Bezugsquelle für Harzer "Mooskappen"
Verfasst: Mo. 17. Okt 16 18:15
Mir hat es schon seit längerem die alte Harzer Bergmannskopfbedeckung, die grüne Mooskappe angetan. Leider findet man zumindest im Internet nur sehr wenig über sie, und es gibt auch nur wenige Bilder. Auch der Wikipedia-Artikel ist recht kurz: man liest zwar, daß die Mooskappe im Harz und im Barsinghäuser Revier getragen wurde, aber leider erfährt man z. B. nichts über ihre Ursprünge und ihre Entstehungszeit: gab es sie erst seit dem 19. Jahrhundert oder schon früher? Und wie lange wurde sie denn noch im Bergbau getragen? Da die Mooskappe unzweifelhaft praktisch war – sie wärmte und bot zudem auch einen gewissen Kopfschutz – frage ich mich, warum es sie nicht auch andernorts gab. Schließlich gab es Wolle überall und die Technik des Filzens ist ja auch landauf und landab verbreitet. Vielleicht weiß einer der Foristen ja hier mehr.
Ich bin auf eine wirklich empfehlenswerte Bezugsquelle für Mooskappen gestoßen. Und das Schöne ist: es handelt sich dabei nicht um eine im schlechten Englisch etikettierte „Moos-Cap, Original Harz style, made in Bangla Desh“. Nein, diese Mooskappen stammen tatsächlich aus der alten Bergstadt St. Andreasberg im Harz, wo sie von der Filzerin Brigitte Rieger in Handarbeit angefertigt werden. Sie verwendet dafür Merinowolle, die sie im klassischen Walkfilzverfahren mit Wasser und Seife und viel Händedruck bearbeitet, sodaß die Wollfasern aufquellen und dann verfilzen.
Und so sieht dann die fertige Mooskappe nach dem Trocknen. aus.
http://www.allerlei-filzerei.de/.cm4all ... p_500_500/
Die Konsistenz der beiden Lagen des Wollfilzes entspricht ungefähr der eines leichten Walkjankers.
Das Schöne an der Mooskappe ist, daß sie zwar ein spezifisches Bergbauutensil ist, aber daß man sie auch ganz zwanglos im Alltag und auf der Straße tragen kann (das wäre z. B. mit dem alten Lederhelm, den mein Opa untertage trug und den ich heute besitze, nicht so gut möglich ).
Sie bedeckt die Ohren nicht, sondern liegt auf. Wer das spezifisch Bergmännische betonen mag, kann noch ein Schlägel- und Eisen-Abzeichen daran befestigen, aber nötig ist das nicht. Denn die Mooskappe sieht in ihrem fröhlichen Grün schmuck aus, sie ist originell und sie hat, wie ich finde, durchaus etwas Ursprüngliches und Archaisches. Da sie nicht steif ist, kann man sie auch in der Tasche mitführen, und gerade jetzt in der Herbst- und dann beginnenden Winterzeit ist sie angenehm warm am Kopf. Man sollte sie wohl gut vor Motten schützen, denn auch die wissen Merinowolle zu schätzen.
Der Preis für eine Mooskappe beträgt 55,- Euro (plus Versand), was für eine echte und sich über Tage hinziehende Handarbeit, gefertigt aus hochwertiger Wolle, nun wirklich nicht zuviel ist.
Normalerweise schreibt man nur allzu gerne Kritiken, wenn man wieder meckern will - ich bin da auch keine Ausnahme. Aber ich finde, Frau Rieger hat wirklich diese lobende Besprechung verdient - und so ganz nebenbei sorgt sie mit ihrer Handwerkskunst dafür, daß ein Stück Bergmannskultur nicht verschwindet.
