracht falsch. Hast Du mal in dem WP-Artikel Berghabit bei Literatur geschaut, was da angegeben ist? Trachten.
Ich habe da kein Problem damit, wahlweise den einen oder den anderen Begriff zu verwenden, und würde eine Einengung auf nur einen als nicht richtig sehen.
Nachtrag: Scheuchenstuel, Gätzschmann und Veith kennen weder noch; Stößel führt nur Habit; letzterer schreibt auch unter Bergmännischeraufzug von Paradehabit.
Da vertraue ich lieber auf ein anerkanntes Wörterbuch.
Berghabit ist ja auch nicht falsch - ebensowenig wie Tracht. "Bergmänner" dagegen schon, auch wenns mittlerweile im Duden steht (http://www.duden.de/rechtschreibung/Bergmann, http://de.wikipedia.org/wiki/Diskussion:Bergmann#Plural). Ebensowenig allerdings ist Tracht falsch. Hast Du mal in dem WP-Artikel Berghabit bei Literatur geschaut, was da angegeben ist? Trachten.

Ich habe da kein Problem damit, wahlweise den einen oder den anderen Begriff zu verwenden, und würde eine Einengung auf nur einen als nicht richtig sehen.
Nachtrag: Scheuchenstuel, Gätzschmann und Veith kennen weder noch; Stößel führt nur Habit; letzterer schreibt auch unter Bergmännischeraufzug von Paradehabit.
- Nobi
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Re: Trachten Mansfelder Kupferschieferbergbau
So, nun mal wieder zurück zum Thema:
Weiß einer, ob es im Mansfeldischen Kupferschieferbergbau im 19. Jahrhundert eine Art Arbeitshabit
analog dem braunen Bergkittel im Erzgebirgischen gegeben hat? Wenn ja, gibt es Beschreibungen, Bilder oder Originale im Museum?
Das Buch "Fritzsch, K.; Sieber, F.: Bergmännische Trachten des 18. Jh. im Erzgebirge und im Mansfeldischen." wurde schon bestellt.
Weiß einer, ob es im Mansfeldischen Kupferschieferbergbau im 19. Jahrhundert eine Art Arbeitshabit

Das Buch "Fritzsch, K.; Sieber, F.: Bergmännische Trachten des 18. Jh. im Erzgebirge und im Mansfeldischen." wurde schon bestellt.
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Re: Trachten Mansfelder Kupferschieferbergbau
Zur Frage Tracht/Kittel/Uniform:
http://www.bergmannstradition.de/bergkittel.html
http://www.bergmannstradition.de/bergkittel.html
Glück Auf !
Friedhelm
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Hoch der Harz und tief das Erz
Jedweder Anbruch erhebt das Herz
(alter Oberharzer Bergmannsspruch)
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Re: Trachten Mansfelder Kupferschieferbergbau
Danke Friedo! Ganz unten ist ein Mansfelder Schieferhauer abgebildet: Hut mit Kopflampe, Bergkittel, Leder. Den Kittel hat er beim Arbeiten sicher abgelegt.
- Nobi
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Re: Trachten Mansfelder Kupferschieferbergbau
Die Bilder habe ich gesehen und es ist schon mal ein Ansatzpunkt. Scheinbar sind es aber neuere Bilder und da wäre nett zu wissen, auf welche historischen Abbildungen sich das stützt.
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Re: Trachten Mansfelder Kupferschieferbergbau
Die alten sächsichen Abbildungen sehen aus wie aus Rost entnommen, den habe ich zu Hause stehen, ich werd mal nachschauen. Leider hilft das beim Mansfelder Bergmann nicht weiter...
Re: Trachten Mansfelder Kupferschieferbergbau
Hallo Nobi,
frag doch mal den Andreas Elste, der hatte letztens ein nettes Bild von einer Belegschaft in Arbeitsmontur rumhängen.
GA axel
frag doch mal den Andreas Elste, der hatte letztens ein nettes Bild von einer Belegschaft in Arbeitsmontur rumhängen.
GA axel
„Die Stadt Freyberg ist unter allen Meißnischen Städten wohl die größte,
und vor andern berufen, wegen der gesunden Lufft des Bergwercks…“
J.J.Winckler 1702
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Re: Trachten Mansfelder Kupferschieferbergbau
Das Bild ist von 1915. Es ist für mich auch fraglich, ob es wirklich Bergleute sind oder nur Besucher. Eine generelle Anzugsordnungen kann man da auch nicht wirklich erkennen.
