25. Jahre Fördereinstellung Erzbergwerk Rammelsberg
Verfasst: So. 30. Jun 13 0:13
Der 30. Juni 1988 war ein beschaulicher und ruhiger Sommertag in Goslar. Nach einem mehrjährigen Tauziehen zwischen den Betriebsrat und dem damaligen Bergwerksbetreiber Preussag AG Metall um eine vorzeitige Stilllegung des Erzbergwerkes Rammelsberg zum 30.06.1987 wegen des Verfalles der Metallpreise oder die planmäßige Fördereinstellung wegen Erschöpfung der wirtschaftlichen gewinnbaren Vorräte zum 31.12.1988 war nun der Tag des erzielten Kompromisses gekommen. Die Bürger der Stadt Goslar wollten nunmehr zusammen mit den Bergleuten und Vertretern aus Politik und Wirtschaft Abschied nehmen von dem Bergwerk, welches einst Garant für den Wohlstand der 1000-jährigen Kaiserstadt war. Es lag eine gespenstische Stille auf dem Bergwerksgelände, als sich die ausgewählten Gäste um 12:00 Uhr zunächst trafen, um sich gemeinsam mit einer Erbsensuppe zu stärken. Auf dem Fördergerüst des Rammelsbergschachtes wehte eine Bundesflagge. Um exakt 13:37 Uhr war es dann soweit, der letzte Förderwagen, beladen mit 2962 kg Erz wurde im Beisein der Gäste vom Förderkorb auf der Hängebank geschoben. Der Festakt wurde vom Bergwerksdirektor Jürgen Meier geleitet. Mit dem Schrägaufzug fuhr der geschmückte und mit Schiefertafeln verzierte Granby-Wagen abwärts auf den Zechenplatz, wo er von einem umgebauten Fahrschaufellader in Empfang genommen wurde. Im Gefolge einer Bergparade ging es zunächst zur Frankenberger Kirche, wo ein Dankgottesdienst gefeiert wurde. Anschließend setzte sich der Tross erneut in Bewegung durch die Altstadt bis zum Hotel Achtermann, wo die eigentlichen Feierlichkeiten ausgerichtet wurden. So gab es Ansprachen vom Preussag-Chef Dr. Günther Saßmannshausen, dem niedersächsischen Wirtschaftsminister Walter Hirche, dem Oberbergamtspräsidenten Gotthard Fürer, 1. Bürgermeisterin Marta Lattemann und schließlich vom Leiter des Deutschen Bergbaumuseums Dr. Rainer Slotta. Seinerzeit war die Zukunft des Bergwerkes als mögliches Museum noch ungewiss. Zu guter Letzt wurde der letzte Wagen der Stadt Goslar auf dem Marktplatz gegen 20:00 Uhr feierlich übergeben. So lief es offiziell ab.
Natürlich wurde nicht am Nachmittag sofort der Deckel auf den Schacht gerollt, sondern ein Teil Bergleute hatte noch einige Jahre mit der Bergung des Materials und der Vorbereitung der Flutung der Grube zu tun. Genauso war der letzte Wagen schon Tage vorher präpariert worden. Ein weiterer Förderwagen wurde übrigens durch das Künstlerpaar Jeanne-Claude und Christo verpackt. Was kam dann? Der Rammelsberg ist heute ein bedeutendes Bergbaumuseum und Weltkulturerbe. Dieses hat er zusammen mit der Gestaltung der Tagesanlagen durch Fritz Schupp und Martin Kremmer mit der Zeche Zollverein in Essen gemeinsam.
Natürlich wurde nicht am Nachmittag sofort der Deckel auf den Schacht gerollt, sondern ein Teil Bergleute hatte noch einige Jahre mit der Bergung des Materials und der Vorbereitung der Flutung der Grube zu tun. Genauso war der letzte Wagen schon Tage vorher präpariert worden. Ein weiterer Förderwagen wurde übrigens durch das Künstlerpaar Jeanne-Claude und Christo verpackt. Was kam dann? Der Rammelsberg ist heute ein bedeutendes Bergbaumuseum und Weltkulturerbe. Dieses hat er zusammen mit der Gestaltung der Tagesanlagen durch Fritz Schupp und Martin Kremmer mit der Zeche Zollverein in Essen gemeinsam.