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Fernsehtip "Böse Wetter"
Verfasst: Mi. 28. Sep 16 22:58
von Harzer06
Moin,
auch wenn es kein Dokumentarfilm ist, sondern eher in den Bereich TV-Drama/Krimi fällt, möchte ich auf den Sendetermin für Götz Georges letzten Film "Böse Wetter - Das Geheimnis der Vergangenheit" hinweisen. Er spielt im Bergbau-Milieu und wurde u.a. in Elbingerode und am Roten Bär in St. Andreasberg gedreht. Mit dem fluchenden "Prügel-Schimanski" vom Tatort hat der Film nach Aussage des Produzenten nichts zu tun.
03. Oktober 2016, ARD, 20.15 - 21.45
04. Oktober 2016, ARD, 2.15 - 3.45
http://www.t-online.de/unterhaltung/tv/ ... tober.html
G´Auf
Harzer06
Re: Fernsehtip "Böse Wetter"
Verfasst: Do. 29. Sep 16 7:24
von Finstergrundbergbau
Glück Auf,
danke für den Tipp.
Götz George war schon ein cooler!
Schöner Tag allen
Auf
Finstergrundbergbau
Re: Fernsehtip "Böse Wetter"
Verfasst: Fr. 30. Sep 16 0:29
von Ruhrbergbau
Danke für Info und leider ist es sein letzter Film gewesen!
Leider ist er von uns gegangen und er war ein großartiger Schauspieler!
Schtonk ( Hitlertagebücher ) ein genialer Film und so viele weitere.
Horst Schimanski und Christian Thanner in Tatort Duisburg waren für uns die besten Kommisare und wurden zu Kultfiguren.
Info:
Eberhard Feik ist in Hofsgrund ( Schauinsland / Erzkasten ) beerdigt worden.
Glück Auf
Re: Fernsehtip "Böse Wetter"
Verfasst: Fr. 30. Sep 16 10:30
von Jörn
Ruhrbergbau hat geschrieben:Eberhard Feik ist in Hofsgrund ( Schauinsland / Erzkasten ) beerdigt worden.
Hat der Feik nicht auch an vorderster Front gekämpft gegen das böse Besucherbergwerk? Ein typische NIMBY.
Glückauf
Jörn
Re: Fernsehtip "Böse Wetter"
Verfasst: Fr. 30. Sep 16 11:44
von Ruhrbergbau
Hat der Feik nicht auch an vorderster Front gekämpft gegen das böse Besucherbergwerk? Ein typische NIMBY.
Glückauf
Jörn
Diese Frage könnte Berthold Steiber vom Schauinsland beantworten! Er wird im Forum noch regelmäßig mitlesen und es wäre schön, er würde ein paar Zeilen dazu schreiben!
Glück Auf
Re: Fernsehtip "Böse Wetter"
Verfasst: Fr. 30. Sep 16 11:57
von Ruhrbergbau
Nachtrag zu Berthold Steiber ( Schauinsland )
Die letzte Anmeldung war der 12 Januar 2011 !
Er hat nichts mehr geschrieben, aber ist immer noch ein Leser im Forum!
Glück Auf
Re: Fernsehtip "Böse Wetter"
Verfasst: Mo. 03. Okt 16 21:48
von markscheider
Degeto-Schmonzette. GV nach 15 min, kurz danach - der Film spielt im Osten - kommt die Stasi ins Spiel. Kindergartenfreundin verrät unabsichtlich Fluchtpläne.
Zum bergmännischen spare ich mir Kommentare, es war schon schlimmer.
Re: Fernsehtip "Böse Wetter"
Verfasst: Mo. 03. Okt 16 22:10
von Mops
Ganz meine Meinung!
