Gefährliche Fledermäuse !!!
Westfälische Rundschau, 26.11.2002
Konsequenzen nach Tollwut-Tod
London.
Nach dem Tod eines an Tollwut erkrankten schottischen Naturschützers haben die britischen Behörden sämtliche Lizenzen für den Umgang mit Fledermäusen vorest ausgesetzt. David McRae, der am Sonntag in Dundee starb, war der erste Mensch seit 100Jahren, bei dem Tollwut diagnostiziert worden war.
Die lieben kleinen schützenswerten Fuddelviecher sind doch nicht so harmlos wie sie scheinen...
Konsequenzen nach Tollwut-Tod
London.
Nach dem Tod eines an Tollwut erkrankten schottischen Naturschützers haben die britischen Behörden sämtliche Lizenzen für den Umgang mit Fledermäusen vorest ausgesetzt. David McRae, der am Sonntag in Dundee starb, war der erste Mensch seit 100Jahren, bei dem Tollwut diagnostiziert worden war.
Die lieben kleinen schützenswerten Fuddelviecher sind doch nicht so harmlos wie sie scheinen...
Wer beschließt denn so ein Quatsch?! Die Tollwuterkrankung ist die größte Sorge aller Fledermausberinger. Denn beim Beringen wird man mit Sicherheit mehrfach gebissen. Die kleinen Struppis wehren sich nun mal. Oder wie würdet ihr reagieren, wenn ihr süß im Bettchen schlummert, dabei von Cindy Crawford träumt und plötzlich reißt Euch Jemand aus dem Schlaf, strahlt Euch mit 25.000 Watt brutal ins Gesicht, reißt Eure Arme auseinander und untersucht die Zähne??????
Die Kleinen können keine Verletzungen verursachen. Die zwicken nur. Aber Mausohren haben scharfe Zähne und einen kräftigen Kiefer. Da sieht es anders aus. Das sie Tollwutüberträger sind, ist bekannt. Wie soll man reagieren. Soll man sich nach jedem Biß eine Tollwutbehandlung antun. Oder vielleicht die Struppis ins Labor zur Untersuchung bringen. Ist ja alles nicht im Sinne des Erfinders. Also lebt man mit dem Risiko. So wie jeder Altbergbauforscher und Speologe auch mit einem Risioko lebt.
Die Reaktion der englischen Behörden ist nun so, als wenn nach einem tödlichen Unfall eines Tierpflegers im Zoo jede Pflege der Zootiere verboten würde. Wo kämen wir da denn hin?
Ach ja BSE! Auch so ein Thema. Stellt Euch vor in eurer Heimatstadt tritt bei einem Mensch AIDS auf. Damit sich der Erreger nicht verbreitet, werden aller Einwohner dieser Stadt notgeschlachtet...
Die Kleinen können keine Verletzungen verursachen. Die zwicken nur. Aber Mausohren haben scharfe Zähne und einen kräftigen Kiefer. Da sieht es anders aus. Das sie Tollwutüberträger sind, ist bekannt. Wie soll man reagieren. Soll man sich nach jedem Biß eine Tollwutbehandlung antun. Oder vielleicht die Struppis ins Labor zur Untersuchung bringen. Ist ja alles nicht im Sinne des Erfinders. Also lebt man mit dem Risiko. So wie jeder Altbergbauforscher und Speologe auch mit einem Risioko lebt.
Die Reaktion der englischen Behörden ist nun so, als wenn nach einem tödlichen Unfall eines Tierpflegers im Zoo jede Pflege der Zootiere verboten würde. Wo kämen wir da denn hin?
Ach ja BSE! Auch so ein Thema. Stellt Euch vor in eurer Heimatstadt tritt bei einem Mensch AIDS auf. Damit sich der Erreger nicht verbreitet, werden aller Einwohner dieser Stadt notgeschlachtet...
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Oh André, wie wahr,
haben wir heute doch nur eine Fledermaus auf mehr als 200m gesehen ! Beringt haben wir die nicht, hätte Sie gebissen, wären wir vielleicht vorsichtig gewesen, aber ... das arme Ding hätte warscheinlich, gleich der Biene, durch das Erwachen das Lebenslicht auf die Dauer ausgehaucht.
Mein Kommentar: Pure British, no further comment.
Gruß Euer Wilm, alias
haben wir heute doch nur eine Fledermaus auf mehr als 200m gesehen ! Beringt haben wir die nicht, hätte Sie gebissen, wären wir vielleicht vorsichtig gewesen, aber ... das arme Ding hätte warscheinlich, gleich der Biene, durch das Erwachen das Lebenslicht auf die Dauer ausgehaucht.
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Gruß Euer Wilm, alias
- Michael Kitzig (†)
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praktisch relevanter scheint mir da eine nicht ganz ausgeschlossene Infektion mit dem Fuchsbandwurm zu sein.
