Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Es gibt andere Reviere in D., die an den Folgen des Bergbaus bzw. an den Folgen von Verdrängung der möglichen Gefahrenpotenziale zukünftig weitaus mehr zu knabbern haben werden als die Sachsen.
Im Ruhrgebiet wird man die Pumpen ewig laufen lassen müssen und wenn in den mitteldeutschen Kupferbergbaurevieren mal die Wasserlösung nicht mehr funktioniert weil man die Stolln nicht wartet, wird sich der Gipskarst in vielen Gebieten mit ungeahnter Intensität an der Oberfläche zeigen.
Jede Generation macht ihre eigenen Fehler, die man aber erst in der Zukunft erkennt. Das war schon immer so und es wird immer wieder passieren. Manch einer erkennt die Probleme frühzeitig, so wie einst Oberberghauptmann Hans Carl von Carlowitz, andere sind Beratungsresistent oder unterliegen finanziellen Zwängen, die sie zur Untätigkeit verdammen.
Im Ruhrgebiet wird man die Pumpen ewig laufen lassen müssen und wenn in den mitteldeutschen Kupferbergbaurevieren mal die Wasserlösung nicht mehr funktioniert weil man die Stolln nicht wartet, wird sich der Gipskarst in vielen Gebieten mit ungeahnter Intensität an der Oberfläche zeigen.
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Ich denke nicht, dass man von Fehlern sprechen darf. Wenn sich die Allgemeinheit vor Spätfolgen schützen will, muss sie sich mit einer passenden Gesetzgebung beschäftigen. Wir hatten 1990 ja die Gelegenheit, etwas Nachhaltiges auch in dieser Hinsicht zu schaffen. Solange es Unternehmen möglich ist, die Wertschöpfung für sich zu beanspruchen und die Altlasten der Allgemeinheit aufzubürden, wird das immer wieder so geschehen. Beim Abbau der Uranverbindungen in den späten vierziger Jahren waren es erzwungene strategische Gründe. Jedem war klar, dass es Geld kostet und kosten wird. Auch die Folgen konnte man erahnen.
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Ganz so ist es ja nun nicht. In Ost wie in West tritt die Allgemeinheit nur ein, wenn es keinen Rechtsnachfolger gibt. Das ist in der Regel beim Altbergbau der Fall und bei der Wismut vor 1960 (stimmt das? Ich habe das genaue Jahr gerade nicht in Erinnerung.) auf Grundlage des 2+4- und Einigungsvertrages. Bei den ganzen ehemals volkseigenen Werken und der Wismut späterer Zeit ist Rechtsnachfolger der Staat, da es de facto Staatsbetriebe waren. Von daher greift das überhaupt nicht und es kommt hinzu, daß die Wertschöpfung dieser Unternehmen dem Staat, also der Allgemeinheit, zufloß bzw. es z.T. Reparationskosten waren.geophys hat geschrieben:Solange es Unternehmen möglich ist, die Wertschöpfung für sich zu beanspruchen und die Altlasten der Allgemeinheit aufzubürden, wird das immer wieder so geschehen.
Auch im Westen wurde ja von den (dem) Unternehmen für die Ewigkeitskosten die Stiftung eingerichtet, aus deren Erträgen diese Kosten bezahlt werden sollen, wenn es die RAG bzw. DSK einmal nicht mehr geben wird.
Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Dann muss so eine Stiftung eine total feine und steuerzahlerneutrale Sache sein. 
Von 1954 an wurde die Wismut zur SDAG und von Reparationen sprach man ab da meines Wissens nicht mehr.

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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Man sieht eine Bergfeste von 20 bis 25 Metern (links). Wenn man davon ausgeht, dass auch die Alten diesen Gang bearbeiteten und um welche Metalle es dort ging, darf man von weiteren Problemen ausgehen. Sicher sollte man dieses auch bei einer Neubebauung berücksichtigen. Die Gärtnerei hat eine deutlich sichtbare Halde an ihren Grenzen, die nicht von der Wismut stammt. Ein Schurf befand sich in unmittelbarer Nähe und es gab immer wieder Tagesbrüche (bis 1965 drei) auf dem Gelände. Ich weiß nicht, ob ich mit diesem Wissen nicht mal nach gefragt hätte, ob es denn gefährlich sei, ein neues Gebäude zu errichten. Anders ist es doch, wenn bestehende Gebäude unterbaut wurden. Aber hier war es ja anders. Aber das steht jetzt auf einem anderen Blatt. Die Presse ist auch auffällig rührig.sehmataler hat geschrieben:Der Gang Wostotschnaja am Dörfler Weg weist eine große Flächenabarbeitung durch den Silberbergbau auf. Das Problem ist, dass die Gangsaigerrisse der Wismut, auf die sich die ganze Bergschadensanalyse stützt, reinen Altbergbau weitestgehend ignorieren.
