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Lageskizze mit unbekanntem Zeichen
Verfasst: Sa. 29. Okt 11 10:08
von Amer
Hallo,
ich benötige mal wieder den geballten Sachverstand dieses Forums.
Ich habe eine alte Wismut-Lageskizze, auf der ein Symbol zu sehen ist, das einige Forscher als Zeichen für einen verwahrten/gesicherten Schacht oder ein verfülltes Lichtloch deuten. Das könnte hinkommen, sicher bin ich mir aber nicht, weil keine Ahnung von solchen Zeichen habe.
Was haltet ihr davon?
Re: Lageskizze mit unbekanntem Zeichen
Verfasst: Sa. 29. Okt 11 10:42
von markscheider
Also ohne genauere Angaben zu der "Lageskizze" läßt sich daß nicht beantworten.
Allgemein: Zeichen für einen abgeworfenen Schacht ist S&E auf dem Kopf stehend, bei verwahrt sollte (im Rißwerk) noch Verwahrungsdatum, Höhenangaben und Verfüllmaterial stehen.
Das Kreuz auf der Skizze _könnte_ ein verunglücktes Schlägel und Eisen sein, aber ich halte das für unwahrscheinlich, denn ich sehe zwar die Helme, es fehlen aber die kleinen Haken, die den Schlägel und das Eisen darstellen. Und das wäre einem Wismut-Mitarbeiter mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht passiert.
Außerdem - was soll ein Schacht in einem Wasserhochbehälter?
Re: Lageskizze mit unbekanntem Zeichen
Verfasst: Sa. 29. Okt 11 11:04
von Amer
Danke für die rasche Antwort. Jetzt ist mir zumindest klar, wie die halbwegs Bergbaukundigen bei uns zu ihrer Vermutung kamen.
Die Sache mit dem Hochbehälter ist die: Es steht seit langem die Vermutung im Raum, dass dieser Hochbehälter ganz bewusst über dem alten Schacht platziert worden ist, um diesen "verschwinden" zu lassen. Daher die Spekulationen ...
Re: Lageskizze mit unbekanntem Zeichen
Verfasst: Sa. 29. Okt 11 18:07
von Nobi
Amer hat geschrieben:Die Sache mit dem Hochbehälter ist die: Es steht seit langem die Vermutung im Raum, dass dieser Hochbehälter ganz bewusst über dem alten Schacht platziert worden ist, um diesen "verschwinden" zu lassen. Daher die Spekulationen ...
Irgendwie werde ich den Verdacht nicht los, dass die "Spekulationen" irgendwas mit den Leuten zu tun hat, die im Erzgebirge nach fossilem Harz und andererm Zeugs suchen ...
Re: Lageskizze mit unbekanntem Zeichen
Verfasst: Sa. 29. Okt 11 18:57
von Amer
Da liegst Du völlig richtig.
Re: Lageskizze mit unbekanntem Zeichen
Verfasst: Sa. 29. Okt 11 23:38
von Ludewig
Um die Sache mal auf den Punkt zu bringen. Hier geht es einfach um die Suche nach dem Bernsteinzimmer oder ähnlichen Kunstschätzen. Dabei wandelt man auf den Pfaden von Dietmar Reimann, einst einer der Schatzsucher im Poppenwald unweit Hartenstein. Als Vorlage für die erneute Suche dienen wohl die Bücher von Reimann ("Bernsteinzimmer-Komplott" und "Das versteckte Königreich") oder "neue Erkenntnisse" eben verstorbener Augenzeugen. Der erwähnte Hochbehälter befindet sich bei Wildbach. 1953 soll dieser Behälter durch die Wismut auf einem alten Schacht zur Trinkwasserversorgung der Umgebung errichtet worden sein.
Glück auf! Lutz Mitka
Re: Lageskizze mit unbekanntem Zeichen
Verfasst: So. 30. Okt 11 7:30
von markscheider
Na dann ist das natürlich klar: das Kreuz bezeichnet die Lage des Bernsteinzimmers.
Re: Lageskizze mit unbekanntem Zeichen
Verfasst: So. 30. Okt 11 8:59
von Amer
Im Großen und Ganzen hauen eure Vermutungen hin.
Die Wasserbehälter-Sache ist ein alter Hut. Die Sache mit dem Zeichen, das einen verwahrten Schacht kennzeichnen soll, auch (Die Skizze samt Zeichen war öffentlich nicht sehr bekannt, doch Reimann stützte sich darauf). Ich wollte dieses Detail einfach mal von Außenstehenden unvoreingenommen bewerten lassen.
Interessant ist, dass die Wismut über ihren Wasserbehälter keine Unterlagen hat. Was man über den Bau wissen will, muss man bei alten Wismut-Leuten erfragen, die sich noch an das eine oder andere erinnern.
