Tafel mit Namen?

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Geophon
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Tafel mit Namen?

Beitrag von Geophon »

Gestern bei einer Befahrung haben wir dieses Täfelchen gefunden, das
ich mir nicht so recht erklären kann. Eine Gangtafel ist es nicht
(der Gang ist der Ludwig Stehende), vielleicht als Erinnerung an
einen verunglückten Bergmann?
Traut sich jemand, die Schrift zeitlich einzuordnen?
paul.jpg
Dagegen war diese Beschriftung ziemlich klar verständlich
schild.jpg
:)
Es wäre auch von nöthen, eine Strafe auf diejenigen zu legen, die nur auf den
Raub bauen, die Ertze auslochen, die Sümpffe und Schächte loshauen, die tiefsten mit
Bergen ausstürtzen und die Oerter, Strecken und Stölln versetzen...

Simon Bogner 1562
Uran
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Re: Tafel mit Namen?

Beitrag von Uran »

Das ist kaum möglich, es sei denn du kennst den Schreiber. Meine Oma schrieb 1980 auch noch Sütterlin, obwohl das seit 40 Jahren nicht mehr gelehrt wurde.
ich bi noch aaner ven altn Schlog, on bleib aa, wi ich bi.
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Geophon
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Re: Tafel mit Namen?

Beitrag von Geophon »

Mir kommt es aber so vor, als hätte ich so einen ähnlichen Schreibstil
schon mal im "Tafelfriedhof" gesehen. Die Tafeln dort sind zwischen
1830 und 1840 eingesetzt worden.

Die Auffahrung, in der sich "Paul" befindet, ist durch eine Jahreszahl
ziemlich sicher auf 1794 datiert, sicherlich längere Zeit genutzt worden
und zum Schluss war, wie so oft, auch noch die Wismut drin.
Es wäre auch von nöthen, eine Strafe auf diejenigen zu legen, die nur auf den
Raub bauen, die Ertze auslochen, die Sümpffe und Schächte loshauen, die tiefsten mit
Bergen ausstürtzen und die Oerter, Strecken und Stölln versetzen...

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Bastl
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Re: Tafel mit Namen?

Beitrag von Bastl »

Naja, es gibt sehr viele Beispiele dafür, daß ein und derselben Gang verschiedene Namen trägt (z. B. im Bereich des Thurmhofer Hilfstolln trug der "Erzengel Sth." früher den Namen "Christian Sth." ) Lediglich die fehlende Streichrichtung wirft Fragen auf. Dem sehr guten Zustand der Tafel zu urteilen (ist doch eine Holztafel, oder?) würde ich eher auf neuzeitlicheres Semester tippen.
Im übrigen kommt mir die "Paul" Tafel bekannt vor, ich glauben die ist im Befahrerhandbuch abgebildet. Schau mal nach ob du dort einen Hinweis dazu findest (bin derzeit in Freiberg und hab dieses nicht zur Hand)
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Geophon
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Re: Tafel mit Namen?

Beitrag von Geophon »

Die Tafel ist zwar im Befahrerhandbuch drin (S. 31), aber ohne Erläuterung.

Material: keine Ahnung, das konnte ich bei dem Schlamm vor Ort
nicht überprüfen. Wenn sie aus Holz ist, dann ist sie ziemlich sicher
aus der Wismut-Zeit.
Es wäre auch von nöthen, eine Strafe auf diejenigen zu legen, die nur auf den
Raub bauen, die Ertze auslochen, die Sümpffe und Schächte loshauen, die tiefsten mit
Bergen ausstürtzen und die Oerter, Strecken und Stölln versetzen...

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Nobi
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Re: Tafel mit Namen?

Beitrag von Nobi »

Geophon hat geschrieben:Die Tafel ist zwar im Befahrerhandbuch drin (S. 31), aber ohne Erläuterung.
Maja fragen :?
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Uran
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Re: Tafel mit Namen?

Beitrag von Uran »

Hab mal ein wenig gegrützt. Es ist ein Konglomerat aus verschiedenen Schriften. Das P ist ein normales geschriebenes P aus der Schulschrift so ab 1940. A und U sind Sütterlin in der gedruckten Variante. Das l ist ein gedrucktes l, hier aber kurrent. Das Schild kann also frühestens ab 1940 entstanden sein. Theoretisch. Praktisch wurde die Schrift erst ab diesem Datum gelehrt. Möglich ist natürlich auch eine verschnörkelte Variante des gedruckten P aus Sütterlin. Aber auch diese Schrift wurde erst ab 1915 gelehrt.
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Nobi
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Re: Tafel mit Namen?

