Das Forum der GAG

Auch wenn immer wieder berichtet wird über die ach so schlecht ausgerüsteten und mit veralterter Technik betriebenen russischen Steinkohlenbergwerke > es stimmt nicht!
Die Bergwerke haben heute einen Gestehungspreis der Kohle zwischen 10 und 20 € je Tonne, aber nicht weil mit Schlägel und Eisen gearbeitet wird, sondern mit Technik vom Besten.
Das Bild zeigt mich beim Gasbohren auf dem größten russischen Bergwerk Raspadskaja. Ein Vorzeigebergwerk und stehts der Vorreiter bei technischen Neuerungen.

Glück Auf
Horst

Mal `ne Frage Horst: Könnte es sein, dass das Problem darin liegt, dass die Vortriebstechnik auf dem neuesten Stand ist, die Sicherheitstechnik aber hinterherhinkt ? (Kohle lässt sich schließlich verkaufen, Sicherheit nicht...)

Nein, dass ist nicht so. Ein Toter kostet die Bergwerke ca. 500000 €uro. Da sind bei durchschnittlich 14 Euro Förderkosten eine Menge Kohle zu fördern. Das Reviersteigergehalt besteht auf vielen Schachtanlagen aus drei Teilen: Grundgehalt, Leistungsprämie, keine Unfälle - jeweils 33%. Die CH4 - Abschaltungen im Abbau funktionieren mit den gleichen Werten wie in Deutschland und auch die Messgeräte hängen nach dem gleichen System. Das Problem ist die Lagerstätte. In der Kohle sind Unmengen von CH4 > bis zu 100m³ je Tonne. Die Lagerstätten sind wegen ihrer geringen Teufen vom Gebirge her intakt. Die Kohle öffnet ihre Schlechten gar nicht oder kurz vor der Gewinnungsmaschine. Im Gegensatz zu Deutschland versucht man das Gas mit Vorlaufzeiten von bis zu 15 Monaten durch Bohrungen im Flöz zu lösen, ein aufwendiges Verfahren, da auf 1000m Abbaulänge etwa 130 Bohrungen gestoßen werden müssen, bei Gasausbruchsgefahr steigt die Zahl locker über 200. Bin für jede Anregung dankbar, die den Aufwand minimiert und die Gasausbruchgefahr verhindert.
Glück Auf
Horst

Angesichts der Schreckensmeldung habe ich mir schon Sorgen gemacht, Du könntest zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen zu sein.
Gott sei Dank war dem nicht so.

Bei den vielen Firmen, die sich im russischen Bergbau tummeln ist nichts unmöglich. Beim jetzigen Unglück starben ein Mitarbeiter der DMT - Tochter IMC und ein russischer Mitarbeiter von Eickhoff.
Zumindestens kann mir keine meine 36 Jahre Bergbau wegnehmen.
Glück Auf
Horst

Hi Horst,
Du hast geschrieben:
"Das Bild zeigt mich beim Gasbohren"
Bist Du auf dem Bohrwagen, oder hinter der hoffentlich exgeschützten Kamera?

Der in kleidsamen orange hinter der Steuerstand. Mit der Nase am Geschehen. Du weißt, ich weich nicht!
Glück Auf
Horst