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Neues Rammelberglager gefunden?
Verfasst: Mi. 17. Jun 09 9:55
von MichaP
Hallo,
ich wurde gerade auf folgendes aufmerksam gemacht, da könnte sich eine echte Sensation anbahnen...
"The large footprint of the anomalies and the gaps between the drill holes and mine adits
all allow for a deposit that is of the same size or even larger than the Rammelsberg mine."
http://scandinavian-highlands.com/index.php?id=1584
http://scandinavian-highlands.com/uploa ... nomaly.pdf
http://scandinavian-highlands.com/uploa ... C_2009.pdf
http://www2.pe.tu-clausthal.de/agbalck/ ... osetal.htm
Re: Neues Rammelberglager gefunden?
Verfasst: Mi. 17. Jun 09 12:03
von alterbergbau.de
sehr interessant.
es gibt da sogar ein Projekt "Brilon".
Re: Neues Rammelberglager gefunden?
Verfasst: Mi. 17. Jun 09 16:28
von Björn
Wenn ich richtig informiert bin, wird noch in diesem Jahr im Gosetal gebohrt
Björn
Re: Neues Rammelberglager gefunden?
Verfasst: Mi. 17. Jun 09 17:04
von markscheider
Das klingt doch mal richtig gut!
Re: Neues Rammelberglager gefunden?
Verfasst: Mi. 17. Jun 09 19:20
von StefanD
Klar, wenn man mal eben einen Investor mit 8 Millionen euro auftreiben kann, um wenigstens die Probebohrungen zu finanzieren. Siehe hier:
http://www.goslarsche.de/archiv/info.php?idinfo=13449
Peanuts...
Glückauf
Stefan
Re: Neues Rammelberglager gefunden?
Verfasst: Mi. 17. Jun 09 20:57
von markscheider
Wenn es wirklich Rammelsberg II ist, dann sind 8 Mio für die Erkundung bestimmt Peanuts. Wenn nicht...Pech gehabt.
Es wird also Risikokapital gesucht - ob man das unter dem Eindruck der letzten Finazkrise so einfach beschaffen kann ist natürlich fraglich. Ich kenne Scandinavian Highlands nicht, aber für so ein Unternehmen kommt es dann wohl eher darauf an, ob es die Rohstoffe braucht oder ob man nur den Claim abstecken will.
Re: Neues Rammelberglager gefunden?
Verfasst: Mi. 17. Jun 09 21:08
von StefanD
Sehe ich genauso. Interessant ist, dass man jetzt den Betriebsplan einreicht und nun nur noch von 4 Millionen die Rede ist.
http://www.goslarsche.de/gz/specials/ar ... showit=yes
Ich wünsche mir ja auch, dass man Erfolg hat. Ich erinnere mich aber auch an eine Zeitungsmeldung um 1990 in der Rhein-Zeitung, in der ein "Investor" und angeblicher Rechteinhaber der ehemaligen Braunkohlengrube Alexandria im Westerwald kundtat, demnächst Aktivkohle aus der Braunkohle gewinnen zu wollen.Dafür sollten probehalber einige Tonnen Braunkohle aus dem Schachtsicherheitspfeiler gewonnen werden. Wenig später wurden die Tagesanlagen abgerissen und der Schacht gedeckelt.
Stefan
Re: Neues Rammelberglager gefunden?
Verfasst: Mi. 17. Jun 09 21:13
von markscheider
Na gut, aber hochqualitative Erze sind schon eine etwas andere Baustelle als Braunkohle, die man in .de an beinah jeder Ecke findet.
Re: Neues Rammelberglager gefunden?
Verfasst: Mi. 17. Jun 09 22:35
von Haverlahwiese
Der Wiederbeginn des Harzer Bergbaus? - Das wäre zu schön, um wahr zu sein...
So sehr ich die Vorstellung liebe, sehe ich es mit gedämpften Enthusiasmus.
Abgesehen von den sozioökonomischen und ökologischen Unwegsamkeiten auf dem langen Weg des Planfeststellungsverfahrens hat die Preussag in den 1960er bis 1980er Jahren bereits einige Bohrmeter rund um den Rammelsberg bis zur Granetalsperre westlich und östlich bis ins Okertal abgeteuft und auch seismische Untersuchungen durchgeführt.
Re: Neues Rammelberglager gefunden?
Verfasst: Fr. 28. Aug 09 21:56
von Fahrsteiger
Hier, ganz aktuell:
Dänen dürfen im Gosetal bohren
Von Frank Heine
GOSLAR. Seit Freitag gibt es grünes Licht, Mitte Oktober wollen die Dänen loslegen: Das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie hat der Harz Minerals GmbH, einer Tochter der Scandinavian Highlands, die Genehmigung für Erkundungsbohrungen im Gosetal erteilt.
„Wir sind sehr glücklich und zufrieden, dass wir die Erlaubnis bekommen haben“, erklärte Sören Lund Jensen, Chef der dänischen Bergbaugesellschaft Scandinavian Highlands. Er kündigte an, den Start der Bohrungen mit einem Team von etwa fünf bis acht Personen zu planen.
