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Frauensteiner Brunnen

Verfasst: Di. 18. Nov 14 12:57
von Dreiphasenkasper
Glück Auf Leute,

Wer kann mir
hier erzählen was die Zeitung "vergessen" hat mitzuteilen?


MfG DPK :)

Re: Frauensteiner Brunnen

Verfasst: Di. 18. Nov 14 13:11
von Fundgrübner
Nur eine Ahnung, was da unberücksichtigt wurde: Mein Bild - erstellt während des diesjährigen Int. Montanh. Workshops :D

GA
Micromounter

Re: Frauensteiner Brunnen

Verfasst: Di. 18. Nov 14 14:33
von Mannl
1. Für die Ergiebigkeit eines Brunnens ist kein Fluss erforderlich, sondern der jeweilige Grundwasserstand. Der Brunnen kann auch einen bestimmten Umgebungsbereich entwässern. Voraussetzung sind eine genügende Klüftigkeit/Porenraum und Wasserangebot.(Darcy-Gesetz)
2. zur Wasserförderung aus einem Schrägschacht würde mir schon etwas einfallen .... (warum nicht auch den Altvorderen ?)
3. Bergbau und Brunnen/Zisterne schließen sich m.E. nicht aus ?!

Glück Auf aus dem Erzgebirge 1

Re: Frauensteiner Brunnen

Verfasst: Mi. 19. Nov 14 8:46
von consolamentum (†)
was die herren nicht bedacht haben ist, wenn ich wegen dem knick im schacht kein wasser vernünftig heben kann, kann ich mit der haspel auch nicht vernünftig das abgebaute gestein fördern!!!

Re: Frauensteiner Brunnen

Verfasst: Mi. 19. Nov 14 9:56
von Joachimsthaler
Auch in geknickten schächten kann man Masse gut fördern. Das Liegende mit Holz auskleiden(Rutsche) und im hangenden Umlenkrollen einbauen. So macht es auch die Bergsicherung, im Erzgebirge gibt es ja viele Schrägschächte :wink:

GA Joachimsthaler

Re: Frauensteiner Brunnen

Verfasst: Mi. 19. Nov 14 13:16
von Uran
Dazu kommt, das man ja oft auch mit Bulgen, also Ledersäcken gefördert hat. Die rutschen auf den Brettern natürlich besser wie Tonnen. Allerdings ist es mit dem Wasserschöpfen hier auch nicht so einfach.

Re: Frauensteiner Brunnen

Verfasst: Mi. 19. Nov 14 18:38
von Dreiphasenkasper
Nur wieso nicht gerade runter. Laut Agricola wussten die damals doch schon wie man sowas auslotet?

Oder war es gar Absicht? :gruebel: :gruebel: :gruebel:

Re: Frauensteiner Brunnen

Verfasst: Mi. 19. Nov 14 20:30
von Jörn
Vielleicht weil die Burschen einer Störung gefolgt sind? Das war mitunter einfacher. Egal ob Brunnen oder Pütt.

Re: Frauensteiner Brunnen

Verfasst: Do. 20. Nov 14 9:21
von bergaufsepp
Dreiphasenkasper hat geschrieben:Nur wieso nicht gerade runter. Laut Agricola wussten die damals doch schon wie man sowas auslotet?

Oder war es gar Absicht? :gruebel: :gruebel: :gruebel:
Bei uns gibt es ein römisches Kupferbergwerk, sogar dort sind mehrere Schächte lotrecht 20-25m tief getrieben.
Und was die Römer konnten...ging vielfach verloren, aber zumindest das ausloten haben sie zur Zeit Agricolas mit Sicherheit noch beherrscht.

Interessanterweise wurde bei einem römisch/keltischen Tempel einen solchen Schacht gefunden, der leider noch nie bis zum Ende untersucht und freigelegt wurde. Dieser geht senkrecht in die Tiefe, sein Zweck erklärt sich allerdings noch nicht. Um an Grundwasser zu gelangen, müßte er aufgrund der Lage auf einer Felskuppe 50-60m tief reichen.
Bergbau wäre denkbar, in der Nähe liegen Schiefergruben, wahrscheinlich schon aus der Römerzeit, auch römischer Eisenbergbau wird vermutet.

Re: Frauensteiner Brunnen

Verfasst: Do. 20. Nov 14 9:29
von Uran
Natürlich konnte man auch im Erzgebirge Schächte saiger teufen. Bei den hier genannten "Schächten" grübelt man über den Sinn. Urkunden gibt es keine. In Schneeberg gibt es einen großen saigeren Schacht ohne jeden Sohlenanschlag. Könnte man auch über den Sinn grübeln. Hier ist er allerdings bekannt. Völlig überzogene Hoffnung auf große Silbererzfälle. Dann war einfach das Geld alle.

Re: Frauensteiner Brunnen

Verfasst: Do. 20. Nov 14 10:00
von Mannl
Zum Artikel FP: "Zudem ist die Anlage rund 21 Meter tief - zur Wassergewinnung für die Burgbewohner einst auch deshalb ungeeignet, weil kein Fluss existiert, der einen Brunnen von der Sohle auf hätte speisen können."

Zum Vergleich:

Brunnen Schloss Augustusburg:
Schloss (S) 507,9 m H ü. NN
Zschopaupegel (Z) 290,9 m H ü. NN Diff. (D = (S-Z)) 217,0 m
Brunnentiefe (B) 130,6 m Diff. (D-B) = 86,4 m
Der Brunnen führt 86,4 m über dem Zschopaupegel Wasser !? :-)

Brunnen Festung Königstein:
Festung (F) 350,3 m H ü. NN
Elbepegel (E) 120,6 m H ü. NN Diff. (D = (F-E)) 229,7 m
Brunnentiefe (B) 152,5 m Diff. (D-B) = 77,2 m
Der Brunnen führt 77,2 m über dem Elbepegel Wasser !? :-)

Re: Frauensteiner Brunnen

Verfasst: Do. 20. Nov 14 11:50
von Jörn
Mannl hat geschrieben: Brunnen Schloss Augustusburg:
Der Brunnen führt 86,4 m über dem Zschopaupegel Wasser !? :-)

Brunnen Festung Königstein:
Der Brunnen führt 77,2 m über dem Elbepegel Wasser !? :-)
Das schließt sich nicht unbedingt aus, je nachdem, wo die Grundwasserleiter und -stauer sind. Vielfach dürften die Brunnen auch von reinem Oberflächenwasser gespeist worden sein, welches man auf dem Weg zum Grundwasser einfach abfing.

Aber ohne Details ist hier viel Spekulatius angesagt.