Beitrag von Nobi »

Uran hat geschrieben:Das P ist ein normales geschriebenes P aus der Schulschrift so ab 1940.
Dann schau mal hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_ ... I-1750.tif
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Uran
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Re: Tafel mit Namen?

Beitrag von Uran »

O.K. Aber eben ein Konglomerat von verschiedenen Schriften. Also kaum richtig datierbar. Ich war nicht auf die Idee gekommen, das man auch zu dieser Zeit "Mischschriften" hatte.
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Geophon
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Re: Tafel mit Namen?

Beitrag von Geophon »

Uran hat geschrieben: Das Schild kann also frühestens ab 1940 entstanden sein.
Danke für Deine Mühe, das würde zusammen mit dem Erhaltungszustand
dafür sprechen, dass die Tafel von der Wismut stammt. Die folgende
Jahreszahl fand sich in der Nähe, aber auf einer höheren Sohle:
1948.jpg
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Nobi
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Re: Tafel mit Namen?

Beitrag von Nobi »

Ich persönlich glaube nicht, dass diese Tafel aus der Wismut-Zeit stammt.
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Bastl
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Re: Tafel mit Namen?

Beitrag von Bastl »

Wie sieht's denn mit der Sachsenerz AG aus?
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ulf
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Re: Tafel mit Namen?

Beitrag von ulf »

Und warum ist hinter "Paul" ein Punkt? Eine Abkürzung?

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Uran
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Re: Tafel mit Namen?

Beitrag von Uran »

Wenn dann Sachsenerz GmbH und nicht Sachsenerz AG. Mit ziemlicher Sicherheit nicht.
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EnoM
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Re: Tafel mit Namen?

Beitrag von EnoM »

Hallo,
bevor nicht ganz klar ist um welche Jahre es sich handelt, bitte ich um Vorsicht bei der Wahl von Gmbh und AG.
Sorry, wenns vom Thema abweicht.
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Nur wer die Sehnsucht kennt, weiß was ich leide.
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Uran
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Re: Tafel mit Namen?

Beitrag von Uran »

Mei Guter. Wir gehen davon aus, das die Inschrift vor 1945 entstanden ist. Die Sachsenerz AG gab es erst ab Januar 1944. Derzeit ist nicht bekannt, das die Jungs überhaupt in Muldenhütten waren.
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EnoM
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Re: Tafel mit Namen?

Beitrag von EnoM »

Es war ein dezenter Hinweis im Speziellen zur Thematik Gmbh bzw. AG. Bestimmt wirst Du das bei nochmaligen Lesen registrieren, mei Guter. :D
Sachsenerz in Freiberg wie und wo sollte sich im Repertoire des BA leicht und schnell erschließen lassen.
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Bastl
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Re: Tafel mit Namen?

Beitrag von Bastl »

Danke, Eno.
Uran
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Re: Tafel mit Namen?

Beitrag von Uran »

So schnell und einfach nu och ni. Der Aktenbestand ist sehr umfangreich.
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Kamerad Martin
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Re: Tafel mit Namen?

Beitrag von Kamerad Martin »

Guten Abend. Ich lese mir gerade die alten Beiträge durch und bin auf diesen gestoßen. Diese Schriftart gab es schon weit vor 1940 schaut euch mal das Thema hölzerne Tafeln an Glück Auf.
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Mops
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Re: Tafel mit Namen?

Beitrag von Mops »

Zurück zur Kernfrage: lässt sich der Schriftzung datieren? Das ist so einfach nicht, zumal es sich nicht um einen Text, sondern nur um ein Wort handelt. Ich selbst würde hier von Deutungen die Finger lassen, obwohl ich im Laufe meines Berufslebens immer mal wieder mit Paläografie zu tun hatte. Die Tafel kann der Schrift nach gut aus aus dem 19. Jh. stammen, aber auch rund hundert Jahre jünger sein. Schaut mal hier im Forum unter "Lachtertafeln" nach...
Glück auf! | Mops

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