Feuersalamander in unterirdischen Hohlräumen
Verfasst: Do. 28. Apr 22 16:12
Glückauf in die Runde!
Hier mal ein Thema, was weniger mit Archäologie, aber trotzdem mit Altbergbau zu tun hat:
In einem aktuell entstehenden Forschungsprojekt, im Verbund mit den Universitäten Trier, Leipzig, der TU Braunschweig und der Deutschen Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde e. V., soll das Vorkommen von Amphibien - speziell des Feuersalamanders - in unterirdischen Hohlräumen untersucht werden. Hintergrund ist die relativ neu auftretenden Gefährdung heimischer Arten durch den Hautpilz Batrachochytrium salamandrivorans (https://www.bfn.de/pressemitteilungen/b ... esser-pilz). Im Gegensatz zu den meist zahlreichen unschlufbaren Rissen und Löchern in natürlichen Höhlen sind besonders die definierten Tagesöffnungen im Altbergbau ein methodischer Vorteil für das Monitoring. Außerdem gibt es unabhängig von B.sal, seit den Arbeiten von Reiner Feldmann in den 60ern, meiner Kenntnis nach keine wissenschaftlichen Tätigkeiten mehr zum Lebenszyklus von Salamandern in Stollen u.ä..
Zur Person - Ich selbst beschäftige mich seit vielen Jahren mit der Terraristik und habe dazu auch in einschlägigen Fachzeitschriften veröffentlicht. Darüber hinaus krieche ich seit meiner Jugend in fast jedes Loch, was sich im Boden auftut. Neben „klassischen“ speläologischen Exkursionen am Seil und unter Wasser bekam ich Anfang der 2000er das Befahrerhandbuch in die Finger und der Schwerpunkt wandelte sich zur Montanhistorik. Ich lese also schon seit geraumer Zeit hier still mit, hatte bis jetzt nur noch nichts mitzuteilen. Einige werden mich vielleicht auch schon kennen, weil ich sie in den letzten Wochen direkt angesprochen habe.
Nun würden meine Frau und ich durch die Verbindung von biologischen und bergbauhistorischen Interesse mit der Dokumentation und Probenentnahme (z.B. Hautabstriche und Wasseranalysen) gerne unseren Teil zur gegenwärtigen Forschung beitragen. Da wir uns dem Thema "von untertage" her annehmen, ist das Ziel dabei, unsere Untersuchungen und den Betrieb von Besucherbergwerken, Dokumentationsstätten oder aktiven Gruben miteinander vereinbar zu gestalten und nicht durch Aktionismus zu behindern. Wir haben in der Vergangenheit sowohl Winterquartiere als auch Laichgewässer im Altbergbau identifiziert und versuchen, Artenschutzmaßnahmen so zu etablieren, dass sie dem Eigentümer oder anderen Projekten nicht im Wege stehen.
Der geografische Schwerpunkt sollte dabei zuerst in den Regionen Ruhrgebiet/Eifel/Sauerland (evtl. Steigerwald) liegen. Da aber eine zunehmende Verbreitung des Pilzes nach Osten sehr wahrscheinlich ist, macht es auch Sinn, jetzt zumindest mögliche Habitate bundesweit zu kartieren.
Ich würde mich freuen, wenn wir uns Befahrungen geeigneter Grubenbaue oder Höhlen z.B. im Rahmen der Sicherung oder Fledermauskontrolle anschließen könnten, bzw. Hinweise und Zugang zu entsprechenden Orten erhalten würden. Koordinaten, Namen o.ä. werden zum Schutz der Objekte in Dokumenten dabei selbstverständlich vertraulich behandelt oder zur Wahrung der Nachprüfbarkeit z.B. durch Katasternummern pseudonymisiert. Es findet ohne Freigabe keine Veröffentlichung von Medien aller Art statt, noch wird in irgendeiner Form Werbung für Schwarzbefahrungen gemacht.
