Das Forum der GAG

Hallo,

da mich Froschlampen schon seit einiger Zeit interessieren, habe ich öfters mal in der Bucht nach welchen gesucht.
Nun habe ich einen Frosch ersteigert der ziemlich echt aussieht, zumindest bis auf das Schild.
Es ist mein erster Frosch, daher kann ich leider recht wenig über ihn sagen, nur dass es möglicherweise ein Westfälischer ist, würde ich behaupten.
Durch einen Freund kam der Tip, dass es ein Nachbau von Roman Florescu sei. Dieser Name sagt mir allerings auch nicht viel.

Ich habe mal ein paar Fotos von dem Frosch gemacht und hoffe, dass hier jemand etwas über ihn sagen kann.

Ja, ist ein Nachbau eines Seippelfrosches. Allerdings ein guter Nachbau, gegenüber manch anderen.

Die "Alten" hätten ihn auf alle Fälle auch so gebaut. Skeptisch hätten mich die Kupfernieten an dem Schild gemacht. Wenn du nicht mehr wie 70-100 Euro bezahlt hast, hast du auf alle Fälle nichts falsch gemacht. Denn egal ob alt oder nachbau, die aufgewendete Arbeit sollte man einrechnen und es ist ein optisch sauberer Frosch. Nachbauten mit metrischen Gewindeteilen oder Schrauben sind auf alle Fälle eher als Nachbauten nachzuweisen und bedenklich. Ein ordentlicher Nachbau den man auch noch benutzen kann würde ich auf alle Fälle einem wirklich orginalen Teil vorziehen, wo der nächste Windzug die Rostreste zerstört.
Fazit=schönes Teil

Habe für den Frosch inkl Versand 28€ gezahlt, war wohl ein guter Kurs.
Funktionsfähig ist er auch, läuft zB mit Sonnenblumöl sehr gut.

Aber sonst konnte ich bisher leider nichts über den Frosch im Internet finden.

28 Euro sind viel zu billig. Der ist doch nicht in einer halben Stunde hergestellt.

Guten Morgen,

seit geraumer Zeit in diesem interessanten Forum mitlesend, möchte ich nun nach Registrierung gerne in diesem Fred eine erste Antwort posten.

Der westfälische Frosch stammt aus der Fertigung der Concordia EAG (Dortmund), in die die Firma Wilhelm Seippel (Bochum) aufgegangen ist. CEAG hat (bis in die siebziger Jahre?) verschiedene Grubenlampen als Geschenklampen gebaut, u.a. eben auch den von Hunt erworbenen Frosch.

Formal ist das zwar ein Nachbau, bzw. eine Froschlampe, die außerhalb des historischen Gebrauchszeitraumes gefertigt wurde, aber eben doch von dem legitimen Nachfolgeunternehmen eines der bekanntesten Hersteller dieser Art von Froschlampen aus der Zeit. Und für 28 Euronen mehr als günstig erworben ...

Viele Freude damit! Vielleicht eine "Einstiegsdroge" in eine lebenslange Sammel-Leidenschaft?

Beste Grüße,

Lampologe

... noch ein kurzer Hinweis: am Sonntag, dem 22. März findet von 10 bis 17 Uhr im Bergbaumuseum in Bochum die 5. Börse für Grubenlampen und Bergbaugeschichte statt: http://www.bergbaumuseum.de/index.php/d ... anzlichter

Hier findest Du sicher eine gute Auswahl originaler Grubenlampen und auch den Austausch mit fachkundigen Sammlern.

Viele Grüße,

Lampologe

Vielen Dank für diese informative Antwort!

Ich habe immer wieder versucht etwas über den Frosch herauszufinden, leider ohne Erfolg.
Die von Ihnen beschriebene Herkunft des Frosches klingt schlüssig und es würde mich wirklich freuen, wenn der Frosch tatsächlich von dem Nachfolger der Firma Seippel gefertigt wurde.

Jetzt wäre es noch interessant zu wissen, ob der Hersteller den Frosch künstlich hat altern lassen, oder ob er 'neu' verkauft wurde.

Man könnte es tatsächlich als 'Einstiegsdroge' bezeichnen, allerdings ist das Sammel von altem Geleucht ein nicht ganz so günstiges Hobby, wie ich erkennen musste, zumindest wenn man ein Original möchte.
Wenn sich mal wieder eine gute Gelegenheit bietet, kommt mit Sicherheit ein weiterer Frosch dazu.


Von der Börse wusste ich bisher nicht, wenn es sich zeitlich einrichten lässt, werde ich wohl mal hinfahren.

Grüße!

Über den Hersteller bin ich ganz sicher, irgendwo habe ich noch einen Original-Prospekt vergraben, der diesen Frosch und die weiteren, seinerzeit von der CEAG gefertigten Geschenklampen zeigt (u.a. eine Seippel-Ölwetterlampe in Messing- und Eisenausführung mit Schraubstift-Verschluss, wie sie auch noch gelegentlich angeboten wird, z.B. augenblicklich von Marco Kiessler auf http://www.miners-lamps.com (Order Nr. WY342): http://www.miners-lamps.com/verkaufwetter.htm.

Wenn ich den CEAG-Prospekt finde, lade ich die entsprechende Seite hoch.

Im Auslieferungszustand war die Froschlampe "neu" und geschwärzt, aber gealtert sieht sie auch nicht schlecht aus, wie ich finde

Viele Grüße,

Lampologe

Den Ausschnitt aus dem Prospekt zu sehen wäre natürlich genial.
So gealtert sieht der Frosch auch sehr schön aus, wirkt praktisch wie gefahren.
Ich würde aber bald vermuten, dass da evtl. chemisch nachgeholfen wurde, zumindest kann ich mir nicht so richtig vorstellen, dass der Frosch ohne gefahren zu werden so stark altert.

Er funktioniert auch einwandfrei, bloß ist er aufgrund der Alterung ein wenig undicht geworden.
Seitlich tritt immer ein wenig Petroleum aus, zwar nicht viel, aber ein Tuch muss man drunter legen.

Ein bekannter sagte mir, dass alte Tanks wohl mit Kunstharz ausgeschwenkt werden und der Frosch damit wieder abgedichtet werden könnte.
Allerdings weiß ich nicht ob ich das bei dem Frosch machen soll...evtl. hat da jemand einen besseren Rat?!