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Verfasst: Do. 31. Jul 03 11:56
von kapl
Frohnau: Einladung in die Welt des Bergmanns
Bergbau-Schau an der Frohnauer Bergschmiede eröffnet
Zahlreiche Stücke zeugen von Arbeit untertage

Freie Presse

Sie ist klein, aber fein und doch irgendwie umfangreich ? die bergmännische Ausstellung, die seit Samstag ihre Pforten am Pferdegöbel nahe der Frohnauer Bergschmiede öffnete. Zumindest braucht es seine Zeit, bis man alle Exponate in den acht Vitrinen unter die Lupe genommen hat. Da sind die alten Karbidlampen aus der Wismutzeit, unzählige Bergeisen und Holznägel vom Wasserrad, das sich einst in der Fundgrube Markus Röhling drehte.
Ohnehin gibt es von Teilen der alten Kunstgezeuge, sprich Anlagen, die die Gruben entwässerten, ein ganzes Sammelsurium. Und die geschmiedeten Nägel haben wir unter der Diele der Bergschmiede gefunden, berichtet Angelique Fleischer vom Verein Markus-Röhling-Treibeschacht. Jedes Ausstellungsstück hat seine Geschichte. Egal ob der Pumpenzylinder aus der König-David-Fundgrube, die Erzkiste aus der Wismut-Zeit oder die Kupferwärmflasche Baujahr 1894.

Fotos, Geschirr, Krüge ? die Schau ist mit Akribie gestaltet. Wir wollten mit den Ausstellungstücken auch an die bäuerlichen Traditionen hier im Areal und an die gastwirtschaftliche Nutzung der Bergschmiede erinnern, betont Angelique Fleischer. Mineralien fehlen ebenfalls nicht. Es gibt Buntkupferkies von der Frisch Glück- Fundgrube oder Schwerspat vom Friedrich-August-Schacht in Frohnau. Keine Prachtstufen, aber dennoch schöne Belegstücke.

Bei der Gestaltung der Schau erhielt Angelique Fleischer viel Unterstützung von Hans-Joachim Kiesewalther. Der Annaberg-Buchholzer stellte zudem zahlreiche Leihgaben zur Verfügung. Außerdem trugen das Erzbirgsmuseum und das Besucherbergwerk Markus-Röhling-Stolln mit Leihgaben zum Gelingen der Ausstellung bei, die schon lange geplant war.

Doch gut Ding wollte Weile haben. Vier Jahre gingen von der Idee bis zur Verwirklichung ins Land. Zugleich verwirklichte man damit ein Konzept, das die Nutzung der Scheune als Ausstellungsraum vorsieht. Das urige Ambiente des Raumes setzt dem Ganzen noch das I-Tüpfelchen auf. Die Dauerausstellung soll nach und nach mit dem einen oder anderen Exponat ergänzt werden, und auch ein Wechsel der Ausstellungstücke von Zeit zu Zeit wird nicht ausgeschlossen. Außerdem werden noch passende Exponate gesucht bevor sie irgendwo im Keller zusammenrosten oder auf dem Boden verstauben.

Information
Geöffnet hat die Ausstellung zur Bergbaugeschichte
Samstag und Sonntag
jeweils von 11 bis 17 Uhr
oder auf Anmeldung unter Tel. 03733/ 4269864.