Re: Fernsehtip "Böse Wetter"
Verfasst: Di. 04. Okt 16 8:46
von Jörn
Ihr dürft keine Doku für Fachleute erwarten. Beim Ausspruch von George "Das Bergamt braucht doch Wochen, bis es etwas genehmigt!" habe ich mir ein Lächlen abgerungen
Glückauf
Jörn
Re: Fernsehtip "Böse Wetter"
Verfasst: Di. 04. Okt 16 9:33
von MatthiasM
Heißt das jetzt, daß das Bergamt in seiner Schnelligkeit oder in seiner Gründlichkeit von den Drehbuchschreibern unterschätzt wurde?

Re: Fernsehtip "Böse Wetter"
Verfasst: Di. 04. Okt 16 9:56
von Uran
markscheider hat geschrieben:Zum bergmännischen spare ich mir Kommentare, es war schon schlimmer.
Schlimmer? Geht das?
In einem seit 1978 stillgelegten Stolln brennt immer noch Licht. Naja, DDR-Technik war eben robust. Premiere für den berühmten untertage Roboter. In Physik bin ich nicht so bewandert. Funkfernsteuerung und Worki Torki untertage? Die Leute werden per GPS geortet? Das wäre doch auch was für Schwarzbefahrer, damit Mutti zu Hause weiß wo ihr Guter steckt.

Re: Fernsehtip "Böse Wetter"
Verfasst: Di. 04. Okt 16 10:21
von markscheider
Uran hat geschrieben:markscheider hat geschrieben:Zum bergmännischen spare ich mir Kommentare, es war schon schlimmer.
Schlimmer? Geht das?
Schlimmer geht immer. "Wunder von Lengede" bspw. - dagegen war das hier doch richtig realistisch, mit Kulissen und Requisiten.
Uran hat geschrieben:In einem seit 1978 stillgelegten Stolln brennt immer noch Licht. Naja, DDR-Technik war eben robust. Premiere für den berühmten untertage Roboter. In Physik bin ich nicht so bewandert. Funkfernsteuerung und Worki Torki untertage? Die Leute werden per GPS geortet? Das wäre doch auch was für Schwarzbefahrer, damit Mutti zu Hause weiß wo ihr Guter steckt.

Das mit dem Licht war erheiternd, aber theoretisch denkbar. Roboter dieser Art exisitieren -so oder so ähnlich. Wird im Kali eingesetzt, um die ungesicherten Kammern und Weitungen aufzunehmen. Aber für Altbergbau eher unrealistisch, aufgrund der Profile. Bei Verbrüchen ist dann mit der Vierradtechnik ganz schnell Schluß, da wären Ketten besser. Wie weit der Funk reicht, muß sich in der Praxis zeigen. Jedenfalls aber weiter, als man denkt.
Aber an euch alle der Tip: geht nicht in die alten Stölln, da bricht ständig was ein oder man fällt aus einer relativ modernen Strecke in einen alten, nicht risskundigen Schacht. Und die Pläne der Geologen lügen alle...
Geologen sind sowieso ein lustiges Völkchen.
Kriechen durch den tiefen Schacht,
Und schießen wild daher,
Gleich wie es ihnen gefällt.
Juja, Juja, gar lustig ist die Sprengerei
Allhier im tiefen Schacht,
Allhier im tiefen Schacht.
Re: Fernsehtip "Böse Wetter"
Verfasst: Di. 04. Okt 16 12:28
von Uran
markscheider hat geschrieben:Aber an euch alle der Tip: geht nicht in die alten Stölln, da bricht ständig was ein oder man fällt aus einer relativ modernen Strecke in einen alten, nicht risskundigen Schacht
Oder es wird komisches Zeug darin verwahrt. Z.B. Uran. Vielleicht das aus der Keksdose.

Re: Fernsehtip "Böse Wetter"
Verfasst: Di. 04. Okt 16 12:59
von Lorenschieber
Hallo!
ich fürchte, 95 % des nicht bergbaulich bewanderten Publikums kauft den Fernsehmachern das ab mit Peilsendern und Untertagerobotern.... Wahrscheinlich haben die sich mal kurz einen Bombenentschärfungsroboter ausgeliehen, den Greifarm abgebaut und dann damit etwas auf Show gemacht.
