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Pilzbergwerk - ein lukratives Geschäft!

Verfasst: So. 25. Nov 07 10:31
von Fahrsteiger
Auf Pilztour im schwedischen Erzbergwerk
Selbst im Winter können Besucher im nordschwedischen Kiruna delikate Shiitakepilze pflücken - und zwar 540 Meter unter der Erde - im größten Eisenerz-Untertagebergwerk der Welt. Täglich verlassen mehr als 14 Züge mit Waggons voll Eisenerzkugeln die Mine "Kirunavaara" in Richtung Europa, Asien und Afrika. Jedes Jahr besuchen Zigtausend Urlauber die Besuchergrube im schwedischen Lappland. Sie besichtigen dort meterhohe Bohrmaschinen und informieren sich über den computergesteuerten Eisenerzabbau. Doch die wenigsten von ihnen kennen die alternative Pilztour von Sven-Ivan Melle in der Mine. Nach Terminvereinbarung fährt der Siebzigjährige, ein ehemaliger Bergwerkelektriker und EDV-Berater, der hier mehr als 50 Jahre arbeitete, mit den Gästen ins Bergwerk, erzählt die Geschichte der Mine und garniert sie mit allerlei Anekdoten aus dem Grubenalltag. Dann stoppt er vor dem eigentlichen Ziel seiner Tour.In seinem unterirdischen Pilzgarten riecht es nach modrigem Waldboden. Rollbare Gitterregale reichen fast bis zur Höhlendecke. Darauf lagern dunkle Holzstämme aus gepresster Erle, groß wie Brote. Ein jeder wurde mit Shiitakesporen geimpft. Computer regeln die Luftfeuchtigkeit. Auf den meisten Holzstangen wachsen bereits die begehrten Pilzkörper, die nicht nur als Delikatesse gelten. Siee werden in Japan und China auch als Heilmittel gegen Grippe, Bluthochdruck und Migräne angewendet."Die Bedingungen sind hier unten viel besser als in der Natur", sagt Sven-Ivan Melle. Es sei immer konstante 15 Grad Celsius warm, selbst wenn draußen gerade ein Schneesturm tobt. Die Idee, den weltweit meistverkauften Kulturpilz daheim im schwedischen Bergwerk anzubauen, ist dem Pensionär auf einer Geschäftsreise durch Japan gekommen, nachdem er eine Shiitakezucht in einem Kellergewölbe besichtigt hatte. Melle erntet seither wöchentlich 100 Kilogramm Pilze und verkauft sie an Privatkunden und die besten Gourmetrestaurants in Stockholm. Die Besucher können auch gleich Shiitake-Pilze bei ihm kaufen: Ein Kilo kostet umgerechnet 21,50 Euro; eine rechtzeitige Vorbestellung ist sinnvoll.Jede Nacht wird im Bergwerk Eisenerz gesprengt. Ob die Pilze deshalb so gut wachsen, weiß niemand, denn nachts darf kein Mensch mehr in der Grube sein.Die Shiitaketour dauert zwei bis drei Stunden und kostet 22 Euro. Dreistündige Führungen durch das Besucherbergwerk kosten 25 Euro ( http://www.lkab.com).
Glück Auf
Horst

Re: Pilzbergwerk - ein lukratives Geschäft!

Verfasst: So. 25. Nov 07 10:59
von alterbergbau.de
so könnte man sein besucherbergwerk finanzieren. ;)

Re: Pilzbergwerk - ein lukratives Geschäft!

Verfasst: So. 25. Nov 07 13:57
von Michael Kitzig (†)
wenn ich mich recht erinnere hat man in der Grube Raab / Wetzlar füher mit erfolg champignons gezüchtet..

Re: Pilzbergwerk - ein lukratives Geschäft!

Verfasst: Mo. 26. Nov 07 16:59
von Karlheinz_Rabas
Hallo Horst,

die Idee, in stillgelegten Bergwerken oder Bunkern eine Pilzzucht anzulegen, ist nicht neu.

Wir (eine Ruhrkohle-Gesellschaft), haben z.B. Anfang der 1960iger Jahre in einem Fernheizwerk in Raunheim, nach der Umstellung der Anlage auf Heizöl, in dem stillgelegten Koksbunker eine Champignonzucht eingerichtet.

Karlheinz Rabas