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Bergwerksunglück Slowakei

Verfasst: Di. 11. Aug 09 0:20
von Fahrsteiger
Letzte Meldung vom 10.8.2009, 22:00 Uhr
Sechs getötete Bergleute und zur Zeit 14 Vermisste, das ist die bisherige Bilanz der Gasexplosion im Braunkohlebergwerk Handlova, etwa 200km nordöstlich der Hauptstadt Bratislava. Die Getöteten und Vermissten wurden während der Bekämpfung eines Grubenbrandes in einer Teufe von 330m von der Gasexplosion überrascht. Die jetzt eingesetzten Grubenwehren versuchen trotz hoher Temperaturen und schlechter Sicht den Unglücksort zu erreichen.
Glück Auf
Horst

Re: Bergwerksunglück Slowakei

Verfasst: Di. 11. Aug 09 8:49
von Fahrsteiger
Nachdem sich die Rettungskräfte bis auf 65m an den Ort der Explosion heran gearbeitet haben, konnten sechs tote Bergleute geborgen werden. Für die übrigen 14 vermissten Bergleute besteht keine Überlebungschance. Explosionsursache scheint aber nicht Methan, sondern eine Mischung aus Gasen mit dem Grundgas Kohlenmonoxyd gewesen sein.
Glück Auf
Horst

Re: Bergwerksunglück Slowakei

Verfasst: Di. 11. Aug 09 23:51
von Fahrsteiger
Am Dienstag, 11.8. 2009 um 23:00 Uhr waren 16 Leichen geborgen. Nach vier weiteren wird noch gesucht.
Glück Auf
Horst

Re: Bergwerksunglück Slowakei

Verfasst: Mi. 12. Aug 09 9:47
von Jan
Was fördern die da eigentlich? Braunkohle aus 300m Tiefe...? Ist das was besonderes?

GA Jan

Re: Bergwerksunglück Slowakei

Verfasst: Mi. 12. Aug 09 20:23
von Fahrsteiger
Braunkohle wird in vielen Ländern untertage abgebaut. In Deutschland ehemals z.B. in den Bergwerken Stolzenbach und Hirschberg. Österreich hatte ebenfalls eine lange Tradition beim untertägigen Gewinnen von Braunkohlen. Das Bergwerk Handlova baut auf Lignit, Hartbraunkohle. In Slovenien gibt es drei Bergwerksgesellschaften mit insgesamt fünf Untertage-bergwerken. Die Hornonitrianske bane Prievidza Company ( HBP ) hat eine mehr als hunderjährige Bergbaugeschichte. Heute fördern die Bergwerke Handlova und Novaky in der Region Horna Nitra. Die Abbauteufe der Gruben liegt zwischen 150 bis 450m. Die Flöze haben Mächtigkeiten von bis zu 20m. Gebaut werden die Flöze mit Streben in Bänken von oben nach unten. Die Fördermenge von HBP liegt bei etwa 2 Mill. t. Die HBP betreibt auch die Hauptrettungsstelle für die Slovakei.
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Horst

Re: Bergwerksunglück Slowakei

Verfasst: Do. 13. Aug 09 6:35
von Nobi
Auch im Gebiet um Leipzig/Zeitz war Braunkohlentiefbau weit verbreitet. Letzte Zeugen sind z. B. die Schachtanlage Paul II bei Theissen oder unser guter Schacht in Leipzig-Dölitz. In letzterem wurde der Abbau 1961 endgültig eingestellt.

Re: Bergwerksunglück Slowakei

Verfasst: Do. 13. Aug 09 11:21
von markscheider
Sagt mal, Explosion durch CO - wie funktioniert das?

Re: Bergwerksunglück Slowakei

Verfasst: Do. 13. Aug 09 14:07
von Jörn
Rein chemisch: 2CO oxydieren mit einem O2 zu 2CO2. Die CO-Konzentration muss nur entsprechend hoch sein.

Re: Bergwerksunglück Slowakei

Verfasst: Do. 13. Aug 09 22:37
von Fahrsteiger
Alle 20 Leichen des Grubenunglücks sind geborgen. Sie werden zur Gerichtsmedizin nach Martin transportiert da sie nur mit Hilfe der DNA-Analyse identifiziert werden können. Bis auf 15m sind die Grubenwehrtrupps an den vermuteten Brandherd vorgedrungen. Wegen Temperaturen von mehr als 60 Grad wurden die Arbeiten eingestellt. In den nächsten Tagen will man die Voraussetzungen dafür schaffen, dass die Ursache ermittelt werden kann. Die HBP hat entschieden, dass wegen des Unglückes Strebe und Streckenvortriebe gestundet werden. Nur die notwendigen Unterhaltungs- und Wartungsarbeiten werden ausgeführt. Von den 500 Beschäftigten des Bergwerks fuhren am Mittwoch 175 Bergleute und 56 Grubenwehrleute dreischichtig an. Auf der Frühschicht am Donnerstag verfuhren 87 Bergleute und 17 Grubenwehrleute ihre Schicht.
Glück Auf
Horst

Re: Bergwerksunglück Slowakei

Verfasst: Mi. 19. Aug 09 23:24
von Haverlahwiese
Nobi hat geschrieben:Auch im Gebiet um Leipzig/Zeitz war Braunkohlentiefbau weit verbreitet. Letzte Zeugen sind z. B. die Schachtanlage Paul II bei Theissen oder unser guter Schacht in Leipzig-Dölitz. In letzterem wurde der Abbau 1961 endgültig eingestellt.
Es gab einen Tiefbauversuch auch im Rheinischen Braunkohlenrevier, die Schachtanlage Union 103 bei Morschenich. Wegen des Gebirges aus Lockergesteines waren massive Betonausbaue erforderlich. Die Strecken wurden kürzlich im Tagebau Hambach angefahren.

Re: Bergwerksunglück Slowakei

Verfasst: Do. 20. Aug 09 7:45
von UHG
Guckt Ihr hier: http://www.banskyskanzen.sk/ Das ist das zugehörige Besucherbergwerk. Der Chef,Herr Povazan, ist auch gleichzeitig der Chef des Grubenrettungswesens. Es ist ein sehr interessantes Besucherbergwerk. Einfahrt mit Fahrdrahtlok und Mannschaftswagen. Auch eine noch aktive Kohlenwäsche gibt es dort.