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Hunt im Tagebau Welzow-Süd

Verfasst: Fr. 04. Mai 12 12:56
von Fahrsteiger
Bergleute finden in Welzow-Süd Hunt in der Kohle
Keine Aufarbeitung / Transportwagen soll im Originalzustand ausgestellt werden
Welzow Bergleute des Unternehmens Vattenfall Europe haben im Tagebauvorschnitt Welzow-Süd einen originalen Hunt ausgegraben. Das etwa einen Meter lange Gefährt diente einst dem Abtransport der unter Tage gewonnenen Kohle per Kettenbahn.
Die Bergleute haben im Zuge des Tagebaufortschritts diese ehemalige Strecke in der Kohle angeschnitten. Aus Sicherheitsgründen traut sich aber niemand hinein.
Nach Angaben des Brandenburgischen Landesamtes für Denkmalpflege ist das Fahrzeug, von dem einst in der Lausitz hunderte existierten, im Lauchhammerwerk gebaut worden. Das konkrete Baujahr sei nicht mehr bestimmbar. "Es handelt sich um den Zeitabschnitt zwischen 1890 und 1937", sagt Dr. Eberhard Bönisch aus dem Bereich Braunkohlenarchäologie der Behörde. Der Hunt war in der damaligen Grube Mariannenglück, die die Brikettfabrik Kausche mit Kohle belieferte, im Einsatz. Derzeit wird das komplette Gelände im Zuge des Tagebaufortschritts Welzow-Süd überbaggert.
"Allerdings hat das Schaufelrad des Baggers den Hunt beschädigt", bedauert Bergmann Klaus Männig. Per Unimog sei das historische Gefährt zum Welzower Stützpunkt des Landesamtes abtransportiert worden.
Eine Aufarbeitung soll es indes nicht geben. "Wir haben schon genug Hunte, die restauriert worden sind. Deshalb wird beabsichtigt, den Welzower Fund im Originalzustand zu präsentieren", kündigt Eberhard Bönisch an. Mittelfristig soll eine Ausstellung zur Braunkohlenarchäologie aufgebaut werden. Wo und ab wann diese zu sehen sein wird, sei bislang noch offen.
Das Brandenburgische Landesamt für Denkmalpflege engagiert sich bereits seit Jahren in den Tagebauen der Region. Besonderer Wert werde auf eine fruchtbare Zusammenarbeit mit Vattenfall Europe gelegt. "Wir haben alle Mitarbeiter informiert, auf eventuelle Funde zu achten und uns zu informieren", so Bönisch.
Glück Auf
Horst