Kohle aus Russland

... für den Rest, der sonst nicht passt.
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Rudolf
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Kohle aus Russland

Beitrag von Rudolf »

Habe eine Frage, Deutschland hätte im vergangenen Jahr rund 18 Millionen Tonnen Steinkohle aus Russland importiert.(Quelle Klimareporter) Mich würde interessieren, kommt die Kohle Komplet aus Tiefbauten oder eher auch aus Großtagebauen wie in den USA oder teilweise Südamerika?
Spart Rohstoffe, Bergbau ist - leider immer noch - Blut und Schweiß !
Uran
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Re: Kohle aus Russland

Beitrag von Uran »

Die Kohle kommt aus dem Kusnezker Becken.
ich bi noch aaner ven altn Schlog, on bleib aa, wi ich bi.
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Rudolf
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Re: Kohle aus Russland

Beitrag von Rudolf »

Vorwiegend Tagebaue. Schön die Energierzeugung ist weit weg von uns. Und hier tuts erst mal keinem weh. Zumal niemand in Deutschland irgendwass vor der Tür haben will, was mit Energiegewinnung zu tun hat! Atomkraft -Nein danke. (Sehe ich auch so) Windenergie? Infraschallgefahr!!!Nicht in meiner Nähe. (Nicht wegen mir,sondern Naturschutz !) usw. Stromtrasse durch Deutschland? Strahlt zu sehr. Bahnausbau? Natürlich, wir sind dafür, aber bitte auch nicht hier! usw.
Nichts werden wir in D irgendwie erreichen.
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Uran
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Re: Kohle aus Russland

Beitrag von Uran »

Nimms locker. :party:
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fraterminerals
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Re: Kohle aus Russland

Beitrag von fraterminerals »

Richtig, dass die meiste Kohle aus Russland für Deutschland aus der Kunsnezker Gegend kommt (kam). Die größten Mengen auch aus Tagebauen, aber auch aus Tiefbau. Die Größenordnung der Tagebaue ist für uns Deutsche kaum vorstellbar. Gib doch mal bei Google Earth Novokusnezk ein und gehe in den 30 km Maßstab. Da erscheint eine gelbe Linie die in Richtung 11:00 Uhr geht. Die kannst Du mal entlangfahren und auch mal ringsum schauen. Da wird Dir bewusst was wir mit unserem Kohleaustieg in Deutschland weltweit bewirken werden - fast nichts. Und wenn wir weltweit schauen dann wird es erst richtig spannend wo die Kohle herkommt. Indonesien, Australien, Russland, Südafrika, USA und Ukraine (nicht zu vergessen), und und und .... Weltweit werden ca. 1,3 Milliarden Tonnen Kohle pro Jahr gefördert - und verbrannt!!! Soviel zum Thema Kohleausstieg. Vertiefen darf man das Thema wirklich nicht. Da wird man depressiv wütend.
Aber wusstest Du, dass der größte Exporteur von Kohle Indonesien mit ca. 400.000.000 t/a ist, gefolgt von Australien mit 370.000.000 t/a. Dann kommt erst Russland mit ca. 200.000.000 t/a. Das sind Exportzahlen aus 2020. Die Förderung ist wegen dem Eigenverbrauch natürlich höher und das Ranking verschiebt sich auch. https://de.statista.com/statistik/daten ... -weltweit/
Denn wie die Menschen Kinder nicht alle from/
also ist nicht alles nüzlich Gold/was gleist/
sondern die Probierkunst muß das reine nüzliche Gold
vom falschen gleissenden Golde
abscheiden/endecken/und an Tag bringen.
Probierbüchlein 1622
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Rudolf
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Re: Kohle aus Russland

