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Holzfrosch

Verfasst: Mi. 29. Nov 06 20:08
von Oberhutmann
Nachdem nun momentan etliche grubenlampentechnische Fragen im Forum diskutiert werden hier nun eine weitere knifflige Frage dazu. Ich tauschte kürzlich einen Frosch aus Holz. Details dazu vom Bergbaumuseum Bochum: datiert 1780 Salzbergbau Hall in Tirol (seinerzeit etwa 300 Stück produziert; ich selbst kenne heute noch 3 Stück)

Der Vorderteil besteht aus Eisenblech, der Hinterteil ist Massivholz, das Gehänge ist verschiebbar um restliches Öl verbrennen zu können.

Nun die Frage -wieso Holz?

1.) damit der Frosch schwimmen kann und nicht untergeht? Salz ist so nicht mein spezielles Thema daher auch die Frage ob es 1780 schon Laugwerke gab?

2.) wegen der Korrosion? Die Lebensdauer von normalen Fröschen im Salz kann nicht lange gewesen sein?

3.) Kostengründe? Blech und Holz sind billiger als hartgelötete Frösche.

4.) vielleicht ein ganz anderer Grund???

Anbei zwei Fotos, bitte dabei um Nachsicht. Ich übersiedle gerade und da ist meine Fotoausrüstung nicht grade in Reichweite.

Verfasst: Mi. 29. Nov 06 21:56
von alterbergbau.de
Holz brennt besser ;)

Verfasst: Mi. 29. Nov 06 22:12
von Michael Kitzig (†)
holz arbeitet.. :D

Verfasst: Mi. 29. Nov 06 22:31
von Falk Meyer
Hallo,

vielleicht wurde der Frosch ja im Salz eingesetzt. Holz hält sich UT in einem Salzbergwerk ewig, um nicht zu sagen mehrere Jahrzehnte.

Ich habe mal eine Reportage gesehen, da standen sogar die 100-jährigen Stempel noch und das völlig intakt.

Vielleicht lässt die Grubenluft eisenhaltige Werkzeuge schneller korrodieren!? Ich habe da keine Ahnung, da ich kein "Salzkenner" bin. Im erzg. Bergbau sind sowohl die Stempel als auch alles eisenhaltige binnen weniger Jahre dahin :(

GA!

Falk

Verfasst: Do. 30. Nov 06 12:20
von Michael Kitzig (†)
solange alles im salz uT bleibt, wird alles (holz und metall) konserviert.
wieder übertage, korrodiert / zersetzt sich fast alles metallische.
eine bohrmaschine aus leichtmetall z.b. hat noch ca. 4 jahre hier im erzbergwerk gestanden und war dann nur noch ein häuflein weisser staub.

was die lampe betrifft, wäre der holzteil technisch ja wohl nicht notwendig.
soll aber wohl so aussehen wie ein gewöhnlicher frosch..

Verfasst: Do. 30. Nov 06 12:28
von Nobi
evtl. waren die holzfrösche mit den anbauten ja einfacher zu fertigen weil man mehr know-how von leuten aus der umgegend nutzen konnte (heimarbeit?) und den schmied nur als zulieferer brauchte.

Verfasst: Fr. 01. Dez 06 18:47
von Waldschrat
das Gehänge ist verschiebbar um restliches Öl verbrennen zu können
Braucht man eine Art von Gegengewicht zur Ölfüllung oder dient das Holz als eine Art von Platzhalter, damit nicht das ganze Froschvolumen ölgefüllt ist?

Verfasst: Sa. 02. Dez 06 0:15
von sepp
Auffi!
Ich sehe das so wie Nobi:
Man braucht nur am Dochtteil Metall,weil dort die Hitze ist.Den eigentlichen "Tank" konnte man aus Holz machen.Ich denke,es geht einfach ums Materialsparen.

Verfasst: Sa. 02. Dez 06 8:35
von Oberhutmann
Es ist aber kein Holztank, da es sich um Massivholz handelt.

Meiner Meinung nach ist dieser Frosch eine kostengünstige Variante fürs Salz, also das absolute Gegenteil von einem Paradefrosch :-)