Aus: goslarsche.de
Glück Auf
Horst
Re: Neues Rammelberglager gefunden?
Verfasst: Fr. 28. Aug 09 21:59
von Fahrsteiger
Hier aus Bild.de
Dänen dürfen im Harz nach Erz bohren
Freitag, 28. August 2009, 11:28 Uhr
Hannover (dpa/lni) - Die Harz Minerals, eine Tochterfirma des dänischen Bergbaukonzerns Scandinavian Highlands, hat von den Behörden grünes Licht für Erkundungsbohrungen im Harz erhalten. Das Unternehmen vermutet westlich des früheren Erzbergwerkes und Weltkulturerbes Rammelsberg abbauwürdige Erzvorkommen, teilte das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) am Freitag in Hannover mit. Der durch das Landesamt zugelassene Betriebsplan sieht zehn Bohrungen bis zu einer Tiefe von 600 Metern im Gosetal bei Goslar vor. Damit will das Unternehmen den Untergrund näher untersuchen.
Glück Auf
Horst
Re: Neues Rammelberglager gefunden?
Verfasst: Fr. 28. Aug 09 22:36
von Haverlahwiese
Danke Horst für die Infos. Ich verfolge das Thema trotz aller Skepsis mit Spannung.
Re: Neues Rammelberglager gefunden?
Verfasst: Sa. 29. Aug 09 19:32
von markscheider
Ein etwas ausführlicherer Artikel aus der Salzgitter-Zeitung:
Re: Neues Rammelberglager gefunden?
Verfasst: Do. 03. Sep 09 21:27
von Explorationsgeologe
Mit dem Thema haben sich amerikanische Explorationsfirmen schon vor über 20 Jahren befasst. Das "Neue Lager" wurde ja mehr oder weniger zufällig entdeckt. Nur mit Bohren wird man jedoch nicht weiterkommen, da sind andere Analysemethoden im Vorfeld gefragt.
Am Briloner Riff wurde auch vor ca. 20 Jahren schon gebohrt, man suchte dort Mississippie Valley Type Deposits (Pb-Zn Vererzungen).
Re: Neues Rammelberglager gefunden?
Verfasst: Fr. 04. Sep 09 22:00
von Haverlahwiese
Explorationsgeologe hat geschrieben: Nur mit Bohren wird man jedoch nicht weiterkommen, da sind andere Analysemethoden im Vorfeld gefragt. (...)
Was denn, kläre mich mal auf, ich bin kein Geologe.
Re: Neues Rammelberglager gefunden?
Verfasst: So. 06. Sep 09 18:40
von Explorationsgeologe
@ Matthias: Die Art von Lagerstätten wie der Rammelsberg ist stark von der Ausbildung des Sedimentationsraumes zur Zeit der Bildung abhängig.
Das erste Lager wurde im Mittelalter ja dadurch gefunden, das man Erzausbisse an der Oberfläche hatte. Um verdeckte Erzkörper aufzusuchem, wird bevorzugt Geophyslk eingesetzt, was man ja auch im jetzigen Fall getan hat. Wir wollten damals einen anderen Weg gehen, nämlich die Paläogeografie zur Zeit der Entstehung des ersten und zweiten Lagers analysieren. Da das Gebirge stark gefaltet ist wollten wir hierzu die Ausbildungen der Gesteine nutzen, um eine computersimulierte Rückfaltung des Ablagerungsraumes vorzunehmen (refolded fold analysis). Leider zog sich, bevor ich die Projektleitung übernehmen konnte, das Unternehmen aus Europa zurück.
Re: Neues Rammelberglager gefunden?
Verfasst: So. 06. Sep 09 23:39
von Haverlahwiese
@Franz-Peter: Danke für die Info, das leuchtet mir ein. Aber kann denn da wo man jetzt ein Lager vermutet überhaupt von diesem Standpunkt ein Lager vom Typ Rammelsberg sein? Ich würde mit meinem Halbwissen ein Lager eher da vermuten, wo sich die Schicht gegenüber einem abgetragen Sattel fortsetzt oder entlang einer Versetzungsebene.
Re: Neues Rammelberglager gefunden?
Verfasst: Di. 29. Sep 09 19:23
von Fahrsteiger
Ganz aktuell:
Gosetal: Moderne Entdecker auf Kufen statt Hufen
Von Heinz-Georg Breuer
Gosetal: Moderne Entdecker auf Kufen statt HufenGOSLAR. Früher, so erzählt die Mär, scharrte das Pferd mit dem Huf und legte das Silber am Rammelsberg frei. Heute kommen die modernen Entdecker aus der Luft und auf (Hubschrauber-)Kufen.
Wie im Mai 2008. Da kamen die Helikopter der Harz Minerals, deutsche Tochter der Scandinavian Highlands, mit modernster TEM-Technik an Bord und fotografierten ein Gebiet von rund 140 Quadratkilometern im Gosetal westlich des Rammelsbergs.
TEM – das steht für Transmissionselektronenmikroskopie, mit der die direkte Abbildung von Objekten mit Hilfe von Elektronenstrahlen möglich wird. Unter anderem von Erzen. Mit Art und Geschwindigkeit der Durchstrahlung ermittelt man unterschiedlich leitfähige Materialien im Untergrund, die verschiedenfarbig dargestellt werden.
