Schweres Grubenunglück in der Türkei
- Roby
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Schweres Grubenunglück in der Türkei
Hunderte Kumpel unter Tage eingeschlossen
Bei einem Grubenunglück im Westen der Türkei kommen mindestens vier Menschen ums Leben. Mehrere hundert Bergleute werden in dem Kohlebergwerk in der Provinz Manisa eingeschlossen. Auslöser des Unglücks war eine durch "Strom ausgelöste Explosion".
Bei einem schweren Bergwerksunglück sind im Westen der Türkei mindestens 200 Arbeiter eingeschlossen worden. Bei der Explosion und einem in etwa zwei Kilometern Tiefe ausgelösten Brand seien fünf Bergleute getötet worden, berichteten türkische Fernsehsender. Dichter Rauch behindere die Rettungsarbeiten in der Mine, die bei Soma in der Provinz Manisa liegt......
Quelle: http://www.n-tv.de/panorama/Hunderte-Ku ... 22611.html
Glück auf!
Roby
Bei einem Grubenunglück im Westen der Türkei kommen mindestens vier Menschen ums Leben. Mehrere hundert Bergleute werden in dem Kohlebergwerk in der Provinz Manisa eingeschlossen. Auslöser des Unglücks war eine durch "Strom ausgelöste Explosion".
Bei einem schweren Bergwerksunglück sind im Westen der Türkei mindestens 200 Arbeiter eingeschlossen worden. Bei der Explosion und einem in etwa zwei Kilometern Tiefe ausgelösten Brand seien fünf Bergleute getötet worden, berichteten türkische Fernsehsender. Dichter Rauch behindere die Rettungsarbeiten in der Mine, die bei Soma in der Provinz Manisa liegt......
Quelle: http://www.n-tv.de/panorama/Hunderte-Ku ... 22611.html
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Aufn stollen zu fahren sol jedermann frey sein, doch das es mit bescheidenheit und zu gebuhrlicher zeit geschehe. (Joachimsthaler Berggebräuche, 16. Jht.)
- markscheider
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Re: Schweres Grubenunglück in der Türkei
Arme Kerle.
Die Infos sind immer noch unklar, anscheinend ist eine Elektroverteilung explodiert. Mindestens hat es anschließend gebrannt, viele Tote durch CO. Möglicherweise aber auch sekundäre Schlagwetter- und/oder Kohlenstaubexplosion.
Die Infos sind immer noch unklar, anscheinend ist eine Elektroverteilung explodiert. Mindestens hat es anschließend gebrannt, viele Tote durch CO. Möglicherweise aber auch sekundäre Schlagwetter- und/oder Kohlenstaubexplosion.
- kapl
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Re: Schweres Grubenunglück in der Türkei
Zitat:
http://www.sueddeutsche.de/panorama/gru ... -1.1961924Als sich die Explosion in der Grube ereignete, seien 787 Menschen unter Tage gewesen, sagte Yıldız. 363 Arbeiter seien inzwischen gerettet worden. Er fürchtet, dass die Zahl der Toten - bislang mindestens 205 - noch deutlich steigen wird. Viele der Opfer seien erstickt. Einer der Toten war erst 15 Jahre alt
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Re: Schweres Grubenunglück in der Türkei
Focus-online:
"Massaker" in 2000 m Tiefe
"... rund 400 m unter Tage ..."
"... bis zu zweitausend Meter Tief unter der Erde ..."
"... vier Kilometer vom Grubeneingang ..."
Da soll sich nun ein Laie einen Reim drauf machen ....
Nur wer schon mal in einem Streb gestanden und eine Rettungsübung mitgemacht hat kann halbwegs ermessen was dort passiert ist. Sehr bitter !
"Massaker" in 2000 m Tiefe
"... rund 400 m unter Tage ..."
"... bis zu zweitausend Meter Tief unter der Erde ..."
"... vier Kilometer vom Grubeneingang ..."
Da soll sich nun ein Laie einen Reim drauf machen ....
Nur wer schon mal in einem Streb gestanden und eine Rettungsübung mitgemacht hat kann halbwegs ermessen was dort passiert ist. Sehr bitter !
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Re: Schweres Grubenunglück in der Türkei
Letzte Meldung.Über 200 Tote.
ich bi noch aaner ven altn Schlog, on bleib aa, wi ich bi.
Re: Schweres Grubenunglück in der Türkei
Das ist alles so verdammt traurig. Zumal die Mängel schon bekannt waren, aber niemand was gemacht hat.