Und wenn ich nach 30 Jahren ein altes Stromnetz einfach mal so einschalte, passiert entweder gar nix oder ein fetter Kurzschluß.
Aber mal im Ernst, wie weit komme ich untertage mit einer Funkfernsteuerung, wenn der Stollen nicht vorbereitet ist (Induktionskabel etc.) und ich ein Miniprofil von etwa 1,5 x 2,5 m habe?
a) schnurgeradeaus
b) mit einer 90 ° Kurve im üblichen Radius für gleisgebundenen Abbau
c) scharfer 90 ° Knick (Querschlag)
Wenn wie im Film ein kurzer Verbruch mit 50 cm Loch befahren wird, ist mit der Funksteuerung ein paar m hinter dem Verbruch wohl Feierabend und man sieht den Roboter nie wieder...
Die Krönung ist ja noch, das die Funksteuerung nicht aus dem Stollen heraus bedient wird, sondern aus einen Zelt von übertage - da haben sich die Fernsehmacher wohl von der NASA und den Mars-Rovern zuviel abgeguckt...
Naja, insgesamt kam leider arg wenig Bergbau in dem Film vor. Immerhin war das Labor etwas autentisch, da standen tatsächlich 2 MBS 10 "Russenmikroskope" drin. War das ein reales Labor von Elbingerode oder haben die Fernsehleute aus einem leeren Raum ein Labor hergerichtet?
Und noch was - gab es zu irgendeinem Zeitpunkt je ein Bergwerk mit Strecken in "Ost" und "West" - im Harz wohl kaum, aber zwischen Thüringischen und Hessischen Kalirevier könnte ich mir das schon vorstellen.
Lorenschieber
Re: Fernsehtip "Böse Wetter"
Verfasst: Di. 04. Okt 16 13:15
von Uran
Im Kali war das normal. Nach der Wende sind die Bergleute in Hessen eingefahren und haben in Thüringen gearbeitet. Die Thüringer Schächte wurden zum großen Teil geschliffen oder als Materialschächte genutzt. Aber auch vor 1945 gab es den Austausch von Bergleuten untertage.
Den Roboter gibt es ja. Entwickelt vom Fraunhofer Institut. In der Beschreibung wird aber darauf hingewiesen, das eine Funkfernsteuerung im Normalfall nicht möglich ist. Es sollte also eine Begleitperson dabei sein.
http://www2.inf.uos.de/kbs/deutschland1.html
Re: Fernsehtip "Böse Wetter"
Verfasst: Di. 04. Okt 16 14:13
von Harzer06
Naja, ich hatte ja auch keinen Dokumentarfilm versprochen...
So manches ist natürlich künstlerische Freiheit. Ich hatte die Gelegenheit, einen Teil der Dreharbeiten beobachten zu können. Das war schon ein Erlebnis, wenngleich so Manches bei Leuten außerhalb der Filmbranche nur ein Kopfschütteln hervorruft. Beispielsweise hat man offenbar nicht das korrekte Aussehen von S&E recherchieren können. Statt des als Deko angebotenen Fahrladers schmückt ein kleiner Gabelstapler den Hof des Wiemannsbucht-Schachtes. Und das in der Roboterszene sichtbare Mundloch ist aus Holz und Steinen nachgebaut, etwa 2m vor dem echten Mundloch, das fast genauso (!) aussieht.
Ausgerechnet die Roboterszenen sind aber m.E. möglicherweise gar nicht so unmöglich. Bei einer kürzlich stattgefundenen Rettungsübung haben die Teilnehmer UT über insgesamt 120 Höhenmeter in vier Teilschächten, die jeweils mehrere Zehnermeter gegeneinander abgesetzt sind, eine DSL- und WLAN-Verbindung zum Zwecke einer Videokonferenz mit ÜT aufgebaut. Da sollte doch mit entsprechendem Aufwand auch die Steuerung eines Roboters im Stollen möglich sein.
Und der GV nach 15 min spielt sich nur im Kopf des Betrachters ab. Im Film kommt er nicht vor.