Bis zu einer Tiefe von 500 Metern, erklärt der ehemalige Preussag-Geologe Eckart Walcher, der heute ein Consulting Büro in Waldsassen leitet und die Dänen berät. Die Entwicklung modernster Technologie in Anwendung und Auswertung ist das Pre der Skandinavier, und es erklärt auch, warum der arme Walcher vor 20, 30 Jahren nicht fündig wurde, als er nach 1.000 Jahren Bergbau der Vorfahren am Rammelsberg nach weiteren Vorkommen suchte.
Die graphische Aufbereitung der TEM-Ergebnisse macht das Dilemma deutlich. Überall „langweiliges Blau“, wie Walcher sagt, doch westlich des Rammelsbergs eine längliche gelbe Fläche mit dunkelroten Flecken – die Dänen tauften sie „Gosetal Anomalie“: Ein Kilometer lang, gefaltet wie eine Tischdecke, vermuteter Lagerort von Kupfer, Blei, Zink, Nickel, Silber und/oder Gold im Gestein.
Legt man 1:1 die Standorte alter Preussag-Probebohrungen darüber, ergibt sich das, was Walcher so beschreibt: „Wir haben früher systematisch drum herumgebohrt.“ Walcher erklärte das auf einer Info-Veranstaltung am Sonntag in der Rammelsberg-Schmiede mit dem Bild der Frau, die früher auf Schützenfesten auf eine Drehscheibe gespannt war und mit Messern beworfen wurde: Körper unversehrt, drum herum alles voll.
Den Dänen reichte die Trefferquote ihrer modernen Erkundung für mehr, zumal sie durch weitere Indikatoren wie etwa Bodengas-Analysen gestützt wurde. Sie ließen sich vom Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) in Clausthal-Zellerfeld zehn Probebohrungen bis zu einer Tiefe von 600 Metern genehmigen und erzielten sehr zur freudigen Verwunderung von Firmenchef Sören Lund Jensen auf Anhieb Einigung mit den Grundeigentümern von Haus Hessenkopf, Sennhütte oder Tierheim.
Der Mann, über Nacht zum wirtschaftlichen Hoffnungsträger für die Region aufgestiegen, machte zu Beginn wohl auch andere Erfahrungen – von der Stadt Goslar soll er als erstes mit einer Rechnung über
500 Euro für eine Sondergenehmigung für seinen Volvo zum Befahren des Gosetals beglückt worden sein.
Über vier Millionen Euro haben Jensen und seine Scandinavian Highlands mit Chef-Geologe Jeroen van Gool bereits in das GosetalProcedere gesteckt. Am Ende nach zwei bis drei Jahren werden es 15 Millionen sein. Und dann kommt es mit der Auswertung zum Schwur: Reicht das Vorgefundene für einen wirtschaftlichen Abbau aus?
Hat man vor allem so viel Glück wie die Altvorderen beim Rammelsberg, der sich diesen als zusammengelegter Pfannkuchen mit einer Ausbeute von knapp 30 Millionen Tonnen präsentierte? Oder ist das erhoffte Lager im Gosetal auseinandergerollt, was nach Walchers Worten bereits „halben Ertrag bei doppelter Strecke“ bedeutet?
Erst wenn die Fragen im positiven Sinne beantwortet sind, macht jene Sinn, die am Sonntag am Rammelsberg gestellt wurde, nämlich nach einer Verlegung des Firmensitzes der Harz Minerals von Hamburg nach Goslar unter steuerlichen Gesichtspunkten.
„Erst den Bär fangen, dann das Fell verteilen“, mahnte Berater Walcher am Sonntag. Es steht zu befürchten, dass dies ebenso verhallt wie sein Appell, es lohne sich nicht, „ins Gosetal hinauszupilgern“. Wenn im Oktober mit den Bohrungen SH 5 und SH 6 zwischen Haus Hessenkopf und Bundesstraße 241 begonnen wird, dürfte das Interesse riesig sein.
Glück Auf
Horst
Re: Neues Rammelberglager gefunden?
Verfasst: Di. 06. Okt 09 15:05
von Björn
Re: Neues Rammelberglager gefunden?
Verfasst: So. 08. Nov 09 10:25
von Fahrsteiger
Goslar im Goldrausch
Von Steffen Fründt 8. November 2009, 04:00 Uhr
Vor zwei Jahrzehnten gab die Preussag die ehrwürdige Erzförderstätte Rammelsberg auf, weil nichts mehr zu holen war. Nun kamen Dänen mit neuer Ausrüstung in den Harz. Und machten verheißungsvolle Funde
Eine Viertelstunde lang ist die alte Bergbahn in den Berg gerumpelt, oder waren es bloß fünf Minuten? Die Zeitgefühl schwindet als Erstes hier unten, fernab des Tageslichts, tief drin in den Eingeweiden des Nordharzes. Johannes Kramer geht voran, der Kegel seiner Grubenlampe irrlichtert über grob behauene, tropfnasse Schieferwände. Hier und da schimmern weiße Flecken im schwarzen Gestein. "Schwefelsaures Zinkoxid", sagt Kramer, ohne hinzuschauen, "ein Zeichen für Zink."