Ich frage ja, weil ich letzten Samstag bei ihm war
Ich frage ja, weil ich letzten Samstag bei ihm war

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Re: Trachten Mansfelder Kupferschieferbergbau
Nach "Tracht, Habit, Uniform usw.":
Fischer, G.: Mansfelder Berg- und Hüttenkleidung.
Mansfeld: ca. 1980, 62 S.
Glückauf!
Elmar Nieding
Fischer, G.: Mansfelder Berg- und Hüttenkleidung.
Mansfeld: ca. 1980, 62 S.
Glückauf!
Elmar Nieding
...die unterirdischen Grubengebäude in ihre Schreibstube bringen...
Héron de Villefosse (1774-1852), Bergingenieur im Dienste Napoleons.
(H. Dettmer, 2014)
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Re: Trachten Mansfelder Kupferschieferbergbau
Gut - wenn das Bild der Aufhänger war, kann es ja nicht zur Lösung herangezogen werden!
GA Axel
GA Axel
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Re: Trachten Mansfelder Kupferschieferbergbau
Die abgebildeten s/w-Bilder 1 bis 8 stammen aus Karl Bax: Der deutsche Bergmann, 1942, Tafel IX.Friedolin hat geschrieben:Zur Frage Tracht/Kittel/Uniform:
http://www.bergmannstradition.de/bergkittel.html
Die Farbbilder teilweise aus Christroph Weigel: Bildniße aller Bergbeambten, Nürnberg 1719 (3, 4, 5, 6), teilweie aus G.E. Rost: Trachten der Berg- und Hüttenleute im Königreich Sachsen (23, 24, 25, 27, 26, 28, 29, 30).
Aus Sieber: Bergmännische Trachten des 18. Jh. im Erzgebirge und im Mansfeldischen stammen die Bilder 1, und 2; das Bild 14 ist im Sieber in s/w abgebildet, allerdings als "Mansfelder Berghauptmann" bezeichnet.
Eine Mansfelder Arbeitstracht ist im Sieber nicht enthalten.
Re: Trachten Mansfelder Kupferschieferbergbau
Moin,
ein Einheitliches Kleidungsstück wie man es auch immer nennen mag hat es wohl nur Revierweise gegeben,
war wohl auch eine Frage wer das sagen im Revier hatte..., der Saat war da wohl einheitlicher.
Hilft Nobi zwar nicht weiter aber...
Anbei ein Foto der Knöpfe einer etwa 100 jahre alten Königlichen Jacke eines Hauers, mit den rot vergoldeten Knöpfen mit Krone Schlägel und Eisen aus dem Schaumburger Bergbau. Geschnitten ist sie wie eine Puffjacke. Die Großkopferten hatten einen Schachthut mit Preussenadler, die kleinen eine Dienstmütze.
Mich erstaunt immer wieder wie mager die Bergleute früher waren
Gruß, Glückauf und guten Rutsch
Peter
ein Einheitliches Kleidungsstück wie man es auch immer nennen mag hat es wohl nur Revierweise gegeben,
war wohl auch eine Frage wer das sagen im Revier hatte..., der Saat war da wohl einheitlicher.
Hilft Nobi zwar nicht weiter aber...
Anbei ein Foto der Knöpfe einer etwa 100 jahre alten Königlichen Jacke eines Hauers, mit den rot vergoldeten Knöpfen mit Krone Schlägel und Eisen aus dem Schaumburger Bergbau. Geschnitten ist sie wie eine Puffjacke. Die Großkopferten hatten einen Schachthut mit Preussenadler, die kleinen eine Dienstmütze.
Mich erstaunt immer wieder wie mager die Bergleute früher waren


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Re: Trachten Mansfelder Kupferschieferbergbau
Klar waren die mager:Schlepper hat geschrieben: Mich erstaunt immer wieder wie mager die Bergleute früher waren
Peter
Früh - Brotsuppe
Mittag - Heringsköpfe und Kartoffelschalen
Abend - Hering und Faßfett
Notizen auf der Rückseite eines Gruppenbildes der letzten 79 Bergleute von "Alten Hoffnung Erbstolln" zu Schönborn/Dreiwerden von 1883.
Glück auf! Lutz Mitka
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Re: Trachten Mansfelder Kupferschieferbergbau
Hallo Nobi,
das Thema ist lange nicht beackert worden. Trotzdem folgendes: Um 1900 hat der Fotograf Fritz Ette aus Eisleben wohl die ersten richtigen Fotos des Mansfelder Bergbaus angefertigt und ist dafür hoch dekoriert worden. Einige seiner Bilder wurden (leider anonym) auch als Lichdruck veröffentlicht. Ein Beispiel füge ich hier einmal bei.
