Bohrlochpfeifen-Frage
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Bohrlochpfeifen-Frage
Bohrlochpfeifen sind ja Untertage nichts ungewöhnliches. Am Wochenende haben wir im Marienberger Revier aber welche zu sehen bekommen, die wir so noch nicht kannten. Der Durchmesser der Pfeifen betrug etwa 3cm, also so wie die ganz normalen Bohrpfeifen, allerdings waren am Ende der Pfeife nicht wie gewohnt eine gerade Fläche sondern ein ca. 5-7 mm großer Kegel. Dies betraf in einem bestimmten Bereich eine ganze Anzahl von sichtbaren Pfeifen. Nun kann das zugehörige Bohrgezähe eigentlich nur so ausgeschaut haben wie skizziert. Ich selber habe aber noch kein solches Gezähe gesehen.
Gibt es dies Art von Pfeifen auch in anderen Gruben oder war es eine Art Gezähetest?
Falk wird heute Abend sicherlich noch die nötigen Bilder dazu hochladen.
Gibt es dies Art von Pfeifen auch in anderen Gruben oder war es eine Art Gezähetest?
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- Skizze Bohrpfeifen und Bohrgezähe
- bohrpfeiffen.gif (8.46 KiB) 11811 mal betrachtet
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- Falk Meyer
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Hier das Foto
Mein Erzgebirge,
hoch über dunklen Schächten lauscht deiner Halden wilde Einsamkeit.
Still raunen sie von guten Himmelsmächten,
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Edwin Bauersachs
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und noch eins:
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- Nobi
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glück auf peter,Schlepper hat geschrieben:Moin Nobi,
mir ist diese Form des Bohrgezehes von den ganz frühen Druckluftschlagbohrmaschinen bekannt, ich müsste auch irgendwo eine Abbildung dazu haben. Könnte denn das da in Frage kommen??
auf dem ersten bild von falk ist zu sehen, wie das bohrloch angesetzt wurde. vorher wurde mit schlägel & eisen der ansatzpunkt vorbereitet. wenn man sich dieses bild anschaut, könnte man sogar fast von einer art bohrkrone ausgehen. druckluft würde auch zeitlich nicht passen.
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hallo peter,
wir sind leider noch nicht weiter gekommen. bisher kannte ich auch nur das normale bohrgezähe und die zugehörigen bohrlöcher. aber so ist das eben. jede grube ist anders und überall gibt es etwas zu entdecken - und das ist auch gut so
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- Handbohrer
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- Petra_S.
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...ich frage mich auch, wie so ein Bohrgezähe, das Nobi vorschlägt, hergestellt worden ist...
Gab es früher schon die Technik so eine Art "Rohre" o.ä. zu schmieden und ohne daß die Schneideflächen der Bohrkrone nach ein paar mal draufschlagen gleich wieder stumpf wurden??
Manchmal wünschte ich mir wirklich, es gäbe so eine Art Zeitmaschine, in der man sich in die Vergangenheit zurückversetzen lassen könnte um das eine oder andere spannende Rätsel zu klären...
Gab es früher schon die Technik so eine Art "Rohre" o.ä. zu schmieden und ohne daß die Schneideflächen der Bohrkrone nach ein paar mal draufschlagen gleich wieder stumpf wurden??
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Glück Auf!
Petra
** Der Schacht im Wasser schnell ersäuft, wenn Schnaps nur durch die Kehle läuft. **
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- sehmataler
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Hallo Nobi, ein interessantes Detail habt ihr da entdeckt. Ich hab solche kegelförmigen Bohrlochsohlen auch noch net gesehen.
Sicherlich sind mehrere mögliche Formen als Bohrwerkzeug denkbar und herstellbar, mir ist da eine spezielle Form eingefallen. Die wäre mit einem Keil oder einer Gesenkform zu schmieden. Durch die zwei V-förmigen Einschnitte, welche die Schneiden ausbilden, können alle Schneiden relativ unkompliziert am Schleifstein angeschärft werden. Nur das erneute in-Form-schmieden dürfte die Sache aufwändig machen. Ob das Bohrgezähe so ausgesehen hat, wer weiß?