Beitrag von Rudolf »

fraterminerals hat geschrieben: Sa. 10. Dez 22 15:59 Da wird Dir bewusst was wir mit unserem Kohleaustieg in Deutschland weltweit bewirken werden - fast nichts. ------- Weltweit werden ca. 1,3 Milliarden Tonnen Kohle pro Jahr gefördert - und verbrannt!!! Soviel zum Thema Kohleausstieg. Vertiefen darf man das Thema wirklich nicht. Da wird man depressiv wütend.
Hallo, Deine Zahlen glaube ich nicht. Ich dachte die wären wesendlich höher! Ich habe dann doch nochmal bei Statistika nachgeschaut und bin auf folgendes gestoßen:
Berücksichtigt wurden ausschließlich handelsübliche feste Brennstoffe, z.B. bitumenhaltige Steinkohle und Anthrazit (Hartkohle), Hart- und Weichbraunkohle. Im Jahr 2021 belief sich die globale Kohleförderung auf rund 8,17 Milliarden Tonnen.
Aber wenn man die Bilder aus Russland sieht, weis man, warum sich der Steinkohlebergbau in Deutschland gar nicht mehr rechnet.Auch wenn die Kohlepreise die Förderung im Moment vielleicht sogar decken würden. Unabhängig davon, wir leben in einem Kulturland, da kann man nicht so einfach riesige Löcher in den Boden budeln!
Und, wir als Deutsche müssen uns gar nicht beschweren, wir machen unseren Boden durch systematische Gülleverteilung kaputt.
Bauen kannst Du in Deutschland nur noch Autobahnen und Massentierhaltungen!
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Uran
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Re: Kohle aus Russland

Beitrag von Uran »

Im Jahr 2020 war die globale Kohlenachfrage durch den pandemiebedingten Einbruch der Weltwirtschaft noch um 4,4 Prozent gesunken. Doch 2021 stiegen sowohl die Nachfrage nach Strom als auch die Gaspreise deutlich, sodass Kohlekraftwerke oft wirtschaftlicher waren als Gaskraftwerke und die Kohleverstromung mit 10.350 TWh einen Rekordwert erreichte (+ 9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr). In Verbindung mit einem leichten Anstieg der Kohlenachfrage in der Industrie (bspw. in der Stahl- und Zementproduktion) stieg der weltweite Kohleverbrauch 2021 insgesamt um ca. 6 Prozent auf 7.906 Millionen Tonnen.

Die Kohleförderung konnte mit diesem Nachfragezuwachs nicht Schritt halten. In China und Indien kam es zu Versorgungsengpässen und in deren Folge zu Stromausfällen und Produktionsunterbrechungen. Als Reaktion ergriffen die Länder Maßnahmen, um die Produktionskapazitäten zu erhöhen. Daher erwartet die IEA, dass in diesem Jahr noch mehr Kohle gefördert werden wird als im Jahr 2013, dem Jahr mit der bislang größten Kohleförderung.

Während der Nachfrageanstieg in den USA und Europa lediglich temporär war und stark von der Entwicklung der Gaspreise abhängig ist, prognostizieren die Autorinnen und Autoren, dass China und Indien in diesem Jahr noch mehr Kohle verbrauchen werden. Beide Länder stehen zusammen für rund zwei Drittel der globalen Kohlenachfrage. Insbesondere Chinas Bedeutung für die globalen Kohlemärkte ist nicht zu unterschätzen. Allein auf die Stromerzeugung des Landes (inkl. Wärmeauskopplung) lässt sich etwa ein Drittel des globalen Kohleverbrauchs zurückführen. Insgesamt ist das Land für mehr als die Hälfte des globalen Kohleverbrauchs verantwortlich. China als größter Produzent, Verbraucher und Importeur dominiert damit die internationalen Kohlemärkte. In 2021 stieg der chinesische Kohleverbrauch auf ein neues Rekordhoch.

Die Entwicklung der Kohlepreise im vergangenen Jahr spiegelt den Anstieg der Nachfrage und die Knappheit des Rohstoffs wider. Nach vergleichsweisen geringen Preisen im Jahr 2020 stiegen diese im Jahr 2021 zeitweise auf Rekordwerte. Anfang Oktober 2021 kostete zum Beispiel eine Tonne importierter Kraftwerkskohle in Europa 298 US-Dollar.
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