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Die Wismut plant den Verkauf von Uran

Verfasst: Fr. 12. Aug 11 19:29
von Fahrsteiger
Wismut plant Verkauf von 50 Tonnen Uran
Der ehemalige Aufbereitungsbetrieb in Seelingstädt. Hier wurden einst die Uranerze aus Culmitzsch, Lichtenberg, Schmirchau, Königstein, Paitzdorf, Beerwalde, Freital, Drosen und Aue zu Yellow Cake verarbeitet. Heute geht das Produkt nach Tschechien. Foto: Wismut GmbH Der ehemalige Aufbereitungsbetrieb in Seelingstädt. Hier wurden einst die Uranerze aus Culmitzsch, Lichtenberg, Schmirchau, Königstein, Paitzdorf, Beerwalde, Freital, Drosen und Aue zu Yellow Cake verarbeitet. Heute geht das Produkt nach Tschechien. Foto: Wismut GmbH
Das Bundesunternehmen Wismut GmbH wird in diesem Jahr voraussichtlich 50 Tonnen Uran verkaufen und damit zwei Millionen Euro erlösen. Das geht aus der Antwort auf eine kleine Anfrage des Ostthüringer Bundestagsabgeordneten Ralph Lenkert und seiner Fraktion Die Linke an die Bundesregierung hervor.
Gera/Königsee. Danach hat das Unternehmen seit 1991 im Zuge der Sanierung am Standort im sächsischen Königstein insgesamt 3089 Tonnen Uran gewonnen und Erlöse in Höhe von 67 Millionen Euro eingefahren. Die Einnahmen, so heißt es in dem Antwortschreiben des Bundeswirtschaftsministeriums, fließen in die Sanierung und senken damit die Zuwendungen des Bundes.
In Königstein wurde zu DDR-Zeiten das Uran in einem chemischen Prozess untertage aus dem Gestein gewaschen. Dafür wurde schwefelsaures Wasser in den Berg gepresst. Bei der Sanierung der Hinterlassenschaften fällt bis heute kontaminiertes Wasser an, aus dem das Material abgeschieden wird. Eine Alternative zum Verkauf wäre, das Resterz zu binden - beispielsweise in Zement - und es in Königstein auf Halde zu legen, heißt es aus dem Unternehmen.
Frühzeitig und aufgrund von Studien hatte sich das Unternehmen zur Verwertung entschlossen. Bereits 1991 wurden 78 Tonnen Uran gewonnen. Käufer sei die US-amerikanische Firma Nuclear Fuels Corporation. Abnehmer das staatliche Unternehmen Diamo in der Tschechischen Republik. Gehandelt wird das Material als Yellow Cake. Das pulverförmige Gemisch gilt als Ausgangsstoff für die Herstellung von Brennelementen.
Der Handel mit der radioaktiven Lieferung werde von der Europäische Atomgemeinschaft Euratom überwacht, informiert die Wismut GmbH auf Nachfrage. Deshalb erfolge durch das Unternehmen selbst keine weitere Recherche über die Verwendung.
Die austretende Wassermenge und damit die Menge des Uranproduktes schwankt je nach Flutungsstand. Im Vorjahr waren nur 7,5 Tonnen gewonnen worden, 1996 dagegen 603 Tonnen. Die Sanierung in Königstein soll 2026 abgeschlossen sein. Die Urangewinnung sei bei der Wismut kein Tabuthema, aber auch keines, das man in den Vordergrund stelle, hieß es.
Glück Auf
Horst