Jetzt fehlt bloß noch, dass sich Mutti "die Raute" Merkel dahinstellt und tönt, Steinkohlenbergbau soooo gefährlich und ein Leben ohne Steinkohle alternativlos und 2018 um vier Jahre vorverlegt.
Glückauf
Jörn
Jetzt fehlt bloß noch, dass sich Mutti "die Raute" Merkel dahinstellt und tönt, Steinkohlenbergbau soooo gefährlich und ein Leben ohne Steinkohle alternativlos und 2018 um vier Jahre vorverlegt.
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"Das Bergamt braucht doch Wochen, bis es etwas genehmigt!"
Götz George in "Böse Wetter", 2015
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Re: Schweres Grubenunglück in der Türkei
Das würde der Fukuschima-Logik folgen: Unglücke am Ende der Welt, die so bei uns nicht passieren können, führen zu Konsequenzen, die niemandem nützen, aber uns schaden.Jörn hat geschrieben:Jetzt fehlt bloß noch, dass sich Mutti "die Raute" Merkel dahinstellt und tönt, Steinkohlenbergbau soooo gefährlich und ein Leben ohne Steinkohle alternativlos und 2018 um vier Jahre vorverlegt.
Re: Schweres Grubenunglück in der Türkei
Jörn hat geschrieben:Zumal die Mängel schon bekannt waren, aber niemand was gemacht hat.
Laut Nachrichten gab es erst letztes Jahr eine Überprüfung, die keinerlei Mängel festgestellt hat.
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Re: Schweres Grubenunglück in der Türkei
Das kann ich mir gut vorstellen, wie das in der Türkei läuft...Uran hat geschrieben:Jörn hat geschrieben:Zumal die Mängel schon bekannt waren, aber niemand was gemacht hat.
Laut Nachrichten gab es erst letztes Jahr eine Überprüfung, die keinerlei Mängel festgestellt hat.
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Re: Schweres Grubenunglück in der Türkei
Selbst wenn alles in Ordnung war,
gibt es bedauerlicher Weise immer noch die Verkettung unglücklicher Umstände ...
Habe mehrere Unfälle mit untersuchen "dürfen".
Jeder einzelne Fehler hätte nicht zum Unfall geführt. Es waren immer mehrere.
Die Mentalität, es wird schon nichts passieren führt meist zur Katastrophe,
wenn dann noch Gewinnstreben dazu kommt wird´s ganz schlimm ...
gibt es bedauerlicher Weise immer noch die Verkettung unglücklicher Umstände ...
Habe mehrere Unfälle mit untersuchen "dürfen".
Jeder einzelne Fehler hätte nicht zum Unfall geführt. Es waren immer mehrere.
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Re: Schweres Grubenunglück in der Türkei
Wenn ich von Grubenunglücken höre, berührt mich das ganz besonders.
Ich habe meinen Beruf im Steinkohlenbergbau unter Tage erlernt. Meine Familie und Verwandtschaft waren alle im Steinkohlenbergbau tätig und haben mit den Gefahren die die Tätigkeit mit sich bringt leben müssen.
Ich habe selbst Trafostationen und Blindschachtanlagen u. T. mit montiert und gewartet. Die Explosion einer Trafostation die solche Folgen nach sich zieht, ist mir unverständlich.
Trafostationen und wir hatten viele derer, werden u.T. so angelegt, dass sie mit Frischwetter versorgt werden. Gefährliche Schlagwetteransammlungen die zu einer Explosion führen können, können damit nicht entstehen. Die Kammern in denen die Schaltanlagen und Trafos stehen, werden durch einfache mech. Vorrichtungen die sich bei einem möglichen Brandfall selbsttätig schließen, von der Zu-und Abluft getrennt. Ein Brand wird durch Sauerstoffmangel zum Erliegen gebracht. Bei ordnungsgemäßer Wartung der Sicherheitseinrichtungen am Trafo und der Schaltanlage gibt es keine Explosion.
Es ist weiter unverständlich wieso den Medienberichten zufolge nur ein Tageschacht für den Grubenbau vorhanden ist. Selbst ein Fuchs oder Kaninchen legt mehrere Ein und Ausgänge an. Nur der Mensch weiß es besser. Schon seit den Anfängen des Bergbaus und den Unglücken die in der Geschichte eine Rolle spielten, sollte man Lehren gezogen haben.