Sind eigentlich an der Bohrlochsohle einzelne Kerbspuren der Schneide(n) sichtbar? Bei günstiger Spurenlage (Homogenität und geringe Korngröße des Gesteins, Schärfe der Schneiden bei den letzten, spurenverursachenden Schlägen) dürfte eine Schneidensymmetrie (2-fach oder wie in Skizze 4-fach) erkennbar sein.
Sicherlich sind mehrere mögliche Formen als Bohrwerkzeug denkbar und herstellbar, mir ist da eine spezielle Form eingefallen. Die wäre mit einem Keil oder einer Gesenkform zu schmieden. Durch die zwei V-förmigen Einschnitte, welche die Schneiden ausbilden, können alle Schneiden relativ unkompliziert am Schleifstein angeschärft werden. Nur das erneute in-Form-schmieden dürfte die Sache aufwändig machen. Ob das Bohrgezähe so ausgesehen hat, wer weiß?
Sind eigentlich an der Bohrlochsohle einzelne Kerbspuren der Schneide(n) sichtbar? Bei günstiger Spurenlage (Homogenität und geringe Korngröße des Gesteins, Schärfe der Schneiden bei den letzten, spurenverursachenden Schlägen) dürfte eine Schneidensymmetrie (2-fach oder wie in Skizze 4-fach) erkennbar sein.
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- 440_1172944535_070302 002.jpg (93.2 KiB) 11425 mal betrachtet
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glück auf stefan,sehmataler hat geschrieben:Sind eigentlich an der Bohrlochsohle einzelne Kerbspuren der Schneide(n) sichtbar? Bei günstiger Spurenlage (Homogenität und geringe Korngröße des Gesteins, Schärfe der Schneiden bei den letzten, spurenverursachenden Schlägen) dürfte eine Schneidensymmetrie (2-fach oder wie in Skizze 4-fach) erkennbar sein.
kerbspuren des gezähes habe ich keine gesehen. dies bedeutet aber nicht unbedingt, dass da keine gewesen sind.
da es sich auch nur um einen kurzen abschnitt einer strecke handelt und es auch scheinbar nirgendwo ähnliche bohrlochpfeifen gibt, gehe ich von einem gezäheversuch auch. genau werden wir es wohl nicht in erfahrung bringen.
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...Interessanter Link...Nobi hat geschrieben:http://www.minerlamps.com/g55.html
Ich könnte mir gut vorstellen, daß so ein Handbohrer dort benutzt wurde...
Man muß ja auch nicht den Bohrer genau um 45 Grad nach jedem Schlag drehen, es könnte auch weniger sein..
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Petra
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ggf. kann ja chris noch etwas zum einsatz und der verbreitung des bohrgezähes schreiben und ob sich dieses bohrgezähe im dortigen goldbergbau durchgesetzt hat.
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Hallo,
wenn ich mit einem Bohrmeißel von Hand ein Loch in den Fels schlage, sieht das so ähnlich aus wie auf den Fotos.
Der Bohrmeißel ist eine hohle Eisenstange (ca, 1,5cm dick), die Wände wenige mm. stark und vorne sind so zirka 6 Zacken drauf.
Damit lässt es sich super arbeiten und man hat(zumindest im Schiefer ) ganz schnell ein ordentliches Loch geschlagen.
In der Mitte bleibt dann auch ein kleiner Kegel zurück.
wenn ich mit einem Bohrmeißel von Hand ein Loch in den Fels schlage, sieht das so ähnlich aus wie auf den Fotos.
Der Bohrmeißel ist eine hohle Eisenstange (ca, 1,5cm dick), die Wände wenige mm. stark und vorne sind so zirka 6 Zacken drauf.
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Andi
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- Falk Meyer
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1,5 cm dick?? Is das die normale Stärke?? Ich kann mir nicht vorstellen, dass man mit so nem "meißelchen" im Erzgebirge die ganzen Bohrlöcher von Hand geschlagen haben soll-vielleicht zum vorbohren..Andi-P hat geschrieben:Der Bohrmeißel ist eine hohle Eisenstange (ca, 1,5cm dick), die Wände wenige mm. stark
Damit lässt es sich super arbeiten und man hat(zumindest im Schiefer )
Komm mal ins Erzgebirge und lern Gneis kennen...dann weißt du, was das für ne Schinderei ist.
