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Verwendung von Wismut

Verfasst: Mo. 26. Mär 12 9:24
von Nobi
Im Zusammenhang mit reichen Silberfunden in Schneeberg wird für das Jahr 1467 auch die "Alte Wismutzeche" erwähnt. Es ist daher denkbar, dass es dort bereits Mitte des 15. Jahrhunderts Bergbau auf Wismuterze gegeben könnte. Jetzt ist die Frage, für was das Wismut verwendet wurde. Eine Möglichkeit wäre als Letternmetall für den langsam aufkommenden Buchdruck. Gab es noch weitere denkbare Verwendungszwecke in der damaligen Zeit?

Re: Verwendung von Wismut

Verfasst: Mo. 26. Mär 12 10:24
von markscheider
Mir ist weiter nur die Verwendung als Arznei bekannt.

Re: Verwendung von Wismut

Verfasst: Mo. 26. Mär 12 11:10
von Uran
Wismut wurde sicher als Letternmetall verwendet. Ob bewußt oder durch Zufall ist nicht bekannt. Es wird heute mit 1% beim Letternmatall verwendet. 1450 sah man Wismut als eine Variante des Antimons an, das hauptsächlich als Letternmetall verwendet wird. Als Medizin in der Homöopathie beschreibt es Paracelsus. Der wurde ja aber erst 1493 geboren. Es wurde lange Zeit bei der Behandlung vo Syphilis verwendet. Die wurde aber erst 1493 erstmalig beschrieben.

Re: Verwendung von Wismut

Verfasst: Mo. 26. Mär 12 11:20
von Schlacke
Wismut als Malfarbe:

http://www.rkk.ar.tum.de/fileadmin/medi ... l-2004.pdf

oder: Deggeler, S.: Wismut und die Geschichte der Malerei; in: Restauro, Jg. 1963, H. 2, S. 33-38 (München)

Glückauf!

Elmar Nieding

Re: Verwendung von Wismut

Verfasst: Mo. 26. Mär 12 11:43
von Uran
Habe ich vergessen. Ja, du hast recht. Wismut wurde auch als Farbe verwendet, und als Zusatz zur Tinte beim schreiben, um eine schöne glänzende Schrift zu erreichen.

Re: Verwendung von Wismut

Verfasst: Mo. 26. Mär 12 15:19
von Schlacke
Noch ein konkreter Hinweis:

Lippmann, E.: Die Geschichte des Wismuts zwischen 1400 und 1800. Ein Beitrag zur Geschichte der Techno- logie und Kultur, Berlin/Springer: 1930, 42 S.
digital:
http://publikationen.ub.uni-frankfurt.d ... ocId/17270

Glückauf!

Elmar Nieding

Re: Verwendung von Wismut

Verfasst: Mo. 26. Mär 12 17:55
von Uran
:meister:

Sehr gute Sache. Eine entgültige Erklärung gibt aber leider auch dieses Buch nicht, wie der Autor selber bemerkt. Die 210 m Teufe der Wismutzeche um 1480 haben mit Sicherheit nichts mit der Wismutförderung zu tun, sondern mit dem Großen Silberfall von 1476. Schließlich liegt die Alte Wismutzeche nur etwa 50 m von der Neuen Fundgrube entfernt, auf der schon 1471 ein reicher Silbererzfall gefunden wurde. Auch muß man die Teufangaben sehr mit Vorsicht genießen.

Re: Verwendung von Wismut

Verfasst: Di. 27. Mär 12 22:47
von Ludewig
Ein weiterer Gedanke wäre da noch das Töpferhandwerk. Das war in jeder Hochkultur besonders ausgeprägt und sehr markant in den Gestaltungsformen, wie auch den verwendeten Farbvariationen und Muster. Die verschiedenfarbigen Glasuren für die Keramik werden aus Metalloxiden hergestellt. Es ist durchaus denkbar das man über diese Schiene rein experimentell an andere Verwendungsmöglichkeiten der Materialien (Metalle) herankam, so auch für Wismut. Leider habe ich in meinem Buchbestand zu diesem Thema keine Literatur vorhanden und kann dies nur als Vermutung äußern.

Glück auf! Lutz Mitka

Re: Verwendung von Wismut

Verfasst: Fr. 30. Mär 12 11:52
von Wolfger
Glück Auf!
Habe mal gerade in Agricola`s "De Natura Fossilium" nachgeschaut.
Darin wird bestädigt, dass zu seiner Zeit in dieser Grube Wismut abgebaut wurde (aschgraues Blei).
Neben der Herstellung von Trinkgefäßen zusammen mit Zinn und Blei (weil es den Wein nicht verfärbt)
wird erwähnt, dass eine Mischung aus Antimon und Wismut zur Letternherstellung für den Buchdruck verwendet wurde.
Wers nachlesen will, im 8. Buch im mittleren Teil unter der Beschreibung der Bleiarten.
Ich hoffe ich konnte Helfen.
Glück Auf!