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Risiko Buga-Besuch?
Verfasst: Di. 19. Jun 07 21:41
von heikofeierabend
Wie gefährlich ist es eigentlich, eine Bundesgartenschau auf einem ehemaligen Uran-Bergwerk zu errichten? Wie stark ist die radioaktive Strahlung? Das Darmstädter Öko-Institut gibt Entwarnung: "Es bestehen keine Risiken für die Gesundheit der Buga-Besucher." Das Institut hat Messwerte, die in den vergangenen Jahren von anderen Instituten erhoben wurden, ausgewertet. Das Ergebnis: Die Werte seien inzwischen so niedrig, dass man die Strahlenbelastung, die aus der Natur kommt, nicht mehr von der aus dem Bergbau resultierenden Belastung unterscheiden könne. Ein Besucher, der sich 20 Stunden auf dem Buga-Areal aufhält, ist laut Öko-Institut einer Strahlung von 4,85 Mikrosievert ausgesetzt. Dies sei weniger als ein Prozent des Grenzwertes, der in Deutschland pro Jahr für kerntechnische Anlagen gelte. Dieser beträgt 1000 Mikrosievert.
Heiko
Glück Auf
Verfasst: Di. 19. Jun 07 21:56
von Privatbefahrer (†)
Ich habe mal Messungen mit einem Geigerzähler (RKSB-104) auf der Reuster Halde gemacht, als die Wismut noch voll beim Abtragen war. Die Werte lagen überall im Bereich der natürlichen Strahlung, nicht mehr. Da war noch nichts abgedeckt im Gegenteil, alles aufgewühlt.
GA
Ralph
Verfasst: Mi. 20. Jun 07 7:40
von GeoBerg
Da habe ich doch mal einen aktuellen Beitrag zu leisten

Ich war gestern auf der BUGA und fühle mich noch klasse... Nein, im Ernst. Dort gibt es keinerlei Bedenken anzumelden bzgl. irgendwelcher Kontaminationen der Besucher. Nachfolgend mal ein Blick auf den gestrigen Messbildschirm der direkt auf der BUGA stehenden Messstation.
Bilder von Ronneburg aus gestriger Sicht gibt es hier:
http://www.geoberg.de/foto/mining/ronne.php
GA, Lutz.
Verfasst: Mi. 20. Jun 07 15:42
von Nightmare
Das einzige Risiko, was vielleicht bei einem Besuch besteht:
Es packt einen die Wut wegen der immensen Verschwendung von Steuermitteln zur Herstellung einer künstlichen Landschaft, die so dort zu keiner Zeit existiert hat. Ökologie und Naturschutz bleiben auf der Strecke im BUGA-Disneyland, man will zeigen, daß technisch wirklich alles machbar ist.
Wozu?
Um den Besuchern, die in einer umfangreichen Medienkampagne angelockt werden, das Geld aus der Tasche zu ziehen. Wer weit gefahren ist und einen Haufen Eintritt bezahlt hat, wird nicht gern zugeben, daß er die gestalterischen Auswüchse der Gartenbaukunst auch woanders preiswerter besichtigen kann.
Und um noch mehr Geld für noch dubiosere Sanierungen zu erhalten. Unter dem Motto: seht her, was wir dann schönes bauen! Um dem vielleicht kritisch nach dem Sinn Fragenden die Augen zu verkleben.
Damit mir also das "Risiko" erspart bleibt: ich werde keinen Fuß auch nur in die Nähe der BUGA setzen. Mir sind über lange Zeit gewachsene schöne Parks und Gärten lieber als eine Kunstlandschaft, die sich auf Umwelt- und Denkmalfrevel sowie Geldverschwendung gründet.
Glück auf!
Maja
Verfasst: Mi. 20. Jun 07 23:19
von Privatbefahrer (†)
Maja,
ich fahre auch nicht hin, obwohl es nur 10 km sind. Die Preise sind mir zu fett und mit dem Verschwenden von Steuergeldern spricht du mir aus dem Herzen.
GA
Ralph
Verfasst: Do. 21. Jun 07 23:18
von Siggi
Nightmare hat geschrieben:
Damit mir also das "Risiko" erspart bleibt: ich werde keinen Fuß auch nur in die Nähe der BUGA setzen.
Maja
Prima, dann hab ich mehr Platz um von der Erlebnisbrücke die Internationale zu schmettern.
GA Siggi
Verfasst: Fr. 22. Jun 07 15:59
von Nightmare
@Siggi:
Frecher Griebel!
Da komme ich erst recht nicht, wenn du singen willst! Soviel Ohropax wie dann nötig wäre, brauche ich das ganze Jahr auf dem Bau nicht !!!
Glück auf!
Maja
Verfasst: So. 08. Jul 07 18:51
von Nobi
glück auf,
ich wollte eigentlich auch nicht auf die BUGA fahren und musste nun, weil bekannte uns eingeladen haben.