Vielen Dank für eure Mithilfe und schönen Gruß,
Marc
Hier mal ein Thema, was weniger mit Archäologie, aber trotzdem mit Altbergbau zu tun hat:
In einem aktuell entstehenden Forschungsprojekt, im Verbund mit den Universitäten Trier, Leipzig, der TU Braunschweig und der Deutschen Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde e. V., soll das Vorkommen von Amphibien - speziell des Feuersalamanders - in unterirdischen Hohlräumen untersucht werden. Hintergrund ist die relativ neu auftretenden Gefährdung heimischer Arten durch den Hautpilz Batrachochytrium salamandrivorans (https://www.bfn.de/pressemitteilungen/b ... esser-pilz). Im Gegensatz zu den meist zahlreichen unschlufbaren Rissen und Löchern in natürlichen Höhlen sind besonders die definierten Tagesöffnungen im Altbergbau ein methodischer Vorteil für das Monitoring. Außerdem gibt es unabhängig von B.sal, seit den Arbeiten von Reiner Feldmann in den 60ern, meiner Kenntnis nach keine wissenschaftlichen Tätigkeiten mehr zum Lebenszyklus von Salamandern in Stollen u.ä..
Zur Person - Ich selbst beschäftige mich seit vielen Jahren mit der Terraristik und habe dazu auch in einschlägigen Fachzeitschriften veröffentlicht. Darüber hinaus krieche ich seit meiner Jugend in fast jedes Loch, was sich im Boden auftut. Neben „klassischen“ speläologischen Exkursionen am Seil und unter Wasser bekam ich Anfang der 2000er das Befahrerhandbuch in die Finger und der Schwerpunkt wandelte sich zur Montanhistorik. Ich lese also schon seit geraumer Zeit hier still mit, hatte bis jetzt nur noch nichts mitzuteilen. Einige werden mich vielleicht auch schon kennen, weil ich sie in den letzten Wochen direkt angesprochen habe.
Nun würden meine Frau und ich durch die Verbindung von biologischen und bergbauhistorischen Interesse mit der Dokumentation und Probenentnahme (z.B. Hautabstriche und Wasseranalysen) gerne unseren Teil zur gegenwärtigen Forschung beitragen. Da wir uns dem Thema "von untertage" her annehmen, ist das Ziel dabei, unsere Untersuchungen und den Betrieb von Besucherbergwerken, Dokumentationsstätten oder aktiven Gruben miteinander vereinbar zu gestalten und nicht durch Aktionismus zu behindern. Wir haben in der Vergangenheit sowohl Winterquartiere als auch Laichgewässer im Altbergbau identifiziert und versuchen, Artenschutzmaßnahmen so zu etablieren, dass sie dem Eigentümer oder anderen Projekten nicht im Wege stehen.
Der geografische Schwerpunkt sollte dabei zuerst in den Regionen Ruhrgebiet/Eifel/Sauerland (evtl. Steigerwald) liegen. Da aber eine zunehmende Verbreitung des Pilzes nach Osten sehr wahrscheinlich ist, macht es auch Sinn, jetzt zumindest mögliche Habitate bundesweit zu kartieren.
Ich würde mich freuen, wenn wir uns Befahrungen geeigneter Grubenbaue oder Höhlen z.B. im Rahmen der Sicherung oder Fledermauskontrolle anschließen könnten, bzw. Hinweise und Zugang zu entsprechenden Orten erhalten würden. Koordinaten, Namen o.ä. werden zum Schutz der Objekte in Dokumenten dabei selbstverständlich vertraulich behandelt oder zur Wahrung der Nachprüfbarkeit z.B. durch Katasternummern pseudonymisiert. Es findet ohne Freigabe keine Veröffentlichung von Medien aller Art statt, noch wird in irgendeiner Form Werbung für Schwarzbefahrungen gemacht.
Vielen Dank für eure Mithilfe und schönen Gruß,
Marc