Brigitte Rieger
Katharina-Neufang-Str. 42 b
37444 St. Andreasberg
Telefon: 0 55 82 / 14 95
E-Mail-Adresse: info@allerlei-filzerei.de
Website: http://www.allerlei-filzerei.de
Nachtrag: die Filzoberfläche verhindert das schnelle Eindringen von Staub und Dreck und von Flüssigkeiten, und Filz nimmt auch kaum Gerüche an, sodaß eine intensive Reinigung gar nicht nötig ist. Und selbst wenn die Mooskappe mal richtig dreckig sein sollte (z. B. wenn man sie wirklich untertage trägt), eines darf man NIE tun: sie in der Waschmaschine waschen.
Alles weitere gibt es hier:
http://www.monofaktur.de/skin/frontend/ ... llfilz.pdf
Ich bin auf eine wirklich empfehlenswerte Bezugsquelle für Mooskappen gestoßen. Und das Schöne ist: es handelt sich dabei nicht um eine im schlechten Englisch etikettierte „Moos-Cap, Original Harz style, made in Bangla Desh“. Nein, diese Mooskappen stammen tatsächlich aus der alten Bergstadt St. Andreasberg im Harz, wo sie von der Filzerin Brigitte Rieger in Handarbeit angefertigt werden. Sie verwendet dafür Merinowolle, die sie im klassischen Walkfilzverfahren mit Wasser und Seife und viel Händedruck bearbeitet, sodaß die Wollfasern aufquellen und dann verfilzen.
Und so sieht dann die fertige Mooskappe nach dem Trocknen. aus.
http://www.allerlei-filzerei.de/.cm4all ... p_500_500/
Die Konsistenz der beiden Lagen des Wollfilzes entspricht ungefähr der eines leichten Walkjankers.
Das Schöne an der Mooskappe ist, daß sie zwar ein spezifisches Bergbauutensil ist, aber daß man sie auch ganz zwanglos im Alltag und auf der Straße tragen kann (das wäre z. B. mit dem alten Lederhelm, den mein Opa untertage trug und den ich heute besitze, nicht so gut möglich ).
Sie bedeckt die Ohren nicht, sondern liegt auf. Wer das spezifisch Bergmännische betonen mag, kann noch ein Schlägel- und Eisen-Abzeichen daran befestigen, aber nötig ist das nicht. Denn die Mooskappe sieht in ihrem fröhlichen Grün schmuck aus, sie ist originell und sie hat, wie ich finde, durchaus etwas Ursprüngliches und Archaisches. Da sie nicht steif ist, kann man sie auch in der Tasche mitführen, und gerade jetzt in der Herbst- und dann beginnenden Winterzeit ist sie angenehm warm am Kopf. Man sollte sie wohl gut vor Motten schützen, denn auch die wissen Merinowolle zu schätzen.
Der Preis für eine Mooskappe beträgt 55,- Euro (plus Versand), was für eine echte und sich über Tage hinziehende Handarbeit, gefertigt aus hochwertiger Wolle, nun wirklich nicht zuviel ist.
Normalerweise schreibt man nur allzu gerne Kritiken, wenn man wieder meckern will - ich bin da auch keine Ausnahme. Aber ich finde, Frau Rieger hat wirklich diese lobende Besprechung verdient - und so ganz nebenbei sorgt sie mit ihrer Handwerkskunst dafür, daß ein Stück Bergmannskultur nicht verschwindet.
Brigitte Rieger
Katharina-Neufang-Str. 42 b
37444 St. Andreasberg
Telefon: 0 55 82 / 14 95
E-Mail-Adresse: info@allerlei-filzerei.de
Website: http://www.allerlei-filzerei.de
Nachtrag: die Filzoberfläche verhindert das schnelle Eindringen von Staub und Dreck und von Flüssigkeiten, und Filz nimmt auch kaum Gerüche an, sodaß eine intensive Reinigung gar nicht nötig ist. Und selbst wenn die Mooskappe mal richtig dreckig sein sollte (z. B. wenn man sie wirklich untertage trägt), eines darf man NIE tun: sie in der Waschmaschine waschen.
Alles weitere gibt es hier:
http://www.monofaktur.de/skin/frontend/ ... llfilz.pdf