Dazu auch was aus der "Freien Presse"
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Berggeschrei in Sachsen wird lauter
Oberbergamt erteilt weitere Genehmigung zur Erkundung von Erzlagerstätte
Freiberg/Auerbach. Das Sächsische Berggeschrei wird lauter. Am Dienstag gab das Oberbergamt Freiberg bekannt, dass es erneut eine Genehmigung zur Erkundung einer Zinnlagerstätte erteilt hat. Die Erlaubnis bezieht sich auf ein elf Quadratkilometer großes Feld in den Vogtland-Gemeinden Auerbach, Morgenröthe-Rautenkranz und Tannenbergs-thal. Experten vermuten in dem Revier mindestens 120.000 Tonnen reines Zinn. Dessen Preis stieg in den vergangenen drei Jahren etwa um das Dreifache auf rund 10.000 Euro je Tonne.
Den Zuschlag für die Erkundung erhielt die Deutsche Rohstoff AG, ein Unternehmen mit Sitz in Heidelberg. "Nach allem, was wir wissen, halten wir diese Lagerstätte für wirtschaftlich sehr interessant. Es wurde dort schon viel erkundet, umfangreiche Daten liegen vor. Wir glauben, dass mit den momentanen Preisen für Zinn eine gute Chance besteht, den Abbau wirtschaftlich zu betreiben", sagte Thomas Gutschlag, Vorstand des im März 2006 gegründeten, bisher nicht börsennotierten Unternehmens. Es beteiligt sich international an Erkundungen, vor allem in Kanada und Peru.
In den betroffenen Gemeinden wurde die Nachricht, dass eventuell wieder Bergbau betrieben wird, positiv aufgenommen. "Es wäre gut, wenn sich der Abbau rentabel gestalten ließe", sagte Johannes Graupner, Oberbürgermeister von Auerbach. Belastungen befürchtet er keine. "Der Gottesberg, wo die Vorkommen sein sollen, befindet sich ein ganzes Stück von bewohnten Flächen entfernt im Wald."
Diese Genehmigung für die Lagerstätte ist bereits die vierte innerhalb der vergangenen zwölf Monate. So erhielt am 2. Oktober 2006 die Wismuttochter Wisutec die Zusage, die Wolframlagerstätte Pöhla-Globenstein zu untersuchen. "Die Analyse läuft. Derzeit stellt das Unternehmen einen Betriebsplan auf, in dem festgehalten wird, wann die Wisutec wo wie tief bohren will", erläuterte Peter Horler, Sprecher des Oberbergamtes.
In Pöhla-Globenstein werden bis zu 50.000 Tonnen reines Wolfram vermutet. Die beiden nächsten Zusagen zur Erkundung erfolgten im Juni 2007. Sie bezogen sich auf die Kupferlagerstätte um Spremberg, Graustein, Schleife einerseits und Weißwasser andererseits. In beiden Feldern werden rund drei Millionen Tonnen Kupfer vermutet. Horler geht davon aus, dass das Amt mittelfristig weitere Zusagen zur Erkundung erteilen wird. "Es liegen sechs weitere Anträge vor. Um einige Lagerstätten gibt es harte Konkurrenz."
Von Eva Prase und Ronny Hager
Eine Karte zu Erzlagerstätten in der Region und erteilten Genehmigungen finden Sie in der Mittwochausgabe der "Freien Presse" auf der Seite Regionales und im E-Paper.
Quelle:
http://www.freiepresse.de/NACHRICHTEN/R ... 47926.html
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Zinn-Abbau bei Gottesberg möglich
Bergbaurechte an Deutsche Rohstoff AG aus Heidelberg erteilt
Gottesberg.Die Deutsche Rohstoff AG aus Heidelberg darf im Waldgebiet bei Gottesberg die Zinnlagerstätte erkunden. Das Sächsische Oberbergamt in Freiberg hat dem Unternehmen jetzt die Genehmigung zur Erkundung des elf Quadratkilometer großen Feldes erteilt. Experten gehen davon aus, dass in dem Revier zwischen Tannenbergsthal, Jägersgrün und Morgenröthe mindestens 120.000 Tonnen reines Zinn lagern.
„Wir glauben, dass bei den momentanen Preisen für Zinn eine gute Chance besteht, den Abbau wirtschaftlich zu betreiben“, sagte Thomas Gutschlag, Vorstand der Deutschen Rohstoff AG. Zunächst sollen alle Daten zusammengetragen und die Mächtigkeit der Lagerstätte ermittelt werden, so Gutschlag. Danach wird festgelegt, ob, wo und bis in welche Tiefe Bohrungen erforderlich sind. Um diese durchführen zu können, bedarf es einer Zusage des Oberbergamtes. Gutschlag rechnet damit, dass seine Firma in der zweiten Jahreshälfte 2008 vor Ort tätig wird. Prinzipiell sei sein Unternehmen nicht nur an der Erkundung, sondern auch am Abbau interessiert. Es könne sich aber auch die Zusammenarbeit mit einem Partner vorstellen.
Der Deutschen Rohstoff AG kommt zu Gute, dass der Fundort in den 1980-er Jahren erforscht wurde. „Die Lagerstätte ist nicht unbekannt“, erklärte Gutschlag, dessen Firma mit Fachleuten zusammen arbeitet, die bereits zu DDR-Zeiten in Gottesberg nach Bodenschätzen suchten. Bei diesen Erkundungen wurden damals Erze bis in einer Tiefe von 1000 Meter nachgewiesen. Neben den umfangreichen Zinnvorkommen – zu DDR-Zeiten wurden 5000 Tonnen abgebaut – sind in der ostvogtländischen Lagerstätte auch Kupfer, Wolfram, Wismut und Gold nachgewiesen.
Das Heidelberger Unternehmen war nach den Worten von Peter Horler, Sprecher des Oberbergamtes, der einzige Bewerber für einen Zinnabbau bei Gottesberg. Für die zweite im oberen Vogtland als von der Behörde als besonders förderwürdig eingestufte Lagerstätte, die Flußspatgrube Schönbrunn, gibt es laut Horler hingegen noch keine Interessenten.
Die Nachricht von der Erkundung des Lagers ist auf ein positives Echo gestoßen. So hofft Konrad Stahl, Bürgermeister von Morgenröthe-Rautenkranz, auf Jobs. „Die ganze Industrie ist ja weggebrochen. Wenn jetzt etwas Bergbau käme, wäre das gut“, sagte er. Schäden fürchtet er nicht. „Wir haben eine Gemarkung von 30 Quadratkilometern. Nur drei Prozent sind bebaut. Wenn da irgendwer im Wald Zinn abbauen will, hat niemand was dagegen.
Von Ronny Hager und Eva Prase
Quelle:
http://www.freiepresse.de/NACHRICHTEN/R ... 47904.html