Goldrausch in Thüringen
Riesen-Nugget entdeckt

Ein Rentner hat in Thüringen einen der größten Goldfunde seit über 200 Jahren in Deutschland gemacht. Der 64-Jährige entdeckte zufällig bei einem Waldspaziergang in Thüringen ein 9,64 Gramm schweres und 2,2 Zentimeter langes Nugget in einem Bach im oberen Schwarzatal.
Dies teilte das Gold-Museum in Theuern am Montag mit. Ersten Untersuchungen zufolge bestehe das Stück mineralogisch aus reinem Gold und wurde so von der Natur geschaffen. Es habe einen Sammlerwert von rund 1.500 Euro.
Der materielle Wert dagegen ist wesentlich geringer. "Nach den derzeitigen Goldwerten an der Londoner Börse kriegt man dafür keine 100 Euro", sagte der Thüringer Geologe und Leiter des Gold-Museums, Markus Schade. Doch verkaufen wolle der Rentner das Nugget sowieso nicht. Jegliche Kaufinteressenten habe er bislang zurückgewiesen. Er wolle das Nugget, das etwas Größer als ein Zehn-Cents Stück ist, seinem Enkel vererben. Auch in welchem Bach genau er das Goldstück fand, verriet der 64-Jährige nicht.
------------------------------------------------
Thüringen im Goldrausch
Die Sensation wiegt exakt 9,64 Gramm. Bereits Anfang April machte Heinz Martin (64) aus Katzhütte den Fund seines Lebens und entdeckte in der Katze den schwersten Goldnugget in Thüringen seit mehr als 400 Jahren. 1576 wurde ein 10,2 Gramm schweres Goldstück gefunden, das als Kopie im Gold-Museum Theuern (Landkreis Sonneberg) zu sehen ist.
Eigentlich suchte Heinz Martin an diesem Vormittag abgeworfene Hirschgeweihe. Doch zumindest diese Suche war erfolglos. Auf dem Heimweg entdeckte er jedoch im Flüßchen namens Katze, wo sonst Hobby-Goldsucher und Geologen nach dem kostbaren Metall schürfen ein Nugget aus mineralogisch reinstem Gold.
Um sicher zu gehen ließ er sein Fundstück vom Geologen Markus Schade untersuchen. Thüringens bekanntester Goldwäscher, er schürft seit 32 Jahren, bestätigte die Echtheit des Exemplars: "Dieses Goldstück ist im Bach gewachsen, das habe ich peinlich genau untersucht." Etwas neidisch ist er schon: sein größter Fund wog bisher 0,8 Gramm.
Das Goldstück von Heinz Martin ist 21 Millimeter lang und das zweitgrößte Goldnugget, welches in Thüringen je gefunden wurde. Markus Schade: "In Thüringen ist schon ein 20 Milligramm schweres Nugget ein echter Volltreffer." Goldsucher will Heinz Martin trotzdem nicht werden. Das Nugget soll im Familienbesitz bleiben und später an Tochter Andrea vererbt werden. Denn Gold ist ein bergfreier Bodenschatz, gehört dem Finder. Wer das Gold bestaunen möchte: Am Pfingstsonntag ist es von 9 bis 17 Uhr im Gold-Museum zu sehen. Christina HEESE
10.05.2004
Quelle