Die letzten Worte gehen fast unter im ohrenbetäubenden Lärm. Der Bergmann hat einen überdimensionalen Presslufthammer angeschmissen und treibt ihn ein kleines Stück tiefer in den Berg. Erschütterungen, Krach, Dreck. Ein Leben lang hat Kramer die Tortur mitgemacht. Jetzt führt er nur noch Touristen durch den Rammelsberg, der Weltkulturerbe ist, aber kein Bergwerk mehr. Kramer macht keinen Hehl daraus, dass er die Arbeit unter Tage vermisst. "Ich bin jetzt zu alt für so was. Aber viele in Goslar würden alles stehen und liegen lassen, wenn es wieder losginge!"
Zwanzig Jahre lang schien der Bergbau im niedersächsischen Goslar tot. Der Rammelsberg, vormals eine der wichtigsten Erzlagerstätten der Welt, war nach 30 Millionen geförderten Tonnen erschöpft. Die Hütte geschlossen, viele Bergarbeiter seither arbeitslos, ein Sechstel der Bevölkerung abgewandert. Doch über Nacht schlägt die jahrelange Tristesse im Nordharz nun plötzlich in Goldgräberstimmung um. Der Stadtrat, die Heimatzeitung, die Bäckersfrau. Alle kennen nur noch ein Thema: Wird das das zweite Rammelsberg?
Grund für die Aufregung sind die schlammbespritzten Toyota-Geländewagen mit dänischen Kennzeichen, die vor einiger Zeit in der Stadt aufgetaucht sind. Sie gehören der Firma Harz Minerals, einer Tochterfirma der dänischen Scandinavian Highlands. Und sie könnten, so die Hoffnung der Einheimischen, die Vorboten für ein neues goldenes Zeitalter in Goslar sein. Denn die Dänen haben da etwas gefunden im Gosetal.
"Sehen Sie die rot eingefärbten Stellen? Hier ist der Boden sehr leitfähig. Das kann theoretisch auch Wasser sein", sagt Søren Lund Jensen, während er sich konzentriert über eine Geländekarte beugt. "Aber wir glauben, es ist Erz."
In einer ehemaligen Betonfabrik hat sich Harz Minerals ein improvisiertes Büro eingerichtet. Neben den Laptops liegen Mettwürste und ein angeschnittener Laib Brot. Laptops und Trekkingjacken bleiben an beim Essen. Doch von den spartanischen Verhältnissen sollte man sich nicht täuschen lassen. Jensen ist der Chef einer Firma, die möglicherweise einen Milliardenschatz entdeckt hat - der allerdings noch vergraben ist.
Gold und Silber sind gar nicht so entscheidend, sagt Jensen. "Es fasziniert die Menschen, macht aber nur 15 Prozent des Wertes aus. Die Zinkvorkommen sind es, die das Gosetal in unseren Augen zu einer Lagerstätte von Weltrang machen könnten." Der Däne nennt auch eine Zahl: zehn Milliarden Dollar. So viel werde das Vorkommen abwerfen. Netto. Wenn sich die Erwartung bestätigen sollte, dass die neue Lagerstätte von gleicher Qualität wie die bereits abgebaute ist.
Der Rammelsberg ist Geologen rund um den Globus ein Begriff. Schon vor mindestens tausend Jahren begannen die Menschen damit, hier Erze abzubauen, die hier bis zur Oberfläche reichlich vorhanden waren. Man musste sie bloß einsammeln. Blei, Zink, Kupfer, Silber, Gold - im Berg lagen so viele Bodenschätze, wie nur an sehr wenigen anderen Orten auf dem Planeten. Doch vor gut zwei Jahrzehnten, 1988, gab die Preussag AG die Rammelsberger Bergwerke auf. Wegen Erschöpfung, wie es im Bergbau heißt. Erkundungsstollen förderten keine relevanten Vorkommen mehr zutage, sondern ins Nichts.
"Hier waren sie auf der richtigen Spur", sagt Geologe Jensen und deutet auf seinen hochgeklappten Laptop-Bildschirm. Zu sehen ist wieder der rote Fleck, das neu entdeckte Vorkommen. Und quer dazu mehrere gerade Linien, von denen eine mitten ins vermutete Erzlager sticht. "Sie waren ziemlich nah dran - nur zu hoch ..." Nein, es liege nicht daran, dass die Deutschen zu blöd für Bergbau sind, sagt Jensen. Im Gegenteil, sein Unternehmen beschäftige einige ausgezeichnete Geologen, die früher in der deutschen Montanindustrie beschäftigt waren. "Sie hatten bloß nicht dieselbe Technik zur Verfügung."
Das Erste, was die Dänen in Goslar machten, waren Hubschrauberrundflüge. Nicht zu touristischen Zwecken, sondern mit einer schwimmbeckengroßen Antenne unterm Helikopter, die elektromagnetische Impulse ins Erdreich jagte und das Echo auffing. So sollten "blinde Ziele" aufgespürt werden, unter der Erde verborgene Metallvorkommen. Als Jensen nach dem ersten Flug die Daten ausgelesen hatte, musste er nur einen Blick auf seinen Bildschirm werfen: "Mir war sofort klar, dass wir da etwas Großes gefunden hatten, eine bedeutende Anomalie."