(m)ein kurzes fazit:
wer gartenbaukunst bewundern will, der sollte sich lieber den wörlitzer park anschauen. ich konnte kaum was entdecken, was mich vom hocker reißen würde. aber ich habe ja auch keinen grünen daumen sondern eher schmutzige phantasien
es geht auf der BUGA einzig und allein darum zu zeigen, zu was der mensch mit der entsprechenden technik fähig ist. das am standort ronneburg saniert werden musste, ist sicherlich uns allen klar aber ob das ergebnis der sanierung so ausschauen sollte, wage nicht nur ich zu bezweifeln.
zudem wird den eifrig nickenden besuchern in den zahlreichen führungen allerhand über den standort ronneburg erzählt und wie furchtbar doch alles war und wie schön es jetzt ausschaut und in der wismut-ausstellung werden diese sachen noch untermauert. jetzt tragen eben diese besucher die neue vorgefertigte wahrheit breit und in ein paar jahren wird sich diese meinung etablieren.
den einzigen netten beitrag konnte ich am standort des ehemaligen bergbaubetriebes drosen (schacht 403) sehen. dort steht ja noch das fördergerüst und in einem aufgestellten container läuft ein 50minuten-film über die bewohner von drosen und ihre erlebnisse mit der wismut. der war richtig nett, weil realitätsnah und ehrlich.
an der stadt ronneburg selber geht die BUGA vorbei. mitten in der stadt am samstag nachmittag bei sonnenschein waren wir die einzigen gäste im freisitz...
wie werden da wohl die folgelandschaften der folgelandschaften ausschauen?
naja, neben drosen hat auch noch ein besuch im bergbaumuseum ronneburg und eine besichtigung des schachtes 407 den tag gerettet.
Verfasst: Di. 10. Jul 07 20:05
von Petra_S.
aber ich habe ja auch keinen grünen daumen sondern eher schmutzige phantasien
@nobi:
Zum Thema BUGA: Ich war und werde auch nicht zur BUGA fahren - Gartenbau und Blumen interessieren mich einfach nicht - aber ich habe mir mal die Doppel-DVD der WISMUT (gibts unter
http://www.wismut-buga-dvd.de) zugelegt, die zur BUGA herausgekommen ist von UM WELT FILM PRODUKTION. Ich fand diese echt interessant - vor allem als Jemand, der die WISMUT-Zeit nicht miterlebt hatte und diese nur aus Erzählungen heraus kennt. Natürlich wird auch in dieser DVD "löblich" erwähnt, was jetzt aus der Haldenlandschaft speziell um Ronneburg entstanden ist. Ich finde, man hätte die Spitzkegelhalden als "Mahnsymbol" oder auch als eine Art "Denkmal" erhalten sollen. Irgendwann denken die Leute dort, die Landschaft ist nicht künstlich so entstanden sondern von Natur aus gibt es dort Berge und Täler.
Es wäre fast das gleiche, als würde man jede Altbergbauhalde abtragen und einebnen. Etwas was eine ganze Region, eine ganze Bevölkerung geprägt hat, ist weg, wie als hätte es das alles gar nicht gegeben...
Naja, dies ist nur meine ganz persönliche Meinung.
Verfasst: Mi. 11. Jul 07 10:46
von Nobi
Petra_S. hat geschrieben:
aber ich habe ja auch keinen grünen daumen sondern eher schmutzige phantasien
@nobi:
nicht was du denkst. ich träume doch nur von moddrigem altbergbau

Verfasst: Mi. 11. Jul 07 19:56
von hebbel
Ein Zeichen gegen die Versuche der vollständigen Tilgung.
Ostthüringer Zeitung v. 11.07.07. Stichwort Namenssteine.
http://www.otz.de/otz/otz.onlinesuche.v ... r=1&other=
Glück auf!
Dieter
Verfasst: Mi. 11. Jul 07 20:16
von Nobi
hebbel hat geschrieben:Ein Zeichen gegen die Versuche der vollständigen Tilgung.
Ostthüringer Zeitung v. 11.07.07. Stichwort Namenssteine.
so langsam begreift man aber wie immer viel zu spät ...
wenn man geld übrig hat, dann sollte man lieber in die erhaltung bestehender denkmale oder in den kampf gegen die zerstörung weiterer denkmale (siehe B93 in neustädtl) investieren.
Verfasst: Mi. 11. Jul 07 22:31
von Privatbefahrer (†)
Petra: Meine Meinung ist, und ich habe sie auch schon oft im Forum vertreten, die Spitzkegelhalden hätten als Landmarken bleiben sollen.
Namenssteine: eine Erinnerung, aber völlig unpassend, bringt nur Geld für die Initiatoren.
GA
Ralph
Verfasst: Do. 12. Jul 07 7:44
von markscheider
Ob bei 30 Euro da was übrig bleibt, sei dahingestellt. Im übrigen bin Deiner Meinung, die Halden hätten auf jeden Fall erhalten bleiben sollen. Was hier gemacht wird, ist Disneyland im großen Stil, einhergehend mit Geschichtstilgung.