Ansonsten haben "wir" im Vorfeld des IMW 2016 eine ganze Reihe von Lithographien aus dem 19. Jh. "ausgegraben", die man einmal gezielt durchsehen müsste. Da ist aber viel Staffage drauf (das sind Ausschmückungen des Bildes, die nicht immer realisitisch sein müssen). Kupferstiche oder gar Handzeichnungen speziell zu diesem Thema sind mir noch nicht untergekommen; was aber nicht bedeutet, dass es derlei nicht gibt.
das Thema ist lange nicht beackert worden. Trotzdem folgendes: Um 1900 hat der Fotograf Fritz Ette aus Eisleben wohl die ersten richtigen Fotos des Mansfelder Bergbaus angefertigt und ist dafür hoch dekoriert worden. Einige seiner Bilder wurden (leider anonym) auch als Lichdruck veröffentlicht. Ein Beispiel füge ich hier einmal bei.
Ansonsten haben "wir" im Vorfeld des IMW 2016 eine ganze Reihe von Lithographien aus dem 19. Jh. "ausgegraben", die man einmal gezielt durchsehen müsste. Da ist aber viel Staffage drauf (das sind Ausschmückungen des Bildes, die nicht immer realisitisch sein müssen). Kupferstiche oder gar Handzeichnungen speziell zu diesem Thema sind mir noch nicht untergekommen; was aber nicht bedeutet, dass es derlei nicht gibt.
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Zuletzt geändert von Mops am Mo. 24. Aug 15 0:55, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Trachten Mansfelder Kupferschieferbergbau
Die Abb. aus der kleinen Schrift 'Mansfelder Berg- und Hüttenkleidung' (s. oben) stammen von Otto Spitzbart (1904-1978), sig. SP
In der Zeitschrift 'Mansfel-Echo, Nr. 2/2004' eine kurze Biographie mit Hinweisen auf seines Arbeiten als Grafiker im VEB Mansfeld Kombinat.
http://www.vmbh-mansfelder-land.de/mans ... 2004-2.pdf
Glückauf!
Elmar Nieding
In der Zeitschrift 'Mansfel-Echo, Nr. 2/2004' eine kurze Biographie mit Hinweisen auf seines Arbeiten als Grafiker im VEB Mansfeld Kombinat.
http://www.vmbh-mansfelder-land.de/mans ... 2004-2.pdf
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(H. Dettmer, 2014)
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Re: Trachten Mansfelder Kupferschieferbergbau
Das Bild bei Andreas in der Stube, von dem Axel spricht, hat Fotograf beim Heimatverein in Wolferode ausgegraben. Das war ein glücklicher Zufall, der aber sehr viel Kenntnis der örtlichen Gegebenheiten voraussetzt. Gemeinsam konnten wir den Aufnahmestandort identifizieren und die Aufnahme ungefähr datieren: Es handelt sich um ein Foto aus den Wimmelburger Schlotten, entstanden vernutlich um 1914, auf dem fünf Bergleute in Arbeitskleidung dargestellt sind. Es handelt sich dabei um ein typisches "Erinnerungsbild" zur Darstellung einzelner Personen, die an einer bestimmten Befahrung teilgenommen ahebn. Viel mehr wissen wir dazu vorläufig nicht. Fest steht, dass es sich um das bislang ältetste Foto aus den Wimmelburger Schlotten handelt. Eine Veröffentlichung dazu, die Fotograf ferderführend berabeitet, ist derzeit in Arbeit. Vorab wollen wir das Bild aber nicht im Netz veröffentlichen.
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Re: Trachten Mansfelder Kupferschieferbergbau
Jetzt habe ich doch noch ein Bild herausgekramt, weil wir ja "so ganz bebenbei" auch den IMW 2016 in Sangerhausen vorbereiten.
Es handelt sich wieder um ein Foto von Fritz Ette (Eisleben), entstanden um 1900, aus dem Bestand des Mansfeld-Museums Hettstedt (siehe dazu mein Beitrag vom 18. August 2015).
Interessant an diesen Bild ist, dass es außer bei den Schnauzbärten (Kaiser Wilhelm lässt grüßen), den Schlapphüten und den daran angehängten so genannten Kopfschellen (genau genommen sind es hier Doppelkopfschellen) offenbar nicht ganz so genau genommen worden ist mit einheitlicher Arbeitskleidung (wozu auch) Und dann wird auch noch geraucht unter Tage, nee...
