Asse und kein Ende
Verfasst: Di. 12. Jul 11 20:31
Deponie Asse
Lagert Hitlers Atommüll im Salzbergwerk?
Dienstag, 12.07.2011, 17:08
dpa Ist hier der Atommüll der Nazis gelagert?
Im ehemaligen Salzbergwerk Asse soll radioaktives Material aus der NS-Zeit eingelagert worden sein. Das geht aus einem wieder aufgetauchten Zeitungsbericht hervor. Das Material soll aus der Atombombenforschung stammen.
Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) äußerte sich zurückhaltend zu den Berichten. „Es liegen derzeit keine Erkenntnisse über Abfälle in der Asse aus Forschungen der Nationalsozialisten vor“, sagte BfS-Sprecher Werner Nording am Dienstag in Salzgitter. Ob eingelagertes Material bei der Entwicklung einer Atombombe angefallen sei, lasse sich auf Grundlage der vorliegenden Aufzeichnungen nicht beantworten.
Der Bericht der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“ vom 29. Juli 1974, der die Diskussion um den Nazi-Atommüll anheizte, zitiert den damaligen stellvertretenden Asse-Betriebsleiter mit der Aussage, dass 1967 „als erstes radioaktive Abfälle aus dem letzten Krieg versenkt“ worden waren. Es habe sich dabei um Uranabfälle gehandelt, „die bei der Vorbereitung der deutschen Atombombe anfielen“.
Auch Uran in der Asse eingelagert
Diese Abfälle „mussten wir nämlich aus Betonbunkern in der Nähe von München herausholen, wo sei seinerzeit deponiert worden waren“, berichtet der Asse-Mitarbeiter in dem Artikel. Die Nationalsozialisten hatten in den letzten Jahren des Zweiten Weltkriegs mit Hochdruck an der Entwicklung einer eigenen Atombombe gearbeitet. Das Vorhaben scheiterte wegen fehlender Rohstoffe und der Emigration führender deutscher Kernphysiker ins Ausland.
Die dem BfS vorliegenden Unterlagen schließen eine Einlagerung von Atommüll aus der NS-Zeit zumindest nicht aus. Aus der Dokumentation, die der bis Ende 2008 verantwortliche Asse-Betreiber „Helmholtz Zentrum München“ dem BfS übergeben habe, gehe in der Regel nicht hervor, wo und warum eingelagerte Abfälle entstanden seien. „Fakt ist, dass in der Asse auch Uran eingelagert wurde“, sagte BfS-Sprecher Nording weiter.
Grüne fordern Veröffentlichung aller Asse-Unterlagen
Auf den alten Zeitungsbericht über NS-Atommüll in der Asse war die ehemalige Vorsitzende der Bürgerinitiative Lüchow-Dannenberg, Marianne Fritzen, bei Archivarbeiten gestoßen. Fritzen leitete den Bericht an den Vorsitzenden der Grünen-Landtagsfraktion in Hannover, Stefan Wenzel weiter.
Wenzel bekräftige die Forderung nach Veröffentlichung aller Asse-Unterlagen. Dem Asse-Untersuchungsausschuss des niedersächsischen Landtags stehen weiter noch nicht alle angeforderten Dokumente zur Verfügung. Das betreffe unter anderem Akten des Bundeskanzleramtes, des vormaligen Kernforschungszentrums Karlsruhe und der Euratom. „Ich gehe davon aus, dass sich in diesen Papieren noch etwas findet“, sagte Wenzel.
Bundesamt für Strahlenschutz will alle Abfälle herausholen
Das ehemalige Salzbergwerk Asse gilt als einsturzgefährdet und droht voll Wasser zu laufen. Um die Anlage sicher zu schließen, will das BfS möglichst alle Abfälle aus dem Bergwerk herausholen. Noch in diesem Jahr wollen Experten eine erste Kammer mit Atommüll anbohren, um Informationen über den Zustand der eingelagerten Fässer zu erhalten. Von 1967 bis 1978 wurden in das Bergwerk rund 126.000 Fässer mit schwach und mittel radioaktivem Atommüll gebracht.