Mich ärgert, wenn dann in den Medien Bergbauspezialisten auftreten und die Ursache der Katastrophe mit den tektonischen Gegebenheiten begründen. Um die gefährliche Kohlenstaubexplosion, die in der Folge einer Schlagwetterexplosion auftritt zu minimieren, gab es bereits schon vor vielen Jahren Gesteinsstaubsperren. Von den heutigen Möglichkeiten ganz abgesehen.
Es scheint sehr vieles im Argen zu liegen. Auch der Überblick wie viele Kumpels unter Tage waren sprechen eine eigene Sprache.
Ich hoffen nur, dass es ganz außergewöhnliche Umstände gibt um noch Lebende bergen zu können.
Glück Auf
Strossenhobel
Ich habe meinen Beruf im Steinkohlenbergbau unter Tage erlernt. Meine Familie und Verwandtschaft waren alle im Steinkohlenbergbau tätig und haben mit den Gefahren die die Tätigkeit mit sich bringt leben müssen.
Ich habe selbst Trafostationen und Blindschachtanlagen u. T. mit montiert und gewartet. Die Explosion einer Trafostation die solche Folgen nach sich zieht, ist mir unverständlich.
Trafostationen und wir hatten viele derer, werden u.T. so angelegt, dass sie mit Frischwetter versorgt werden. Gefährliche Schlagwetteransammlungen die zu einer Explosion führen können, können damit nicht entstehen. Die Kammern in denen die Schaltanlagen und Trafos stehen, werden durch einfache mech. Vorrichtungen die sich bei einem möglichen Brandfall selbsttätig schließen, von der Zu-und Abluft getrennt. Ein Brand wird durch Sauerstoffmangel zum Erliegen gebracht. Bei ordnungsgemäßer Wartung der Sicherheitseinrichtungen am Trafo und der Schaltanlage gibt es keine Explosion.
Es ist weiter unverständlich wieso den Medienberichten zufolge nur ein Tageschacht für den Grubenbau vorhanden ist. Selbst ein Fuchs oder Kaninchen legt mehrere Ein und Ausgänge an. Nur der Mensch weiß es besser. Schon seit den Anfängen des Bergbaus und den Unglücken die in der Geschichte eine Rolle spielten, sollte man Lehren gezogen haben.
Mich ärgert, wenn dann in den Medien Bergbauspezialisten auftreten und die Ursache der Katastrophe mit den tektonischen Gegebenheiten begründen. Um die gefährliche Kohlenstaubexplosion, die in der Folge einer Schlagwetterexplosion auftritt zu minimieren, gab es bereits schon vor vielen Jahren Gesteinsstaubsperren. Von den heutigen Möglichkeiten ganz abgesehen.
Es scheint sehr vieles im Argen zu liegen. Auch der Überblick wie viele Kumpels unter Tage waren sprechen eine eigene Sprache.
Ich hoffen nur, dass es ganz außergewöhnliche Umstände gibt um noch Lebende bergen zu können.
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Re: Schweres Grubenunglück in der Türkei
Strossenhobel, Ich kann mich dem nur anschließen.
Leider ist aus den Medien nichts zu entnehmen, was auf die Zusammenhänge schließen lässt.
Die angeführten Sicherheitseinrichtungen scheint es nicht zu geben.
Aus den spärlichen "Fachinformationen" kann ich nur schleißen, das es sich um einen "Schrägstollen" gehandelt hat, der ins Abbaufeld führt. Es soll auch einen Tagesschacht gegeben haben.
Der Trafo hat im Zugangsbereich des Stollens gelegen. Bei Totalausfall der Bewetterung könnte eine Wetterumkehr dazu geführt haben, dass die Brandgase über den Schacht auszogen und damit die gesamte Grube vergifteten. Ob noch eine Schlagwetter/Kohlenstaub Explosion beteiligt war halte ich für fraglich.
Aber wie gesagt, alles nur Mutmaßungen ....
Vielleicht kennt sich einer besser aus !?
Leider ist aus den Medien nichts zu entnehmen, was auf die Zusammenhänge schließen lässt.
Die angeführten Sicherheitseinrichtungen scheint es nicht zu geben.
Aus den spärlichen "Fachinformationen" kann ich nur schleißen, das es sich um einen "Schrägstollen" gehandelt hat, der ins Abbaufeld führt. Es soll auch einen Tagesschacht gegeben haben.