Ein Jahr lang rechneten die Geologen, werteten Karten und alte Daten der Preussag aus. Jetzt bewilligte das Landesamt für Bergbau Harz Minerals die Erkundungsrechte für ein 250 Quadratkilometer großes Gebiet, vor 14 Tagen begann die erste Probebohrung. Die mobile Bohrvorrichtung sieht kaum anders aus als ein etwas verbauter Raupenbagger und steht auf einem Hügel im Gosetal, das alte Museumsbergwerk ist von hier mit bloßem Auge gut zu erkennen.
"Wir arbeiten uns 40 Meter pro Tag ins Gestein, die Lagerstätte vermuten wir in 450 Meter Tiefe", sagt Jensen. Bis Anfang März nächsten Jahres will das Unternehmen an verschiedenen Stellen Bohrkerne entnehmen und diese mit den eigenen Modellen vergleichen. Dann wird sich entscheiden, ob und wie es weitergeht. Bergbau ist ein teures Geschäft, schon die Erkundung verschlingt Millionen. "Wir versuchen so konservativ wie möglich vorzugehen und das Risiko zu minimieren", sagt Jensen, dessen Mutterkonzern zu 40 Prozent einem dänischen Pensionsfonds gehört. Der übrigen Anteile gehören privaten Geldgebern. Zocker kommen also zu spät.
Doch in Goslar wird jede neue Information von den Erkundungsbohrungen mit Spannung verfolgt. Besonders groß ist die Aufregung bei der Sonntagsmatinee, zu der sich ehemalige Bergarbeiter einmal im Monat in der alten Zeche treffen. Eckart Walcher berichtet von den neuesten Funden auf der anderen Talseite. Alles sehr vielversprechend. Viele kennen ihn hier noch als Erkundungsleiter der Preussag, jetzt steht er in Diensten der Dänen. Möglicherweise, sagt er, ein zweites Rammelsberg. In den Augen der Zuhörer funkelt Hoffnung.
"Die Schließung der Hütte war ein echter Schlag für uns. Am Bergbau hingen nicht nur rund tausend Arbeitsplätze, sondern komplette Sozialstrukturen", sagt Oberbürgermeister Henning Binnewies. Die Arbeitslosenquote in Goslar pendelt heute irgendwo zwischen neun und zehn Prozent. Viele schlagen sich mit 400-Euro-Jobs durch, viele als Saisonarbeitskräfte. Der wichtigste private Arbeitgeber der Region ist noch immer die Metall verarbeitende Industrie.
1000 Jahre hat Goslar vom Bergbau gelebt. Nun wächst in der Stadt der Glaube an ein neues Jobwunder und Investitionen in Millionenhöhe. Auch Bürgermeister Binnewies muss sich alle Mühe geben, nicht allzu enthusiastisch zu wirken. "Ein bisschen Skepsis war schon da. Aber die Berichte der Geologen sind sehr überzeugend. Ja. Ich glaube an ein zweites Rammelsberg." Bis es so weit ist, vergehen so oder so noch Jahre. Erst wird gebohrt, dann gerechnet. Dann folgen erste Probeförderungen. Wenn alles ideal laufe, sagt Søren Lund Jensen, werde die erste Mine vielleicht im Jahr 2015 die Arbeit aufnehmen.
Glück Auf
Horst
Re: Neues Rammelberglager gefunden?
Verfasst: Sa. 05. Dez 09 17:55
von Wolfo
Dänen-Bohrung im Gosetal: „Wir alle sind hoffnungsfroh“27.11.2009
Von Heinz-Georg Breuer
GOSLAR. Für die Zeit der Probebohrungen im Gosetal haben die Scandinavian Highlands und ihre deutsche Tochter Harz Minerals eine strikte Nachrichtensperre bei der Suche nach dem „Rammelsberger Zwilling“ verhängt. Doch der jüngste Satz des externen deutschen Beraters Dr. Eckerhart Walcher gilt: „Wir sind alle nach wie vor sehr hoffnungsfroh.“
Ex-Preussag-Chefgeologe Walcher wird auch ohne konkrete Teilergebnisseam Sonntag ab 11 Uhr in der Rammelsberg-Schlosserei wieder über den aktuellen Stand der beiden ersten von zehn genehmigten Probebohrungen der Dänen nach Erzvorkommen in der „Gosetal Anomalie“, einem Areal zwischen Alter Harzstraße, Haus Hessenkopf und B 241, berichten. Doch die Akteure sind wie die Bewohner nach wie vor weit entfernt von jenem „Goldrausch“, den die Zeitung „Die Welt“ den Goslarern vom „Rathaus über die Heimatzeitung bis zum Bäckerladen“ jüngst anhängen wollte.