Glück Auf
Horst
Lagert Hitlers Atommüll im Salzbergwerk?
Dienstag, 12.07.2011, 17:08
dpa Ist hier der Atommüll der Nazis gelagert?
Im ehemaligen Salzbergwerk Asse soll radioaktives Material aus der NS-Zeit eingelagert worden sein. Das geht aus einem wieder aufgetauchten Zeitungsbericht hervor. Das Material soll aus der Atombombenforschung stammen.
Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) äußerte sich zurückhaltend zu den Berichten. „Es liegen derzeit keine Erkenntnisse über Abfälle in der Asse aus Forschungen der Nationalsozialisten vor“, sagte BfS-Sprecher Werner Nording am Dienstag in Salzgitter. Ob eingelagertes Material bei der Entwicklung einer Atombombe angefallen sei, lasse sich auf Grundlage der vorliegenden Aufzeichnungen nicht beantworten.
Der Bericht der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“ vom 29. Juli 1974, der die Diskussion um den Nazi-Atommüll anheizte, zitiert den damaligen stellvertretenden Asse-Betriebsleiter mit der Aussage, dass 1967 „als erstes radioaktive Abfälle aus dem letzten Krieg versenkt“ worden waren. Es habe sich dabei um Uranabfälle gehandelt, „die bei der Vorbereitung der deutschen Atombombe anfielen“.
Auch Uran in der Asse eingelagert
Diese Abfälle „mussten wir nämlich aus Betonbunkern in der Nähe von München herausholen, wo sei seinerzeit deponiert worden waren“, berichtet der Asse-Mitarbeiter in dem Artikel. Die Nationalsozialisten hatten in den letzten Jahren des Zweiten Weltkriegs mit Hochdruck an der Entwicklung einer eigenen Atombombe gearbeitet. Das Vorhaben scheiterte wegen fehlender Rohstoffe und der Emigration führender deutscher Kernphysiker ins Ausland.
Die dem BfS vorliegenden Unterlagen schließen eine Einlagerung von Atommüll aus der NS-Zeit zumindest nicht aus. Aus der Dokumentation, die der bis Ende 2008 verantwortliche Asse-Betreiber „Helmholtz Zentrum München“ dem BfS übergeben habe, gehe in der Regel nicht hervor, wo und warum eingelagerte Abfälle entstanden seien. „Fakt ist, dass in der Asse auch Uran eingelagert wurde“, sagte BfS-Sprecher Nording weiter.
Grüne fordern Veröffentlichung aller Asse-Unterlagen
Auf den alten Zeitungsbericht über NS-Atommüll in der Asse war die ehemalige Vorsitzende der Bürgerinitiative Lüchow-Dannenberg, Marianne Fritzen, bei Archivarbeiten gestoßen. Fritzen leitete den Bericht an den Vorsitzenden der Grünen-Landtagsfraktion in Hannover, Stefan Wenzel weiter.
Wenzel bekräftige die Forderung nach Veröffentlichung aller Asse-Unterlagen. Dem Asse-Untersuchungsausschuss des niedersächsischen Landtags stehen weiter noch nicht alle angeforderten Dokumente zur Verfügung. Das betreffe unter anderem Akten des Bundeskanzleramtes, des vormaligen Kernforschungszentrums Karlsruhe und der Euratom. „Ich gehe davon aus, dass sich in diesen Papieren noch etwas findet“, sagte Wenzel.
Bundesamt für Strahlenschutz will alle Abfälle herausholen
Das ehemalige Salzbergwerk Asse gilt als einsturzgefährdet und droht voll Wasser zu laufen. Um die Anlage sicher zu schließen, will das BfS möglichst alle Abfälle aus dem Bergwerk herausholen. Noch in diesem Jahr wollen Experten eine erste Kammer mit Atommüll anbohren, um Informationen über den Zustand der eingelagerten Fässer zu erhalten. Von 1967 bis 1978 wurden in das Bergwerk rund 126.000 Fässer mit schwach und mittel radioaktivem Atommüll gebracht.
Glück Auf
Horst