Der Trafo hat im Zugangsbereich des Stollens gelegen. Bei Totalausfall der Bewetterung könnte eine Wetterumkehr dazu geführt haben, dass die Brandgase über den Schacht auszogen und damit die gesamte Grube vergifteten. Ob noch eine Schlagwetter/Kohlenstaub Explosion beteiligt war halte ich für fraglich.
Aber wie gesagt, alles nur Mutmaßungen ....
Vielleicht kennt sich einer besser aus !?
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Re: Schweres Grubenunglück in der Türkei
Da kann man nur abwarten. Wetterumkehr halte ich nur für möglich, wenn der Förderberg einziehend war und durch den Brand (heiße Brandluft) ausziehend wurde. So kanns aber nicht gewesen sein.
Re: Schweres Grubenunglück in der Türkei
Da es sich hier um eine Braunkohlegrube handelt sind Schlagwetter unwahrscheinlich. Bei uns in der Zeitung war gestern eine stilisierte Darstellung. Danach verfügt die Grube über 3 Stolln und einen Wetterschacht. Der Brand ist auf einer oberen Sohle bei 150 m Teufe ausgebrochen.
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Re: Schweres Grubenunglück in der Türkei
Hab mal ein wenig gekrützt.
Es handelt sich hier um tertiäre Braunkohlen die in 3 großen und mehreren Kleinen Gruben abgebaut werden. Im Jahr etwa 1,5 Mill. Tonnen. Es handelt sich um eine stark vergelte Glanzbraunkohle. Wassergehalt 10-16%. Heizwert 4.600 Kcal.
Ausgebildet sind 3 Flöze.
Das Obere Flöz besteht aus 2 Flözbänken. Die untere mit einer Mächtigkeit von 1-3 m und die obere Bank mit einer Mächtigkeit bis 1 m. Das Flöz ist unbauwürdig.
Das mittlere Flöz ist in 3 Flözbänke gegliedert, von denen nur die untere mit 6 m Mächtigkeit bauwürdig ist. Die beiden anderen Flözbänke erreichen 1 m Mächtigkeit.
Das untere oder Hauptflöz erreicht Mächtigkeiten bis 22 m.
Die Lagerstätte fällt mit 10-40° nach Süden ein. Zwischen mittleren Flöz und Hauptflöz liegen im Schnitt 150 m und zwischen Oberflöz und mittleren Flöz im Schnitt 120 m.
Es handelt sich hier um tertiäre Braunkohlen die in 3 großen und mehreren Kleinen Gruben abgebaut werden. Im Jahr etwa 1,5 Mill. Tonnen. Es handelt sich um eine stark vergelte Glanzbraunkohle. Wassergehalt 10-16%. Heizwert 4.600 Kcal.
Ausgebildet sind 3 Flöze.
Das Obere Flöz besteht aus 2 Flözbänken. Die untere mit einer Mächtigkeit von 1-3 m und die obere Bank mit einer Mächtigkeit bis 1 m. Das Flöz ist unbauwürdig.
Das mittlere Flöz ist in 3 Flözbänke gegliedert, von denen nur die untere mit 6 m Mächtigkeit bauwürdig ist. Die beiden anderen Flözbänke erreichen 1 m Mächtigkeit.
Das untere oder Hauptflöz erreicht Mächtigkeiten bis 22 m.
Die Lagerstätte fällt mit 10-40° nach Süden ein. Zwischen mittleren Flöz und Hauptflöz liegen im Schnitt 150 m und zwischen Oberflöz und mittleren Flöz im Schnitt 120 m.
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Re: Schweres Grubenunglück in der Türkei
Gekrützt? Wo hast Du das denn her?
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Re: Schweres Grubenunglück in der Türkei
Danke für die Information, dass es eine Braunkohlengrube war. In der widersprüchlichen Berichterstattung war eben auch der Begriff Steinkohlengrube gefallen und damit naheliegend, dass Methan eine Rolle gespielt haben könnte.
Wenn ein Methangasausbruch eher unwahrscheinlich ist frage ich mich, was ist da eigentlich explodiert.
Nun Vermutungen helfen hier sowieso nicht mehr. Es sind nur die betroffenen Familien zu bedauern.
Mit Glück Auf
Strossenhobel
Wenn ein Methangasausbruch eher unwahrscheinlich ist frage ich mich, was ist da eigentlich explodiert.
Nun Vermutungen helfen hier sowieso nicht mehr. Es sind nur die betroffenen Familien zu bedauern.
