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Der Wismut gehen die Kumpel aus

Verfasst: So. 24. Feb 13 22:11
von Fahrsteiger
Wismut gehen die Kumpel aus
Südumfahrung in Bad Schlema 2013 wichtigste Aufgabe in der Region
Aue-Schwarzenberg. Unter dem Kurpark arbeiten sich die Wismut-Kumpel Meter für Meter voran. Der Südumbruch ist das aufwändigste Projekt, mit dem sich das Sanierungsunternehmen dieses Jahr in Bad Schlema beschäftigt. Dabei erhält der Markus-Semmler-Stollen auf 1155 Metern einen neuen Verlauf.
Die jetzige Trasse des Entwässerungsstollens ist gestört, da der Boden sich aufgrund der Uransuche in den 1950er Jahren abgesenkt hat. Seitdem müssen Pumpen das Wasser an dieser Stelle in die Höhe befördern. Das soll künftig entfallen.
Erfahrene Leute gehen in Rente
Der Südumbruch ist nicht nur das aufwändigste Projekt in Bad Schlema, sondern das wichtigste im ganzen Altkreis. Und es ist von entscheidender Bedeutung, dass es jetzt angepackt wurde. "In einigen Jahren hätten wir dafür nicht mehr die Fachleute", sagt Wismut-Pressesprecher Frank Wolf. Der Wismut gehen die Bergleute aus. Was im ersten Moment wie ein schlechter Witz klingt, ist eine logische Folge der Firmenphilosophie. "Wir machen uns selbst überflüssig", so Wolf. Mit dem Bergbau ist es seit 20 Jahren vorbei. Seither sind die Mitarbeiter damit beschäftigt, die zum Teil radioaktiven Hinterlassenschaften des Uranbergbaus zu beseitigen, Gruben zu sichern, Halden zu sanieren, belastetes Abwasser zu reinigen und vieles mehr. "Dazu braucht man nicht unbedingt Bergleute, auch wenn es wünschenswert wäre", so Wolf. Und von den erfahrenen Kumpel aus der Zeit des aktiven Uranbergbaus gehen mehr und mehr in Rente.
Jahr für Jahr werden die Arbeiten unter Tage weniger und jene über Tage mehr. Dieser Trend setzt sich 2013 im Raum Aue-Schwarzenberg fort. Zwar wird mit Bohrungen die Sicherheit oberflächennaher Grubenbaue untersucht - und die Stollen gegebenenfalls untertägig gesichert. Doch im Vergleich zu anderen Aufgaben fällt das kaum ins Gewicht. 16Millionen Euro gibt die Wismut im laufenden Jahr im Altkreis aus. Der Löwenanteil - neben dem Südumbruch - geht für die Arbeit an den Halden drauf. Eines des Hauptgebiete ist die Halde 371. Das riesige Areal ist zum Großteil bereits profiliert und abgedeckt. Dieses Jahr stehen vorrangig der Wege- und Wasserbau auf dem Programm. Auf einem Teil wird gerodet.
Abraum muss noch in die Halde
Auf den Halden 309 und 310 geht die Arbeit ebenfalls weiter. Genau wie beim großen Bruder 371 werden sie dieses Jahr noch nicht zu Ende gebracht. "Auf der 309 beginnen wir mit der Abdeckung", so Wolf. Abgeschlossen werden kann dies noch nicht. Denn der Abraum des Südumbruchs muss dort noch Platz finden. Von der Halde wird außerdem ein Rohr verlegt, um die Sickerwässer zur Wasserbehandlungsanlage an die Mulde zu bringen. Umgebaut werden muss diese deswegen aber nicht. "Da kommen ja nur wenige Kubikmeter pro Stunde an", sagt der Wismut-Pressesprecher. "Das fällt überhaupt nicht ins Gewicht."
Umgebaut werden muss dagegen die Wasserbehandlungsanlage in Pöhla. Das zurzeit verwendete Verfahren hat sich nicht bewährt.
(Freie Presse 24.2.2013)
Glück Auf
Horst