Trusetal
Verfasst: So. 23. Sep 12 8:49
GVV lässt zwei uralte Stollen im Revier Trusetal sichern
Was fast wie eine Autobahnbaustelle ausschaut, ist tatsächlich nur die Sicherung eines alten Stollens.
Brotterode-Trusetal - Aus dem Wiesengrund an der Landstraße zwischen Trusetal und Bairoda ertönt seit einigen Wochen Baulärm. Bagger haben sich in die Erde eingegraben, große Trommelfahrzeuge bringen angerührten Beton. Gleichwohl handelt es sich weder um eine Straßenbaustelle, noch entsteht ein Loch, sondern zwei uralte Stollen werden verwahrt. Der Michelstollen, den Bergleute vor rund 300 Jahren in die Erde trieben sowie der 110 Jahre alte Bertholdstollen.
Seit längerer Zeit seien dort kleinere Einbrüche festgestellt worden, sagte Michael Klein, einer der Geschäftsführer der Firma Berg und Bau Trusetal, die unter anderem mit der Sicherung von alten Bergwerken ihr Geld verdient. Die Gesellschaft zur Verwahrung und Verwertung von stillgelegten Bergwerksbetrieben (GVV) hatte den Trusetaler Spezialisten den Auftrag erteilt.
Gleichwohl bauen die Experten auf alte Risse. Die unterirdischen Gängen sind seit Jahrhunderten kartiert. Und obendrein förderten alte Bergleute ihr Insiderwissen zutage. "Wir haben uns mit den Leuten unterhalten. Der Michelstollen ist später noch einmal aufgefahren worden. Denn früher war man vor allem auf Eisenerz aus und nicht nach Schwerspat. Der war erst später verwertbar", so Keilhold.
Doch nicht alle Details waren in den alten Karten genau vermerkt. So sollte sich der Michelstollen, auf das Jahr 1713 datiert, eigentlich zehn Meter unter der Erde befinden, lag aber mit sechs bis sieben Metern deutlich flacher.
Zwischen Bertholdstollen und Oberfläche liegen zumindest im Außenbereich rund zwölf Meter. Der Gang führt allerdings unter der Straße durch. Das Straßenbauamt Südwestthüringen sei informiert, so der Experte.
Schätze sind bei den Arbeiten nicht zutage gefördert worden, auch das Bernsteinzimmer wurde nicht entdeckt. Dafür bot die unterirdische Welt, in die seit Menschendenken kein Lichtstrahl gefallen ist, etwas für Kenneraugen: Mineralische Adern und die Spuren der Werkzeuge, mit denen sich die Hauer durch den Berg gearbeitet hatten. Ein Teil der Stollen ist unterdessen mit Beton plombiert, Mutterboden aufgetragen und Samen gesät. Dort werden schon 2013 wieder Kühe ihr Gras rupfen.
Quelle Freies Wort / insuedthueringen.de
http://www.insuedthueringen.de/lokal/sc ... 50,2124584
Was fast wie eine Autobahnbaustelle ausschaut, ist tatsächlich nur die Sicherung eines alten Stollens.
Brotterode-Trusetal - Aus dem Wiesengrund an der Landstraße zwischen Trusetal und Bairoda ertönt seit einigen Wochen Baulärm. Bagger haben sich in die Erde eingegraben, große Trommelfahrzeuge bringen angerührten Beton. Gleichwohl handelt es sich weder um eine Straßenbaustelle, noch entsteht ein Loch, sondern zwei uralte Stollen werden verwahrt. Der Michelstollen, den Bergleute vor rund 300 Jahren in die Erde trieben sowie der 110 Jahre alte Bertholdstollen.
Seit längerer Zeit seien dort kleinere Einbrüche festgestellt worden, sagte Michael Klein, einer der Geschäftsführer der Firma Berg und Bau Trusetal, die unter anderem mit der Sicherung von alten Bergwerken ihr Geld verdient. Die Gesellschaft zur Verwahrung und Verwertung von stillgelegten Bergwerksbetrieben (GVV) hatte den Trusetaler Spezialisten den Auftrag erteilt.
Gleichwohl bauen die Experten auf alte Risse. Die unterirdischen Gängen sind seit Jahrhunderten kartiert. Und obendrein förderten alte Bergleute ihr Insiderwissen zutage. "Wir haben uns mit den Leuten unterhalten. Der Michelstollen ist später noch einmal aufgefahren worden. Denn früher war man vor allem auf Eisenerz aus und nicht nach Schwerspat. Der war erst später verwertbar", so Keilhold.
Doch nicht alle Details waren in den alten Karten genau vermerkt. So sollte sich der Michelstollen, auf das Jahr 1713 datiert, eigentlich zehn Meter unter der Erde befinden, lag aber mit sechs bis sieben Metern deutlich flacher.
Zwischen Bertholdstollen und Oberfläche liegen zumindest im Außenbereich rund zwölf Meter. Der Gang führt allerdings unter der Straße durch. Das Straßenbauamt Südwestthüringen sei informiert, so der Experte.
Schätze sind bei den Arbeiten nicht zutage gefördert worden, auch das Bernsteinzimmer wurde nicht entdeckt. Dafür bot die unterirdische Welt, in die seit Menschendenken kein Lichtstrahl gefallen ist, etwas für Kenneraugen: Mineralische Adern und die Spuren der Werkzeuge, mit denen sich die Hauer durch den Berg gearbeitet hatten. Ein Teil der Stollen ist unterdessen mit Beton plombiert, Mutterboden aufgetragen und Samen gesät. Dort werden schon 2013 wieder Kühe ihr Gras rupfen.
Quelle Freies Wort / insuedthueringen.de
http://www.insuedthueringen.de/lokal/sc ... 50,2124584