Mein Erzgebirge,
hoch über dunklen Schächten lauscht deiner Halden wilde Einsamkeit.
Still raunen sie von guten Himmelsmächten,
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Edwin Bauersachs
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Hallo,
1,5 ist schon ziemlich dünn, den nehm ich aber auch nicht zum Bohrlöcher schlagen
Ich kann mir aber schon vorstellen, dass man sowas verwendet hat. Auch dickere Meißel. Wenn einer das Ding anhält und dreht, und der andere draufschlägt geht das eigentlich ganz gut. Auch wenns mal länger dauert...
Die Einladung ins Erzgebirge nehm ich gerne mal irgendwann an
1,5 ist schon ziemlich dünn, den nehm ich aber auch nicht zum Bohrlöcher schlagen
Ich kann mir aber schon vorstellen, dass man sowas verwendet hat. Auch dickere Meißel. Wenn einer das Ding anhält und dreht, und der andere draufschlägt geht das eigentlich ganz gut. Auch wenns mal länger dauert...
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Bring dann mal den Bohrer mit (vergess aber mehrere Ersatzbohrer nich )Andi-P hat geschrieben:Die Einladung ins Erzgebirge nehm ich gerne mal irgendwann an
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- sehmataler
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Re: Bohrlochpfeifen-Frage
Hab beim ebook-Link von Siggi zum Thema Schrämspieß einen Bohrer gefunden, der solche Bohrlochpfeifen zurücklässt:
http://books.google.com/books?id=phgxAA ... e#PPA31,M1
Danke Siggi
Das Bild ist etwas klein geraten und wenig aussagekräftig, jedoch die Beschreibung des "Kronenbohrers" sagt eigentlich alles. Wenn man bei der Veröffentlichung um 1860 die Aktualität der einzelnen Inhalte berücksichtigt, kann so was durchaus mal im Marienberger Bergbau gebraucht worden sein.
http://books.google.com/books?id=phgxAA ... e#PPA31,M1
Danke Siggi
Das Bild ist etwas klein geraten und wenig aussagekräftig, jedoch die Beschreibung des "Kronenbohrers" sagt eigentlich alles. Wenn man bei der Veröffentlichung um 1860 die Aktualität der einzelnen Inhalte berücksichtigt, kann so was durchaus mal im Marienberger Bergbau gebraucht worden sein.
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- sehmataler
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Re: Bohrlochpfeifen-Frage
Das eigenartige Bohrwerkzeug war im 18. Jh. jedenfalls in Annaberg allgemein gebräuchlich, wie ein Hinweis aus u.g. Text zeigt. Interessant ist die technologische Kombination zweier Bohrwerkzeuge.
"Das Geböhre, womit zu Annaberg in den Gruben gebohret wird, ist von zweyerley Art. Siehe die 26ste Figur. No. I. ist der Kronbohrer, der zuerst angesetzt und darauf etwa 60 Schläge gegeben werden. Nachher wird der in der Mitte gebliebene Zapfen, mit dem sogenannten Kolben Na. 2, und 6 bis 8 darauf gemachten Schlägen, weggenommen, und sodann von neuem der Kronbohrer angesetzt, und sofort abgewechselt."
J. J. FERBER (1778): Neue Beiträge zur Mineralgeschichte verschiedener Länder. J. F. Hinz, Mietau, 1778
Im Beitrag von Schlepper vom Do. 22. Feb 07 14:32 ist übrigens die Spitze des sog. "Kolbens" abgebildet.
"Das Geböhre, womit zu Annaberg in den Gruben gebohret wird, ist von zweyerley Art. Siehe die 26ste Figur. No. I. ist der Kronbohrer, der zuerst angesetzt und darauf etwa 60 Schläge gegeben werden. Nachher wird der in der Mitte gebliebene Zapfen, mit dem sogenannten Kolben Na. 2, und 6 bis 8 darauf gemachten Schlägen, weggenommen, und sodann von neuem der Kronbohrer angesetzt, und sofort abgewechselt."
J. J. FERBER (1778): Neue Beiträge zur Mineralgeschichte verschiedener Länder. J. F. Hinz, Mietau, 1778
Im Beitrag von Schlepper vom Do. 22. Feb 07 14:32 ist übrigens die Spitze des sog. "Kolbens" abgebildet.
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