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Verfasst: Mi. 19. Mär 03 18:00
von kapl
EXKURSION ZUM WELTKULTURERBE RAMMELSBERG
am 17. und 18. Mai 2003

Sehr geehrte Damen und Herren,

am dritten Maiwochenende 2003 laden FORUM GESCHICHTSKULTUR AN RUHR UND
EMSCHER und LAG ARBEIT UND LEBEN zu einer Exkursion ins Erzbergwerk
Rammelsberg im Harz ein. Zusammen mit der vom Bergbau geprägten Altstadt
von Goslar wurde das Erzbergwerk, das als einzige Bergwerksanlage der Welt
über tausend Jahre kontinuierlich in Betrieb war, aufgrund seiner
einzigartigen Denkmalsubstanz bereits 1992 in die Liste des
UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen.

Mit freundlichen Grüßen
Im Auftrag
Susanne Abeck


BERGWERK RAMMESLBERG UND ALTSTADT VON GOSLAR
Der 1988 stillgelegte Rammelsberg dokumentiert mit seinem großen Bestand an
übertägigen und untertägigen Bergbaudenkmälern zehn Jahrhunderte
Bergbaugeschichte: die Abraum-halden (10. Jh.), der Rathstiefste Stollen
(einer der ältesten und besterhaltenen Stollen des deutschen Bergbaus, 12.
Jh.), das Feuergezähe Gewölbe (ältester gemauerter Grubenraum Europas, 13.
Jh.), der Malermeisterturm (das älteste Tagesgebäude des deutschen
Bergbaus, 15. Jh.), der Roeder-Stollen (18./19. Jh.) mit zwei originalen
Wasserrädern und den Übergangsanlagen aus den 30er Jahren des 20.
Jahrhundert.
Mit seinem Reichtum hat der Rammelsberg die Geschichte und Entwicklung
der Stadt Goslar geprägt. Der Silberreichtum des Rammelsberges war Anfang
des
11. Jahrhunderts Ursache für die Gründung der Pfalz durch Kaiser Heinrich
II.; im Jahre 1009 fand die erste Reichsversammlung in Goslar statt.
Goslar war Residenzstadt deutscher Könige und Kaiser bis 1253. Durch den
Metallhandel hatte die Stadt eine bedeutende Stellung innerhalb der Hanse.
Das Oval des Altstadtkerns wurde auf engstem Raum von einem
Quadratkilometer angelegt.
Der mächtige Pfalzbau wurde im romanischen Stil errichtet. Sie war über
Jahrhunderte hin die größte und sicherste Pfalzanlage sächsischer und
salischer Kaiser. Goslar wurde ein Zentrum des christlichen Glaubens, das
"nordische Rom". Die Türme der 47 Kirchen und Kapellen bestimmten die
einzigartige
Silhouette der Stadt. Das heute noch geschlossen erhaltene Stadtbild ist
geprägt durch Gildehäuser, das historische Rathaus und eine große Zahl
Bürgerhäuser mit kunstvoll beschnitztem Fachwerk.

BEDEUTUNG DER AUSZEICHNUNG ALS WELTKULTURERBE FÜR DAS INDUSTRIEDENKMAL UND
DIE STADT GOSLAR
Das ausgezeichnete Areal ist eines von weltweit 730 Kultur- und Naturgütern
der UNESCO-Liste und erhielt als erstes Zeugnis industriellen Welterbes
innerhalb Deutschlands 1992 den renommierten Titel. 1994 folgte die
Völklinger Hütte im Saarland und 2001 der Industriekomplex der Zeche
Zollverein in Essen.
Die Exkursion wird - neben der Besichtigung des Bergbaumuseums sowie der
Goslarer Altstadt - der Frage nachgehen, welche Konsequenzen eine solch
hochwertige Auszeichnung für das industrielle Erbe und die umgebende
Stadtlandschaft hat. Der Leiter und wissenschaftliche Direktor des
Besucherbergwerks und Bergbaumuseums Professor Dr.-Ing. Reinhard Roseneck
wird an beiden Tagen sowohl für Besichtigungen als auch für Gespräche und
Diskussionen zur Verfügung stehen. Da Herr Roseneck auch den
denkmalpflegerischen Masterplan für Zollverein erstellt hat, ist er der
ideale Ansprechpartner in Bezug auf einen Vergleich der beiden
Weltkulturerbestätten Rammelsberg und Zollverein. Von Bedeutung ist in
diesem Zusammenhang auch die architektonische Beziehung zwischen den
Anlagen, denn sowohl Zollverein als auch die übertägige Architektur des
Rammelsberges wurden nach Plänen der Architekten Fritz Schupp und Martin
Kremmer erbaut.
Auch wenn die Zielvorgabe auf Zollverein eine andere als die auf dem
Rammelsberg ist - indem die stillgelegte Zeche nicht nur Weltkulturerbe,
sondern "Motor des Strukturwandels im Ruhrgebiet" (EGZ) sein soll - wird
darüber zu reden sein, ob verpasste und wahrgenommene Chancen, negative und
positive Entwicklungen am Rammelsberg und in der Stadt Goslar für die
Entwicklung Zollvereins Vorbild und Beispiel für sinnvolles Handeln und zu
vermeidende Fehler sein können.