Die Hemden ohne Kragenaufschlag (oft auch unterschiedlich gestreift) scheinen mir ganz allgemein üblich gewesen zu sein; und Westen waren allemahl beliebt.
Noch eins, das ist aber eher als Frage meinerseits in die Runde zu sehen. Ich kann mir so gar nicht recht vorstellen, dass man ein...zwei Jahrhunderte früher auch so "leicht bekleidet" eingefahren ist. Sind wir denn heute alle verweichlicht, oder wo liegt mein Denkfehler?
Es handelt sich wieder um ein Foto von Fritz Ette (Eisleben), entstanden um 1900, aus dem Bestand des Mansfeld-Museums Hettstedt (siehe dazu mein Beitrag vom 18. August 2015).
Interessant an diesen Bild ist, dass es außer bei den Schnauzbärten (Kaiser Wilhelm lässt grüßen), den Schlapphüten und den daran angehängten so genannten Kopfschellen (genau genommen sind es hier Doppelkopfschellen) offenbar nicht ganz so genau genommen worden ist mit einheitlicher Arbeitskleidung (wozu auch) Und dann wird auch noch geraucht unter Tage, nee...

Die Hemden ohne Kragenaufschlag (oft auch unterschiedlich gestreift) scheinen mir ganz allgemein üblich gewesen zu sein; und Westen waren allemahl beliebt.
Noch eins, das ist aber eher als Frage meinerseits in die Runde zu sehen. Ich kann mir so gar nicht recht vorstellen, dass man ein...zwei Jahrhunderte früher auch so "leicht bekleidet" eingefahren ist. Sind wir denn heute alle verweichlicht, oder wo liegt mein Denkfehler?
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Re: Trachten Mansfelder Kupferschieferbergbau
Ich würde sagen... die haben gearbeitet und zwar richtig hart... wir befahren nur.Schlottenmops hat geschrieben:
Noch eins, das ist aber eher als Frage meinerseits in die Runde zu sehen. Ich kann mir so gar nicht recht vorstellen, dass man ein...zwei Jahrhunderte früher auch so "leicht bekleidet" eingefahren ist. Sind wir denn heute alle verweichlicht, oder wo liegt mein Denkfehler?
Und es kommt noch etwas dazu: damals waren sie schon einige hundert meter in der Teufe, da kommt ja heute keiner mehr hin. https://de.wikipedia.org/wiki/Geothermische_Tiefenstufe
Glück auf!
Michael
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Re: Trachten Mansfelder Kupferschieferbergbau
Genau das mit der geothermischen Tiefenstufe
ist der Punkt, denn um 1800 war auf dem Eisleber Berg kaum ein Schacht tiefer als 100 m und da herrschen so um die 10°C. Für die weiter zurückliegende Zeit gilt (um 1750 und früher), dass bei strengem Frost einzelne Schächte zeitweilig gar nicht belegt werden konnten, weil die Kameraden ganz einfach bei der Arbeit erforen wären. Das habe ich definitiv mehrmals in Akten gelesen, mir aber dummerweise nicht aufgeschrieben. Die Frage nach der Arbeitskleidung bleibt also spannend...Und es kommt noch etwas dazu: damals waren sie schon einige hundert meter in der Teufe, da kommt ja heute keiner mehr hin.
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Re: Trachten Mansfelder Kupferschieferbergbau
Hallo Nobi, habe das Thema gerade zufällig gefunden. Ich will mal drauf antworten, auch wenn Deine Anfrage länger zurück liegt.
Die Bergmanns-Uniformen aus preußischer Zeit sind recht gut überliefert - vor allem die der Bergbeamten. Die Arbeitsjacken hat allerdings keiner aufgehoben.
Für die Uniform des "normalen" Bergmanns gibt es einen Kupferstich von 1817, den ich aber leider noch nie im Original gesehen habe. Den hänge ich hier einmal an.
Bergleute mit Filz-Fahrhut und bräunlicher bis beiger (senf) Fahrjacke zeigt ein Gruppenfoto von 1907. Diese Kleidung war wahrscheinlich auch bereits das gesamte 19. Jh. Untertage in Gebrauch. Vor Streb hatten die Hauer aber keine Jacken an, sondern nur die ärmellosen Hemden.
Über die Besonderheiten der "Uniformen" im Mansfeldischen können wir uns auf dem "Advent in den Höfen" bei Andreas in Eisleben unterhalten....