Hier mal als Beispiel vom Wostotschnaja: Ein nach 1:500 Markscheider-Saigerriss "glattes" Überhauen der Wismut sieht in der geologischen Dreiseitenkartierung 1:100 völlig anders aus! Rosa hinterlegt sind die Abarbeitungen des Altbergbaus und grüne Linien deuten die geringen Restflächen des Ganges an.
Die Feldbücher der Geologen sind doch nicht schlecht, oder?
Ich möchte damit nur mal zeigen, dass die Verantwortlichen hier nicht einfach "den" Riss aus der Schublade ziehen und sofort über die Verhältnisse im Klaren sind.
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Vom Sinn her sollte das tatsächlich so sein. Ob es langfristig auch so umgesetzt werden wird, kann man jetzt noch nicht beurteilen.geophys hat geschrieben:Dann muss so eine Stiftung eine total feine und steuerzahlerneutrale Sache sein.
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Der Regen lässt bei uns etwas nach. Hoffentlich wissen das auch die Tagesbrüche in Buchholz...
Hier scheint wirklich das Überhauen 15/2 das Problem zu sein. Vom Parkstolln etwa 100 m herauf bis 20 m unter der Tagesoberfläche getrieben, stellt es einen aufnahmefähigen Transportkanal für wasserinduzierte Massenverlagerungen aus darüber befindlichen Altbergbauhohlräumen dar.
Hätte die Wismut mal besser über der +622 m Sohle keine Auffahrungen getätigt. Der Erfolg dieser Maßnahme waren 193,5 kg Uranmetall (mit etwa 0,05 kg/m² knapp an der Bauwürdigkeitsgrenze). Im unten dargestellten Blockbild sind nur die Wismut-Auffahrungen dargestellt. Der Altbergbau (Silber) liegt flächendeckend als dichtes Netz u.a. mit umfangreichen Abbauflächen oberhalb der +584 m Sohle vor und dürfte Primärverursacher des aktuellen Bergschadens sein.
Hier scheint wirklich das Überhauen 15/2 das Problem zu sein. Vom Parkstolln etwa 100 m herauf bis 20 m unter der Tagesoberfläche getrieben, stellt es einen aufnahmefähigen Transportkanal für wasserinduzierte Massenverlagerungen aus darüber befindlichen Altbergbauhohlräumen dar.
Hätte die Wismut mal besser über der +622 m Sohle keine Auffahrungen getätigt. Der Erfolg dieser Maßnahme waren 193,5 kg Uranmetall (mit etwa 0,05 kg/m² knapp an der Bauwürdigkeitsgrenze). Im unten dargestellten Blockbild sind nur die Wismut-Auffahrungen dargestellt. Der Altbergbau (Silber) liegt flächendeckend als dichtes Netz u.a. mit umfangreichen Abbauflächen oberhalb der +584 m Sohle vor und dürfte Primärverursacher des aktuellen Bergschadens sein.
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Mal so nebenbei: ich bewundere Deine Zeichenkünste!
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
@markscheider: Danke, ich würd's lieber besser können - vielleicht gibts später einmal eine Dürer-App für die Freihandmotorik
@geophys: Du hattest mit dem bösen Überhauen Recht:

@geophys: Du hattest mit dem bösen Überhauen Recht:
geophys hat geschrieben:Die Gärtnerei, genau.
Und risskundig ist der auch ... Ü15/2 ...

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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
193,5 kg Uran? Das ist doch viel. Die Alten haben manchmal für ein paar Kilogramm Silber viel größere Flächen abgebaut.
ich bi noch aaner ven altn Schlog, on bleib aa, wi ich bi.