Wer sich für das Thema interessiert: Gerade ist ein neues Buch zum Thema Schatzsuche im Poppenwald erschienen, das deutlich über Reimanns Theorien hinausgeht und alle gängigen Thesen vorstellt und bewertet, freilich ohne dass der Autor eine endgültige Lösung anbietet.
http://www.chemnitzer-verlag.de/BUECHER/7787983.php
Re: Lageskizze mit unbekanntem Zeichen
Verfasst: So. 30. Okt 11 9:59
von Nobi
Wenn in der DDR ein solches "Depot" bekannt gewesen wäre, dann würde sich mit ziemlicher Sicherheit jetzt nichts mehr darin befinden. Entweder man hätte das Ganze medienwirksam "ausgeschlachtet" und für Propaganda-Zwecke benutzt, oder alles klammheimlich mit Hilfe der KoKom des Herrn Alexander Schalck-Golodkowski in alle Welt verkauft, um sich Devisen zu besorgen.
Re: Lageskizze mit unbekanntem Zeichen
Verfasst: So. 30. Okt 11 10:01
von hungerlieb
Wenn 1953 eine Baubdokumentation eines Wasserbehälters nicht richtig abgeheftet wurde oder (später )verloren ging etc. würde ich da nicht zu viel hinein interpretieren, sowas passiert...auch kann sie den späteren Betreiber/Nuter übergeben worden sein.
Re: Lageskizze mit unbekanntem Zeichen
Verfasst: So. 30. Okt 11 13:13
von Claudia S.
Dabei weiß doch mittlerweile jeder, dass das Bernsteinzimmer im Untertagedepot bei Halberstadt liegt, in Sachsen lagert es auch noch ein paar mal (Deutschneudorf...). Und in Deutschland gibt es bestimmt noch Orte, wo es zu finden ist
!
Kann man es sich aussuchen, welches das richtige ist? Oder einigt man sich irgendwann darauf, dass es weg ist, verbrannt?! Aber interessant, dass es immer wieder Menschen gibt, die sich daran klammern, Schätze zu finden.
Re: Lageskizze mit unbekanntem Zeichen
Verfasst: So. 30. Okt 11 15:39
von Amer
Klar, alles richtig. Viele Schatzsucheaktionen, auch die im Poppenwald, laufen immer unter der großen Überschrift "Suche nach dem Bernsteinzimmer". Deshalb gibt es so viele angebliche Versteckorte ... Gerade zum Poppenwald gibt es aber Theorien und Hinweise, die teilweise überhaupt nichts mit dem BZ zu tun haben. Diese sind in der Öffentlichkeit bislang bloß kaum bekannt geworden. Ausgangspunkt aller Überlegungen ist dabei immer eine (vermutliche) Geheimoperation, die sich im März/April 1945 in diesem Wald abgespielt hat, und für die es eine Reihe von Zeitzeugenhinweisen gibt. Nur: Womit das Ganze zu tun hatte, das weiß niemand. Für Herrn Reimann ging es eben um das Bernsteinzimmer und den Hohenzollernschatz, für andere ging es um andere Dinge. Worum es wirklich ging, wissen nur die damals Beteiligten, und die dürften mittlerweile alle tot oder dement sein. Was ich damit sagen will: Das Bernsteinzimmer gibt eine tolle Schlagzeile ab, damit hat es sich dann aber auch.
Und was das Bekanntwerden eines solchen Depots in der DDR anbelangt: Natürlich hätten die es ausgeschlachtet. Sie haben es nicht, denn sie haben nichts gefunden. Die Stasi-Suchgruppe unter Paul Enke war im Westerzgebirge aber straff zugange und hatte ihre Untersuchungen nicht abgeschlossen, als Enke starb. Als die Truppe dann reorganisiert war, war die Wende da, und die Stasi-Suche beendet. Es ist also nicht so, dass die schon alles abgehakt hatten. Auch der Poppenwald war ins Visier der Stasi geraten, aber noch nicht untersucht worden. Der Herr Reimann ist ja dem Hinweis eines ehemaligen Stasi-Mannes nachgegangen, als er dort zu buddeln anfing.
Das heißt nun nicht, dass da auf jeden Fall etwas ist. Aber spannend ist die Sache allemal. Und wie gesagt: Die Sperrung des Waldes im Frühjahr 1945 und die Anwesenheit einer Einheit der Organisation Todt, für die es Belege gibt, lässt Raum für berechtigte Spekulationen. Das obengenannte Buch stellt nun erstmals alle gängigen Spuren, Hinweise und Theorien vor, sodass sich jeder selbst eine Meinung bilden kann.
Re: Lageskizze mit unbekanntem Zeichen
Verfasst: So. 30. Okt 11 21:04
von MichaP
müssen wir diese diskussion hier führen.
wenn ich den ganzen kram und stichworte wie reimann, stasi, todt und co. hier lese wird mir übel und ich komme nicht umher zu bitten: VERSCHONT UNS DAVOR!
schatzsuche, vielleicht noch verschörungstheorien und alles umher ist nicht das thema dieser plattform. war es nie und soll es auch nicht werden. die frage mit bergbaubezug wurde benatwortet, alles andere bitte irgendwo anders abladen!
danke.
Re: Lageskizze mit unbekanntem Zeichen
Verfasst: So. 30. Okt 11 22:22
von Amer
Klar, ich habe diese Diskussion nicht losgetreten. Ich war nur so höflich, zu antworten, nachdem einer von euch so höflich war, mir weiterzuhelfen.