Hallo Leute,
kann mir jemand erklären, woher der Begriff Vollschrot kommt?
Gruß,
Joe
Begriff Vollschrot
- MichaP
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12.8.2 Halb- und Vollschrotausbau
In seltenen Fällen ist es wegen extrem starkem Gebirgsdruck oder „drängender” Masse aus seitlich liegenden Abbauen notwendig, den Schacht in Halb- oder Vollschrotausbau zu setzen. Dabei werden die Rundhölzer des Ausbaus verblattet als direkt übereinanderliegende Gevierte (Vollschrot) oder als versetzt gelegte Längs- und Querhölzer (Halbschrot oder Sparschrot) eingebaut. Dieser Ausbau braucht viel Holz, ist aber auch lange Zeit haltbar, da dünne, schnell wegfaulende Konstruktionselemente fehlen.
Früher verwendete man den Vollschrotausbau in der Regel für Schachtköpfe von Tagschächten, die in der Verwitterungs- und Auflockerungszone des Felses stehen sowie dazu, diese Schachtköpfe beim Höherschütten der Halde zu verlängern („Aufsatteln”). Das Aussehen des fertigen Ausbaus zeigt Abbildung 110. Benötigt man Einstriche, so werden diese verblattet (Bühnen) oder geschart (nichttragende Abtrennungen von Trümern) im Ausbau integriert.
Bevorzugt baut man diese Arten Ausbau von unten nach oben, andersrum geht es zwar auch, ist aber ziemlich kompliziert und aufwendig, da man nichttragende Gevierte zunächst anhängen und stützen muß. Man beginnt den von unten nach oben geführten Vollschrotausbau, indem man im standfesten Gebirge zwei Heithölzer vom Hangenden ins Liegende, so wie beim Bolzenschrotausbau, einbühnt. Diese Hölzer werden, vor allem dann, wenn man darauf eine hohe Ausbausäule ohne die Möglichkeit der Zwischenbefestigung der Gevierte stellen muß, sehr groß dimensioniert (Durchmesser 200 bis 300 mm).
Verblattungen an diesen Hölzern werden nicht bis zum halben Querschnitt eingeschnitten, sondern nur so tief, daß das darüberliegende erste richtige Geviert nicht verrutscht. Die Gevierte des Ausbaus werden wie in Abbildung 110 eines über dem anderen aufgebaut. Man achtet auf ordentliches Ausfüllen des Raumes hinter dem Ausbau mit Masse und darauf, daß der Schacht eine geradlinige rechtwinklige Kontur bekommt und die Gevierte nicht kreuz und quer stehen. Wo immer es geht, sollten alle 2 bis 2,5 m tragende Gevierte gesetzt, also zumindest die Heithölzer tragfähig eingebühnt werden, um die darunterliegende Ausbausäule zu entlasten. Macht man das nicht, so kann es beim Bruch eines Geviertes (beispielsweise durch Ausbruch der Verblattungsstellen durch Fäulnis) zum Nachbrechen der ganzen darüberstehenden Säule kommen und der Schacht wird schlimmstenfalls unfahrbar. Beispiele dafür sind den Verfassern einige bekannt.
Ein häufiger Fehler beim Ausbau mit Holz ist die Meinung, daß ein „auf Pressung” mit Keilen und Brettern gegen den Stoß oder die Masse festgemachtes Holz auch ohne Bühnlöcher beziehungsweise Anhängen hält. Genausogern bauen die Meister des Grubenpfusches ohne Verblattung oder Scharung und setzen Lang- und Hirnholz direkt aneinander. Diese Schludereien gewöhnt man sich am besten gar nicht erst an, denn davon sind schon Bühnen oder gar ganze Ausbaugevierte in den Schacht gefallen und man mußte Getriebezimmerungen noch einmal von vorn beginnen!
BEFAHRERHANDBUCH!!! S.128-129
In seltenen Fällen ist es wegen extrem starkem Gebirgsdruck oder „drängender” Masse aus seitlich liegenden Abbauen notwendig, den Schacht in Halb- oder Vollschrotausbau zu setzen. Dabei werden die Rundhölzer des Ausbaus verblattet als direkt übereinanderliegende Gevierte (Vollschrot) oder als versetzt gelegte Längs- und Querhölzer (Halbschrot oder Sparschrot) eingebaut. Dieser Ausbau braucht viel Holz, ist aber auch lange Zeit haltbar, da dünne, schnell wegfaulende Konstruktionselemente fehlen.
Früher verwendete man den Vollschrotausbau in der Regel für Schachtköpfe von Tagschächten, die in der Verwitterungs- und Auflockerungszone des Felses stehen sowie dazu, diese Schachtköpfe beim Höherschütten der Halde zu verlängern („Aufsatteln”). Das Aussehen des fertigen Ausbaus zeigt Abbildung 110. Benötigt man Einstriche, so werden diese verblattet (Bühnen) oder geschart (nichttragende Abtrennungen von Trümern) im Ausbau integriert.