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Die Wismut aber nicht... Ein Jahr später wären die drei Blöcke bei 0,05 kg/m² aus der Vorratsbilanz herausgenommen worden. Dies betrifft aber nur das Ausbringen in der Vorratsberechnung. Das Resultat der Gewinnung weicht dann letztlich immer etwas davon ab. Selbst die B- und C1-Vorräte erfüllten dabei nicht in jedem Falle ihre Toleranzkriterien.Uran hat geschrieben:für ein paar Kilogramm Silber viel größere Flächen abgebaut.
Zuletzt geändert von sehmataler am Mo. 03. Jun 13 12:04, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Böses Überhauen 15/2:
Na nicht alles auf das eine schieben! Es gibt da jeweils noch andere!
Block 31 hatte ein zweites Begrenzungsüberhauen. Ein Verbruch dort erklärt den Krater in der Gärtnerei.
Ergiebigkeit:
Jungs, 1950 gings um den Bestand der Lagerstätte. Bitte vergesst das nicht.
Na nicht alles auf das eine schieben! Es gibt da jeweils noch andere!
Block 31 hatte ein zweites Begrenzungsüberhauen. Ein Verbruch dort erklärt den Krater in der Gärtnerei.
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Die restlichen Überhauen liegen zu weit auseinander (jeweils eine Blocklänge). Beide Tagesbrüche habe doch nur eine Distanz von 10 m, oder?
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
dann schau dir mal die Bilder hier an ... dort siehst du das neue Wohnhaus und die Hecke
Ergänzung:
10 Meter ... stimmt ... hatte übersehen, dass der Krater des Bruchs eine Giebelseite im Hintergrund zeigt
Ergänzung:
10 Meter ... stimmt ... hatte übersehen, dass der Krater des Bruchs eine Giebelseite im Hintergrund zeigt

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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
ich auch immer wiedermarkscheider hat geschrieben:Mal so nebenbei: ich bewundere Deine Zeichenkünste!
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Hallo,sehmataler hat geschrieben:... dieser Maßnahme waren 193,5 kg Uranmetall (mit etwa 0,05 kg/m² knapp an der Bauwürdigkeitsgrenze)...
um das mal etwas OT in Perspektive zu setzen: Am 19. Juni 1948 wurde der erste Plutoniumproduktionreaktor (Reaktor A) der Anlage Majak in der Sowjetunion angefahren. Er war mit rund 130t metallischen nicht-angereichertem Uran beladen. Gewonnen wurden aus diesem ersten Produktionslauf (dauerte etwa 100 Tage + 3 bis 40 Tage Abklingzeit des Brennstoffes) 16.5kg Plutonium. Wenn man mal annimmt das von den 193kg geloeschter Vorraete 80% in einem der fruehen sowjetischen Reaktoren gelandet ist, konnten daraus etwa 20g Plutonium gewonnen werden. Die erste sowjetische Kernwaffe RDS-1, getestet am 29. August 1949 beim Test "Erster Blitz", hatte einen Kern aus 6403.39g Plutonium.
Martin
Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Quelle Freie presse
Nur wer die Sehnsucht kennt, weiß was ich leide.
(CvD)
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Bleibt zu hoffen, dass der enorme Wasserzufluss der letzten Tage das Grubengebäude nicht weiter geschädigt hat.
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Na hoffentlich "stürtzt" nicht noch mehr zusammen...
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Marmor, Stzein und Eisen bricht, aber der Wostotzschnja nicht 

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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Zum Parkplatz Landratsamt gibt es auch wieder Entwarnung.
http://www.freiepresse.de/LOKALES/ERZGE ... 439977.php
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
War ja auch nicht anders zu erwarten.Nobi hat geschrieben:Zum Parkplatz Landratsamt gibt es auch wieder Entwarnung.
Mal sehen wie in ein paar Monaten die ersten Erkenntnisse der Arbeiten am Dörfler Weg in der Presse verkauft werden. Zurzeit werden die Löcher als ein von der Wismut verursachter Bergschaden angesprochen: "Laut Manfred Speer, der für die Sanierung des Wismut-Altstandortes zuständig ist, sei in Buchholz früher nach Uran gesucht worden. Das ist der Grund, warum unter dem Wohngebiet am Dörfler Weg mehrere Stollen und Hohlräume liegen, von denen nun ein Teil eingebrochen ist." (Freie Presse 05.06.2013)
Diese Aussage ist in zweierlei Hinsicht fachlich nicht ganz korrekt: Erstens wurde nicht nur nach Uran gesucht, sondern es wurde auch Uran abgebaut. Die fachlich durchaus korrekte Nennung des Uranabbaus könnte aber in der unwissenden Bevölkerung für Beunruhigung sorgen.
