Seite 1 von 1
Verfasst: Mo. 23. Aug 04 13:50
von JWE
Kann mir mal jemand erklären was eigentlich Strebrückbau genau bedeutet? Die beiden Begriffe Strebbau und Rückbau sind eigentlich klar, dachte ich zumindest bis der Begriff Strebrückbau kam.
Ist nun damit das "Rückwärts" oder das "verrücken" (z.B. Panzerkettenförderer, Schildausbau etc.) gemeint?
Glück auf!
Jörg

Verfasst: Mo. 23. Aug 04 14:01
von kapl
In welchem Zusammenhang hast du denn davon gehört?
Mir ist der Begriff so nicht bekannt!
Google hat versagt und mein Bergbaulexikon auch...
Verfasst: Mo. 23. Aug 04 15:19
von Siggi
Als Strebrückbau bezeichnet man die Gewinnung zwischen zwei vorgerichteten Strecken (Kopfstrecke, Bandstrecke). Diese Abbaumethode ist im deutschen Steinkohlebergbau vorherrschend weil sie den Vorteil der Erkundung des Lagerstättenteils schon vor dem eigentlichen Abbau hat. Somit ist der Bergmann vor Überraschungen im Flöz (Verdrückung; Aufspaltung, Störungszonen) gewarnt. Bei gashaltiger Kohle wird in den Vorgerichteten Strecken auch schon Gas aus dem künftigen Strebbereich abgesaugt und die Kohle kann durch Bohrlöcher mit Wasser getränkt werden damit weniger Staub anfällt.
GA Siggi
@KaPl

Verfasst: Mo. 23. Aug 04 15:40
von kapl
[quote=Siggi] Diese Abbaumethode ist im deutschen Steinkohlebergbau vorherrschend

[/quote]
Na dann hätte das auch ruhig im Lexikon stehen können...

Verfasst: Mo. 23. Aug 04 18:13
von JWE
Ich habe diesen Begriff aus einem Bericht der Grube Xaver bei Kirchenthumbach / Oberpfalz. Leider habe ich kein Datum dazu. Was ich aber weis ist das die dortigen Gruben (als größte Xaver und Troja) ca. bis mitte des 1. Weltkrieges Eisenerz förderten bzw. versuchten zu fördern.
Meines wissens gab es aber damals, zumindest bei uns in der Region, noch keinen Strebbau. Dieser wurde erst vor dem 2. Weltkrieg eingeführt. Gut denkbar wäre aber das der Bergbau dort vor beginn des 2. Weltkrieges (Autoarkiebestrebung) nochmals aufgenommen wurde.
Die Gewerkschaft hies damals Bavaria, wurde gegründet 1912 in Pegnitz und wurde noch 1912 nach Nürnberg verlegt.
Es sollte dort Eisenerz des Dogger Beta im Schachtbetrieb abgebaut werden. Die Schächte hatten eine Teufe von ca. 40m.
Aufgrund von starken Wasserzuläufen in Kombination mit den raren mitteln der Kriegswirren wurde der Bergbau wieder eingestellt.
Glück auf!
Jörg