Selbstretter / Atemschutz

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Gast

Beitrag von Gast »

Da gibs auch noch CO2 Vorkommen die an Salz gebunden sind Z.Bsp. an der Werra dort wo Lava die Salzschichten durchstoßen haben.Es gab schon mehrfach schwere Unfälle durch alzu großzügiges anbohren der Salzlager.CO2 ist in diesem Fall molikular an das Salz gebunden und wird beim sprengen usw. schlagartig gelöst.
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sepp
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Beitrag von sepp »

darum haben die kumpels vom salonbergbau auch alle einen sauerstoffselbstretter und rettungskammern mit autonomer sauerstoffversorgung!
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darkjedi
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Beitrag von darkjedi »

CO2-Lagerstätten ist ja interessant.

Was wird eigentlich aus dem Salz beim Kontakt mit dem Magma?

dj
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Beitrag von Gast »

Gute Frage

Habe mich das auch schon gefragt,habe nur Bilder von Kontaktzonen im Kalibergbau an der Werra gesehen.Die Co2 Lagerstätte ist dort aber eher unfreiwillig erschloßen worden.Die haben da unten einen Co2 Durchbruch erhalten.Das Gas hat beim Ausbruch ein Bohrgerät mehrere Meter tief ins Salz gedrückt.Soviel ich weis muß die Grube beim Sprengen komplett geräumt sein.
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der Schäfer
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Re: Selbstretter / Atemschutz

Beitrag von der Schäfer »

Interessantes Thema. Für mich oft nicht greifbar aber dennoch was gelernt. Ich Depp brauche garnicht unbedingt einen Selbstretter. Warum nicht? Weil ich schlechte Wetter vermeiden will und davor lieber verschwinde. Hier wurde es kurz angesprochen. Die Selbstretter sind nicht dazu gebaut, in dementsprechend schlechte Atmosphäre zu gehen, sondern aus dieser heraus. Genau umgedreht. Auch hier erinnere ich mich direkt an die kurzen Momente, sitzen, Priese nehmend, in einer alten, kleinen Sprengkammer mit Schlepper. Im Grunde hat er mir da schon gesagt was ich heute erst geschnallt hab.
Jetzt also, will ich viel mehr erfahren woran ich erkenne, daß etwas nicht stimmt und ich den Standort verlassen muss in Richtung AUSGANG.
Danke an die User die das hier Thematisiert haben. Es gibt irre viel zu beachten.
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der Schäfer
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Re: Selbstretter / Atemschutz

Beitrag von der Schäfer »

Glaube, das mit dem AUSGANG ist nicht unbedingt richtig. Das zB. Mundloch kann weit weg sein. Also Raus aus dem Gefahren Bereich und hin zu sicheren, wahrscheinlich besser bewetterten Standorten. Kumpels warnen. Ruhe bewahren. Nachdenken. Weiter leben.
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Re: Selbstretter / Atemschutz

Beitrag von harzexplorer »

Nimmt mittlerweile irgendwer für Altbergbau Sauerstoff-Selbstretter mit?
Mit Preisen ab 500,- Euro und 10 Jahren Nutzungsdauer (privat wahrscheinlich deutlich länger), ist das ja auf die einzelne Befahrung umgerechnet nicht wirklich teuer.

Anwendung wäre z.B. wenn ein Mitglieder der Gruppe in eine CO2-Senke läuft und dort das Bewusstsein verliert. Bis professionelle Hilfe eintrifft wäre es garantiert zu spät, während zwei Leute mit Selbstrettern gute Chancen hätten, den Verunglückten aus dem Gefahrenbereich zu holen. Die Frage ist aber, ob man nicht mit einem Gaswarngerät (das ich auf jeden Fall zuerst anschaffen würde) rechtzeitig vor solchen Gefahren gewarnt wird.
MatthiasM
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Re: Selbstretter / Atemschutz

Beitrag von MatthiasM »

Gaswarngerät als Voraussetzung, Unfälle gleich zu vermeiden, ist die wichtigere Anschaffung. "Schnell weg" ist eher wichtig im aktiven Bergbau - plötzliche Ausbrüche, weil man 'ne Gasblase anbohrt gibt'S im Altbergau eher weniger.

Gaswarner dann unbedingt mit IR-CO2-Sensor (de facto unsterblich) und einem möglichst langlebigen Sauerstoffsensor. CO2 und Sauerstoffmangel sind zwei verschiedene Paar Stiefel, und gut sind Geräte, die man ohne Wartungsvertrag bekommt und selbst kalibrieren kann/darf. Sinnvoll ist es, Alarmschwellen selbst verändern zu können, weil man sonst mit den normalen, nur Kopfweh-relevanten MAK-Werten vor lauter Vor- und Hauptalarm wegquittieren die akut gefährlichen Warnungen irgendwann übersieht.

CO2-Sümpfe sind interessant in unbewetterten Schachthöhlen mit reichlich Vegetation übertage. in französischen Höhlenführern steht ziemlich oft der einschlägige Warnhinweis dazu....

GA Matthias

PS.: Bei leisestem Verdacht auf CO2-Senken Gaswarner am laaaangen Tragegurt baumeln lassen. Du stehst mit den Füßen im ziemlich sauerstoffreien CO2-See und auf Kopfhöhe schönste atembare Luft. Ich erinnere mich auch an die immerhin schon deftigen 4% CO2 am Boden neben einem Gerinne besten Sprudelwassers in einer schwäbischen Höhle
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Re: Selbstretter / Atemschutz

Beitrag von harzexplorer »

Also lieber ein gutes Multi-Gaswarngerät als ein billiges + Selbstretter.
Ich kenne allerdings nur ein Gerät, das alle o.g. Anforderungen erfüllt - das Dräger X-am 5600. Das liegt mit Dual-IR-CO2-Ex-Sensor und O2-Sensor allerdings bei über 3000,- Euro und ist gebraucht selten zu finden...

In meiner Homezone sind die Berge durchlöchert wie ein Schweizer Käse und es gibt i.d.R. mehrere Tageszugänge, Verbindungen zu anderen Gruben sowie Wasserlösungsstollen, so dass die Bewetterung meistens ausgezeichnet ist.
Aber es würde mich schon reizen, auch mal Schachthöhlen und Bunker zu bekrabbeln, da wäre ein Gaswarner schon angesagt.
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