Die Gefahr geht hier vom häufig übersehenen Fuchskot in Mundlochnähe aus, besonders, wenn er trocken ist. Der Staub ist nämlich noch nach Jahren ansteckend, der Infakt potentiell lebensbedrohlich!
Die Gefahr geht hier vom häufig übersehenen Fuchskot in Mundlochnähe aus, besonders, wenn er trocken ist. Der Staub ist nämlich noch nach Jahren ansteckend, der Infakt potentiell lebensbedrohlich!
- Waldschrat
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Solltest du damit sagen wollen, dass winterschlafende Fledermäuse geweckt, untersucht und beringt werden, so bin ich sicher, dass das nirgendwo in Deutschland legal möglich ist. Es wird auch von keinem seriösen Beringer gewünscht sein, der ja möchte dass das Tier weiterlebt und möglichst mehrfach wiederbeobachtet wird. Ansonsten gilt natürlich für den Fledermausprofi wie für den Befahrerprofi: schonender Umgang mit dem Objekt, planvolles Handeln, Eigensicherung.(...) und plötzlich reißt Euch Jemand aus dem Schlaf, strahlt Euch mit 25.000 Watt brutal ins Gesicht, reißt Eure Arme auseinander und untersucht die Zähne??????
(...)Das sie Tollwutüberträger sind, ist bekannt. Wie soll man reagieren. Soll man sich nach jedem Biß eine Tollwutbehandlung antun.
Bei dem schottischen Fall handelte es sich AFAIK um eine Infektion mit einem seltenen Virusstamm, die nicht behandelbar ist. Als Reaktion darauf hat das niedersächsische Landesamt für Ökologie kürzlich seinen ehrenamtlichen Fledermausbetreuern empfohlen, ihren Impfschutz kontrollieren zu lassen.
Wer Fledermäuse regelmäßig in die Hand nimmt und sich damit dem (allerdings geringen) Risiko einer Tollwutinfektion aussetzt sollte natürlich eine Schutzimpfung haben. Wer sie nicht in die Hand nimmt, geht auch kein Risiko ein. Auch tollwütige Tiere werden nicht von sich aus den Menschen angreifen (kein Scherz, ich erwähne das bewusst weil viele Leute das glauben).
Sie reagieren auch nicht unbedingt aggressiv, sondern mitunter apathisch. Mit bloßem Auge kann man die Infektion nicht verlässlich diagnostizieren.
Vorwärts, abwärts! (ASP)
@ sepp
Du gehst da richtig der Annahme, dass die Tiere im Winter gezählt, bering und vermessen werden. Das ist sowohl in Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen der brauch. Ich gehe mal der Annahme, dass es auch in anderen Bundesländern brauch ist. Wie ich auf meiner HP beschreibe, begleite ich die Biologen, Ornithologen und Tierschützer, ( vom Regierungspräsidium kommen auch machmal so 'ne Heinis mit)damit sie sich in den Gruben nicht den Hals brechen. Da bin ich dann unmittelbarer Zeuge dieser Vorgänge. Laut Aussage der Durchführenden macht das den Tieren weniger aus, als was wir Laien annehmen. Was Tatsache ist, ich habe noch nie eine an den folgen verendete Maus gesehen, stattdessen sehe ich viele beringte Tiere wieder. Was eine andere Tatsache ist, die Tiere müssen sich im Winter fast wöchentlich umhänge, da sie sonst vom eigen Harn zerfressen würden und sie müssen in den fünf Monaten auch Nahrung aufnehmen. Der Speicherhaushalt reicht nicht für die gesammte Zeit der Winterruhe. Daher sieht man im Winter auch einige munter durch die Gruben flattern. Was sie definitiv nicht abkönnen, ist Gestank! Daher sollte man in Höhlen und Bergwerken in den Wintermonaten auf Nikotinkonsum verzichten!
@Wimmi
Das war ein Mausohr. Die sind so verpennt, dass sie den Vorgang der Beringung noch nicht mal bemerken. Sie werden auch nicht vermessen, da bei dieser Art die Wachstumszu- und abnahme keine große Bedeutung hat. Was mich wundert, dass sie im Dezember die einzige war. Wie schon gesagt, es ist viel zu warm. Wir hatten erst zwei Tage Frost und mal kurz für einen Tag Schnee. Das gab es im letzten Jahr schon im Oktober.
Du gehst da richtig der Annahme, dass die Tiere im Winter gezählt, bering und vermessen werden. Das ist sowohl in Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen der brauch. Ich gehe mal der Annahme, dass es auch in anderen Bundesländern brauch ist. Wie ich auf meiner HP beschreibe, begleite ich die Biologen, Ornithologen und Tierschützer, ( vom Regierungspräsidium kommen auch machmal so 'ne Heinis mit)damit sie sich in den Gruben nicht den Hals brechen. Da bin ich dann unmittelbarer Zeuge dieser Vorgänge. Laut Aussage der Durchführenden macht das den Tieren weniger aus, als was wir Laien annehmen. Was Tatsache ist, ich habe noch nie eine an den folgen verendete Maus gesehen, stattdessen sehe ich viele beringte Tiere wieder. Was eine andere Tatsache ist, die Tiere müssen sich im Winter fast wöchentlich umhänge, da sie sonst vom eigen Harn zerfressen würden und sie müssen in den fünf Monaten auch Nahrung aufnehmen. Der Speicherhaushalt reicht nicht für die gesammte Zeit der Winterruhe. Daher sieht man im Winter auch einige munter durch die Gruben flattern. Was sie definitiv nicht abkönnen, ist Gestank! Daher sollte man in Höhlen und Bergwerken in den Wintermonaten auf Nikotinkonsum verzichten!
