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12.5.2009 "Der Tag, als die Grube explodierte"

Verfasst: Di. 12. Mai 09 22:21
von kapl
12.5.2009
"Der Tag, als die Grube explodierte"
Film und Autorengespräch im LWL-Industriemuseum Zeche Nachtigall

Witten (lwl). "Der Tag, als die Grube explodierte" heißt ein
beeindruckendes Filmdokument, in dem Überlebende und Angehörige des
Unglücks auf der Braunkohlenzeche Stolzenbach in Borken (Hessen) von
1988 ihre Erlebnisse vor der Kamera schildern. Im Rahmen der aktuellen
Sonderausstellung "Grubenunglück Radbod 1908" im Industriemuseum Zeche
Nachtigall zeigt der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) am
Mittwoch, 20. Mai, um 19 Uhr die Dokumentation des Hessischen Rundfunks.
Anschließend findet ein Gespräch mit den Autoren statt.

Gibt es Parallelen zwischen den Explosionsunglücken auf der
Steinkohlenzeche Radbod 1908 und der Zeche Stolzenbach 1988? Wie
verarbeiten Überlebende und Angehörige der Opfer Katastrophen wie diese?
"Der Tag, als die Grube explodierte" beschreibt nicht nur den Verlauf
des Unglücks in Borken. Die Dokumentation, die 20 Jahre nach dem Unglück
enstand, ist gleichzeitig die spannende und beklemmende Schilderung
einer Rettung, die niemand mehr für möglich gehalten hatte: Nach fast
drei Tagen in der Dunkelheit, tief eingeschlossen im Bergwerk, werden
sechs Männer gefunden und zurückgebracht ans Tageslicht. Bewegend und
eindrücklich beschreiben Zeugen den Moment der Explosion, das
verzweifelte Warten, die wundersame Rettung - und das Ende der Hoffnung
für 51 Vermisste.

Die Ursache für das Unglück auf der Zeche Radbod, das 350 Bergleute das
Leben kostete, wurde nie vollständig aufgeklärt. Die Vorwürfe, dass auf
Radbod Sicherheitsvorschriften missachtet wurden und das Unglück somit
vermeidbar gewesen wäre, konnten nicht bewiesen werden. Die Redakteure
des Hessischen Rundfunks dagegen, Oliver Schmid und Nick Pietzonka,
belegten während ihrer Recherchen, dass Aufsichtsbehörde und
Grubenbetreiber der Zeche Stolzenbach bereits 21 Jahre vor der
Katastrophe klare Informationen über die Gefahr einer
Braunkohlestaub-Explosion hatten. Sie wurden schlichtweg vergessen.

Ab 18 Uhr haben die Besucher die Möglichkeit, die Ausstellung im
LWL-Industriemuseum bei freiem Eintritt zu besichtigen.

Diese Meldung mit Fotos zum Download finden Sie im Internet unter
http://www.lwl.org/pressemitteilungen/m ... rlID=19873