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RAG erhält grünes Licht für Verkauf des Auslandsbergbaus
ESSEN (dpa-AFX) - Der Essener Kohlekonzern RAG hat grünes Licht für den Verkauf seines Auslandsbergbaus erhalten. Ein entsprechender Beschluss sei vom Aufsichtsrat des Konzerns gefasst worden, berichtete RAG-Vorstandschef Werner Müller am Freitag. An der RAG sind unter anderem E.ON (39,2 Prozent), RWE (21,9 Prozent) sowie ThyssenKrupp (20,6 Prozent) beteiligt.
Die RAG-Tochter Coal International betreibt insgesamt 16 Bergwerke, davon 13 in den USA, zwei in Australien und ist mit 25 Prozent an einer Grube in Venezuela beteiligt. Insgesamt förderte RAG im vergangenen Jahr 70,6 Millionen Tonnen Steinkohle im Ausland.
'GÜNSTIGE MARKTSITUATION'
"Die aktuelle Marktsituation ist günstig", sagte Müller. RAG werde nun in den kommenden Monaten Möglichkeiten für einen Verkauf prüfen. Nach Abzug aller Lasten sei der Essener Konzern zuversichtlich, durch den Verkauf seines Auslandsbergbaus rund 500 Millionen Euro einzunehmen. Mit einem Teil der Erlöse wolle die RAG die bei ihrer Tochter Coal International verbleibenden Geschäftsbereiche Bergbautechnik und Kohlehandel stärken.
Ziel dabei sei unter anderem die Weltmarktführerschaft der im Bereich Bergbautechnik tätigen Tochter DBT GmbH. Die RAG-Gesellschaft ist derzeit hinter dem US-Konzern Joy Nummer zwei im internationalen Maßstab."Ich sehe da einen wirklich großen Markt", sagte Müller. Nach den Prognosen werde sich der Kohle-Einsatz weltweit in den kommenden Jahrzehnten verdoppeln.
JE VIER INTERESSENTEN FÜR STEAG UND RAG SAARBERG AG
Vor dem Hintergrund des geplanten Abbaus des noch bestehenden Schuldenbergs von rund zwei Milliarden Euro durch den Einstieg beim Chemieunternehmen Degussa AGsei derzeit jedoch auch weiterhin der Verkauf der RAG-Töchter Steag und RAG Saarberg AG im Gespräch. Für die auf den Bau und Betrieb von Kohlekraftwerken spezialisierte Steag lägen bereits vier"interessante Angebote"von ausländischen Bietern vor, die neben den ausländischen Kraftwerken auch an einem Markteinstieg in Deutschland interessiert seien, sagte Müller. Aus dem Verkauf von Immobilien erwartet RAG einen Erlös von 90 Millionen Euro.
Denkbar sei jedoch auch ein separater Verkauf nur der ausländischen Kraftwerke der RAG-Tochter."Es kann sein, dass eine kräftige nationale Stromerzeugungsgesellschaft bleibt", sagte Müller. Geprüft würden auch mögliche Kooperationen für den deutschen Teil der Steag. Endgültig werde die neue Struktur des Konzerns voraussichtlich im kommenden Frühjahr feststehen, sagte der seit rund einem halben Jahr amtierende Konzernchef und frühere Bundeswirtschaftsminister./uk/DP/zb/sbi
© dpa - Meldung vom 05.12.2003 12:25 Uhr
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