Mag sein, dass derlei Wertungen von draußen der unreflektierten Magie der Zahlen entspringen, die „Highlands“-Firmenchef Sören Lund Jensen, Chef-Geologe Jeroen van Gool und Berater Walcher zu Beginn der Operation rausließen: Die Basis dafür legten Heliokopter-Flüge mit modernster TEM-Technik im Mai 2008. Damals wurde eine Fläche von 140 Quadratkilometern westlich des Rammelsbergs fotografiert. Wenn es im Gosetal etwas „Vergleichbares“ wie einst im Rammelsberg gibt, dann geht man – nach heutigem Marktwert – von einem Volumen von 10 bis 20 Milliarden US-Dollar aus, Geophysiker rechnen noch optimistischer.
Wenn. Zum Vergleich: Der Rammelsberg wurde systematisch ausgebeutet in mehr als 1000 Jahren von 968 bis 1988 und dabei um 27 bis 30 Millionen Tonnen seiner Substanz erleichtert. Der Metallanteil von Kupfer (2 %), Blei (6 %), und Zink (14 %) lag bei über 20 Prozent, Gold und Silber kamen mit 1 bzw. 140 Gramm pro Tonne vor. Hinzu fanden sich rund 20 Prozent Baryt (Schwerspat). Walcher: „Das bedeutet, dass zu Rammelsberg-Zeiten allein über 40 Prozent der vorgefundenen Metalle und Minerale verkaufbar waren.“ Selbst wenn im Gosetal bei gleichartiger Qualität eine ganze Fraktion der vorgenannten Materialien ausfallen würde, wäre das Ganze noch wirtschaftlich.
Wenn die Lagerstätte mit jenem „Pfannkuchen“ am Rammelsberg vergleichbar wäre, der Walcher einst zu der Formel „halbe Strecke, doppelter Ertrag“ veranlasste. Es gab das Alte und Neue Lager, das sich jeweils in einer Länge und Tiefe von 650 Metern und in einer Breite von 400 bis 450 Metern erstreckte. Auf mindestens eine dieser „Linsen“ hofft man auch im Gosetal.
Würde man fündig, dann würde es jedoch nicht wieder 1000 Jahre halten – moderne Technologien bedingen kürzere Abbauzeiten und auch weniger Jobs. Wobei laut Walcher alles auch wieder von der Lage, Tiefe und Mächtigkeit der Funde abhängig wäre. Und wenn dann wirklich, nach langwieriger Umweltverträglichkeitsprüfung, in frühestens fünf bis sechs Jahren eine Abbaugenehmigung für die Dänen vorläge, blieben immer noch Abstriche vorzunehmen. Für die Skandinavier dürfte sich eine Förderabgabe an den Bodenschatz-Eigentümer Staat (in diesem Falle Land Niedersachsen) von rund zehn Prozent nach derzeitiger Rechtslage noch in Grenzen halten. Ganz in die Röhre, bis auf gewisse Entschädigungsleistungen, würden aber – von der evangelischen Kirche bis zur Sennhütte – die sechs bis acht betroffenen Grundstückseigentümer im Gosetal schauen: Ihnen gehört nur die Erde auf ihrem Grund und Boden . . .
Artikel
Re: Neues Rammelberglager gefunden?
Verfasst: So. 31. Jan 10 12:07
von Wolfo
Gibt es eigentlich schon Neuigkeiten?
Re: Neues Rammelberglager gefunden?
Verfasst: So. 31. Jan 10 12:42
von Fahrsteiger
Hier die letzte Meldung.
GOSLAR. Greifbare Resultate wird es noch nicht geben, aber die Spannung bei zwei Vortragsveranstaltungen am Wochenende wird mit Händen greifbar sein: Die Dänen von Scandinavian Highlands wollen über den Fortgang bei den Probebohrungen ihrer Tochterfirma Harz Minerals nach Erz im Gosetal berichten.
Konzernchef Sören Lund Jensen kommt am Freitag, 29. Januar, ab 19 Uhr zur Deutsch-Dänischen Gesellschaft in den „Braunschweiger Hof“ nach Bad Harzburg, Chef-Geologe Jeroen van Gool am Sonntag zur Mittags-Matinee ab 11 Uhr in die frühere Schlosserei am Rammelsberg (in beiden Fällen Eintritt frei, Gäste willkommen). Sie werden über eine Pause im Gosetal berichten, wo seit Oktober die von großen Hoffnungen begleitete Suche nach dem „Rammelsberg-Zwilling“ läuft.
Grund für die Unterbrechung ist nicht das Wetter, das sind die Leute des finnischen Bohrunternehmens aus ihrer Heimat gewohnt. Vielmehr erklärt der deutsche Berater, Ex-Preussag-Chef-Geologe Eckart Walcher: „Die Bohrmaschine wird ausgewechselt.“
War bislang eine Diamec U 6 der Firma Smoy bis auf ein Niveau von 500 bis 600 Metern im Erdinneren im Einsatz, so soll nun stärkeres Gerät folgen, weil man noch tiefer will. Walcher erläutert: „Die Erkundungserlaubnis der Bergbehörde ist für dasselbe Areal erweitert worden.“ Vom Boden aus gezogene geophysikalische Ergebnisse würden in einer Tiefe von rund 800 Metern „auf ein richtig großes Vorkommen hindeuten, größer noch als erwartet“.
