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Verfasst: So. 12. Dez 04 20:51
von Trommen
Vielleicht kann ja jemand helfen?

Ich habe versucht eine Wasserhaltungspumpe (3-stufiges System nach Bergmann um 1900) zu animieren.

http://www.foerdergerueste.de/pumpe_go.swf

Dazu habe ich folgende Frage:

Wurde in der oberen Kammer Luft über das "Schnüffelventil" angesaugt und das Medium nach dem Prinzip der Mammutpumpe (Luft-Wassergemisch) "zutage" gefördert oder wurde die Förderleistung nur mechanisch erbracht? Liege ich eventuell bei der momentanen Darstellung ohne das Mammutpumpenprinzip vollkommen falsch? (Mir scheint's jedenfalls so!!!)

Die technische Erläuterung von 1900 ist dahingehend leider nicht besonders konkret!!!

Ich will ja keine falsche Darstellung ins Netz stellen...

Gruß & Glückauf
Achim

Verfasst: So. 12. Dez 04 20:57
von Michael Kitzig (†)
so wie es aussieht, mit einiger sicherheit rein mechanisch.
sonst würde der windkessel keinen sinn machen, den man bei einem luft/wasser gemisch ja nicht unbedingt bräuchte.
ga
michael

Verfasst: So. 12. Dez 04 22:23
von Waldschrat
Sieht cool aus, aber verstehen tu ich nix. Soll der Laie das Funktionsprinzip nachvollziehen können? Was ist das Besondere an genau dieser Pumpe außer dass die Ventile auf und zu gehen, was sich ja von selbst versteht? Anschaulicher wäre es, wenn du die Bauteile nach Möglichkeit grafisch vereinfachst, die Bewegungen überzeichnest und so etwas wie eine Legende oder Beschriftung einführst (on Mouseover oder so ähnlich). Hoffe mit meiner Kritik geholfen zu haben, sollte nicht besserwisserisch sein.

Verfasst: Mo. 13. Dez 04 11:52
von Trommen
Die Frage ist vielleicht etwas unverständlich formuliert worden. Anbei deshalb ein Bild zur Veranschaulichung.

Kann mir jemand sagen, ob durch das Ventil (Zylinderventil) beim Rücklauf der Kolbenstange Luft angesaugt wurde? Ich meine ja.

Bild

Gruß & Glückauf
Achim

Verfasst: Mo. 13. Dez 04 18:22
von Oberhutmann
Bin kein Maschinenbauer aber kann es nicht ein Überdruckventil sein?

Verfasst: Mo. 13. Dez 04 18:57
von Höhlenmaier
Betreff: Technische Frage zur Wasserhaltung !
...da fällt mir nur ein: nicht so viel trinken und Zähne zusammenbeissen bis zum nächsten Klo...


GA

Ali :D :D (Sorry, aber das musste ich jetzt loswerden)

Verfasst: Do. 16. Dez 04 16:06
von wolke
hast du schon einmal dort nachgesehen. Da stellt jemand 70 animierte Pumpentypen auf CD zur Verfügung. Möglicherweise findest du da einen Anhaltspunkt:

http://www.animatedsoftware.com/ascodesc/pumpdesc.htm

Glückauf

wolke.

Verfasst: Do. 16. Dez 04 18:20
von Karlheinz_Rabas
Hallo Achim Trommen,

bei dem dargestellten Pumpenschnitt handelt es sich offensichtlich um eine sogenannte Differetialpumpe. Bei diesen Pumpen war der Ansaughub einfachwirkend und der Druckhub doppeltwirkend. Der Kolben war also als Stufenkolben ausgebildet, wobei der Querschnitt der kleinen Stufe (Ansaugstufe) in aller Regel halb so groß war wie der Querschnitt der großen Stufe (Druckstufe). Eine solche Differentialpumpe hatte dadurch eine einfache Saugwirkung, aber eine verteilte Druckwirkung. Beim Druckhub tritt nur die Hälfte des durch das Druckventil gedrückten Wassers in die Druckleitung, während die andere Hälfte in den durch die Kolbenabstufung gebildeten Ringraum strömt und erst beim nächsten Hub in die Druckleitung gedrückt wird.
In der Animation ist m.E. die Abstufung bzw. Länge des Kolbens nicht richtig dargestellt.
Die Frage nach dem Ventil ist eindeutig zu beantworten. Es ist ein Sciherheitsventil. Denn Wasser ist ein Medium das nicht komprimierbar ist und wenn ein Wasserventil einmal klemmt, würde das zur Zerstörung des Pumpengehäuses führen.

Literatur mit Beschreibungen zu den Pumpen gibt es relativ wenig. Ich verweise auf: C. Hoffmann: Lehrbuch der Bergwerksmaschinen, 5. erweiterte und verbesserte Auflage, Heidelberg 1956, Seiten 168 ff.

Glückauf
Karlheinz Rabas

Verfasst: Di. 21. Dez 04 21:05
von Karlheinz_Rabas
Ich habe noch einen Literaturhinweis:
Bergassessor Baum, Essen: Die neueste Entwicklung der Wasserhaltung sowie Versuche mit verschiedenen Pumpensystemen. Zeitschrift Glückauf, Heft 34, 1904, Seite 1005 ff. und die Fortsetzungen des Aufsatzes in den Heften 35 - 38, 49, 51 und 52, alle Jahrgang 1904,

Glückauf
Karlheinz Rabas

Verfasst: Mi. 22. Dez 04 14:55
von Trommen
Vielen Dank für die Hinweise.
Ich werde mich mal durch die Quellenangaben durcharbeiten.

Ein schönes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch in das neue Jahr.

Glückauf
Achim Trommen