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Strossenhobel
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Re: Schweres Grubenunglück in der Türkei
Im Prinzip wäre eine Kohlenstaubexplosion denkbar - in Borken war das so.
- AdM_Michael
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Re: Schweres Grubenunglück in der Türkei
Trotz Braunkohle gibt es in Soma Methan:
In 2008, at Soma Region of Turkish Coal Enterprises, high methane emissions were observed during underground
mining operations. Subsequently in 2008 and 2009, methane concentrations were measured regularly in various
parts of the mine, and methane concentrations in the range of 5 to 10% in gobs and 0.10 to 0.21% in ventilation
air were found. Even after stopping all mining operations in an effectively ventilated longwall, methane
concentrations were still in excess of 1%, and in some cases they were even higher than 4%.
Quelle:
https://www.globalmethane.org/documents ... turkey.pdf
Dazu kommen relative große Mächtigkeit mit viel Restkohle im alten Mann sowie geringer Inkohlungsgrad = ideale Bedingungen für Selbstentzündung
Quelle:
http://www.maden.org.tr/resimler/ekler/ ... 6c0_ek.pdf
Somit könnte sich durchaus ein unentdeckter oder ignorierter verdeckter Brand zur Zündquelle für eine Gasexplosion mit darauffolgender Kohlenstaubexplosion entwickelt haben.
Eine vereinfachter Riß findet sich bei der BBC.
http://www.bbc.com/news/world-europe-27445867
In 2008, at Soma Region of Turkish Coal Enterprises, high methane emissions were observed during underground
mining operations. Subsequently in 2008 and 2009, methane concentrations were measured regularly in various
parts of the mine, and methane concentrations in the range of 5 to 10% in gobs and 0.10 to 0.21% in ventilation
air were found. Even after stopping all mining operations in an effectively ventilated longwall, methane
concentrations were still in excess of 1%, and in some cases they were even higher than 4%.
Quelle:
https://www.globalmethane.org/documents ... turkey.pdf
Dazu kommen relative große Mächtigkeit mit viel Restkohle im alten Mann sowie geringer Inkohlungsgrad = ideale Bedingungen für Selbstentzündung
Quelle:
http://www.maden.org.tr/resimler/ekler/ ... 6c0_ek.pdf
Somit könnte sich durchaus ein unentdeckter oder ignorierter verdeckter Brand zur Zündquelle für eine Gasexplosion mit darauffolgender Kohlenstaubexplosion entwickelt haben.
Eine vereinfachter Riß findet sich bei der BBC.
http://www.bbc.com/news/world-europe-27445867
Yesterday was a disaster,
today is even worse,
tomorrow has been cancelled.
today is even worse,
tomorrow has been cancelled.
Re: Schweres Grubenunglück in der Türkei
Nicht nur dort. In den 1960er Jahren gab es bei den Braunschweigischen Kohlenbergwerken einen Versuchstiefbau, der in den Endböschungen des Tagebaus (ist - glaube ich - später nochmal überbaggert worden) umging. Dort gab es nach meinen Erinnerungen einen Vorfall bei dem man überrascht feststellte, dass Braunkohlenstaub auch explosionsfördernd sein kann. Diese Erkenntnis wurde vom Clausthaler Oberbergamt an die anderen Behörden und Betriebe, die noch Braunkohlentiefbau hatten, weitergeleitet - wie man das aufgenommen hat, hat uns Borken gezeigt.markscheider hat geschrieben:Im Prinzip wäre eine Kohlenstaubexplosion denkbar - in Borken war das so.
Glückauf
Jörn
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Re: Schweres Grubenunglück in der Türkei
Ja, das war ja auch im Anschluß an Borken Thema - daß Erfahrungen vorlagen, sie aber nicht berücksichtigt wurden.
Re: Schweres Grubenunglück in der Türkei
Mal `ne Frage als Halb-Laie:
Ein Bergwerk dieses Ausmasses mit nur einem Schacht ohne 2. Rettungsweg?
Wer hat denn hierzu Infos über gesetzliche Vorgaben.
Diese Thematik sollte doch eigentlich weltweit durch irgendwelche Standards/Normen/Vorgaben geregelt sein.
Ein Bergwerk dieses Ausmasses mit nur einem Schacht ohne 2. Rettungsweg?
Wer hat denn hierzu Infos über gesetzliche Vorgaben.