Die Bergmanns-Uniformen aus preußischer Zeit sind recht gut überliefert - vor allem die der Bergbeamten. Die Arbeitsjacken hat allerdings keiner aufgehoben.
Für die Uniform des "normalen" Bergmanns gibt es einen Kupferstich von 1817, den ich aber leider noch nie im Original gesehen habe. Den hänge ich hier einmal an.
Bergleute mit Filz-Fahrhut und bräunlicher bis beiger (senf) Fahrjacke zeigt ein Gruppenfoto von 1907. Diese Kleidung war wahrscheinlich auch bereits das gesamte 19. Jh. Untertage in Gebrauch. Vor Streb hatten die Hauer aber keine Jacken an, sondern nur die ärmellosen Hemden.
Über die Besonderheiten der "Uniformen" im Mansfeldischen können wir uns auf dem "Advent in den Höfen" bei Andreas in Eisleben unterhalten....
- Nobi
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Re: Trachten Mansfelder Kupferschieferbergbau
Altes Thema, aber mal wieder was dazu entdeckt:
Otto Spitzbarth
Von den Bergmännischen Trachten im Mansfelder Kupferschieferbergbau 1200-1950
Sangerhausen 1978
http://piwigo.druckruckzuck.de/gallerie ... 1950_1.pdf
Otto Spitzbarth
Von den Bergmännischen Trachten im Mansfelder Kupferschieferbergbau 1200-1950
Sangerhausen 1978
http://piwigo.druckruckzuck.de/gallerie ... 1950_1.pdf
GLÜCK AUF | NOBI
Der Berg ist frei.
Wo eyn man eynfahrn will
mag her es thun mit rechte.
w w w . b e r g b a u s h i r t . d e
Der Berg ist frei.
Wo eyn man eynfahrn will
mag her es thun mit rechte.
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- Wassermann
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Re: Trachten Mansfelder Kupferschieferbergbau
Hallo Nobi,
das Heft kenne ich, die elektronische Variante war mir aber unbekannt! Vielen Dank!
Irgendwie ist der Spitzbart über tausend Ecken mit mir verwandt. Ich hab da noch eine Mappe mit Originalzeichnungen von ihm. Die hat er im Nebenverdienst herausgegeben. Leider sind es nur Bergleute von 1769...
Inzwischen steht aber noch einiges recht zweifelsfrei fest.
Die Bergschülerjacken waren gar nicht braun, sondern schwarz. Da hab ich inzwischen ein Original. Liegt als Leihgabe beim Traditionsverein Bergschule.
Und die Bergleute Untertage trugen die oben oder auch hier zu sehenden Fahrjacken in schwarz (mit allen Aufhellungen durchs waschen), während Steiger ect., also die Beamten, die auch Untertage waren, diese Fahrjacken in grau trugen.
Alles bis in die 1920er Jahre, Filz-Fahrhüte vereinzelt bis in die 1960er Jahre!
Vor Ort hatte man etwas dickere Westen ohne Hemd an. Erst als man tiefer kam und es wärmer wurde, hatte man nur noch Hemden an.
Die Fotos von Mops weiter oben stammen übrigens von Adam Spieß aus dem Jahr 1892!
Viele Grüße und Glück Auf!
das Heft kenne ich, die elektronische Variante war mir aber unbekannt! Vielen Dank!
Irgendwie ist der Spitzbart über tausend Ecken mit mir verwandt. Ich hab da noch eine Mappe mit Originalzeichnungen von ihm. Die hat er im Nebenverdienst herausgegeben. Leider sind es nur Bergleute von 1769...
Inzwischen steht aber noch einiges recht zweifelsfrei fest.
Die Bergschülerjacken waren gar nicht braun, sondern schwarz. Da hab ich inzwischen ein Original. Liegt als Leihgabe beim Traditionsverein Bergschule.
Und die Bergleute Untertage trugen die oben oder auch hier zu sehenden Fahrjacken in schwarz (mit allen Aufhellungen durchs waschen), während Steiger ect., also die Beamten, die auch Untertage waren, diese Fahrjacken in grau trugen.
Alles bis in die 1920er Jahre, Filz-Fahrhüte vereinzelt bis in die 1960er Jahre!
Vor Ort hatte man etwas dickere Westen ohne Hemd an. Erst als man tiefer kam und es wärmer wurde, hatte man nur noch Hemden an.
Die Fotos von Mops weiter oben stammen übrigens von Adam Spieß aus dem Jahr 1892!
Viele Grüße und Glück Auf!