Das Kreuz am Stollenmundloch
Verfasst: Sa. 25. Aug 12 22:02
An anderer Stelle wurde nach Kreuzen über dem Stollenmundloch gefragthttp://forum.untertage.com/viewtopic.php?f=19&t=6097.
Dieses Thema passt besser hierher, ins Spezialforum Bergmännische Zeichen.
Wie schon von Schlacke angeführt gibt es eine Reihe bildlicher Darstellungen von Kreuzen über Stollenmundlöchern. Es ist mir nicht möglich hier Bilder hochzuladen, doch wenn man nach Bildern aus dem Schwazer Bergbuch googelt, findet man eine Menge solcher Abbildungen.
Aus einem Gesuch an den Landesfürsten von Tirol um das Jahr 1472 (das Schreiben ist ohne Datum) staummt folgender Auszug: er "solte gen, auf Vollmasteyr und solt aufstecken ain kreuz auf ein grub" (Aus: Max R. von Wolfstrigl-Wolfskron, -Die Baue des Berggerichtes an der Etsch 1472-1659)
Ob in diesem Fall das Kreuz über dem Stollenmundloch gemeint ist oder ob es sich um einen ähnlichen Brauch handelt, wie er in der Bergordnung von Massa Marittima geschildert wird, sei dahingestellt.
Ich übersetze nachfolgend frei aus dem Werk von Sergio Baldinacci und Gilberto Fabretti, L'arte della coltivazine del rame e dell'argento a Massa Marittima nel XIII secolo.
Der 1. Artikel der Bergordnung von Massa Marittima:
"Zuerst sei festgehalten, dass jeder einen neuen Schurf auf Kupfer im Gebiet der Stadt Massa beginnen darf. Dies soll er durch Errichten eines Kreuzes anzeigen, was ihm den Schurf für drei Tage in Recht hällt.
Der Schurf gilt damit als abgesteckt, wenn er auch noch keine halbe Elle unter der Erdoberfläche ist.
Wenn jener, der das Kreuz aufgestellt hat, noch keine Arbeiten während der drei Tage verrichtet oder verrichten lassen hat, wird sein Abstecken nicht berücksichtigt. In diesem Fall verfällt Sein Recht..."
Ein Bild, das dazu passt, finden wir wiederum im Schwazer Berguch: In der Nähe eines aufgepflanzten Kreuzes beginnt ein Knappe mit einem Schurf. (nach Bilder/Schwazer Bergbuch googlen...)
Meiner Meinung nach handelt es sich bei beiden "Kreuzzeichen" um eine "In Besitznahme": Durch die Errichtung eines Kreuzes besetzt der Erzsucher den betreffenden Ort, bzw. eine (aufgelassene) Grube. Ähnlich wurde es auch von den Endteckern in der Seefahrt gehandhabt...
Glück Auf
Monni
Dieses Thema passt besser hierher, ins Spezialforum Bergmännische Zeichen.
Wie schon von Schlacke angeführt gibt es eine Reihe bildlicher Darstellungen von Kreuzen über Stollenmundlöchern. Es ist mir nicht möglich hier Bilder hochzuladen, doch wenn man nach Bildern aus dem Schwazer Bergbuch googelt, findet man eine Menge solcher Abbildungen.
Aus einem Gesuch an den Landesfürsten von Tirol um das Jahr 1472 (das Schreiben ist ohne Datum) staummt folgender Auszug: er "solte gen, auf Vollmasteyr und solt aufstecken ain kreuz auf ein grub" (Aus: Max R. von Wolfstrigl-Wolfskron, -Die Baue des Berggerichtes an der Etsch 1472-1659)
Ob in diesem Fall das Kreuz über dem Stollenmundloch gemeint ist oder ob es sich um einen ähnlichen Brauch handelt, wie er in der Bergordnung von Massa Marittima geschildert wird, sei dahingestellt.
Ich übersetze nachfolgend frei aus dem Werk von Sergio Baldinacci und Gilberto Fabretti, L'arte della coltivazine del rame e dell'argento a Massa Marittima nel XIII secolo.
Der 1. Artikel der Bergordnung von Massa Marittima:
"Zuerst sei festgehalten, dass jeder einen neuen Schurf auf Kupfer im Gebiet der Stadt Massa beginnen darf. Dies soll er durch Errichten eines Kreuzes anzeigen, was ihm den Schurf für drei Tage in Recht hällt.
Der Schurf gilt damit als abgesteckt, wenn er auch noch keine halbe Elle unter der Erdoberfläche ist.
Wenn jener, der das Kreuz aufgestellt hat, noch keine Arbeiten während der drei Tage verrichtet oder verrichten lassen hat, wird sein Abstecken nicht berücksichtigt. In diesem Fall verfällt Sein Recht..."
Ein Bild, das dazu passt, finden wir wiederum im Schwazer Berguch: In der Nähe eines aufgepflanzten Kreuzes beginnt ein Knappe mit einem Schurf. (nach Bilder/Schwazer Bergbuch googlen...)
Meiner Meinung nach handelt es sich bei beiden "Kreuzzeichen" um eine "In Besitznahme": Durch die Errichtung eines Kreuzes besetzt der Erzsucher den betreffenden Ort, bzw. eine (aufgelassene) Grube. Ähnlich wurde es auch von den Endteckern in der Seefahrt gehandhabt...
Glück Auf
Monni