Verfasst: Mo. 16. Aug 04 21:24
Wer hebt Silberger "Goldberg-Schatz"? Tresor der früheren Erzgrube lagert seit 1945 in altem Stollen
13.08.2004 / LOKALAUSGABE / OLPE
Silberg. Seitdem auf der Kreisstraße 19 von Silberg nach Brachthausen die Straße über einem alten Bergwerksstollen eingebrochen ist, hat die Silberger Herbert Severin und Josef Wagener das Schatzsucher-Fieber gepackt.
Die beiden sind überzeugt: In dem Stollensystem befindet sich ca. 8 Meter unter Tage ein Tresor mit Inhalt von historischem Wert, wenn nicht sogar mehr. Und nun gibt es die Gelegenheit, an das Objekt der Begierde heranzukommen.
Rückblende: In den letzten Kriegstagen im Frühjahr 1945, kurz vor der Einnahme des Ortes durch die US-Truppen, wurde der Tresor aus dem Büro der ehemaligen Erzgrube Goldberg II in einen Stollen verfrachtet. Josef Wagener erinnert sich genau, wie er 1950 als 15-Jähriger mit seinem Vater in den Stollen stieg und den Tresor begutachtete: "Mein Vater bekam unter Tage damals einen Hustenanfall. Der Tresor ist einer von der alten Sorte, wie ein großer Schrank. Das Schloss liegt hinter einem Löwenkopf, den man zur Seite schieben muss."
Was sich in dem stählernen Koloss verbirgt, weiß keiner genau. Severin und Wagener vermuten, dass Dynamitstangen der früheren Grube in den Tresor verpackt wurden, um den Sprengstoff vor den Amerikanern zu verbergen. Möglicherweise befinden sich aber Papiere aus der Nazi-Zeit und historische Dokumente der Grube Goldberg II in dem Tresor. Die Grube förderte bis 1935 Eisenerz; in den Glanzzeiten arbeiteten hier über 200 Bergleute.
Wagener: "Die haben den Tresor ja nicht ohne Grund in den Stollen geschafft." Später brach der Stolleneingang ein, der Tresor war unerreichbar.
Bis dato: Um die Straßenschäden auf der Kreisstraße zu beheben, wird der Stollen in Kürze zum Teil freigelegt, um ihn an zwei Seiten zumauern zu können, damit das Verfüllmaterial nicht wegfließt. Herbert Severin, Silbergs Ortsheimatpfleger und erfahrener Stollenforscher: "Die Gelegenheit ist günstig, es bietet sich jetzt an noch einmal reinzugehen." Denn der Stollen dürfte noch begehbar sein. Severin hat den Tresor anhand der Grubenkarte lokalisiert. "200 Meter rein, dann kommt eine Abzweigung nach links und nochmal 200 Meter."
Zu gern würden die Heimatforscher das Geheimnis des Tresors nach über 50 Jahren lüften. Behördliche Unterstützung gibt es nicht. Weder Bergamt noch Kampfmittelräumdienst des RP - wegen des Dynamits befragt - zeigen Interesse, den "Schatz" zu heben. Kopfzerbrechen bereitet das möglicherweise explosive Dynamit in dem Geldschrank. Wagener: "Es muss doch eine Möglichkeit geben, das Ding zu durchleuchten, um zu sehen, was drin ist."
Noch bleibt den beiden etwas Zeit, das Problem zu lösen, Unterstützung ist willkommen.
http://www.westfalenpost.de
13.08.2004 / LOKALAUSGABE / OLPE
Silberg. Seitdem auf der Kreisstraße 19 von Silberg nach Brachthausen die Straße über einem alten Bergwerksstollen eingebrochen ist, hat die Silberger Herbert Severin und Josef Wagener das Schatzsucher-Fieber gepackt.
Die beiden sind überzeugt: In dem Stollensystem befindet sich ca. 8 Meter unter Tage ein Tresor mit Inhalt von historischem Wert, wenn nicht sogar mehr. Und nun gibt es die Gelegenheit, an das Objekt der Begierde heranzukommen.
Rückblende: In den letzten Kriegstagen im Frühjahr 1945, kurz vor der Einnahme des Ortes durch die US-Truppen, wurde der Tresor aus dem Büro der ehemaligen Erzgrube Goldberg II in einen Stollen verfrachtet. Josef Wagener erinnert sich genau, wie er 1950 als 15-Jähriger mit seinem Vater in den Stollen stieg und den Tresor begutachtete: "Mein Vater bekam unter Tage damals einen Hustenanfall. Der Tresor ist einer von der alten Sorte, wie ein großer Schrank. Das Schloss liegt hinter einem Löwenkopf, den man zur Seite schieben muss."
Was sich in dem stählernen Koloss verbirgt, weiß keiner genau. Severin und Wagener vermuten, dass Dynamitstangen der früheren Grube in den Tresor verpackt wurden, um den Sprengstoff vor den Amerikanern zu verbergen. Möglicherweise befinden sich aber Papiere aus der Nazi-Zeit und historische Dokumente der Grube Goldberg II in dem Tresor. Die Grube förderte bis 1935 Eisenerz; in den Glanzzeiten arbeiteten hier über 200 Bergleute.
Wagener: "Die haben den Tresor ja nicht ohne Grund in den Stollen geschafft." Später brach der Stolleneingang ein, der Tresor war unerreichbar.
Bis dato: Um die Straßenschäden auf der Kreisstraße zu beheben, wird der Stollen in Kürze zum Teil freigelegt, um ihn an zwei Seiten zumauern zu können, damit das Verfüllmaterial nicht wegfließt. Herbert Severin, Silbergs Ortsheimatpfleger und erfahrener Stollenforscher: "Die Gelegenheit ist günstig, es bietet sich jetzt an noch einmal reinzugehen." Denn der Stollen dürfte noch begehbar sein. Severin hat den Tresor anhand der Grubenkarte lokalisiert. "200 Meter rein, dann kommt eine Abzweigung nach links und nochmal 200 Meter."
Zu gern würden die Heimatforscher das Geheimnis des Tresors nach über 50 Jahren lüften. Behördliche Unterstützung gibt es nicht. Weder Bergamt noch Kampfmittelräumdienst des RP - wegen des Dynamits befragt - zeigen Interesse, den "Schatz" zu heben. Kopfzerbrechen bereitet das möglicherweise explosive Dynamit in dem Geldschrank. Wagener: "Es muss doch eine Möglichkeit geben, das Ding zu durchleuchten, um zu sehen, was drin ist."
Noch bleibt den beiden etwas Zeit, das Problem zu lösen, Unterstützung ist willkommen.
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