markscheider hat geschrieben:Gute Arbeit und gute Bilder!
Oh, vielen Dank! Freut uns!
Wir dürfen inzwischen auch mit einer guten Ladung Stolz von uns behaupten, daß uns diese Experimente so viel Erfahrung gebracht haben, daß wir auch ziemlich arme Erze aufwaschen können bzw. die Art des Prozesses ganz gut im Griff haben. Und man könnte sagen, daß wir inzwischen auch große Hochachtung vor den mittelalterlichen Aufbereitern haben, und uns deren Schwierigkeiten beim Umgang mit manchen Erzen klarer geworden ist. Die normale Sicht eines 'Unter-Tage-Menschen' auf Bergwerke hat sich zudem sehr erweitert; viele vorher mitunter kryptische Gründe, warum mitunter reiche Erzgänge verlassen wurden, werden klar. Denn was bringen einem zB hohe (Konzentrat-)Silberwerte eines Erzes, wenn die Gangart störrisch, die Art der Verwachsung in der Gangart innig, die Unterschiede zwischen der Gangart und den Erzmineralien gering etc. pp. ist - außer dem Pochmeister Alpträume? Es wundert mich inzwischen nicht mehr, daß eher mindere Gänge begeistert abgebaut und reichere Gänge nebendran aufgelassen wurden. Doch, wirklich nicht.
Wir würden natürlich gern unsere Erfahrungen auf andere Erze anwenden. Wenn jemand bereit wäre, uns eine Ladung Erz aus einem bestimmten Bergwerk zu spenden, würden wir das gern testweise aufarbeiten. Besonders interessiert wären wir an einem Erz mit reinerer Quarzgangart (wir haben hier Schwerspat mit wenig Quarz), und auch an einem Erz, das geringe Anteile Fahlerz enthält, die nicht innig mit Bleiglanz verwachsen sind. Wir würden nämlich sozusagen gern die 'mittleren' Anteile in der Technik aufschlüsseln, was uns mit unserem Erz Schwierigkeiten bereitet, da wir da eine dicke Schwerpatfraktion haben. Ah, und da haben wir gleich ein gutes Beispiel zu Pochmeisters Alpträumen: Man stelle sich einen Gang mit der Gangart Schwerspat vor und darin fein verteiltes Fahlerz und vielleicht noch ein bißchen Eisenschlunz dazu. Kein Problem in einem Quarzgang, aber in Schwerspat, in Schwerspat... die Ausbeute wird enttäuschend sein und die Gewerken angenervt.
Aaaalso: Würde uns jemand Erz spenden? Porto ginge natürlich auf uns, und wir geben die Hälfte des Konzentrates (wenn's klappt) zurück.
Die oben genannte Bildergalerie
http://silberbergwerk-suggental.de/inde ... cdir]=2008 hab' ich ein wenig erweitert; jetzt sieht man auch die Rutsche in Betrieb, Halbmakrobilder der Erzfraktionen, Bau eines Filters für das im Rundlauf geführte Wasser etc.
Zur Verhüttung erzähl' ich mal was bei Gelegenheit:). Zu Flußmitteln hätt' ich da ein paar Fragen, aber dafür mache ich, glaube ich, besser einen anderen Thread auf.
Glückauf und ein Hoch auf die Pochmeister des Mittelalters!