@Wimmi
Das war ein Mausohr. Die sind so verpennt, dass sie den Vorgang der Beringung noch nicht mal bemerken. Sie werden auch nicht vermessen, da bei dieser Art die Wachstumszu- und abnahme keine große Bedeutung hat. Was mich wundert, dass sie im Dezember die einzige war. Wie schon gesagt, es ist viel zu warm. Wir hatten erst zwei Tage Frost und mal kurz für einen Tag Schnee. Das gab es im letzten Jahr schon im Oktober.
- Waldschrat
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In Niedersachsen gibt und gab es definitiv keine Genehmigung, Fledermäuse im Winterquartier zu vermessen, zu beringen oder sonstwie zu handhaben. Darüber habe ich eben noch mal mit der zuständigen Landesbehörde gesprochen. Es ist lediglich das einmalige Betreten der Winterquartiere zum Zählen erlaubt. Üblicher Weise wählt man dazu einen Zeitpunkt, an dem erfahrungsgemäß die wenigsten Tiere aktiv sind. Wenn du etwas anderes beobachtest, ist das illegal. Zu anderen Bundesländern will ich mich nicht äußern.(...)dass die Tiere im Winter gezählt, bering und vermessen werden (...) ist sowohl in Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen der brauch.
Vorwärts, abwärts! (ASP)
- Waldschrat
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Hast du erwartet, dass die etwas anderes sagen?Laut Aussage der Durchführenden macht das den Tieren weniger aus, als was wir Laien annehmen.
Aber im Ernst, bevor wir hier wieder einen ellenlangen Fledermaus-Thread aufmachen, möchte ich die rechtliche Situation ins Gedächtnis rufen: Es handelt sich um Tiere der besonders geschützten Arten, die an ihren Wohn- und Zufluchtsstätten nicht gestört werden dürfen. Für den Umgang mit Ihnen gibt es je nach Bundesland mehr oder weniger strenge Ausnahmegenehmigungen. Immer muss vorab der zu erwartende Nutzen gegen die möglichen Beeinträchtigungen abgewogen werden. Diese Auffassung hat sich unter Fachleuten als Mindestkonsens etabliert, unabhängig davon, ob Einzelne in ihrem Umfeld andere Erfahrungen gemacht haben oder abweichende Meinungen vertreten.
Vorwärts, abwärts! (ASP)
Das ist ja witzig! Ich dachte immer, wer im Winter in Höhlen oder Bergwerke geht, ist ein potenzieller Fledermaus-Mörder, weil, wenn sie angeleuchtet werden direkt tot umfallen. Dann brauche ich ja kein schlechtes Gewissen mehr zu haben, wenn in manchen Bundesländern die Viecher sogar im Winter beringt werden. Also, allseits gute Fahrt.
Tja manchmal beißen sie zurück
Bin schon tausendmal im Winter in irgendwelchen Löchern unterwegs gewesen,aber das sich ne "Fluddermaus" dadurch gestört gefühlt hätte ist mir neu. Meiner erfahrung nach geht die meiste Gefahr für Fledermäuse von Steinmadern aus.
Die pflücken sich die Viecher wie reife Birnen von der Stollendecke.
Bin schon tausendmal im Winter in irgendwelchen Löchern unterwegs gewesen,aber das sich ne "Fluddermaus" dadurch gestört gefühlt hätte ist mir neu. Meiner erfahrung nach geht die meiste Gefahr für Fledermäuse von Steinmadern aus.
Die pflücken sich die Viecher wie reife Birnen von der Stollendecke.
- micha2
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Aber so eine richtig heftige Fledermausdebatte wäre schon mal wieder was feines, wir haben uns doch schon solange nicht mehr gezankt
Naja, letztendlich wurde das Thema ja ausreichend erörtert und der Thread ist ja auch noch im alten Forum nachzulesen.
Müssen wir uns halt ein neues Thema suchen
Gruß vom Streithammel
Aber so eine richtig heftige Fledermausdebatte wäre schon mal wieder was feines, wir haben uns doch schon solange nicht mehr gezankt
Naja, letztendlich wurde das Thema ja ausreichend erörtert und der Thread ist ja auch noch im alten Forum nachzulesen.
Müssen wir uns halt ein neues Thema suchen
Gruß vom Streithammel
Wenn der Wahnsinn epidemisch wird, heißt er Vernunft