Zweitens liegen die Grubenbaue der Wismut für eine direkte Beeinflussung der Tagesoberfläche viel zu tief. Die gefallenen Tagesbrüche sind mit den Abbaufirsten bei 23-27 m und dem Endschaft des Überhauens bei 19 m unter der Tagesoberfläche einfach nicht zu begründen. Der Fakt einer hohen Abarbeitung der Gangfläche durch den Silberbergbau ist möglicherweise auch den Verantwortlichen nicht ganz bewusst. Eine fachlich korrekte Erklärung der Verhältnisse dürfte für das allgemeine Verständnis doch etwas zu komplex und verwirrend sein. Die klare Aussage vor der Presse im O-Ton: "ja es gibt hier Grubenbaue der Wismut und wir tun etwas für ihre Verwahrung" setzt ein positives Signal für die Betroffenen und die Bevölkerung. Somit kann man durchaus sagen, dass die Presseerklärung nach reiflicher Überlegung und mit gutem Gewissen zustande gekommen ist.
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Nein, wahrlich nicht und ich kann dir keine Antwort darauf geben. Wenn die Fokussierung auf Wismut liegt, sicher der Steuerzahler. Diese Diskussion hatten wir einige Beiträge vor diesem. Aber auch vor diesem gleich zweifachen Tagesbruch war der Begriff Bergschaden kein Fremdwort für die Eigner (und deren Ahnen) des Grundstücks. Eine Bebauung an dieser Stelle darf also schon mit einem gewissen Stirnrunzeln betrachtet werden. Das ist jedoch meine Meinung. Sicher musste man dazu Genehmigungen haben, die waren sicher auch korrekt und lückenlos bedenkenfrei. (bis 1977 wurden in unmittelbarer Nähe nachweislich drei Schäden bearbeitet. Auch fanden sich am Grundstück Altbergbauhalden.)
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Die Bergschadensprognose wird eben immer noch punktuell an schon aufgetretenen Bergschäden oder risslich bekannten Tagesgrubenbauen festgemacht. In gut 80% der letzten Annaberger Tagesbrüche war nicht risslich erfasster tagesnaher Altbergbau aus dem 16. Jh. in einer gewissen geologischen Position der Primärverursacher. Dessen Abbaubereiche mit einer Verdichtung von Tages- und tagesnahen Grubenbauen wären anhand geologischer Daten prognostisch gut fassbar gewesen. Die räumliche Auflösung solcher Bereiche hängt aber immer vom Aufschlussgrad bezgl. der erzkontrollierenden Strukturen ab.geophys hat geschrieben:Eine Bebauung an dieser Stelle darf also schon mit einem gewissen Stirnrunzeln betrachtet werden.
Für den Wostotschnaja würde nach meinen derzeitigen Daten ein etwa 600 m langer Ausbissbereich als besonders gefährdet gelten. Diese große Länge liegt hauptsächlich am subkonkordanten Verlauf von Tagesoberfläche und der Antiklinale des K-Pakets.
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Ich kenne das heutige Verfahren nicht. Man beschäftigt sicher hauptsächlich als Bauwilliger damit. Und ist man von Halden umzingelt, sollte man sich eben auch darüber Gedanken machen. So ist das in Flussnähe mit möglichen Hochwassern und eben auch in einer so intensiv bergbaulichen Gegend, wie gerade dort.
Weiß jemand von den Ergebnissen der intensiven Wasserzuläufe der letzten Wochen?
Ich beginnen hier mal eine Zusammenstellung mir bekannter Folgen:
Heftige Zuläufe im Bereich des Dorothea-Stollns. Teilweise Zerstörung der touristischen Einbauten. Sanierungsarbeiten erforderlich. Besucherbergwerk vorerst geschlossen.
Bautafel am Alexanderstolln.
Tagesbruch am Dörfler Weg (siehe oben)
Weiß jemand von den Ergebnissen der intensiven Wasserzuläufe der letzten Wochen?