Große Worte, denn schon bisher waren die Rechnungen nicht gerade bescheiden: Würde man Vergleichbares wie in 1.000 Jahren am Rammelsberg finden, dann hätten diese Erz-Vorkommen nach heutigem Standard einen Marktwert zwischen 10 und 20 Milliarden US-Dollar. Da nehmen sich die mehr als vier Millionen Euro, die für die erste Erkundungsphase vorgesehen waren und nun aufgestockt werden müssen, geradezu gering aus.
Von März/April an, so schätzt Walcher, wird es fünf bis sechs weitere Bohrungen im Gosetal geben, die bis auf eine Tiefe von 800 Metern führen. Jede von ihnen wird drei bis vier Wochen dauern, so dass es Herbst werden dürfte, bevor man mit den Auswertungen und Wirtschaftlichkeitsberechnungen starten kann. Im positiven Fall schließt sich dann ein längeres Genehmigungsverfahren für den Erz-Abbau an.
Glück Auf
Horst
Re: Neues Rammelberglager gefunden?
Verfasst: So. 31. Jan 10 18:43
von Jörn
Ja, es ist schon interessant, was man so aus der Zeitung erfährt
Jörn
Re: Neues Rammelberglager gefunden?
Verfasst: Mi. 31. Mär 10 3:04
von Geomartin
News Release: 04/02-2010
Harz Minerals preparing for second phase of drilling in Gosetal
Harz Minerals GmbH is prospecting for a SEDEX deposit near the World class Rammelsberg mine in the Harz Mountains, northern Germany. Presently, the first phase of its drilling programme in the Gosetal area has been completed. This first phase was aimed at a relative shallow target, formed by a folded conductor at 100-300 m depth.
Three out of the ten originally planned drill holes have now been drilled successfully. The first phase of the drilling included evaluation of the drill core, and down-hole and ground electromagnetic surveys. The results confirmed the modeled fold geometry of the shales in the underground. The near-surface conductor, that was predicted based on modeling of the 2008 airborne TEM data, could not be confirmed. But down-hole EM soundings indicated the presence of a conductor at ca. 500 m depth. A relatively deep conductor is also predicted by the low frequency component of the EM data from the 2008 airborne TEM survey. This deep location places the conductor at stratigraphic level that is similar to that of the close-by Rammelsberg mine. Further geophysical surveys will be carried out within the coming weeks to try and obtain a better definition of the deep conductor.
After evaluation and modeling of these new geophysical data, drilling will continue to try and hit this deeper target.
Harz Minerals GmbH erkundet auf eine SEDEX (sedimentaer-exhaltaliv) Lagerstaette nahe der Weltklasse Rammelsberg Grube im Harz, noerdliches Deutschland. Momentan ist die erste Phase des Bohrprogrammes abgeschlossen. Die erste Phase hatte eine relativ oberflaechennahes Ziel, einen verfalteten Leiter in 100 bis 300 m Teufe.
Drei von 10 urspruenglich geplanten Bohrungen wurden bisher niedergebracht. Die erste Phase des Bohrporgramms umfasste Kernaufnahme, Bohrloch- und Boden-Elektromagnetik. Die Ergebnisse bestaetigten die modelierte Faltengeometrie der Tonshiefer im Untergrund. The oberflaechennahe Leiter, welcher durch Modelierung der Luft-TEM Daten vorhergesagt wurde, konnte nicht nachgewiesen werden. Aber Bohrloch Elektromagnetik deutet die Existenz eines Leiters in 500 m Teufe an. A relativ tiefer Leiter wird auch die die Niederfrequenz Komponente der Elektromagnetikdaten der Luftgestuetzten TEM Aufnahmen aus dem Jahr 2008 vorhergesagt. Diese tiefe Position platziert den Leiter in ein stratigraphisches Niveau aehnlich der nahen geschlossenen Rammelsberggrube. Weitere geophysikalische Untersuchungen werden in den naechsten Wochen durchgefuehrt um den tiefen Leiter besser zu charakterisieren.
Nach Bewertung und Modellierung der neuen geophysikalischen Daten wird das Bohrprogramm fortgesetzt mit dem Ziel, den tiefen Leiter zu treffen.
Quelle:
http://scandinavian-highlands.com/index.php?id=1463
Kurz: Der erste Leiter war keiner, jetzt sucht man nach einem tieferen.
Re: Neues Rammelberglager gefunden?
Verfasst: Mo. 15. Nov 10 20:44
von Pochknabe
Dänen suchen wieder Erz im Gosetal
15.11.2010
Von Heinz-Georg Breuer
GOSLAR. Jeroen van Gool ist wieder da, und auch Matti Alaveronen. Der holländische Chef-Geologe der Dänen von „Scandinavian Highlands“ und der Bohrmeister der finnischen Firma Smoy bewegten sich am Montag im Gosetal, als wären sie nie zehn Monate weg gewesen. Die Suche nach dem Rammelsberg-Zwilling kann weitergehen.
