Aufbereitung auch historisch
Verfasst: So. 18. Sep 16 11:52
Hallo
Ich bin neu im Forum und von Beruf ein waschechter Aufbereiter mit Leib und Seele.
Habe also mit dem Bergbau nur mittelbar zu tun - interessiere mich aber sehr dafür.
Besonders was den historischen Bergbau im Erzgebirge angeht, aber darüber hinaus natürlich auch für alles Interessante was mit Bergbau und Aufbereitung zu tun hat in der ganzen Welt.
Bevor ich zu meinem Anliegen komme, zur Begrüßung ein gekürztes Gedicht von Herrn Weidig:
Auch für einen Aufbereiter ist es nicht nur froh und heiter.
Er muss aus den schlimmen Dingen, die die Grubenleuten bringen
Und voll Stolz zu Tage holen, aus den Erzen und den Kohlen
Wie auch aus den anderen Sachen brauchbare Produkte machen.
Um die Absicht zu erhellen muss den Stammbaum er erstellen
Und den Kreislauf klar erfassen, feststoffreis sein Wasser lassen.
Denn die Vorflut voller Schmutz fördert nicht den Umweltschutz.
Er muss Vor-und Nachklassieren, trocknen oder nass sortieren,
Schleudern, sichten, mahlen, wiegen, mischen und zusammenfügen,
Transportieren, lagern bunkern, darf nicht beim Ergebnis flunkern
Muss die Schlämme auch flotieren und den ganzen Tag rotieren.
Doch noch viele andere Gaben muss ein Aufbereiter haben:
Er muss Kunden gut betreuen, darf hier keine Kosten scheuen,
Muss die Striplokale kennen und die besten Cognacsorten nennen
Und von diesen ganz extremen Dingen auch noch Probe nehmen.
Er sei trinkfest jederzeit, stets zu einem Scherz bereit.
Er muss jeden Körnung kennen und exakt beim Namen nennen,
stets vergnügt und ohne Zorn: Fehlkorn, Grenzkorn, Doppelkorn.
Weidig
------
Wer kann mir Informationen zu historischen Pochewerken, Setztrögen, Herden, Rinnen geben?
Interessant wären Hinweise auf Zeichnungen, Berechnungen, alte Fotos.
Das übliche (Agricola pp.) habe ich schon.
Es geht auch um verfahrenstechnische Angaben. Wie viele Tonnen konnte ein Pochwerk (nass/trocken) pro Stunde durchsetzen, welche Körnungen wurden verarbeitet (interesant auch für Herde und Setztröge)?
Klar hängt alles von der speziellen Maschine und den zu verarbeitenden Erzen ab.
Jeder Hinweis ist aber interessant für mich.
Es gibt kaum Verfahrensbeschreibungen von Erzwäschen oder Fließschemas.
Würde mich über Infos dazu sehr freuen.
Fraterminerals
Ich bin neu im Forum und von Beruf ein waschechter Aufbereiter mit Leib und Seele.
Habe also mit dem Bergbau nur mittelbar zu tun - interessiere mich aber sehr dafür.
Besonders was den historischen Bergbau im Erzgebirge angeht, aber darüber hinaus natürlich auch für alles Interessante was mit Bergbau und Aufbereitung zu tun hat in der ganzen Welt.
Bevor ich zu meinem Anliegen komme, zur Begrüßung ein gekürztes Gedicht von Herrn Weidig:
Auch für einen Aufbereiter ist es nicht nur froh und heiter.
Er muss aus den schlimmen Dingen, die die Grubenleuten bringen
Und voll Stolz zu Tage holen, aus den Erzen und den Kohlen
Wie auch aus den anderen Sachen brauchbare Produkte machen.
Um die Absicht zu erhellen muss den Stammbaum er erstellen
Und den Kreislauf klar erfassen, feststoffreis sein Wasser lassen.
Denn die Vorflut voller Schmutz fördert nicht den Umweltschutz.
Er muss Vor-und Nachklassieren, trocknen oder nass sortieren,
Schleudern, sichten, mahlen, wiegen, mischen und zusammenfügen,
Transportieren, lagern bunkern, darf nicht beim Ergebnis flunkern
Muss die Schlämme auch flotieren und den ganzen Tag rotieren.
Doch noch viele andere Gaben muss ein Aufbereiter haben:
Er muss Kunden gut betreuen, darf hier keine Kosten scheuen,
Muss die Striplokale kennen und die besten Cognacsorten nennen
Und von diesen ganz extremen Dingen auch noch Probe nehmen.
Er sei trinkfest jederzeit, stets zu einem Scherz bereit.
Er muss jeden Körnung kennen und exakt beim Namen nennen,
stets vergnügt und ohne Zorn: Fehlkorn, Grenzkorn, Doppelkorn.
Weidig
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Wer kann mir Informationen zu historischen Pochewerken, Setztrögen, Herden, Rinnen geben?
Interessant wären Hinweise auf Zeichnungen, Berechnungen, alte Fotos.
Das übliche (Agricola pp.) habe ich schon.
Es geht auch um verfahrenstechnische Angaben. Wie viele Tonnen konnte ein Pochwerk (nass/trocken) pro Stunde durchsetzen, welche Körnungen wurden verarbeitet (interesant auch für Herde und Setztröge)?
Klar hängt alles von der speziellen Maschine und den zu verarbeitenden Erzen ab.
Jeder Hinweis ist aber interessant für mich.
Es gibt kaum Verfahrensbeschreibungen von Erzwäschen oder Fließschemas.
Würde mich über Infos dazu sehr freuen.
Fraterminerals