Radstube 7. Lichtloch des Rothschönberger Stollns
Verfasst: Di. 29. Okt 24 0:20
Ich arbeite an einer grafischen Rekonstruktion der Radstube des 7. Lichtlochs vom Rothschönberger Stolln. Die Rekonstruktion basiert auf diversen Maschinen- und Rißzeichnungen, sowie einer Textbeschreibungen aus dem Jahr 1848.
Meine Ergebnisse sind hier zusammen gefaßt:
https://freiberger-revier.de/rothsch%c3 ... loch-7.php
Nach meinen Recherchen war das Lichtloch um die 21 Meter tief. Diese Tiefe basiert auf den Teufenangaben der Abzugsrösche in verschiedenen Saigerrißen. Für die im Schachtkopf eingebaute Wassersäulenmaschine gibt es Maschinenzeichnungen mit Angabe der Höhe der erzielten Wassersäule (ungefähr 18 Meter). Aus der Zeichnung geht auch hervor, daß die Wassersäulenmaschine in die Abzugsrösche des Lichtlochs abschgeschlagen hat. In der Maschinenzeichnung der Wassersäulenmaschine ist auch der Kunstwinkelort der Kunsträder eingezeichnet. Dieser müßte ungefähr 17 Meter tief liegen.
Das scheinen ziemlich extreme Werte zu sein aber alle Quellen die ich finde deuten darauf hin. Darüber hinaus gibt es noch Indizien:
Gibt es im Erzgebirge oder im Harz Beispiele für oberirdisch angelegte Radstuben die Quaderförmig sind und an die 20 Meter tief waren? Diese Tiefe müßte doch Stabilitätsprobleme mit sich bringen, wie wurden die gelöst?
Ist die Radstube mit der Halde "mitgewachsen"? Beim 7. Lichtloch wäre das möglich, weil der Wasseraufschlag vom Bergwerkskanal ohnehin sehr tief lag. Die Räder hätten in Betrieb sein können obwohl die Radstube nach oben hin noch gar nicht fertig war.
Meine Ergebnisse sind hier zusammen gefaßt:
https://freiberger-revier.de/rothsch%c3 ... loch-7.php
Nach meinen Recherchen war das Lichtloch um die 21 Meter tief. Diese Tiefe basiert auf den Teufenangaben der Abzugsrösche in verschiedenen Saigerrißen. Für die im Schachtkopf eingebaute Wassersäulenmaschine gibt es Maschinenzeichnungen mit Angabe der Höhe der erzielten Wassersäule (ungefähr 18 Meter). Aus der Zeichnung geht auch hervor, daß die Wassersäulenmaschine in die Abzugsrösche des Lichtlochs abschgeschlagen hat. In der Maschinenzeichnung der Wassersäulenmaschine ist auch der Kunstwinkelort der Kunsträder eingezeichnet. Dieser müßte ungefähr 17 Meter tief liegen.
Das scheinen ziemlich extreme Werte zu sein aber alle Quellen die ich finde deuten darauf hin. Darüber hinaus gibt es noch Indizien:
- Das Lichtloch hat im Gegensatz zum 4. Lichtloch außen angesetzte zusätzliche Lichtschächte. Wieso sollten die gleichen Ingenieure die auch das 4. Lichtloch entworfen haben im 7. Lichtloch Lichtschächte einplanen, wenn dieses nicht tiefer als das 4. war? Das 4. hat keine Lichtschächte und müßte 12-13 Meter tief sein.
- Die Durchmesser der Kunsträder wurden während der Planung verkleinert. Zum einen von Schwamkrug handschriftlich auf einer Maschinenzeichnung (von 16 auf 15 Ellen), zum anderen wurden die Größe in einem Bericht aus dem Jahr 1848 sogar mit nur 14 Ellen angegeben. Nach der Zeichnung auf meiner Webseite hätten die Räder gar nicht viel größer sein dürfen ohne das die Seile an der Treibehauswand schleifen bzw. dort Durchführungen erfordert hätten, für die es keine Anzeichen gibt.
- In Primärquellen wird die Radstube nie mit der des 1. oder 4. Lichtlochs vergleichen. Für Zeitgenossen muß es offensichtlich gewesen sein, das es sich signifikant von den anderen beiden unterschied.
- Es gibt eine Machinenzeichnung für die geplanten Radstuben des 1., 4. und 5. Lichtlochs und eine weitere separate Maschinenzeichnung für das 7. Lichtloch. In der Zeichnung des 7. Lichtlochs ist weder die Hängebank noch die Treibehaussohle verzeichnet. Vermutlich, weil sie zu weit weg war. Diese Angaben finden sich in der Regel immer in den Maschinenzeichnungen
- Im Bergarchiv existiert noch eine Maschinenzeichnung die ich nicht einsehen kann, weil es ein Rollriß ist, der wegen Schäden einen Sperrvermerk hat. Ich würde vermuten, das dieser Rollriß die komplette Wassersäulenmaschine inklusive der Rohrleitung und des oberen Schachtkopfes abbildet. Warum sollte es ein Rollriß sein, wenn er nicht einen großen Teufenbereich abbildet? Da es für die Wassersäulenmaschine keine andere Abzugsrösche als die der Radstube gab, müssen die Kunsträder sehr tief gewesen sein.
Gibt es im Erzgebirge oder im Harz Beispiele für oberirdisch angelegte Radstuben die Quaderförmig sind und an die 20 Meter tief waren? Diese Tiefe müßte doch Stabilitätsprobleme mit sich bringen, wie wurden die gelöst?
Ist die Radstube mit der Halde "mitgewachsen"? Beim 7. Lichtloch wäre das möglich, weil der Wasseraufschlag vom Bergwerkskanal ohnehin sehr tief lag. Die Räder hätten in Betrieb sein können obwohl die Radstube nach oben hin noch gar nicht fertig war.