Und zwar genau da, wo die Harz Minerals als deutsche Tochter der Dänen im Januar aufgehört hatte. Das Areal auf der Suche nach Erzvorkommen erstreckt sich auf einer Länge von einem knappen Kilometer zwischen der B241 nach Clausthal und der Alten Harzstraße oberhalb des Hauses Hessenkopf. Es gibt dort sieben Grundeigentümer und verschiedene Nutzungen von der Tagungsstätte über den Campingplatz bis hin zur Pferdekoppel.
Dort, wo einen die Pferdeäpfel auf Schritt und Tritt begleiten, hat die Crew am Montag erneut ihr Gerät aufgebaut – eine Bohrmaschine Atlas Copco mit einer Bohrkrone Diamec U6 und einem in die Erde eingelassenen Bohrgestänge. 20 Meter schafft man damit täglich in die Tiefe – als man unterbrach, war man exakt bei 378 Metern angelangt.
Ohne etwas zu finden, und das war neben viel versprechenden Aktivitäten der Skandinavier anderswo auch der Grund für den Stopp zu Jahresbeginn. Frisches Geld wurde für die Erkundungsphase benötigt, für die bis zu sechs Millionen Euro veranschlagt sind. Ein geplanter Börsengang wurde wieder abgesagt, ein Verkauf vermieden – jetzt hat man zwei neue Investoren gefunden. Von Meter 378 geht es weiter nach unten, 600 bis 800 Meter, bis man fündig wird. Dass man dies tut, davon sind die Beteiligten nach elektromagnetischen Erkundungen vom Hubschrauber aus und geo-physikalischen Messungen im Boden felsenfest überzeugt.
Quelle:
Harzer Käseblatt
Re: Neues Rammelberglager gefunden?
Verfasst: Do. 31. Mär 11 18:55
von Explorationsgeologe
Interessant ist, das man immer den schnellen Erfolg will und nach 3 Bohrungen dann schon wieder die Flinte ins Korn wirft.
Ich betreue momentan Tiefe Geothermiebohrungen, die pro Stück ca. 15 Mio Euro kosten und deren Amortisierung weitaus länger dauert als
bei einer Erzlagerstätte der Fall ist.
Re: Neues Rammelberglager gefunden?
Verfasst: Mi. 15. Feb 12 23:44
von Björn
Es gibt mal wider was in der Presse:
Dänen finden in Norwegen Gold: Gosetal-Projekt in der Warteschleife
http://www.goslarsche.de/Home/harz/gosl ... 51428.html
Björn
Re: Neues Rammelberglager gefunden?
Verfasst: Mo. 15. Apr 13 19:26
von markscheider
Nach längerer Pause wieder mal was in der Presse:
"Im Harz soll im Sommer erneut nach Erzvorkommen gesucht werden. Das dänische Bergbauunternehmen Scandinavian Highlands wolle dort zum dritten Mal umfangreiche Bohrungen vornehmen..."
http://www.braunschweiger-zeitung.de/re ... 66314.html
Na dann: viel Glück.
Re: Neues Rammelberglager gefunden?
Verfasst: Di. 16. Apr 13 0:15
von Harzer06
Moin,
als gebürtiger Goslarer verfolge ich die Entwicklungen am Rammelsberg natürlich mit besonderem Interesse. Vom äußerlichen Lärmen noch während der Betriebszeit, dem Museumsbetrieb und jetzt den Untersuchungsarbeiten.
Zu dem letztgenannten Punkt gibt es von der beteiligten Firma gar keine inhaltlichen Auskünfte, von den Behörden verständlicherweise auch nicht, und in der Presse die wildesten Dinge. Gelegentlich lädt der beratende Geologe zum öffentlichen Vortrag ein und sagt mit vielen schönen Worten auch nur sehr wenig.
Aus der Presse zusammengefaßt:
- "Physikalische Messungen" vom Hubschrauber aus mit einer großen, an einem Rahmen aufgespannten Antenne,
- "Anomalie" (oder schon "Vorkommen", "Lager"?) im Bereich Steinberg-Gosetal-Glockenberg,
- Fläche je nach Quelle bis zu mehreren km2,
- Zusammensetzung Blei-Zink-Schwerspat-Silber-Gold-Erz (ähnlich Rammelsberg),
- Wert je nach Quelle 1-2 Mrd., 10-20 Mrd. oder sogar noch mehr.
Für mich als Wissenschaftler klingt das ziemlich nebulös. Die bisherigen Bohrungen sollen außer Schiefer nichts erbracht haben. Das Gebiet wurde schon zu Betriebszeiten des Rammelsberges mit Bohrungen und Strecken bis zum tiefsten Niveau der Grube untersucht. Dabei sollte ein Erzkörper dieses Ausmaßes übersehen worden sein?
Daher meine Frage: Kann mir jemand einführende Literatur zu diesen "physikalischen Messungen" empfehlen? Was wird da gemessen? Ist es überhaupt möglich, damit eine Aussage über die chemische Zusammensetzung von tieferen Bodenschichten (bis zu mehreren 100m) zu treffen? Könnte das "Riesen-Erzlager" vielleicht auch nur eine zwar großflächige, aber sehr dünne und wertlose Pyrit-Imprägnation im devonischen Schiefer sein?
G´Auf
Harzer06