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CEAG & Co und Magnetkompaß?
Verfasst: Do. 12. Jul 07 14:41
von MatthiasM
Hallo in die Runde,
weil grad anderswo die Diskussion läuft, inwieweit wasserdichte Höhlen- und Tauchlampen mit den dichtigkeitshalber gern verwendeten Magnetschalten (Reedrelais) Vermessung mit Kompaß/Hängezeug stören:
Bei den "echten" Grubenlampen gibt es ja allerlei mit Magnet zu betätigende Trickverschlüsse. Inwieweit magnetisiert sich da das Zeug selber und stört nachher natürlich den Kompaß? Wenn ich den ganzen Öffnungsmagnet mitschleppe, bin ich natürlich selber schuld....
Glück tief
Matthias
Verfasst: Do. 12. Jul 07 15:02
von markscheider
Eigentlich nicht. Also die Magnetisierung kannst Du vernachlässigen. Was nicht zu vernachlässigen ist, sind die Eisenteile an sich. Auch Dein Schlüsselbund und etwaiges Werkzeug spielt eine Rolle. Es hängt natürlich ganz stark von Deinen Genauigkeitsansprüchen ab. Wenn Du sonst Eisenfrei bist und die Lampe auf dem Rücken trägst, kann man sie für niedere Genauigkeiten vernachlässigen. Mach doch einfach mal Übertage einen Versuch, Ablesung mit und ohne Lampe und mit eingeschalteter und ausgeschalteter Lampe.
Verfasst: Do. 12. Jul 07 16:19
von MatthiasM
Wie ist das mit dem Einfluß von definitiv unmagnetisiertem Eisen im Vergleich zu Eisenwaren, die wirklich selber schon richtig magnetisiert sind (ich denk an die Stories von den Engländern, die immer ihre Grubenbahngleise gemessen haben - das Zeug liegt ja Jahrzehnte unverändert und ist richtig gut magnetisiert).
Als ich
diese alte Bussoleauf unserem Eßtisch ausgepackt hatte, hat sie irgendwohin gezeigt..... Ursache waren die leicht magnetischen Klingen der Messer in der Schublade. . Ohne die Messer war kein Einfluß merklich (alles rostfreies Besteck, unmagnetisch, bis auf die Klingen - andere Legierung.
Wer sich mit rostfreiem, antimagnetischem Eisenwaren und ansonsten nur Nichteisenmetallen umgibt, sollte eigentlich ungestört messen können.
Verfasst: Do. 12. Jul 07 17:07
von markscheider
Edelstahl, also rostfrei hat schon eine Wirkung auf einen Magneten, allerdings ist diese viel schwächer als bei normalem Stahl oder Eisen. Probiers aus, halte mal einen Haftmagneten an ein Stück Edelstahl.
Verfasst: Do. 12. Jul 07 22:22
von AdM_Michael
Bei dem Problem hilft doch ein schneller Blick in den Schulte/Loehr:
"Bei Vorhandensein geringer Eisenmassen liefert die Kompassmessung vielfach noch brauchbare Ergebnisse, da die Einwirkung auf die Magnetnadel sehr schnell abnimmt. Man kann daher haefig noch unbeeinflusste Stellen in etwas groesserem Abstande von den stoerenden Ursachen aufsuchen. So wird z.B. der Einfluss der Foerderbahngleise in Abbaustreckenschon in 1m Hoehe, derjenige eines Foerderwagens in etwa 2m Abstand und der einer Druckluftleitung in 0.5m Entfernung unwirksam.
Bei elektrischen Anlagen erzeugen selbst Gleichstromleitungen in eisengepanzerten Kabeln nur noch auf einige Meter merkbare Ablenkungen. Fuer den Eisenausbau ergibt sich, dass z.B. die Einwirkung von einer Tonne Eisen in etwa 10m Entfernung mit dem gewoehnlichen Kompass nicht mehr nachweisbar ist."
Der zitierte Text gilt fuer ungedaempfte Haengekompasse. Daher duerften die bei Speleologen so beliebten gedaempften Suuntos eigentlich nur weniger Probleme machen. Ansonsten hilft halt nur das Messen mit Kreuzschnueren weiter.

Verfasst: Fr. 13. Jul 07 8:06
von markscheider
@AdM_Micha: Bin auf der Baustelle, Schulte/Löhr liegt zu Hause.

Sonst hätte ich natürlich auch nachgeschaut...