Ich beginnen hier mal eine Zusammenstellung mir bekannter Folgen:
Heftige Zuläufe im Bereich des Dorothea-Stollns. Teilweise Zerstörung der touristischen Einbauten. Sanierungsarbeiten erforderlich. Besucherbergwerk vorerst geschlossen.
Bautafel am Alexanderstolln.
Tagesbruch am Dörfler Weg (siehe oben)
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Im Alexanderstolln ist schon viele Jahre ein Verbruch im Bereich der Alten Thiele! Möglich das dort saniert wird?
Ich frage mich warum in den letzten Jahren am Bierschnabel unter Frohnau saniert wurde, um einen Wasserablauf für Frohnau zu schaffen. Im Bierschnabel Stolln läuft zwar viel Wasser, aber ja nur bis kurz nach dem Kohlschacht, der ist ja vor Frohnau. Das Wasser verstürtzt dann am Alten Kunstschacht auf den Orgelstolln, später auf den Markus Röhling Stolln und als letztes auf den Jung Andreas Stolln. Der Orgelstolln ist aber im Bereich des Friedrich Spat(Querschlag 25) verbrochen, und das ist das Problem! Im Bierschnabel Stolln unter Frohnau ist null Wasser, weil er mit Abbauen von dem Orgelstolln verbunden ist, und alles Grubenwasser durch Abbaue auf den Orgelstolln macht. Der Orgelstolln verläuft unter Frohnau im gleichen verlauf wie der Bierschnabel Stolln, nur halt ca. 12 Meter tiefer.
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Ich frage mich warum in den letzten Jahren am Bierschnabel unter Frohnau saniert wurde, um einen Wasserablauf für Frohnau zu schaffen. Im Bierschnabel Stolln läuft zwar viel Wasser, aber ja nur bis kurz nach dem Kohlschacht, der ist ja vor Frohnau. Das Wasser verstürtzt dann am Alten Kunstschacht auf den Orgelstolln, später auf den Markus Röhling Stolln und als letztes auf den Jung Andreas Stolln. Der Orgelstolln ist aber im Bereich des Friedrich Spat(Querschlag 25) verbrochen, und das ist das Problem! Im Bierschnabel Stolln unter Frohnau ist null Wasser, weil er mit Abbauen von dem Orgelstolln verbunden ist, und alles Grubenwasser durch Abbaue auf den Orgelstolln macht. Der Orgelstolln verläuft unter Frohnau im gleichen verlauf wie der Bierschnabel Stolln, nur halt ca. 12 Meter tiefer.

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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Im Dorotheastolln läuft eine planmäßige Sanierung der Wismut am 1. Gesenk und der Rösche. Man will halt das Wasser "in hohem Niveau" aus dem Berg bekommen und das Verfallen der Hauptwasserströme auf immer tiefere Sohlen unterbinden. Wie auch hier:
Also eher keine Hochwasserschäden.
Die Bautafel am Alexanderstolln hat nix mit Bergbau zu tun.Joachimsthaler hat geschrieben:Ich frage mich warum in den letzten Jahren am Bierschnabel unter Frohnau saniert wurde, um einen Wasserablauf für Frohnau zu schaffen.
Also eher keine Hochwasserschäden.
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Das Verfallen der Hauptwasserströme auf immer tiefere Sohlen zu unterbinden ist ja in Ordnung, aber wenn auf dem Bierschnabel Stolln kein Wasser lang läuft, weil er durchgebaut bis zum Orgel Stolln ist?
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Tja da ist eben noch einiges zu machen. Der Abarbeitungsgrad auf dem Rosenkranz Flachen ist nicht so groß, dass man rein perspektivisch keinen Wasserlauf hinkriegen würde. Der in der Nähe liegende "Бергменнише Глюк Фляхе" erscheint in dieser Hinsicht problematischer.
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Ja, der Rosenkranz Flache ist kein Problem. Schwerer wirds wahrscheinlich auf dem Krönung Stehenden und Krönung Flachen. Die Gänge sind ja durch die Wismut noch gut bebaut wurden. Da hatten die Alten schon große Probleme, selbst Gewölbemauer gingen da zu Bruch.
Gibt es da noch Zahlen zu Fördermengen an Uran?
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Zuletzt geändert von Joachimsthaler am So. 07. Jul 13 11:33, insgesamt 1-mal geändert.