Diese Thematik sollte doch eigentlich weltweit durch irgendwelche Standards/Normen/Vorgaben geregelt sein.
Glück Auf
- AdM_Michael
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Re: Schweres Grubenunglück in der Türkei
Schau Dir doch mal den Übersichtsriß bei der BBC an. Der erscheint mir noch am glaubwürdigsten.
Einen abfotografierten Originalriss gint es hier:
http://www.mynet.com/haber/guncel/soma- ... -1238642-1
Dargestellt sind 3 Tagesöffnungen, also durchaus auch mit entsprechenden Fluchtwegen. Dabei wird es sich um Stollen oder Schrägstrecken handeln. Insgesamt dürfte das Ganze große Ähnlichkeit mit den hessischen Braunkohlebergwerken haben. Ein Schacht dürfte wieder mal nur durch eine übermäßig vereinfachte Berichterstattung in der Presse entstanden sein, genauso wie 2000 m Teufe. Die Skizze auf der englischen Wikipediaseite
http://en.wikipedia.org/wiki/Soma_mine_disaster
http://commons.wikimedia.org/wiki/File: ... uselang=de
würde ich jedenfalls nicht für irgendwelche Aussagen in Bezug auf das Bergwerk oder technische Ausstattung heranziehen.
Einen abfotografierten Originalriss gint es hier:
http://www.mynet.com/haber/guncel/soma- ... -1238642-1
Dargestellt sind 3 Tagesöffnungen, also durchaus auch mit entsprechenden Fluchtwegen. Dabei wird es sich um Stollen oder Schrägstrecken handeln. Insgesamt dürfte das Ganze große Ähnlichkeit mit den hessischen Braunkohlebergwerken haben. Ein Schacht dürfte wieder mal nur durch eine übermäßig vereinfachte Berichterstattung in der Presse entstanden sein, genauso wie 2000 m Teufe. Die Skizze auf der englischen Wikipediaseite
http://en.wikipedia.org/wiki/Soma_mine_disaster
http://commons.wikimedia.org/wiki/File: ... uselang=de
würde ich jedenfalls nicht für irgendwelche Aussagen in Bezug auf das Bergwerk oder technische Ausstattung heranziehen.
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Re: Schweres Grubenunglück in der Türkei
Auf keinen Fall! "Selbst erstellt nach Zeitungsberichten" - eigentlich sollte man dem das um die Ohren hauen. Ich bin zwar sonst ein Verfechter der These "lieber ein schlechtes als gar kein Bild", aber hier ist das definitiv nicht so.AdM_Michael hat geschrieben:Die Skizze auf der englischen Wikipediaseite
http://en.wikipedia.org/wiki/Soma_mine_disaster
http://commons.wikimedia.org/wiki/File: ... uselang=de
würde ich jedenfalls nicht für irgendwelche Aussagen in Bezug auf das Bergwerk oder technische Ausstattung heranziehen.
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Re: Schweres Grubenunglück in der Türkei
Die Darstellungen einiger Zeitungen sind aber nicht wesentlich besser als Wikipedia:
http://i.dailymail.co.uk/i/pix/2014/05/ ... 34x577.jpg
https://bluesyemre.files.wordpress.com/ ... 082032.jpg
Einer der besten Übersichtsrisse bislang dürfte dieser sein:
http://www.nytimes.com/interactive/2014 ... n-map.html
http://i.dailymail.co.uk/i/pix/2014/05/ ... 34x577.jpg
https://bluesyemre.files.wordpress.com/ ... 082032.jpg
Einer der besten Übersichtsrisse bislang dürfte dieser sein:
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Re: Schweres Grubenunglück in der Türkei
Hat zwar ein wenig gedauert, aber vielleicht ist die Antwort doch noch von Interesse. Hier habe ich gekrützt.
http://www.mta.gov.tr/v2.0/eng/dergi_pdf/90/2.pdf
http://www.mta.gov.tr/v2.0/eng/dergi_pdf/90/2.pdf
ich bi noch aaner ven altn Schlog, on bleib aa, wi ich bi.
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Re: Schweres Grubenunglück in der Türkei
Thx. Ich habe das mal in den Artikel zum Unglück eingebaut.
Re: Schweres Grubenunglück in der Türkei
Wo?markscheider hat geschrieben:Ich habe das mal in den Artikel zum Unglück eingebaut.
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Re: Schweres Grubenunglück in der Türkei
Wußte ja nicht, das es zu dem Unglück einen extra Artikel gibt.
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