Bevorzugt baut man diese Arten Ausbau von unten nach oben, andersrum geht es zwar auch, ist aber ziemlich kompliziert und aufwendig, da man nichttragende Gevierte zunächst anhängen und stützen muß. Man beginnt den von unten nach oben geführten Vollschrotausbau, indem man im standfesten Gebirge zwei Heithölzer vom Hangenden ins Liegende, so wie beim Bolzenschrotausbau, einbühnt. Diese Hölzer werden, vor allem dann, wenn man darauf eine hohe Ausbausäule ohne die Möglichkeit der Zwischenbefestigung der Gevierte stellen muß, sehr groß dimensioniert (Durchmesser 200 bis 300 mm).
Verblattungen an diesen Hölzern werden nicht bis zum halben Querschnitt eingeschnitten, sondern nur so tief, daß das darüberliegende erste richtige Geviert nicht verrutscht. Die Gevierte des Ausbaus werden wie in Abbildung 110 eines über dem anderen aufgebaut. Man achtet auf ordentliches Ausfüllen des Raumes hinter dem Ausbau mit Masse und darauf, daß der Schacht eine geradlinige rechtwinklige Kontur bekommt und die Gevierte nicht kreuz und quer stehen. Wo immer es geht, sollten alle 2 bis 2,5 m tragende Gevierte gesetzt, also zumindest die Heithölzer tragfähig eingebühnt werden, um die darunterliegende Ausbausäule zu entlasten. Macht man das nicht, so kann es beim Bruch eines Geviertes (beispielsweise durch Ausbruch der Verblattungsstellen durch Fäulnis) zum Nachbrechen der ganzen darüberstehenden Säule kommen und der Schacht wird schlimmstenfalls unfahrbar. Beispiele dafür sind den Verfassern einige bekannt.
Ein häufiger Fehler beim Ausbau mit Holz ist die Meinung, daß ein „auf Pressung” mit Keilen und Brettern gegen den Stoß oder die Masse festgemachtes Holz auch ohne Bühnlöcher beziehungsweise Anhängen hält. Genausogern bauen die Meister des Grubenpfusches ohne Verblattung oder Scharung und setzen Lang- und Hirnholz direkt aneinander. Diese Schludereien gewöhnt man sich am besten gar nicht erst an, denn davon sind schon Bühnen oder gar ganze Ausbaugevierte in den Schacht gefallen und man mußte Getriebezimmerungen noch einmal von vorn beginnen!
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Glück auf!
Michael
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- kapl
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Hallo Joe!
Wenn es schon nicht der Duden weiss
dann hier noch ein Tipp
Probier mal irgendwo den Nachdruck
von Agricola, Georg: Zwölf Bücher vom Berg und Hüttenbau
von 1556 zu bekommen
meines wissens gibt es nachdrucke von z.B. 1961 (VDI Verlag)
oder auch modernere
dort dürftest du wohl fündig werden!
GA
Karsten
entweder bei Uni-Bibl.per fernleihe oder bei http://www.zvab.com (teuer!!)
Wenn es schon nicht der Duden weiss
dann hier noch ein Tipp
Probier mal irgendwo den Nachdruck
von Agricola, Georg: Zwölf Bücher vom Berg und Hüttenbau
von 1556 zu bekommen
meines wissens gibt es nachdrucke von z.B. 1961 (VDI Verlag)
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dort dürftest du wohl fündig werden!
GA
Karsten
entweder bei Uni-Bibl.per fernleihe oder bei http://www.zvab.com (teuer!!)
- micha2
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"Schrotholz ist grob mit der Axt (Schrotbeil) gehauenes Holz. Die beste Erklärung findet man durch den Vergleich mit dem Wort "Schrotmehl", - es ist grobgemahlenes Korn."
Der Begriff Schrotausbau bezieht sich also auf die Art des verwendeten Bauholzes. Regional wurden auch Schrothäuser- und Kirchen aus diesem Material gebaut.
Glück Auf
Sorry Hier die Quelle:
http://www.schlesien-ahnenforschung.de/ ... rchen.html
Der Begriff Schrotausbau bezieht sich also auf die Art des verwendeten Bauholzes. Regional wurden auch Schrothäuser- und Kirchen aus diesem Material gebaut.
Glück Auf
Sorry Hier die Quelle:
http://www.schlesien-ahnenforschung.de/ ... rchen.html
Ein totalitäres System erkennt man daran, daß es die Kriminellen verschont und den politischen Gegner kriminalisiert
(Alexander Issajewitsch Solschenyzin)
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