G´Auf
Harzer06
Re: Fernsehtip "Böse Wetter"
Verfasst: Di. 04. Okt 16 15:35
von markscheider
Harzer06 hat geschrieben:
Und der GV nach 15 min spielt sich nur im Kopf des Betrachters ab. Im Film kommt er nicht vor.
Stimmt. Wahrscheinlich hat sie ihm nur einen geblasen, damit er auf andere Gedanken kommt.
Re: Fernsehtip "Böse Wetter"
Verfasst: Di. 04. Okt 16 15:46
von Uran
Du nu wieder.

Re: Fernsehtip "Böse Wetter"
Verfasst: Di. 04. Okt 16 16:30
von markscheider
Also gut, neuer Versuch: Der Typ will nicht zurück nach Buchenrode, aber seine Nina hat die $-Zeichen in den Augen und um ihn zu überzeugen, wirft sie ihn rücklings aufs Bett, setzt sich auf ihn drauf und gleitet dann langsam an ihm entlang nach unten.
Vermutlich war sein Schnürsenkel offen und als aufmerksame Ehefrau will sie natürlich nicht, daß er so rumläuft.
Genau weiß man es nicht, weil gemäß Tucholsky an dieser Stelle abgeblendet wurde (obwohl es noch nicht das Happy end war).
Re: Fernsehtip "Böse Wetter"
Verfasst: Di. 04. Okt 16 16:33
von Uran
Schnürsenkel. So, so.

Re: Fernsehtip "Böse Wetter"
Verfasst: Mi. 05. Okt 16 10:03
von markscheider
Lorenschieber hat geschrieben:
Und noch was - gab es zu irgendeinem Zeitpunkt je ein Bergwerk mit Strecken in "Ost" und "West" - im Harz wohl kaum, aber zwischen Thüringischen und Hessischen Kalirevier könnte ich mir das schon vorstellen.
Lorenschieber
Ich hab auf die Schnelle etwas gebastelt; eine bessere Lagerstättenkarte hatte ich grade nicht da.
Re: Fernsehtip "Böse Wetter"
Verfasst: Mi. 05. Okt 16 15:37
von Friedolin
Harzer06 hat geschrieben:... Bei einer kürzlich stattgefundenen Rettungsübung haben die ...
Da sollte doch mit entsprechendem Aufwand auch die Steuerung eines Roboters im Stollen möglich sein.
Nun ja, wir haben auf ein LFK (leichtes Fernmeldekabel) ein DSL Signal draufgelegt, das geht problemlos wenn man die nötige technische Infrastruktur dazu aufbaut und ein Netz simuliert.
Mit der Funkerei ut habe ich mich ausführlich beschäftigt und es ist sehr kompliziert.
Die Ausbreitung ut hängt von der benuzten Frequenz, dem Gebirge und dem Grubengebäude ab, wobei alle Faktoren sich gegenseitig beeinflussen. Analogsprechfunk geht besser als Digitalfunk, bzw. digital ging bisher so gut wie nie. WLAN geht so um 30m.
Man kann nicht vorhersagen ob man mit 2m oder 70cm oder 24cm bessere Erfolge erziehlt. Es hat sich herausgestellt, dass höhere Frequenzen oft besser gehen.
Günstig ist Funk zur Kommunikation zwischen Schachtfuß und -kopf, da sind 200m und mehr drin.
In der Strecke ist meist nach 80-100m Schluss, ist eine Kurve drin meist gleich danach.
Das Gebirge wird nur von sehr langwelligen Frequenzen durchdrungen (100kHz) , da lassen sich aber keine Fernsteuerungen mit betreiben und auch keine Sprache vernünftig übertragen.
Also die Robotersteuerung ist mit heutigen Mitteln nicht zu machen, es sei denn man benutzt ein Kabel.
DG0CFM
Re: Fernsehtip "Böse Wetter"
Verfasst: Mi. 05. Okt 16 15:52
von Uran
Also doch mit Begleitperson.