PPROGRAMM
Samstag, 17. Mai
7.30 Uhr:
Abfahrt vom Essener Hauptbahnhof, Zwischenstopp am
S-Bahnhof Dortmund-Mengede
ca. 12 Uhr:
Ankunft Hotel Kaiserworth (alle Zimmer mit Bad, Dusche, TV; siehe auch:
http://www.kaiserworth.de).
13 Uhr:
Ankunft am Rammelsberg und Mittagessen in "Der Achtermann am Rammelsberg" *
14 Uhr:
Übertageführung in 2 Gruppen, Gruppe 1 wird von Prof. Dr. Reinhard
Roseneck, Gruppe 2 von Ortrud Krause geführt
(siehe auch: http://www.rammelsberg.de)
16 Uhr:
Kaffeetrinken und Gespräch mit Prof. Roseneck, ehemals
Bezirksdenkmalpfleger, seit Ende 2002 Direktor der Stiftung Weltkulturerbe
Rammelsberg/Goslar und Kulturlandschaft Harz
ab 17.30 - 18.45 Uhr:
Einfahrt mit 2 Gruppen in den historischen Roederstollen (Dauer: 1 ¼
Stunde)
19 Uhr:
Rückkehr ins Hotel
20 Uhr:
3gängiges Abendessen im Hotel

Sonntag, 18. Mai
9.30 Uhr:
Welterbe-spezifische Führung durch die Altstadt Goslar mit Dr. Christine
Bauer vom Städtischen Denkmalamt Goslar und Prof. Roseneck
12 Uhr:
Gespräch mit Dr. Bauer und Prof. Roseneck zum Thema "Stadtplanung und
Weltkulturerbe"
im Anschluss: Mittagessen * (selbstorganisiert)
14 Uhr:
ggf. Kurzbesuch der Kaiserpfalz und/oder des Huldigungssaales
(Internationaler Museums-tag, Eintritt frei!)
ca. 15 Uhr:
Rückfahrt
* Die Mittagessen sind von den Teilnehmern und Teilnehmerinnen selber zu
zahlen.

Die Kosten belaufen sich auf 85,- Euro pro Person und umfassen die
Busfahrt, Übernachtung im Hotel Kaiserworth, das Abendessen & das
Frühstück, zwei Führungen sowie Kaffee & Kuchen an beiden Tagen.
Für unsere Planungssicherheit ist eine schriftliche und verbindliche
Anmeldung bis zum 25. April erforderlich. Bitte haben Sie Verständnis
dafür, dass bei
Nichterreichen einer Mindestteilnehmerzahl von 30 Personen die Exkursion
nicht zustande kommen kann. Das Anmeldeformular können Sie beim Forum
Geschichtskultur anfordern: forum@geschichtskultur-ruhr.de

Forum Geschichtskultur an Ruhr und Emscher e.V.
Emscherallee 11, 44369 Dortmund
fon 0231 / 931122-90
fax 0231 / 931122-10
email: forum@geschichtskultur-ruhr.de
http://www.geschichtskultur-ruhr.de





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geschichtskultur-ruhr - Mailingliste
Hrsg: Forum Geschichtskultur an Ruhr und Emscher
Redaktion: Susanne Abeck, Franz-Josef Jelich
Email: geschichtskultur@hclist.de
Internet: http://www.geschichtskultur-ruhr.de