Verfasst: Do. 12. Jun 03 7:57
Touristen können größtes deutsches Goldvorkommen in Korbach erkunden
Korbach (dpa) - Dort, wo Deutschlands größtes Goldvorkommen schlummert, können Touristen künftig auf Spurensuche gehen. Im nordhessischen Korbach-Goldhausen ist ein ehemaliges Goldbergwerk für Besucher zugänglich gemacht worden.
80 Jahre nach den letzten Schürfungen will die Stadt den Schatz erneut heben. Statt eines Abbaus des Edelmetalls sollen Touristen durch die Faszination der Goldsuche und des Bergbaus angelockt werden. Ein im Mittelalter angelegter Goldstollen soll noch im Juni für Führungen wieder geöffnet werden.
Während im Mittelalter und zuletzt Anfang des 20. Jahrhunderts lohnend im Korbacher Eisenberg geschürft wurde, ist heutzutage an einen Abbau des Goldes gar nicht zu denken, wie Heiner Heggemann vom Hessischen Landesamt für Umwelt und Geologie erläutert. «Es ist nur in millimetergroßen moosförmigen Flitterchen und Äderchen in den Gesteinsklüften abgelagert.» Um Gold zu gewinnen, müsse man den ganzen Berg abtragen, was sich nicht mit Umweltschutz und Landschaftsplanung vereinbaren lasse. Wirtschaftlich lohnend sei ein solches Vorhaben bei dem derzeit niedrigen Goldpreis ohnehin nicht.
Also lässt die Kreisstadt ihre goldene Vergangenheit neu auferstehen. Im Stadtmuseum können Besucher sich bereits in einer ständigen Sonderausstellung über Techniken und Geschichte des Bergbaus im Eisenberg informieren. Durch das historische Goldhausen solle vorbei an ehemaligen Stollen und Abbauplätzen außerdem bald eine «Goldspur» getaufte Wanderroute führen, sagt Stadtsprecher Karl- Helmut Tepel. Hauptattraktion aber soll der Tiefentalstollen werden.
«Das ist etwas ganz Besonderes, und sehr abenteuerlich», verspricht Claus Günther vom Verein Historischer Goldbergbau Eisenberg. Geplant sei, die kleinen Besuchergruppen intensiv auf die Führungen durch die engen und dunklen Gänge des 400 Meter langen Stollens vorzubereiten und mit Schutzkleidung, Helmen und Leuchten auszustatten. «Die Leute werden über Geologie, Bergbaugeschichte und Gold informiert und sehen sich Stellen an, an denen tatsächlich im Mittelalter Gold gefunden wurde.» Das Edelmetall selbst sei bei dem Ausflug in den Stollen wohl kaum zu sehen. «Das ist zu fein, da muss man schon viel Glück haben.»
Damit die Besucher sich sicher durch den mittelalterlichen Stollen bewegen können, wurden Teile der Gänge erneut nach alter Bauart abgestützt. Die Arbeiten wurden von den Vereinsmitgliedern selber vorgenommen. Finanziert wurde die Wiederherrichtung des Stollens mit Zuschüssen der Stadt und des Landes sowie Spenden. Wenn das Bergamt die Gänge in diesen Tagen für die Öffentlichkeit freigibt, können die ersten Besucher das Goldfieber vergangener Zeiten nachempfinden.
© dpa - Meldung vom 11.06.2003 14:30 Uhr
Korbach (dpa) - Dort, wo Deutschlands größtes Goldvorkommen schlummert, können Touristen künftig auf Spurensuche gehen. Im nordhessischen Korbach-Goldhausen ist ein ehemaliges Goldbergwerk für Besucher zugänglich gemacht worden.
80 Jahre nach den letzten Schürfungen will die Stadt den Schatz erneut heben. Statt eines Abbaus des Edelmetalls sollen Touristen durch die Faszination der Goldsuche und des Bergbaus angelockt werden. Ein im Mittelalter angelegter Goldstollen soll noch im Juni für Führungen wieder geöffnet werden.
Während im Mittelalter und zuletzt Anfang des 20. Jahrhunderts lohnend im Korbacher Eisenberg geschürft wurde, ist heutzutage an einen Abbau des Goldes gar nicht zu denken, wie Heiner Heggemann vom Hessischen Landesamt für Umwelt und Geologie erläutert. «Es ist nur in millimetergroßen moosförmigen Flitterchen und Äderchen in den Gesteinsklüften abgelagert.» Um Gold zu gewinnen, müsse man den ganzen Berg abtragen, was sich nicht mit Umweltschutz und Landschaftsplanung vereinbaren lasse. Wirtschaftlich lohnend sei ein solches Vorhaben bei dem derzeit niedrigen Goldpreis ohnehin nicht.
Also lässt die Kreisstadt ihre goldene Vergangenheit neu auferstehen. Im Stadtmuseum können Besucher sich bereits in einer ständigen Sonderausstellung über Techniken und Geschichte des Bergbaus im Eisenberg informieren. Durch das historische Goldhausen solle vorbei an ehemaligen Stollen und Abbauplätzen außerdem bald eine «Goldspur» getaufte Wanderroute führen, sagt Stadtsprecher Karl- Helmut Tepel. Hauptattraktion aber soll der Tiefentalstollen werden.
«Das ist etwas ganz Besonderes, und sehr abenteuerlich», verspricht Claus Günther vom Verein Historischer Goldbergbau Eisenberg. Geplant sei, die kleinen Besuchergruppen intensiv auf die Führungen durch die engen und dunklen Gänge des 400 Meter langen Stollens vorzubereiten und mit Schutzkleidung, Helmen und Leuchten auszustatten. «Die Leute werden über Geologie, Bergbaugeschichte und Gold informiert und sehen sich Stellen an, an denen tatsächlich im Mittelalter Gold gefunden wurde.» Das Edelmetall selbst sei bei dem Ausflug in den Stollen wohl kaum zu sehen. «Das ist zu fein, da muss man schon viel Glück haben.»
Damit die Besucher sich sicher durch den mittelalterlichen Stollen bewegen können, wurden Teile der Gänge erneut nach alter Bauart abgestützt. Die Arbeiten wurden von den Vereinsmitgliedern selber vorgenommen. Finanziert wurde die Wiederherrichtung des Stollens mit Zuschüssen der Stadt und des Landes sowie Spenden. Wenn das Bergamt die Gänge in diesen Tagen für die Öffentlichkeit freigibt, können die ersten Besucher das Goldfieber vergangener Zeiten nachempfinden.
© dpa - Meldung vom 11.06.2003 14:30 Uhr